Pro Helvetia engagiert sich für die Volkskultur

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Das Programm «echos», das die Stiftung im Herbst 2006 lanciert hatte, reagierte auf das wachsende Interesse der Öffentlichkeit an Volkskultur und deren Erneuerung wie sie sich beispielsweise in der Volksmusik bemerkbar macht. Die Stiftung stellte sich mit «echos» selbstkritisch der eigenen Förderpolitik im volkskulturellen Bereich. Mit dem zweijährigen Programm beabsichtigte sie, die treibenden Kräfte der Volkskultur zu identifizieren, mit den Interessenverbänden ins Gespräch zu kommen sowie die Kulturschaffenden zum Brückenschlag zwischen Innovation und Tradition zu ermutigen.

Nationales Interesse
Die Initiative zu «echos» stiess von Beginn weg auf breites Interesse. Nicht weniger als 15 Kantone und zwei Städte beteiligten sich daran. In fünf regionalen Zusammenschlüssen realisierten sie Projekte zu den Themen «Chorgesang», «Glauben und Kultur», «Tradition und Baukultur», «Laientheater» sowie «Festkultur und Trachten». Ergänzend suchte Pro Helvetia mittels Wettbewerb Projekte, die auf beispielhafte Weise Tradition und Innovation verbinden. Aus 130 Eingaben wurden zehn ausgewählt, welche am Abschlussfestival in St. Gallen aufgeführt oder ausgestellt werden. Mit einer Debattenreihe, einem Symposium, einer kulturpolitischen Tagung und Begleitveranstaltungen fanden im Rahmen von «echos» in den vergangenen zwei Jahren rund 100 Anlässe zwischen Sierre und St. Gallen statt.

Neue Förderpolitik
Pro Helvetia zieht aus dem Programm eine positive Bilanz. Die Stiftung ist überzeugt, Potenziale in der Volkskultur freigelegt und zur wechselseitigen Anerkennung der traditionell und zeitgenössisch orientierten Volkskultur beigetragen zu haben. Gleichzeitig löst die Stiftung ihr Versprechen ein, ihre Förderpolitik auf die aktuelle Entwicklung abzustimmen. Erstens passt sie ihre Selektionskriterien an: Neben die Innovation als wichtiges Kriterium tritt der beispielhafte Umgang mit der Tradition als unterstützungswerte Leistung. Ebenso wird das Kriterium der Professionalität, an dem viele von und mit Laien durchgeführte Volkskulturprojekte bisher scheiterten, durch den Anspruch nach fachlicher Anerkennung ersetzt. Zweitens wird Pro Helvetia die Volkskultur stärker in ihre eigenen Programme einbinden. Drittens wird die Stiftung den regelmässigen Austausch mit den Verbänden und Einrichtungen der Volkskultur pflegen. Und viertens wird sie in der nächsten Finanzierungsbotschaft ans Parlament zusätzliche Mittel für einen mehrjährigen Förderschwerpunkt Volkskultur beantragen. Mit diesen vier Massnahmen zieht die Volkskultur bei Pro Helvetia strukturell mit den anderen Kunstbereichen gleich.

Strenge Selektion
Trotz stärkerem Engagement für die Volkskultur wird Pro Helvetia auch in Zukunft nur punktuell Unterstützung leisten können. Wie in den anderen Kunstsparten respektiert sie das Subsidiaritätsprinzip: Die Kulturhoheit liegt bei Gemeinden und Kantonen, welche die erste Anlaufstelle für die Förderung kultureller Projekte sind. Im Rahmen der geltenden Beitragsverordnung kann Pro Helvetia Unterstützung leisten, sofern das Projekt von gesamtschweizerischem Interesse ist, hohe Qualitätsansprüche erfüllt, eine Neuschöpfung ist oder dem Austausch zwischen den Landesteilen bzw. mit dem Ausland dient. Auch in der Volkskultur wird Pro Helvetia also streng auswählen müssen.

Quelle: Pro Helvetia

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