Bestes Ergebnis trotz Konjunkturabschwung

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Schindellegi / CH, 3. März 2009 – Die Kühne + Nagel-Gruppe hat trotz konjunktureller Abschwächung und negativer Währungseffekte im Geschäftsjahr 2008 ihr bestes Ergebnis erzielt. Der Umsatz erhöhte sich um 3,0 Prozent (währungsbereinigt: 9,7 Prozent) auf CHF 21.599 Mio. Das Betriebsergebnis (EBITDA) blieb mit CHF 1.020 Mio. (währungsbereinigt: +5,8 Prozent) auf Vorjahres- niveau. Der Reingewinn stieg um 9,1 Prozent (währungsbereinigt: 14,4 Prozent) auf CHF 585 Mio. an.

Der Verwaltungsrat der Kühne + Nagel International AG schlägt für das Geschäftsjahr 2008 eine um 21 Prozent erhöhte Dividende vor.

Reinhard Lange, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Kühne + Nagel International AG, kommentiert das Jahresergebnis wie folgt: „Die Logistikbranche bekam die Folgen der Konjunkturabschwächung, die im letzten Quartal gewaltig an Tempo und Ausmass zunahm, deutlich zu spüren. Dank unserer stabilen Geschäftsentwicklung in den ersten neun Monaten und der frühzeitigen und konsequenten Anpassung der Kostenstrukturen an das veränderte Umfeld konnten die Effekte des Volumenrückgangs abgemildert und das Gesamtergebnis im Vergleich zum Vorjahr deutlich gesteigert werden.“

Seefracht
Das Mengenwachstum im Seeverkehr betrug 2 Prozent, wobei insgesamt 2.670 Mio. TEU disponiert wurden. Während Kühne + Nagel die Exporte von Asien nach Nord- und Lateinamerika sowie in den Mittleren Osten entgegen dem Trend erheblich steigern und damit seine Marktanteile ausbauen konnte, gingen die Ladungsvolumina auf den Hauptstrecken von Asien nach Europa und von Europa nach Nordamerika parallel zur Marktentwicklung stark zurück. Die Konzentration auf anspruchsvolle Supply Chain Management-Dienstleistungen und Kosteneffizienz sowie die gute Ergebnisentwicklung bei diversen Nischenprodukten resultierten in einem um 7,3 Prozent verbesserten Betriebsergebnis. Die EBITDA-Marge erhöhte sich von 4,4 auf 4,6 Prozent.

Luftfracht
Der Wirtschaftsabschwung belastete das internationale Luftfracht- geschäft erheblich; im Dezember 2008 musste der Markt den historisch höchsten Mengenrückgang verzeichnen. Diese Entwicklung hinterliess auch bei Kühne + Nagels Luftfrachtgeschäft deutliche Spuren, dennoch gelang im Gesamtjahr eine Volumensteigerung von 2,1 Prozent. Das leicht verbesserte Betriebsergebnis (+ 0,9 Prozent) ist zurückzuführen auf das stringente Kostenmanagement und die intensivierte Vermarktung von wertschöpfungsstarken Luftfrachtlösungen. Die Marge blieb mit 5,7 Prozent (Vorjahr 5,9 Prozent) auf hohem Niveau.

Landverkehre
In den ersten neun Monaten des Jahres erzielte Kühne + Nagel im Strassengütertransport kräftige, über dem Markt liegende Zuwächse. Wichtige Beiträge dazu leisteten die neu zur Gruppe gehörenden Stückgutdienstleister G.L. Kayser und Cordes & Simon wie auch verstärkte Vertriebsaktivitäten. Von den Folgen der konjunkturellen Abschwächung blieb aber auch Kühne + Nagel nicht verschont; die Auftragsvolumina gingen im vierten Quartal markant zurück. Qualitätsverbesserungen und die konsequente Standardisierung der Prozesse liessen die Rohertragsmarge um 13,1 Prozent steigen. Die Übernahme der französischen Alloin-Gruppe zum 1. Januar 2009 stellte einen weiteren wichtigen Schritt in der Strategieumsetzung des Geschäftsbereichs dar. Von ihr erwartet das Unternehmen Wachstums- impulse in allen Teilen Europas. Aufgrund erheblicher Investitionen in die Informationstechnologie und in den Vertrieb sowie eingeplanter Anlaufverluste lag das Betriebsergebnis um 32,4 Prozent unter Vorjahr; die Marge ging von 1,2 auf 0,8 Prozent zurück.

Kontraktlogistik
Die branchenspezifischen Lösungen in der Kontraktlogistik finden hohe Akzeptanz bei den Kunden, infolgedessen konnte der Umsatz auf dem hohen Niveau des Vorjahres gehalten und die Marktposition gefestigt werden. Allerdings führte der Nachfragerückgang bei einer Reihe von Grosskunden in den USA, Kanada und England zu unzureichend ausgelasteten Lagerkapazitäten und ausgeprägtem Margendruck. Darüber hinaus belasteten Anlaufkosten in einigen osteuropäischen Ländern das Betriebsergebnis, es ging gegenüber dem Vorjahr um 12,2 Prozent zurück. Die EBITDA-Marge lag bei 4,6 Prozent (Vorjahr: 5,3 Prozent). Mit der weltweiten Einführung eines neuen Produktions-systems und verbesserten Management-Tools wurden im Berichtsjahr bereits Massnahmen eingeleitet, um die Produktivität zu erhöhen und die Kosten den Mengenschwankungen besser anpassen zu können.

Dividende
Der Verwaltungsrat der Kühne + Nagel International AG wird der Generalversammlung am 13. Mai 2009 die Ausschüttung einer um 21 Prozent erhöhten Dividende von CHF 2,30 pro Aktie (Vorjahr: CHF 1,90) vorschlagen.

Umsatz
Der Konzernumsatz erhöhte sich im Jahr 2008 um 3,0 Prozent auf CHF 21.599 Mio., wobei ein negativer Währungseffekt von 6,7 Prozent zu berücksichtigen war. CHF 374 Mio. sind auf Akquisitionen zurück-zuführen.
Am Anstieg der Umsatzerlöse waren sämtliche Kühne + Nagel-Regionen beteiligt. Die Region Nah-/Mittelost, Zentralasien und Afrika konnte mit 14,6 Prozent (währungsbereinigt: 27,5 Prozent) den höchsten Zuwachs erzielen. Erfreuliche Steigerungen wurden in Nord-, Mittel- und Südamerika (7,0 Prozent / währungsbereinigt: 15,5 Prozent) und in der asiatisch-pazifischen Region (5,4 Prozent / währungsbereinigt: 12,3 Prozent) erreicht. In Europa erhöhte sich der Umsatz um 0,6 Prozent (währungsbereinigt: 6,1 Prozent).

Rohertrag
Der Rohertrag, welcher die aussagefähigere Messgrösse für die Volumen- und Margenentwicklung eines Logistikunternehmens darstellt, verbesserte sich trotz des negativen Währungseffektes (7,3 Prozent) im Vergleich zum Vorjahr um 4,0 Prozent auf CHF 6.253 Mio. Akquisitionen wirkten sich mit CHF 132 Mio. aus.

In Nah/-Mittelost, Zentralasien und Afrika stieg der Rohertrag um 12,7 Prozent (währungsbereinigt: 23,8 Prozent), in der asiatisch-pazifischen Region um 5,1 Prozent (währungsbereinigt: 11,6 Prozent) und in Europa um 3,9 Prozent (währungsbereinigt: 10,8 Prozent) an. Nord-, Mittel- und Südamerika verzeichneten eine Erhöhung um 2,5 Prozent (währungs-bereinigt: 11,3 Prozent).

Betriebergebnis (EBITDA)
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf Goodwill und andere immaterielle Vermögenswerte hat sich gegenüber dem Vorjahr um lediglich CHF 1 Mio. (0,1 Prozent) erhöht. Die starken negativen Fremdwährungseffekte in Höhe von CHF 59 Mio. haben den organisch erzielten Zuwachs in Höhe von CHF 60 Mio. nahezu egalisiert.
Europa leistete mit CHF 626 Mio. (61,4 Prozent) den grössten Beitrag zum Betriebsergebnis der Gruppe, gefolgt von der asiatisch-pazifischen Region mit 182 Mio. (17,8 Prozent). Nord-, Mittel- und Südamerika steuerten CHF 174 Mio. (17,1 Prozent) bei, Nah-/Mittelost, Zentralasien und Afrika CHF 38 Mio. (3,7 Prozent).
Trotz des konjunkturbedingten Volumenrückgangs seit der zweiten Jahreshälfte konnte die EBITDA-Marge mit 4,7 Prozent nahezu auf dem Vorjahresniveau (4,9 Prozent) gehalten werden.

Ausblick 2009
Derzeit gibt es keine Indikatoren dafür, dass sich die Weltwirtschaft kurzfristig und nachhaltig erholen wird, daher muss mit weiteren Volumenrückgängen in allen Geschäftsbereichen gerechnet werden.
Dem wird Kühne + Nagel mit einem verstärkten Kostensenkungs- programm entgegenwirken.

„Die Geschäftsleitung hat rechtzeitig und entschlossen die in ihrem Handlungsspielraum liegenden Parameter so gestaltet, dass sich das Unternehmen auch in schwierigen Zeiten behaupten kann“, sagte Klaus-Michael Kühne, Präsident des Verwaltungsrats der Kühne + Nagel International AG. „Kosten- und verantwortungsbewusstes Wirtschaften sowie unternehmerischer Weitblick sind bei Kühne + Nagel traditionelle Werte, denen sich die Gruppe verpflichtet fühlt. Unsere starke Verankerung in allen Teilen der Welt, unsere Logistikkompetenz und Innovationskraft sowie die ausgeprägte Finanzstärke bilden ein gutes Fundament für die weitere Unternehmensentwicklung.“

Quelle: Kühne + Nagel

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