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Vermögen der privaten Haushalte 2008 – Steigende Immobilienpreise stützen Vermögen der privaten Haushalte

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Erstmals Daten zum Immobilienvermögen
Seit November 2005 publiziert die Schweizerische Nationalbank jährlich Daten zum finanziellen Vermögen der privaten Haushalte. Diese Daten sind ein Bestandteil der Finanzierungsrechnung der Schweiz. In diesem Jahr werden sie erstmals durch eine Schätzung des Immobilienvermögens ergänzt. Damit ergibt sich ein Gesamtbild des Vermögens der privaten Haushalte.

Die Schätzung des Immobilienvermögens basiert auf einer Bewertung der im Eidgenössischen Gebäude- und Wohnungsregister erfassten Wohnimmobilien und den dazugehörenden Grundstücken. Die Schätzmethode wird in den Erläuterungen zu dieser Medienmitteilung (Anhang 2) beschrieben.

Kommentar zu den Ergebnissen
Das Reinvermögen der privaten Haushalte nahm im Jahr 2008 erstmals seit 2002 wieder ab. Die Kurseinbrüche an den Aktienbörsen führten zu einem massiven Rückgang des finanziellen Vermögens. Im Gegensatz dazu profitierten die Haushalte bei den Immobilien von Preissteigerungen, was den Rückgang beim finanziellen Vermögen teilweise kompensierte. In Zahlen ausgedrückt gingen die finanziellen Forderungen der privaten Haushalte um 199 Mrd. auf 1 718 Mrd. Franken zurück (-10,4%), das Immobilienvermögen stieg um 73 Mrd. auf 1 315 Mrd. Franken (+5,9%). Die Verpflichtungen nahmen um 15 Mrd. auf 629 Mrd. Franken zu (+2,4%). Als Ergebnis dieser Entwicklungen verminderte sich das Reinvermögen der privaten Haushalte um 141 Mrd. auf 2 403 Mrd. Franken (-5,5%). Pro Kopf der Bevölkerung betrug es Ende 2008 rund 312 000 Franken, gegenüber 334 000 Franken Ende 2007. Dabei waren die Ansprüche gegenüber Versicherungen und Pensionskassen und das um die Hypothekarschulden bereinigte Immobilienvermögen mit je rund 100 000 Franken pro Kopf die grössten Komponenten.

Bei den finanziellen Forderungen schlugen sich die tieferen Börsenkurse in einem Rückgang der Aktien um 84 Mrd. auf 169 Mrd. Franken und der Anteile an Kollektivanlagen um 63 Mrd. auf 161 Mrd. Franken nieder. Die Strukturierten Produkte gingen um 23 Mrd. auf 28 Mrd. Franken zurück, nicht nur wegen der Kursentwicklung sondern auch weil die Rückzahlungen fälliger Papiere und die Verkäufe um 7 Mrd. Franken höher ausfielen als die Käufe. Die tieferen Börsenkurse wirkten sich auch über die Kapitalanlagen der Pensionskassen negativ auf das Vermögen der privaten Haushalte aus: Obwohl die Beiträge die Leistungsbezüge um 23 Mrd. Franken übertrafen, verminderte sich die Position „Ansprüche gegenüber Versicherungen und Pensionskassen“ um 63 Mrd. auf 748 Mrd. Franken. Angesichts der Kursrückgänge an den Aktienmärkten erhöhten die privaten Haushalte ihre Einlagen bei Banken und PostFinance und investierten in inländische Schuldtitel. Die Einlagen nahmen um 25 Mrd. auf 481 Mrd. Franken zu. Die Schuldtitel stiegen um 9 Mrd. auf 130 Mrd. Franken; ein grosser Teil dieses Anstiegs entfiel dabei auf Kassenobligationen.

Der Wert der Immobilien im Besitz der privaten Haushalte (Einfamilienhäuser, Eigentumswohnungen und Mehrfamilienhäuser mit Mietwohnungen) belief sich Ende 2008 auf 1 315 Mrd. Franken und lag damit um 73 Mrd. Franken über dem Vorjahreswert. Der grösste Teil des Anstiegs war auf die höheren Immobilienpreise in allen drei Wohnbaukategorien zurückzuführen. Der Anteil des Immobilienvermögens an den gesamten Aktiven betrug Ende 2008 43% (Vorjahr 39%).

Die Verpflichtungen der privaten Haushalte bestehen zu rund 90% aus Hypotheken. Die Hypothekarschulden erhöhten sich um 16 Mrd. auf 581 Mrd. Franken. Der Anstieg der Hypotheken war damit erneut wesentlich geringer als die Wertzunahme der Immobilien. Die Hypothekarschulden entsprachen Ende 2008 44% des Immobilienvermögens, gegenüber 46% Ende 2007. Dieses Verhältnis hatte Ende 2004 noch 49% betragen und ging seither wegen des Anstiegs der Immobilienpreise kontinuierlich zurück.

Quelle: Schweizerische Nationalbank

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