Ciba mit schwächerem Start in 2008 als erwartet

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„Wir erwarten, dass sich dieser Trend im Laufe des Jahres fortsetzt und einige Märkte weiterhin gutes Wachstum liefern, während andere schwächer ausfallen werden. Kurzfristig konzentrieren wir uns auf Verbesserungsmassnahmen in den weniger rentablen Geschäftsbereichen und erhöhen unsere Verkaufspreise kontinuierlich, um die gestiegenen Rohstoffkosten zu kompensieren.“

„In den kommenden 18 Monaten fokussieren wir uns darauf, die Operative Agenda abzuschliessen und unsere Organisation entsprechend zu straffen. Massnahmen aus diesem Programm tragen bereits heute wesentlich zur Verbesserung unserer Kostenstruktur bei. Darüber hinaus werden wir dank einer neuen, auf Industrien fokussierten Struktur unserer Innovationsaktivitäten Mehrwert schaffen. Grundsätzlich erwarten wir in Zukunft, dass jedes unserer Geschäfte eine Rendite erwirtschaftet, die über den jeweiligen Kapitalkosten liegt.“

Überblick erstes Quartal 2008
Schwacher Start: einige Märkte von der wirtschaftlichen Abschwächung beeinträchtigt; andere Märkte relativ stabil Der Umsatz lag im ersten Quartal 2008 bei 1,557 Milliarden CHF (2007: 1,659 Milliarden CHF). Das Umsatzwachstum in Schweizer Franken wurde erheblich von Wechselkursschwankungen beeinflusst und sank um 6 Prozent, in lokalen Währungen um 1 Prozent.

Das Umsatzwachstum fiel in lokalen Währungen unterschiedlich aus: Europa sank um 2 Prozent; Nord- und Südamerika war stabil, Asien stieg um 1 Prozent. Der Umsatzrückgang in Europa ist hauptsächlich auf eine Verlangsamung im Papiergeschäft zurückzuführen, als Folge der Schliessung von Papierfabriken auf Kundenseite, sowie einer Abschwächung im Bereich Pigmente für Druckfarben.

Die Region Nord- und Südamerika war relativ stabil – dank einer verbesserten Performance in Water & Paper Treatment und trotz einem etwas schwächeren Start von Plastic Additives und Coating Effects.

In der Region Asien stieg der Umsatz für Plastic Additives und Coating Effects; Water & Paper Treatment blieb unverändert. Der Umsatz in China sank gegenüber dem ersten Quartal 2007 leicht – aufgrund eines Rückgangs im Papiergeschäft, wo bewusst auf nicht-profitable Geschäftsabschlüsse verzichtet wurde. Andere Gebiete der Region hingegen wuchsen stark, so auch Afrika und der Nahe Osten (die im Umsatz der Region Asien enthalten sind).

Höhere Rohstoffkosten, negative Währungseffekte und vorübergehende Produktionsunterbrüche belasten die Profitabilität
Die Rohstoffkosten schossen Mitte des Quartals beispiellos in die Höhe, und die Steigerungen fielen wesentlich höher aus als erwartet. Die Kosten stiegen gegenüber dem ersten Quartal 2007 um 4,5 Prozent. Das Unternehmen geht davon aus, dass sich die Rohstoffkosten für das Gesamtjahr auf diesem Niveau bewegen werden.

Ciba hat bereits mehrere Preiserhöhungen initiiert, um den Einfluss der höheren Rohstoffkosten auf die Marge abzufedern; der Effekt dieser Massnahmen kommt allerdings immer erst zeitverzögert zum Tragen.

Die Bruttogewinnmarge für das erste Quartal lag bei 28,1 Prozent (2007: 28,7 Prozent). Die Produktionskosten sanken gegenüber dem ersten Quartal 2007 um 3 Prozent. Sie kompensierten teilweise die höheren variablen Kosten aufgrund der stark gestiegenen Rohstoffpreise.

Der Betriebsgewinn (EBIT) vor Restrukturierung betrug 107 Millionen CHF (2007: 134 Millionen CHF), die EBIT-Marge lag bei 6,9 Prozent (2007: 8,1 Prozent). Das tiefere Ergebnis ist vor allem auf einen negativen Währungseffekt von 5 Prozent sowie den Einfluss höherer Rohstoffkosten zurückzuführen sowie auf temporäre technische Produktionsprobleme in Plastic Additives. Die Profitabilität von Coating Effects war hoch, nachdem sich das Segment vollständig von den geplanten Produktionsunterbrüchen im vierten Quartal erholt hatte. Water & Paper Treatment verbesserte sich gegenüber dem ersten Quartal 2007, obwohl die Profitabilität kurzfristig volatil ausfiel.

Der Finanzaufwand netto stieg gegenüber dem ersten Quartal 2007 um 12 Millionen CHF, was hauptsächlich auf die ungünstige Währungsentwicklung zurückzuführen ist.

Im ersten Quartal betrugen die Restrukturierungskosten 18 Millionen CHF (2007: 3 Millionen CHF) für die Operative Agenda, dem Programm zur Straffung der Organisation und zur Steigerung des Wachstums. Das Programm hat im ersten Quartal, wie erwartet, Einsparungen von 26 Millionen CHF erbracht. Dies entspricht einer Netto-Reduktion der Kostenstruktur des Konzerns von zirka einem Prozent.

Der Konzerngewinn betrug im ersten Quartal 37 Millionen CHF (2007: 76 Millionen CHF).

Überblick nach Segmenten
Der Umsatz in Plastic Additives lag bei 528 Millionen CHF (2007: 553 Millionen CHF); er wurde durch den relativ starken Schweizer Franken sowie einigen Produktengpässen aufgrund von temporären Produktionsunterbrüchen beeinträchtigt. In lokalen Währungen lag der Umsatz 1 Prozent über dem ersten Quartal 2007, wobei Europa um 2 Prozent und Nord- und Südamerika um 1 Prozent zurückgingen. Asien hingegen stieg gegenüber dem ersten Quartal 2007 um 2 Prozent. Dies widerspiegelt eine Umsatzverschiebung gegenüber dem vorigen Jahr mit deutlich höherem Umsatz im Bereich Basisadditive für Kunststoffe im ersten Quartal, während sich das Effektadditiv-Geschäft gegenüber dem Vorjahr leicht verlangsamte. Alles in allem entwickelt sich das operative Geschäft des Segments aber positiv, insbesondere in Europa.

Die Profitabilität wurde von unterschiedlichen technischen Problemen in drei Werken beeinträchtigt, die zu Engpässen in der Kundenversorgung führten, bis das normale Produktionsniveau wieder hergestellt war. Zusätzlich fielen Kosten für die Inbetriebnahme der Produktionsanlage für Antioxidantien in Singapur an, die im März den Testbetrieb aufnahm. Kundenbestellungen für Antioxidantien, die derzeit über andere Regionen laufen, werden in den nächsten Monaten ins neue Werk transferiert.

Der Betriebsgewinn vor Restrukturierung betrug 51 Millionen CHF (2007: 87 Millionen CHF), die Marge lag bei 9,8 Prozent (2007: 15,7 Prozent). Das Ergebnis war auch hier von höheren Rohstoffkosten sowie dem relativ starken Schweizer Franken beeinflusst. Das Unternehmen geht davon aus, dass die Profitabilität in Zukunft wieder ein normales Niveau erreichen wird.

Coating Effects verzeichnete 2008 einen vernünftigen Start, mit einem stabilen Umsatz in lokalen Währungen und einer verbesserten Profitabilität. Der Umsatz lag bei 438 Millionen CHF (2007: 469 Millionen CHF); dies entspricht einem Minus von 7 Prozent in Schweizer Franken, resultierend aus dem Währungseffekt, und einem Minus von 1 Prozent in lokalen Währungen.

Der Umsatz in Europa sank im ersten Quartal um 2 Prozent in lokalen Währungen, wobei das Umsatzergebnis durch einen schwächeren Umsatz in Deutschland und in Grossbritannien beeinflusst wurde. Dies geht vor allem auf das Geschäft mit Pigmenten für Druckfarben zurück, wo bewusst auf nicht-profitable Geschäftsabschlüsse verzichtet wurde. Ciba setzt auf den Turnaround dieses Bereiches. Der Bereich Lacke wuchs in Europa und Asien, im Bereich Elektronikmaterialien hingegen stiegen die Umsätze im ersten Quartal vor allem in Europa während sie in Asien leicht schwächer waren. In der Region Nord- und Südamerika litten die Umsätze unter der schwächeren Wirtschaftsentwicklung und gingen in lokalen Währungen um 4 Prozent zurück. Asien blieb gegenüber 2007 stabil.

Die Profitabilität des Segments erreichte wieder normales Niveau – nach geplanten Produktionsunterbrüchen im vierten Quartal und trotz weiterhin hohen Rohstoffkosten und negativen Währungseffekten. Der Betriebsgewinn vor Restrukturierung lag bei 57 Millionen CHF (2007: 61 Millionen CHF) und sank gegenüber dem ersten Quartal 2007 um 6 Prozent, verbesserte sich aber im Vergleich zum vierten Quartal 2007 deutlich. Die EBIT-Marge stieg gegenüber dem ersten Quartal 2007 auf 13,1 Prozent (2007: 13,0 Prozent).

Water & Paper Treatment startete durchzogen ins Jahr 2008, mit einem Umsatz von 591 Millionen CHF (2007: 637 Millionen CHF). Der Bereich Water Treatment verzeichnete in allen Regionen solides Umsatzwachstum; das Papiergeschäft war mit einem wettbewerbsintensiven Umfeld konfrontiert und entschied, nicht-profitable Geschäftsabschlüsse abzulehnen. Insgesamt sank der Umsatz des Segments in lokalen Währungen um 6 Prozent in Europa, während er in Nord- und Südamerika um 3 Prozent stieg und in Asien stabil blieb.

Die Profitabilität lag über dem ersten Quartal 2007 mit einem Betriebsgewinn vor Restrukturierung von 20 Millionen CHF (2007: 15 Millionen CHF) und einer Marge von 3,4 Prozent (2007: 2,4 Prozent). Der Turnaround im Papiergeschäft macht weiterhin gute Fortschritte. Die Profitabilität im Wasserbehandlungsgeschäft war allerdings vom negativen Einfluss höherer Rohstoffkosten beeinflusst. Trotzdem erwartet das Unternehmen, dass sich Verkaufspreiserhöhungen im zweiten Quartal positiv auswirken werden. Insgesamt wird erwartet, dass das Segment 2008 die Profitabilität gegenüber dem Vorjahr steigert.

Ausrichtung auf die Zukunft
Auf Industrien fokussierte Strategie baut auf Innovationsstärken
Das Unternehmen untermauert seinen Industriefokus mit weiteren Massnahmen und legt alle Pigment- und Additivgeschäfte für Kunststoffe in eine industrie-/marktorientierte Organisation zusammen. Dadurch soll die starke Position in der Kunststoffindustrie effektiver ausgeschöpft werden.

Ciba richtet ausserdem ihre Innovation neu aus und konzentriert sich in Zukunft auf sechs Kerntechnologien, die insgesamt 95 Prozent des Umsatzes ausmachen und alle ein grosses Potenzial für zusätzliche Anwendungen und Entwicklungen aufweisen. Damit werden die Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten für die sechs Kerntechnologien gestärkt und die Forschungszentren klar ausgerichtet.

Ausserdem wird eine „New Growth Platform“ für zukünftige Technologien und externe Forschungspartnerschaften etabliert.
Das Unternehmen wird auch in Zukunft rund 4 Prozent des Umsatzes in Forschung und Entwicklung investieren, 75 Prozent davon für die sechs Kerntechnologien und 25 Prozent für die „New Growth Platform“.

Ausblick
In vielen Kerngeschäften verzeichnet Ciba weiterhin eine starke operative Performance, nichtsdestotrotz zeigen sich in einigen Bereichen deutliche Signale dafür, dass das Wachstum von der wirtschaftlichen Abschwächung beeinflusst wird. Die Geschäftsergebnisse des Unternehmens werden ausserdem wesentlich vom verhältnismässig starken Schweizer Franken sowie weiterhin sehr hohen Rohstoffkosten geprägt.

Brendan Cummins, Chief Executive Officer:
„Zum jetzigen Zeitpunkt ist es sehr schwierig abzuschätzen, wie sich die Währungskurse entwickeln werden und wie stark sich der allgemeine wirtschaftliche Abschwung auf unsere Ergebnisse auswirken wird. Unser operatives Geschäft entwickelt sich gut, auch wenn wir in einigen Märkten erste Anzeichen einer Abschwächung sehen und Rohstoffkosten vermutlich auf sehr hohem Niveau bleiben werden. Nichtsdestotrotz erwarten wir 2008 eine Verbesserung des Umsatzes in lokalen Währungen.

Wir sind überzeugt, dass wir mit den konsequenten Massnahmen im Unternehmen weitere Einsparungen erzielen werden und den Mehrwert, den wir in unseren Märkten generieren, steigern können. Wir gehen weiterhin davon aus, den Betriebsgewinn operativ um rund 5 Prozent zu verbessern. Falls sich die Wechselkurse jedoch so weiterentwickeln wie Ende des ersten Quartals, würden sie die Profitabilität negativ beeinträchtigen. Aus diesem Grund haben wir uns für eine konservative Haltung entschieden und reduzieren den Ausblick entsprechend.“

In der Annahme, dass sich die aktuellen Marktgegebenheiten im Laufe des Jahres nicht verändern, erwartet das Unternehmen 2008 gegenüber dem Vorjahr eine Verbesserung des Umsatzes in lokalen Währungen. Sollten sich die dem Ausblick zugrunde liegenden Wechselkurse bestätigen (CHF 1,54 : € 1; CHF 1 : US$ 1), könnten daraus ein um rund 15 Prozent niedrigerer Betriebsgewinn vor Restrukturierung und ein Free Cash Flow etwa auf Vorjahresniveau resultieren.

Quelle: Ciba

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