Avastin könnte bei der Verbesserung des täglichen Lebens von Hirntumor-Patienten eine wichtige Rolle spielen

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Nach einer Auswertung der BRAIN-Studie kann unter Avastin die neurokognitive Funktion stabilisiert oder verbessert und der Steroidbedarf reduziert werden

Roche (SIX: RO, ROG; OTCQX: RHHBY) gab heute die Resultate einer Auswertung der Phase-II-BRAIN-Studie zur Behandlung des wiederkehrenden oder fortschreitenden Glioblastoms (GBM) mit Avastin (Bevacizumab) allein oder in Kombination mit dem Chemotherapeutikum Irinotecan bekannt. Neben den nach sechs Monaten höheren Überlebenschancen ohne Fortschreiten der Krankheit (progressionsfreies Überleben; PFS-6*)1) wurde nun ausserdem nachgewiesen, dass sich eine Behandlung auf Avastin-Basis auch auf das tägliche Leben der Patienten positiv auswirken kann2). Die in der BRAIN-Studie aufgetretenen unerwünschten Ereignisse entsprachen jenen, die in anderen Studien bereits beobachtet wurden. Meldungen über neue Sicherheitssignale liegen nicht vor.

Diese Auswertung wurde heute auf Europas grösstem wissenschaftlichem Krebskongress, dem 15. Kongress der European CanCer Organisation (ECCO) und 34. Kongress der European Society for Medical Oncology (ESMO), vorgestellt. Sie zeigte, dass Patienten, die auf eine Behandlung auf Avastin-Basis ansprachen, zusätzlich von einer Stabilisierung oder Verbesserung der neurokognitiven Funktion und einer Verminderung ihrer Steroiddosis profitieren können2).

„Durch Stabilisierung der neurokognitiven Funktion und Senkung des Steroidbedarfs lässt sich das tägliche Leben von Patienten mit wiederkehrendem GBM verbessern. Angesichts der schlechten Prognose ist dies ein Hauptziel der Behandlung,“ so Professor James Vredenburgh, Medizinischer Direktor des Adult Clinical Service am Duke University Medical Center in Durham, USA. „Neben dem bereits nachgewiesenen Nutzen im Hinblick auf das progressionsfreie Überleben kann sich eine Behandlung auf Avastin-Basis nach dieser Auswertung auch auf das tägliche Leben der Patienten günstig auswirken. So können Ärzte, Patienten und deren Pflegepersonen neue Hoffnung schöpfen.“

Zur neurokognitiven Funktion gehört neben der Denk- und Gedächtnisleistung auch das Urteilsvermögen und die Fähigkeit zu abstraktem Denken. Einbussen dieser Hirnfunktion sind beim GBM häufig und können für die Patienten und deren Angehörige sehr belastend sein. Bei manchen Patienten konnte unter der Behandlung auf Avastin-Basis zudem der Steroidbedarf gesenkt werden. Steroide sind bei vielen GBM-Patienten für die Beherrschung der Krankheitserscheinungen wichtig, können aber zu Komplikationen wie Gewichtszunahme, Schlaflosigkeit und Verhaltensänderungen führen. Durch Reduktion der Steroiddosis lassen sich die Nebenwirkungen einer längerfristigen Steroidbehandlung vermindern.

Das GBM ist die häufigste und aggressivste Form maligner primärer Hirntumore. In den meisten Fällen kommt es nach der ersten Behandlung zu einem Rückfall oder zum Fortschreiten der Erkrankung3,4). Kehrt die Krankheit zurück, dann ist die Prognose besonders schlecht. Daher ist die Verbesserung des täglichen Lebens der Patienten eines der Behandlungsziele.

„Avastin stellt auch weiterhin seinen Nutzen in einer ständig steigenden Zahl verschiedener Krebsarten unter Beweis,“ so William M. Burns, CEO der Division Pharma von Roche. „Die Behandlung auf Avastin-Basis kann das Leben von Glioblastom-Patienten entscheidend verändern.“

Avastin hemmt den vaskulären endothelialen Wachstumsfaktor (VEGF) gezielt. Dieser spielt bei der Tumor-Angiogenese eine ganz zentrale Rolle. Darunter versteht man die Bildung und Aufrechterhaltung von Blutgefässen. Ohne diesen Vorgang kann der Tumor nicht wachsen und nicht streuen. Beim GBM hat der VEGF eine sehr hohe Konzentration. Durch Hemmung der Angiogenese kontrolliert Avastin das Tumorwachstum.

Im Mai 2009 erhielt Avastin von der amerikanischen Arzneimittelbehörde FDA eine beschleunigte Zulassung zur Behandlung von GBM-Patienten, deren Krankheit nach vorangehender Behandlung fortgeschritten ist. Die Zulassung erfolgte auf der Grundlage von Daten aus der BRAIN-Studie (AVF3708g) und einer NCI-Studie (NCI 06-C-0064E). Die BRAIN-Studie wurde vor kurzem im Journal of Clinical Oncology veröffentlicht1). Die Daten werden derzeit mit den Zulassungsbehörden in Europa diskutiert und haben bereits zu Zulassungen in der Schweiz, Albanien, der Dominikanischen Republik, Indien, Moldavien und der Ukraine geführt.

Eine grosse Phase-III-Studie mit über 900 Patienten zur Avastin-Therapie bei neu diagnostiziertem GBM (AVAGLIO) läuft derzeit.5)

Quelle: Roche

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