Neue Professoren und Beförderungen an der Universität Basel

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Prof. Stefan Osswald wird neuer Ordinarius für Kardiologie an der Medizinischen Fakultät Basel; er ist dort derzeit Extraordinarius für Kardiologie und Elektrophysiologie sowie Mitglied der Bereichsleitung Medizin am Universitätsspital. 1959 in Basel geboren, arbeitete er nach Studium und Promotion an der Universität Basel an verschiedenen Schweizer Spitälern und erwarb 1989 den Facharzttitel für Innere Medizin und 1992 denjenigen für Kardiologie. Er absolvierte mehrere Forschungsaufenthalte, so etwa am Massachusetts General Hospital der Harvard Universität in Boston. 1994 gründete er das elektrophysiologische Labor und die Herzdefibrillator-Abteilung am Universitätsspital Basel. 1996 habilitierte er sich an der Universität Basel in Kardiologie. Seine Forschungsschwerpunkte beinhalten Outcome-Forschung bei Herzschrittmacher- und Defibrillatorpatienten sowie familiäre Herzmuskelerkrankungen mit genetischem Hintergrund; in diesen Bereichen steuerte er wichtige, international anerkannte Forschungsbeiträge bei. Osswald ist Träger des diesjährigen Wissenschaftspreises der Stadt Basel; er ist verheiratet und Vater von vier Kindern.

Prof. Sabine Maasen wird zur Ordinaria für Wissenschaftsforschung/Wissenschaftssoziologie an der Philosophisch-Historischen Fakultät befördert; 2001 wurde sie hier zur Extraordinaria gewählt. Geboren 1960 in Krefeld-Uerdingen (Deutschland), studierte sie Soziologie, Linguistik und Psychologie an der Universität Bielefeld. 1988 bis 1989 arbeitete sie am dortigen Universitätsschwerpunkt Wissenschaftsforschung und von 1990 bis 1994 am Zentrum für interdisziplinäre Forschung in der Forschungsgruppe «Biological Foundations of Human Culture», darauf als Forschungskoordinatorin am Max-Planck-Institut für Psychologische Forschung in München. 1996 promovierte sie in Bielefeld in Soziologie, und 2001 habilitierte sie sich. Ihre Arbeitsschwerpunkte sind die Wissens- und Wissenschaftssoziologie, die soziologische (Bild-)Diskursanalyse und die Metaphernanalyse sowie neosoziale Arrangements von Selbst und Gesellschaft. Ein rezentes Forschungsprogramm lautet «Das Gehirn und seine Gesellschaft. Eine wissenschaftssoziologische Perspektive auf die Neurowissenschaften». Maasen ist Mitglied mehrerer wissenschaftlicher Fachgemeinschaften und derzeit in der Leitung des Departements Gesellschaftswissenschaften und Philosophie der Universität Basel.

Zu Extraordinarien gewählt

Zum Extraordinarius für Orthopädie an der Medizinischen Fakultät und Chefarzt der Orthopädischen Universitätsklinik am Universitätsspital Basel hat der Universitätsrat Prof. Dr. med. Dr. phil. Victor Valderrabano gewählt, derzeit Privatdozent für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie des Bewegungsapparates an der Universität Basel und Leitender Oberarzt der Orthopädischen Universitätsklinik am Universitätsspital Basel. 1972 geboren und in Zürich aufgewachsen, studierte er Medizin an der Universität Zürich und absolvierte nach seiner medizinischen Dissertation und der Ausbildung zum Facharzt für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie in Basel zusätzlich ein PhD-Studium in Biomechanik an der University of Calgary (Kanada). Ebenfalls erwarb er den schweizerischen Fähigkeitsausweis für Sportmedizin. Seine Arbeits- und Forschungsgebiete sind die Arthroseforschung und -behandlung (Prothetik, gelenkserhaltende Chirurgie), Biomechanik, Korrekturen der unteren Extremität, die Sportorthopädie und die arthroskopische Chirurgie. Valderrabano ist Träger mehrerer renommierter nationaler und internationaler Forschungspreise, so etwa des Hans-Debrunner-Preises der Schweizerischen Gesellschaft für Orthopädie, und ist im Vorstand und Präsidium mehrerer klinischer und wissenschaftlicher Fachgesellschaften.

Neuer Extraordinarius für Traumatologie an der Medizinischen Fakultät und Chefarzt am Universitätsspital wird Prof. Marcel Jakob, zurzeit Chefarzt für Chirurgische Notfallmedizin und Ambulante Chirurgie. 1964 in Biel geboren, absolvierte er nach dem Medizinstudium und der Promotion 1993 an der Universität Zürich mehrere Weiterbildungen an Schweizer Spitälern sowie am Frimley Park Hospital in London (1996/97) sowie an der Charité in Berlin (2002). 1998 erwarb er den Facharzttitel für Chirurgie, 2003 jenen für Orthopädische Chirurgie und Traumatologie des Bewegungsapparats sowie 2004 den Schwerpunktstitel FMH in Allgemein- und Unfallchirurgie. In seiner Forschung befasst er sich unter anderem mit der Entwicklung von Bioreaktoren für den klinischen Einsatz, etwa bei Knorpel- und Knochenimplantaten. Er habilitierte sich 2006 in Orthopädie und Traumatologie an der Universität Basel. Jakob ist verheiratet und Vater von vier Kindern.

Neue Pharmazie-Professur
Inhaber des neu geschaffenen Extraordinariats (50%) im Departement Pharmazeutische Wissenschaften wird Prof. Angelo Vedani, Gründer und Leiter der Stiftung Biografiklabor 3R, mit dem das Departement seit 2002 zusammenarbeitet. Die neue Professur befasst sich mit computergestützten Verfahren in der Entwicklung von Arzneistoffen, deren Eigenschaften einschliesslich Nebenwirkungen am Computer vorhergesagt werden können. Vedani, 1952 geboren in Zürich, studierte Chemie an der Universität Zürich und forschte nach seiner Promotion im Jahr 1981 an der Texas A&M University (USA), der ETH Zürich und von 1986 bis 1990 als Assistenzprofessor an der University of Kansas (USA). 1991 gründete er seine Firma, war daneben Lektor und nach der Habilitation 2001 Privatdozent an der Universität Basel; seit 2005 ist er Titularprofessor für Molekulare Pharmazie. Vedani ist passionierter Bergsteiger, verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder.

Mit der Professur, die das neue Kompetenzzentrum für die Pharmawissenschaften an der Universität Basel verstärken wird, soll das quantitative Molecular Modeling als interdisziplinäre Technologie verstärkt allen Forschungsgruppen zur Verfügung gestellt werden. Computerunterstützte Methoden spielen in den Pharmazeutischen Wissenschaften eine zunehmend wichtige Rolle. So konnte unter anderem die Abschätzung des toxischen Potenzials von bereits existierenden, aber auch hypothetischen Verbindungen automatisiert werden.

Neuer Extraordinarius für Epidemiologie an der Philosophisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät wird schliesslich Prof. Jürg Utzinger, bisher Assistenzprofessor am Schweizerischen Tropeninstitut. 1968 in Zürich geboren, studierte er Umweltnaturwissenschaften an der ETH Zürich. 1999 promovierte er in Epidemiologie an der Universität Basel und arbeitete darauf als Visiting Research Fellow an der Princeton University (USA). Zu seinen Forschungsinteressen gehört die Epidemiologie und Kontrolle parasitärer Krankheiten wie Malaria, Bilharziose und anderer Wurmerkrankungen. Weitere Schwerpunkte bilden die Magnetresonanzspektroskopie für die bessere Diagnose und Prognose von parasitären Infektionen, die Bewertung der Auswirkungen von grossen Infrastrukturprojekten (wie etwa Staudämmen) sowie Konzepte zur Risikobewertung und räumlich-zeitliche Voraussagen von parasitären Seuchen. Utzinger ist verheiratet und hat zwei Söhne.

Zwei Titularprofessoren
Der Universitätsrat hat zudem die von der Regenz beschlossene Ernennung folgender Personen zu Titularprofessoren genehmigt: PD Dr. med. Mario Jakob Bargetzi für Hämatologie und PD Dr. med. André Linka für Kardiologie.

Quelle: Universität Basel

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