Zwischenabschluss per 31. August 2009 – Conzzeta: Hauptmärkte weiterhin schwach

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Zürich, 12. Oktober 2009. – Der Zwischenabschluss der Conzzeta Gruppe per Ende August 2009 widerspiegelt den weltweiten Konjunkturabschwung. Der konsolidierte Nettoumsatz ging im Vergleich zur Vorjahresperiode um -38,3% auf CHF 607,9 (985,3) Mio. zurück. Das Ende Juni 2009 angekündigte Programm zur Anpassung der Kapazitäten an das Marktumfeld konnte bereits grösstenteils umgesetzt werden. Es trägt ab dem Geschäftsjahr 2010 zur weiteren Senkung der Kostenbasis bei. Das Betriebsergebnis (EBIT) per Ende August 2009 beträgt CHF -27,9 (73,6) Mio. Darin enthalten sind einmalige Kosten für das Programm zur Kapazitätsanpassung von rund CHF 26 Mio. Die Nachfrage im Maschinen- und Anlagenbau hat sich auf tiefem Niveau stabilisiert, aber der Auftragseingang zeigt noch keine Erholung. Conzzeta setzt den eingeschlagenen Weg mit dem Ziel zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit fort.

Die Weltwirtschaftskrise wirkte sich auch im zweiten Tertial 2009 unvermindert negativ auf den Geschäftsgang der Gruppe aus. Insgesamt führte dies zu einem Rückgang des konsolidierten Nettoumsatzes um -38,3% auf CHF 607,9 (985,3) Mio. Bereinigt um die umrechnungsbedingten Währungseinflüsse und Akquisitionseffekte beträgt der Rückgang -36,6%. Noch immer stark von der Krise betroffen sind die Bereiche Systeme für Blechbearbeitung, Systeme für Glasbearbeitung und Schaumstoffe. Der Geschäftsbereich Sportartikel konnte den Wachstumskurs bisher fortsetzen.
Das von Conzzeta am 24. Juni 2009 angekündigte Programm zur Kapazitätsanpassung ist auf Kurs und wurde bereits grösstenteils umgesetzt. Die Kostensparmassnahmen werden ab dem Geschäftsjahr 2010 ihre volle Wirkung entfalten und die Kostenbasis der Gruppe im Vergleich zum Geschäftsjahr 2008 um rund CHF 60 Mio. senken. Im Betriebsergebnis (EBIT) der Conzzeta Gruppe von CHF -27,9 (73,6) Mio. sind einmalige Kosten für das Programm zur Kapazitätsanpassung von rund CHF 26 Mio. enthalten. Das Konzernergebnis beträgt CHF -14,9 (59,8) Mio. Es beinhaltet einen ausserordentlichen Gewinn durch den Verkauf von zwei nichtbetriebsnotwendigen Liegenschaften im Umfang von CHF 10,9 Mio. Neben den Kostensparmassnahmen legte Conzzeta den Fokus auch auf die Sicherung der Liquidität. Die intensive Bewirtschaftung des Nettoumlaufvermögens im zweiten Tertial trug wesentlich zum positiven Free Cashflow von CHF 30,8 Mio. bei. Mit einer Eigenkapitalquote von 76,5% bleibt Conzzeta solide finanziert.

Zu den Geschäftsbereichen

Der Geschäftsbereich Systeme für Blechbearbeitung (Bystronic) litt im zweiten Tertial stark unter den tiefen Auftragseingängen der ersten Monate im Jahr 2009. Per Ende August 2009 liegt der Umsatz bei CHF 226,3 (513,1) Mio. (-55,9%). In Lokalwährungen entspricht dies einem Rückgang von -52,9% im Vergleich zur Vorjahresperiode. Geografische Märkte wie Deutschland, Frankreich oder Grossbritannien erwiesen sich als verhältnismässig robust, während in Osteuropa und Russland fast keine Maschinen verkauft werden konnten. Anzeichen für eine Verbesserung der Nachfragesituation waren vor allem in China festzustellen. Insgesamt hat sich die Situation beim Auftragseingang im zweiten Tertial leicht verbessert, aber Zeichen für einen eigentlichen Aufschwung fehlen noch.

Der Geschäftsbereich Systeme für Glasbearbeitung (Bystronic glass) schloss per Ende August 2009 mit einem Umsatz von CHF 99,2 (173,3) Mio. (-42,8%). Der Umsatzrückgang in Lokalwährungen beträgt -40,3%. Der weltweite Einbruch der Nachfrage nach Glas und nach Maschinen für dessen Bearbeitung setzte sich auch im zweiten Tertial fort. Zudem konnte eine nicht unbeachtliche Zahl von erhaltenen Kundenaufträgen nicht ausgeführt werden, weil kundenseitig die Finanzierung nicht sichergestellt wurde. Der grösste Umsatzrückgang im Vergleich zum Vorjahr musste beim Segment Automobilglas hingenommen werden. Insgesamt kann im Bereich der Glasbearbeitung noch keine Entspannung der Marktsituation verzeichnet werden.

Der Geschäftsbereich Automationssysteme (ixmation) erzielte per Ende August 2009 einen Umsatz von CHF 35,6 (35,1) Mio. (+1,3%) und liegt unter Berücksichtigung der umrechnungsbedingten Währungseffekte (+4,2%) knapp auf Vorjahreshöhe. Die Umsätze wurden schwergewichtig in den Branchen Elektronik, Solar- und Medizinaltechnik erwirtschaftet. Trotz einem anspruchsvollen Marktumfeld und zögerlicher Auftragsvergabe konnten im zweiten Tertial neue Kunden und Aufträge vor allem für die Standorte Malaysia und USA gewonnen werden. Am 24. Juni 2009 wurde die Einstellung der Fertigung für Produktionsautomationssysteme am Standort Pieterlen in der Schweiz bekannt gegeben. Im Rahmen eines Management-Buy-out wird dieser Teilbereich von Kadermitarbeitenden unter dem Namen „Seckler AG“ weitergeführt. Der Geschäftsbereich ixmation konzentriert sich künftig auf das Kerngeschäft mit Systemen für die Montageautomation.

Der Geschäftsbereich Schaumstoffe (FoamPartner) erreichte nach den ersten acht Monaten 2009 einen Umsatz von CHF 75,0 (104,7) Mio. (-28,4%). Bereinigt um einen Akquisitionseffekt und umrechnungsbedingte Währungseinflüsse betrug die Abnahme zum Vorjahr -31,2%. Aufgrund der unsicheren Wirtschaftslage halten Kunden sowohl im Komfort- als auch im Industriebereich ihre Lagerbestände weiterhin tief. Einzelne Anwendungssegmente im Bereich der technischen Schaumstoffe haben im zweiten Tertial an Fahrt gewonnen, insgesamt kann aber noch keine klare Tendenz zu einer deutlichen Erholung festgestellt werden.

Der Geschäftsbereich Sportartikel (Mammut Sports Group) setzte den Wachstumskurs fort und erhöhte den Umsatz im Vergleich zum Vorjahr auf CHF 129,2 (111,9) Mio. (+15,5%). Verschiedene Faktoren trugen zum Umsatzzuwachs im zweiten Tertial bei. Die Konsumentenstimmung in den für Mammut wichtigen Outdoormärkten Schweiz und Deutschland war trotz Wirtschaftskrise gut. Ein besonders starkes Wachstum konnte in den Märkten Korea und Japan erzielt werden, wo sich Mammut vermehrt engagiert und die Marke auf positive Resonanz stösst. In Zusammenarbeit mit dem Detailhandel wurden Mammut Stores in Zürich und Berlin eröffnet. Insgesamt erwies sich der Outdoormarkt auch im zweiten Tertial als stabil.

Der Geschäftsbereich Grafische Beschichtungen (Schmid Rhyner) erzielte per Ende August 2009 einen Umsatz von CHF 27,8 (32,2) Mio. (-13,8%). Aufgrund der Wirtschaftskrise entwickelte sich die Nachfrage der Druckindustrie (Akzidenz- und Verpackungsdruck) auch im zweiten Tertial stark rückläufig. In einigen Absatzmärkten konnte Schmid Rhyner entgegen dem Trend den Umsatz halten oder gar zulegen und trotzte somit dem schwierigen Umfeld mit Erfolg.

Tendenzen und Aussichten

Die Nachfrage in den Hauptmärkten der Conzzeta Gruppe hat sich auf einem sehr tiefen Niveau stabilisiert. Der Auftragseingang zeigt jedoch noch keine Erholung und ein fühlbarer Aufschwung im Maschinen- und Anlagenbau dürfte noch einige Zeit auf sich warten lassen. Unklar ist, inwieweit sich die anhaltende Krise auch auf den Privatkonsum auswirken wird. Conzzeta will den eingeschlagenen Kurs mit den Zielen der Erhaltung von Wettbewerbsfähigkeit, geografischer Marktabdeckung und Innovationskraft konsequent weiterverfolgen. Die ergriffenen und grösstenteils umgesetzten Massnahmen zur Kapazitätsanpassung senken die Gewinnschwelle der Gruppe deutlich. Im Geschäftsjahr 2009 werden jedoch wie bereits in früheren Mitteilungen angekündigt sowohl das Betriebs- wie auch das Konzernergebnis negativ ausfallen. Um nachhaltig positive Ergebnisse erzielen zu können ist eine weitere marktseitige Erholung notwendig.

Quelle: Conzzeta Gruppe

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