Ethos Aktionärsanträge 2010: „Say on Pay“ und „Stop Chairman-CEO“

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Ethos publizierte heute auch eine Studie zu den Vergütungen 2008 der Führungsinstanzen der grössten in der Schweiz kotierten Unternehmen. Diese zeigt, dass die Vergütungen insbesondere bei den Unternehmen des Finanzsektors im Jahr 2008 zwar rückläufig waren, aber immer noch hoch sind. Zudem berücksichtigen viele Unternehmen die internationale Best Practice für die Transparenz und Struktur von Managementvergütungen nur in ungenügender Weise.

Im Jahr 2008 sind die Vergütungen der Führungsinstanzen der 47 Unternehmen, deren Titel im SMI Expanded enthalten sind, um 22 Prozent zurückgegangen. Die durchschnittliche Vergütung von Verwaltungsratspräsidenten ohne operative Funktionen beläuft sich auf zwei Millionen Franken und jene der anderen Mitglieder der Verwaltungsräte auf 300’000 Franken. Die Durchschnittsvergütung der Mitglieder der Geschäftsleitung beläuft sich dagegen auf 2,4 Millionen Franken. Ausserdem hat sich die Transparenz der Vergütungen insbesondere bei den Boni kaum verbessert und übersteigt selten das gesetzliche Minimum. Zudem werden Aktien oder Optionen häufig nicht von Leistungskriterien abhängig gemacht, um die Titel definitiv zu erwerben. Dies entspricht nicht der internationalen Best Practice.

Jüngste Beispiele aus der Schweizer Wirtschaft bringen klar zum Ausdruck, dass eine verfehlte Vergütungspolitik gravierende Auswirkungen auf die Umsetzung der Strategie eines Unternehmens haben kann. Aus diesem Grund ist es nun an den Aktionärinnen und Aktionären, die Initiative zu ergreifen: In diesem Sinne stellt Ethos, zusammen mit acht Pensionskassen, die folgenden Aktionärsanträge.

Aktionärsanträge „Say on Pay“
Ethos mit acht Pensionskassen werden die Bestrebungen für mehr Aktionärsrechte im Bereich der Vergütungen im Jahr 2010 weiterziehen. Sie stellen den Generalversammlungen von Holcim, Swiss Re, Zürich Financial Services erstmals und Novartis zum zweiten Mal einen sogenannten Say-on-Pay-Aktionärsantrag. Es handelt sich um die grössten Unternehmen des Swiss Market Index, welche den Aktionärinnen und Aktionären noch keine Rechte im Bereich der Vergütungen zusprechen. Der Antrag verlangt die Einführung einer Konsultativabstimmung der Generalversammlung über den Bericht der Managementvergütungen.

Solche Say-on-Pay-Anträge wurden bereits letztes Jahr bei den fünf grössten in der Schweiz kotierten Unternehmen gestellt. Und die Bilanz war positiv, denn vier der fünf Unternehmen (ABB, Credit Suisse Group, Nestlé und UBS) liessen ihre Generalversammlungen vom Frühjahr 2009 konsultativ über den Vergütungsbericht abstimmen. Bei diesen Unternehmen konnte Ethos den Antrag zurückziehen. Einzig Novartis ging nicht auf das Aktionärsanliegen ein. Allerdings stimmten 31 Prozent der Novartis-Aktionäre für den Ethos Antrag.


Aktionärsantrag „Stop Chairman-CEO“

Ethos und die selben acht Pensionskassen stellen der ordentlichen Generalversammlung vom Frühjahr 2010 von Novartis auch einen Aktionärsantrag „Stop Chairman-CEO“, der die Funktionen als Verwaltungsratspräsident und Vorsitz der Geschäftsleitung künftig trennen will.

Die Trennung dieser Funktionen ermöglicht es, ein Machtgleichgewicht innerhalb des Unternehmens herzustellen. Dadurch wird die Fähigkeit des Verwaltungsrats verbessert, unabhängige Entscheide zu treffen und die Geschäftsleitung zu überwachen.

In den letzten Jahren hat die Anzahl Unternehmen mit Doppelmandaten in den meisten Ländern abgenommen. In der Schweiz haben kürzlich grosse Unternehmen wie Nestlé und Roche die Funktionen an der Konzernspitze getrennt. Von den zwanzig Unternehmen des Swiss Market Index ist einzig der Verwaltungsratspräsident von Novartis gleichzeitig auch CEO.

Quelle: Roche

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