Jahresabschluss 2008 der Bank Sarasin: Rekord beim Netto-Neugeld in Höhe von CHF 14,5 Mia. – Bereinigtes Konzernergebnis von CHF 114,4 Mio.

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Netto-Neugeld erreicht neue Rekordmarke von CHF 14,5 Mia.
Die bereits überzeugende Akquisitionsleistung des Kundenberaterteams der Bank Sarasin von CHF 7,2 Mia. aus dem 1. Halbjahr wurde im 2. Halbjahr 2008 mit CHF 7,3 Mia. nochmals übertroffen. Der gegenüber dem Vorjahr um 30% gesteigerte Zufluss von Netto-Neugeldern ist Zeichen des grossen Vertrauens der bestehenden und neuen Kunden in die Sarasin Gruppe als nachhaltige Schweizer Privatbank.

Beschleunigter Wachstumskurs trägt Früchte
Die Anstellung von 122 neuen, erstklassigen Kundenberatern (CRMs) steht für den beschleunigten Wachstumskurs der Sarasin Gruppe im Geschäftsjahr 2008. Die Anzahl der CRMs erhöhte sich damit innert Jahresfrist um 41% auf 416 (2007: 294). Diese Investition in das künftige Wachstum der Bank hat 2008 bereits Früchte getragen: Die durchschnittliche Akquisitionsleistung pro CRM stieg um weitere 3% auf CHF 40,8 Mio. (2007: CHF 39,5 Mio.).

Marktperformance und Wechselkursschwankungen reduzieren Kundenvermögen um 16% auf CHF 69,7 Mia.
Mit CHF 69,7 Mia. lagen die verwalteten Kundenvermögen der Sarasin Gruppe per 31.12.2008 um 16% unter dem Wert des Vorjahres (31.12.2007: CHF 83,0 Mia.). Die Ursachen für diesen Rückgang sind mit CHF 19,0 Mia. die negative Marktperformance und Wechselkurseffekte von CHF 8,8 Mia. als Folge der Stärke des Schweizer Frankens.

Bereinigter Konzerngewinn reduziert sich auf CHF 114,4 Mio. (2007: CHF 173,5 Mio.)
Der bereinigte Betriebsertrag betrug CHF 626,5 Mio. und entwickelte sich damit trotz des schwierigen Marktumfeldes mit -5% nur leicht rückläufig. Der Geschäftsaufwand der Sarasin Gruppe wuchs um insgesamt 11% (bereinigt) auf CHF 464,7 Mio. (2007: CHF 417,1 Mio.). Die Bereinigung erfolgte dabei um die einmaligen Effekte aus der Auslagerung des Geschäfts mit Direktkunden im Retail- und Affluentsegment sowie mit Kunden von Finanzdienstleistern in die Bank Zweiplus AG (CHF +50,7 Mio.) und aus Wertberichtungen an Forderungen gegenüber Banken (CHF -58,2 Mio. nach Steuern). Die Cost Income Ratio II stieg in der Folge von 65,9% auf 77,9%. Die Eigenkapitalrendite sinkt von 16,0% (2007) auf 9,3% (2008). Der bereinigte Konzerngewinn beträgt CHF 114,4 Mio. Unter Berücksichtigung aller einmaligen Effekte beläuft sich das Konzernergebnis auf CHF 106,8 Mio. (2007: CHF 304,6 Mio.).

Christoph Ammann, Präsident des Verwaltungsrates der Bank Sarasin & Cie AG
«Trotz äusserst widriger Marktverhältnisse konnte ein ansprechendes Jahresergebnis erzielt werden. Für das Geschäftsjahr 2009 rechnen wir mit einer Fortsetzung der schwierigen Marktlage. Die bereits erreichten Ziele unserer Wachstumsstrategie eröffnen unserer Bank nach einem Umschwung an den Finanzmärkten gute Aussichten auf einen nachhaltigen Geschäftserfolg.»

Joachim H. Strähle, Chief Executive Officer der Bank Sarasin & Cie AG
«Im Jahr 2008 haben wir uns auch angesichts der Krise nicht von unseren Zielsetzungen abbringen lassen. Durch den gezielten Ausbau unserer Standorte in der Schweiz, in Europa sowie im Mittleren Osten und Asien, gekoppelt mit den Investitionen in die Verstärkung unserer Kundenberaterteams, konnten wir unser Wachstumstempo wie geplant erhöhen. Der Rekord hohe Neugeldzufluss von CHF 14,5 Mia. beweist eindrücklich die Qualität unseres Kundenberaterteams. Der Netto-Neugeldzufluss stabilisiert unser Geschäft auch in einem schwierigen Marktumfeld.»

Rekord bei der Akquisition von Netto-Neugeldern
Die starke Akquisitionsleistung in der Höhe von CHF 14,5 Mia. beschert der Bank Sarasin für das Jahr 2008 eine Steigerung der alten Bestmarke um 30%. Im 1. Halbjahr 2008 stammten CHF 2,0 Mia. des Neugeldes von insgesamt CHF 7,2 Mia. aus den von der AIG Private Bank in die Bank Zweiplus eingebrachten Kundenvermögen. Die im 2. Halbjahr 2008 erzielte Akquisitionsleistung von CHF 7,3 Mia. ist unter den aktuellen Marktbedingungen umso eindrücklicher. Die Steigerung des Neugeld-Zuflusses im Privatkundengeschäft sowie im institutionellen Geschäft bestätigt den Erfolg der strategischen Fokussierung auf das Kerngeschäft. Erfreulich ist auch der Zuspruch der Anlageprodukte bei Kunden und Vertriebspartnern, der sich im Berichtsjahr in einem Netto-Zufluss von CHF 1,6 Mia. über alle von der Sarasin Gruppe aufgelegten Anlagefonds hinweg niederschlägt.

Ertragskraft beeinflusst durch schwieriges Marktumfeld
Die Umschichtung in den Kundenportefeuilles weg von Aktien (-12%) und Anlagefonds (-23%) hin zu Obligationen (+24%), liquiden Mitteln und Treuhandanlagen (+25%) sowie übrige Anlagen (+27%) reflektiert die Verunsicherung der Anleger in der anhaltenden Finanzkrise. Die drei Ertragspfeiler der Bank verhielten sich dieser Stimmungslage entsprechend: Erfreulich entwickelte sich das Zinsgeschäft, das um 23% auf CHF 128,6 Mio. gesteigert werden konnte. Das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft ging aufgrund des rückläufigen Transaktionsvolumens um 9% auf CHF 399,0 Mio. zurück (2007: CHF 438,6 Mio.). Der Handelserfolg sank ebenfalls um 9% auf CHF 87,8 Mio. (2007: CHF 95,9 Mio.). Erstmalig bewertet wurde die Beteiligung an der seit Juli 2008 aktiven, neu gegründeten Bank Zweiplus. Diese Bewertung führte gemäss den einschlägigen Vorschriften (Business Combination gemäss IFRS 3) zu einem einmaligen Ertrag von CHF 50,7 Mio., der den mit dem Zusammenschluss geschaffenen Mehrwert darstellt. Der um diesen einmaligen Ertrag bereinigte übrige Erfolg reduzierte sich um mehr als die Hälfte auf CHF 11,2 Mio. (2007: CHF 23,3 Mio.).

Gezielter und zukunftsorientierter Ausbau der Kundenberater Teams
Wie geplant hat die Bank Sarasin weitere 122 hochqualifizierte Kundenberater angestellt. Über das Geschäftsjahr hinweg erhöhte sich die Anzahl der Kundenberater im Privatkundengeschäft um 46% auf 371 Berater. Im Bereich des Geschäftes mit institutionellen Grossanlegern wurden die Teams um 12% auf 45 Kundenberater verstärkt. Rund zwei Drittel der neuen CRMs begannen ihre Tätigkeit bei der Bank Sarasin erst in der zweiten Jahreshälfte 2008. Es ist somit zu erwarten, dass sich die Akquisitionskraft der neuen Kundenberater und damit das Wachstum der Bank auch 2009 weiter entfalten wird. Absolut gesehen wurden die Schweizer Standorte mit 69 CRMs am stärksten ausgebaut. In Asien und im Mittleren Osten kamen 26 neue Berater hinzu. An den Standorten in Europa hat sich die Zahl mit 27 zusätzlichen Beratern sogar mehr als verdoppelt.

Wachstum prägt die Kostenentwicklung im Geschäftsjahr 2008
Die Mitarbeiterzahl stieg im Berichtsjahr um 31% von 1 170 auf 1 537. Davon entfallen 137 Mitarbeiter auf die Bank Zweiplus. Trotz dieser rasanten personellen Verstärkung nahmen die bereinigten Personalkosten nur moderat um 5% auf CHF 324,2 Mio. zu. Dies ist auf rückläufige, dem Geschäftsverlauf angepasste variable Entschädigungen und auf den Umstand, dass der Eintritt der neuen Mitarbeitenden über das gesamte Jahr gestaffelt verlief, zurückzuführen. Im Vergleich stiegen die Sachaufwendungen stärker: Der Aufbau von neuen Standorten führte zu einem Anstieg der Infrastrukturkosten. Ebenso erhöhte der Ausbau bestehender Standorte und die Intensivierung der Marktbearbeitung die Sachkosten. Gleichzeitig hat die Bank zukunftsweisende Investitionsprojekte im Bereich der Markenentwicklung sowie im IT-Bereich erfolgreich abgeschlossen. Als Service Provider der Bank Zweiplus fielen zudem im 1. Halbjahr 2008 einmalige Sachkosten in den Bereichen IT und Logistik an, denen künftige Kosteneinsparungen durch die Senkung der Stückkosten im Back-Office gegenüberstehen. Insgesamt erhöhte sich der bereinigte Geschäftsaufwand um 11% auf CHF 464,7 Mio. (2007: CHF 417,1 Mio.). Der durchschnittliche bereinigte Geschäftsaufwand pro Mitarbeiter konnte – vor allem durch entsprechend reduzierte variable Entschädigungen – um 6% auf CHF 343 300 gesenkt werden. Die Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte haben sich im Berichtsjahr um 22% auf CHF 23,6 Mio. erhöht. Infolge der Insolvenz der Investmentbank Lehman Brothers und der Verstaatlichung der isländischen Banken mussten einmalige Wertberichtungen an Forderungen gegenüber diesen Banken in der Höhe von CHF 73,7 Mio. (nach Steuern: CHF 58,2 Mio.) vorgenommen werden. Bereinigt um diese einmaligen Effekte beliefen sich die Wertberichtigungen, Rückstellungen und Verluste lediglich auf CHF 7,0 Mio.

Solide Kapitalstärke bleibt unverändert
Die Eigenkapitalausstattung der Bank entwickelte sich mit CHF 1,1 Mia. per 31.12.2008 (2007: CHF 1,2 Mia) stabil. Gegenüber dem Vorjahr sank die Eigenkapitalquote leicht auf 9,4% (2007: 10,8%). Die als Kernkapital in Prozent der risikogewichteten Aktiven definierte BIZ-Tier-1-Kapitalquote reduzierte sich von 17,0% im 2007 auf 14,5% per Ende 2008. Sie liegt damit weiterhin am oberen Ende des definierten Zielkorridors von 12% bis 14%. Zusätzliches Vertrauen verschafft der Bank Sarasin ihre Mehrheitsaktionärin Rabobank, die mit ihrem Triple-A-Rating von den bedeutendsten internationalen Rating-Agenturen Moody’s und Standard & Poor’s über die höchstmögliche Kreditwürdigkeit verfügt.

Anträge an die Generalversammlung
Anstelle der üblichen Dividende aus dem Bilanzgewinn schlägt der Verwaltungsrat der Generalversammlung vom 22. April 2009 die Ausgabe von börsenkotierten Cash- oder Titel-Optionen (COTO) in Verbindung mit einer Nennwertherabsetzung vor. Damit erhält der Aktionär die Wahlmöglichkeit zwischen dem Bezug neuer Namenaktien, dem Verkauf der COTO über die Börse oder dem Bezug der festgelegten Barabgeltung von CHF 0,65 je Namenaktie B. In der vorliegenden Form unterliegen die COTO nicht der eidgenössischen Verrechnungssteuer und für natürliche Personen mit Steuerdomizil Schweiz grundsätzlich auch nicht der Einkommenssteuer.

Peter E. Merian stellt sein an der Generalversammlung vom 22. April 2009 auslaufendes Mandat als Verwaltungsrat zur Verfügung, bleibt der Bank aber auch künftig verbunden. „Für seine grossen Verdienste um die Bank Sarasin in seinen 21 Jahren Tätigkeit, wovon über 11 Jahre als CEO, gebührt Peter E. Merian mein herzlicher Dank im Namen des gesamten Verwaltungsrates“, so Sarasin-Verwaltungsratspräsident Christoph Ammann. Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung Pim Mol, Leiter Private Banking der Rabobank Nederland, zur Wahl in den Verwaltungsrat vor, womit die Rabobank künftig mit drei von sieben Sitzen im Verwaltungsrat der Bank Sarasin vertreten sein wird.

Ausblick auf das Geschäftsjahr 2009 erfordert weitere Fokussierung
Mit dem beschleunigten Ausbau ihrer Kundenberater-Teams im Jahr 2008 hat die Bank Sarasin bereits ein starkes Fundament für eine erfolgreiche Zukunft gelegt. Auch im aktuellen Marktumfeld geht die Bank deshalb davon aus, dass sie mit einer entsprechenden Neugeld-Akquisition ein ungebrochenes Wachstum von 10% erzielen wird. Die kurz- bis mittelfristigen Aussichten für die Ertragsentwicklung sind angesichts der aktuellen Situation an den Finanzmärkten schwer planbar. Auf Basis des heutigen Geschäftsvolumens und der Annahme sich stabilisierender Märkte erwartet die Bank Sarasin für 2009 ein operatives Ergebnis im Bereich des Geschäftsjahres 2008.

Aufgrund der Marktsituation werden Massnahmen zur Kostensenkung unumgänglich. Die Geschäftsleitung hat mit ihrem freiwilligen Verzicht auf Bonuszahlungen für das Geschäftsjahr 2008 bereits ein Zeichen gesetzt. Im Vordergrund steht ein situatives Kostenmanagement, das auf den Aufschub von IT-Projekten und die laufende Überprüfung aktueller Business Cases setzt. Sollte sich der Markt nochmals deutlich verschlechtern, so sind auf der Personalseite Salärkürzungen oder reduzierte Arbeitspensen vorgesehen. Beim weiteren Ausbau der Organisation wird sich die Bank Sarasin im Jahr 2009 auf einzelne, wenige Wachstumsprojekte, u.a. den Markteintritt in Österreich, Polen und Indien, fokussieren und bei der Anstellung von zusätzlichen Kundenbetreuern zurückhaltend agieren, d.h. im Rahmen der natürlichen Fluktuation eine weitere qualitative Verbesserung des Beraterteams anstreben, ohne die Gesamtzahl der Berater weiter zu erhöhen.

Quelle: Sarasin

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