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Pegasys bietet Hepatitis-C-Patienten, die auf Peg-Intron nicht ansprechen, eine zweite Chance auf Heilung

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Roche gab heute die endgültigen Resultate der REPEAT-Studie bekannt. Sie belegen, dass die Behandlung mit Pegasys (Peginterferon alfa-2a) einmal wöchentlich und täglicher Einnahme von Copegus (Ribavirin) bei einigen Patienten, die auf eine Erstbehandlung mit Peg-Intron, einem anderen häufig verwendeten Arzneimittel gegen Hepatitis C, nicht angesprochen haben, das Virus vollständig beseitigen kann.

Dieses Ergebnis bietet Patienten mit Hepatitis C die Möglichkeit, die Erkrankung trotz Versagen der Ersttherapie zu bekämpfen. Darüber hinaus zeigen die Resultate, dass das Ansprechen auf die Behandlung nach 12 Wochen eine sehr gute Vorhersage des Therapieerfolgs ermöglicht: Die meisten Patienten, bei denen nach 12 Wochen kein Virus mehr nachweisbar war, hatten im weiteren Verlauf der Behandlung ein anhaltendes virologisches Ansprechen (SVR) – ein Zeichen für einen Therapieerfolg bzw. eine Heilung ihrer Erkrankung. Von den Patienten, die nach 12 Wochen noch nachweisbare Viruskonzentrationen hatten, erreichten nur wenige ein SVR. Diese Daten wurden in einem Vortrag auf der 58. Jahrestagung der American Association for the Study of Liver Diseases (AASLD) in Boston vom 2. bis 6. November präsentiert.

„Eines der drängendsten Probleme bei Hepatitis C ist es, Lösungen für Patienten zu finden, deren Erstbehandlung erfolglos war. REPEAT ist eine wegweisende Studie, die wesentliche neue Erkenntnisse über die Behandlung dieser Patienten liefert. Sie zeigt, dass die verlängerte Behandlung mit Pegasys eine vielversprechende Option darstellt“ erläutert Donald Jensen, M.D., Professor of Medicine, Direktor des Zentrums für Lebererkrankungen des University of Chicago Hospital in Chicago, und leitender Prüfarzt der REPEAT-Studie. „Eine wichtige Erkenntnis aus der REPEAT-Studie ist die Bestätigung, dass das Ansprechen auf die Therapie nach 12 Wochen – selbst bei Patienten mit Leberzirrhose – eine zuverlässige Vorhersage des Behandlungserfolgs ermöglicht. Dies bedeutet, dass Patienten, bei denen nach 12 Wochen kein Virus mehr nachweisbar ist, die Behandlung mit guten Erfolgsaussichten fortsetzen können. Es bedeutet allerdings auch, dass Ärzte die Behandlung bei Patienten ohne frühes Ansprechen guten Gewissens abbrechen können.“

Mehr über die REPEAT-Studie
Die Studie REPEAT (REtreatment with PEgasys in pATients Not Responding to Peg-Intron Therapy) untersuchte an 950 Patienten aus Europa, Nordamerika und Lateinamerika, ob eine intensivierte Behandlung mit einer höheren festen Induktionsdosis von Pegasys und/oder eine längere Behandlungsdauer die Erfolgsraten der Behandlung steigern kann. Patienten, die zuvor auf eine mindestens 12-wöchige Kombinationstherapie mit Peg-Intron plus Ribavirin nicht angesprochen hatten, erhielten eines der folgenden vier Therapieschemata:

– Die Studienarme A und B erhielten Pegasys 360 Mikrogramm/Woche für 12 Wochen, gefolgt von 180 Mikrogramm/Woche für weitere 60 bzw. 36 Wochen.

– Die Studienarme C und D erhielten Pegasys 180 Mikrogramm/Woche für 72 bzw. 48 Wochen.
Alle Patienten erhielten Ribavirin (1000/1200 Mikrogramm/Tag) in Kombination mit Pegasys.

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie:
– Der primäre Endpunkt, das anhaltende virologische Ansprechen (SVR), definiert als nicht nachweisbare Hepatitis-C-Virus-RNA im Blut sechs Monate nach Ende der Behandlung, war im Studienarm A (16%) signifikant höher als im Studienarm D (9%)

– Eine gepoolte Analyse der 72-Wochen-Arme im Vergleich zu den 48-Wochen-Armen zeigte, dass die 72-wöchige Behandlung mit einer Verdoppelung der SVR-Raten im Vergleich zur 48-wöchigen Therapie (16% vs. 8%) den Behandlungserfolg am deutlichsten verbesserte.

– Eine gepoolte Analyse der Studienarme mit Induktionsdosis im Vergleich zu den Studienarmen mit Standarddosis zeigte, dass die Behandlung mit der höheren festen Induktionsdosis in dieser schwer zu heilenden Patientengruppe keinen wesentlichen zusätzlichen Nutzen bewirkte

– Das Ansprechen nach 12 Wochen war ein starker Hinweis auf einen späteren Therapieerfolg
– Von den Patienten, bei denen nach 12-wöchiger Therapie kein Virus mehr nachweisbar war, erreichten 57% in den 72-Wochen-Studienarmen einen Behandlungserfolg (während von den Patienten, bei denen das Virus nach 12 Wochen noch nachweisbar war, nur 4% einen Behandlungserfolg erreichten)

– Der Anteil der Patienten mit nicht nachweisbarem Virus nach 12 Wochen betrug 17%

Die Häufigkeit und die Arten von Nebenwirkungen und schweren Nebenwirkungen waren in allen Studienarmen etwa gleich, und auch die Häufigkeit mittelschwerer bis schwerer hämatologischer Wirkungen war weitgehend vergleichbar. Die Anzahl der Therapieabbrüche wegen Nebenwirkungen und veränderten Laborwerten war bei längerer Behandlung höher. Patienten mit Leberzirrhose hatten eine etwas höhere Inzidenz von Nebenwirkungen, vorzeitigen Therapieabbrüchen und Dosisanpassungen.

Über Hepatitis C
Hepatitis C, die häufigste chronische Blutinfektion, wird vor allem durch Blut oder Blutprodukte übertragen. Weltweit sind 180 Millionen Menschen chronisch mit Hepatitis C infiziert, deren Prävalenz damit mehr als viermal so hoch wie die der HIV-Infektion ist(1, 2). Die chronische Hepatitis C ist eine Hauptursache für Leberzirrhose, Leberkrebs und Leberversagen, obwohl mittlerweile viele Patienten geheilt werden können.

Wirksamkeit der Kombinationstherapie mit Pegasys plus Copegus
Pegasys plus Copegus ist die einzige Kombinationstherapie mit pegyliertem Interferon, die sich der konventionellen Interferon-Kombinationstherapie bei allen HCV-Genotypen, unabhängig von der Viruslast, als überlegen erwiesen hat (3, 4, 5). Die Kombination von Pegasys und Copegus zeigt einheitlich hohe Heilungsraten – ein anhaltendes virologisches Ansprechen von insgesamt bis zu 66% – in einer Reihe von grossen, randomisierten klinischen Studien, in die auch Patienten mit hartnäckiger Erkrankung wie z.B. Infektion mit dem HCV-Genotyp 1, Patienten mit Leberzirrhose oder gleichzeitiger HIV- und HCV-Infektion einbezogen wurden. (3, 4-8)

Über Roche
Roche mit Hauptsitz in Basel, Schweiz, ist ein global führendes, forschungsorientiertes Healthcare-Unternehmen in den Bereichen Pharma und Diagnostika. Als weltweit grösstes Biotech-Unternehmen trägt Roche mit innovativen Produkten und Dienstleistungen, die der Früherkennung, Prävention, Diagnose und Behandlung von Krankheiten dienen, zur Verbesserung der Gesundheit und Lebensqualität von Menschen bei. Roche ist der weltweit bedeutendste Anbieter von In-vitro-Diagnostika sowie von Krebs- und Transplantationsmedikamenten, nimmt in der Virologie eine Spitzenposition ein und ist ferner auf weiteren wichtigen therapeutischen Gebieten aktiv, darunter Autoimmun-, Entzündungs- und Stoffwechselkrankheiten sowie Erkrankungen des Zentralnervensystems. 2006 erzielte die Division Pharma einen Umsatz von 33,3 Milliarden Franken und die Division Diagnostics Verkäufe von 8,7 Milliarden Franken. Roche unterhält Forschungs- und Entwicklungskooperationen und strategische Allianzen mit zahlreichen Partnern – hierzu gehören auch Mehrheitsbeteiligungen an Genentech und Chugai – und investiert jedes Jahr rund 7 Milliarden Franken in die Forschung und Entwicklung. Roche beschäftigt rund 75 000 Mitarbeitende.

 

Literatur:
1. Initiative for Vaccine Research, Viral Cancers, Hepatitis C. World Health Organization, 2006. (Accessed July 24, 2006, at http://www.who.int/vaccine_research/diseases/viral_cancers/en/index2.html.)

2. The global HIV and AIDS epidemic, 2001. MMWR Morb Mortal Wkly Rep 2001;50(21):434-9.
3. Hadziyannis SJ, Sette H, Jr., Morgan TR, et al. Peginterferon-alpha2a and ribavirin combination therapy in chronic hepatitis C: a randomized study of treatment duration and ribavirin dose. Ann Intern Med 2004;140(5):346-55.

4. Torriani FJ, Rodriguez-Torres M, Rockstroh JK, et al. Peginterferon Alfa-2a plus ribavirin for chronic hepatitis C virus infection in HIV-infected patients. N Engl J Med 2004;351(5):438-50.

5. Fried MW, Shiffman ML, Reddy KR, et al. Peginterferon alfa-2a plus ribavirin for chronic hepatitis C virus infection. N Engl J Med 2002;347(13):975-82.

6. Marcellin P, Brillanti S, Cheinquer H. Peginterferon alfa-2a (40KD) (Pegasys) plus ribavirin (Copegus) is an efficacious and safe treatment for chronic hepatitis C (CHC) in patients with compensated cirrhosis. . In: 38th Annual Meeting of the European Association for the Study of the Liver (EASL) July 3-6, ; 2003; Geneva, Switzerland; 2003.

7. Heathcote EJ, Shiffman ML, Cooksley WG, et al. Peginterferon alfa-2a in patients with chronic hepatitis C and cirrhosis. N Engl J Med 2000;343(23):1673-80.

8. Zeuzem S, Pawlotsky JM, Lukasiewicz E, et al. International, multicenter, randomized, controlled study comparing dynamically individualized versus standard treatment in patients with chronic hepatitis C. J Hepatol 2005;43(2):250-57.

Quelle: Roche Gruppe

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