Ciba mit Konzerngewinn von 237 Millionen CHF

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Armin Meyer, Präsident des Verwaltungsrates: „Ciba hat nach der strategischen Neuausrichtung und mit dem fokussierten Portfolio den Betriebsgewinn vor Restrukturierung 2007 um 4 Prozent gesteigert und einen Konzerngewinn von 237 Millionen CHF erzielt. Seit 1. Januar 2008 führt der neue Chief Executive Officer Brendan Cummins das Unternehmen in die Zukunft, gemeinsam mit einem starken Team, das mit dem neuen Finanzchef Jürg Fedier und dem kürzlich ernannten Segmentleiter für Coating Effects, Thomas Engelhardt, ergänzt worden ist.”

Brendan Cummins, Chief Executive Officer: „2007 haben wir wichtige Fortschritte gemacht, unsere finanzielle Leistung verbessert und die Implementierung der Operativen Agenda entscheidend vorangetrieben. Das neu eingeführte SAP-System läuft bereits in rund 80 Prozent des Konzerns erfolgreich, und wir haben unsere Geschäftsprozesse wesentlich gestrafft und ein neues Innovationskonzept entwickelt.

2008 konzentrieren wir uns darauf, unsere Margen noch konsequenter zu managen und den durch unsere Produkte geschaffenen Mehrwert voll auszuschöpfen. Wir setzen unsere Massnahmen zur Kostenreduktion fort und verfolgen bei Preisen und Volumen weiterhin ein differenziertes Vorgehen, indem wir Preise gezielt erhöhen oder auch volumenbasierte Wachstumsstrategien für höhere Marktanteile umsetzen. Wir werden unprofitable Produktreihen vom Markt nehmen, um unsere Margen weiter zu verbessern. Mit einer neuen Ausrichtung im Bereich Innovation fokussieren wir uns künftig stärker auf Technologien mit dem höchsten Wachstums- und Gewinnpotenzial.

Wir gehen davon aus, dass 2008 für die Spezialitätenchemiebranche ein weiteres anspruchsvolles Jahr wird, da die allgemeinen wirtschaftlichen Prognosen unsicher sind und die Rohstoffkosten voraussichtlich hoch bleiben. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir dennoch Verbesserungen in unserer Kostenstruktur und profitables Wachstum auf unseren ausgesuchten Märkten erzielen können.”

Jahresergebnisse 2007 – Überblick
Umsatzwachstum in Asien besonders stark
Der Umsatz für das Gesamtjahr stieg im Vergleich zum Vorjahr um 3 Prozent in Schweizer Franken und 2 Prozent in lokalen Währungen auf 6’523 Millionen CHF (2006: 6’352 Millionen CHF). Asien wuchs gegenüber 2006 um 7 Prozent in lokalen Währungen; China erzielte erneut zweistellige Wachstumsraten. Der Umsatz in Europa lag etwas über dem Vorjahr; Deutschland und Osteuropa verzeichneten ein gutes Wachstum. Auch in Zentral- und Südamerika hielten die guten Wachstumstrends an. Der Umsatz in Kanada blieb schwach. In den USA verbesserte sich der Umsatz in der zweiten Jahreshälfte und erreichte trotz der Schwäche in der Automobil- und der Baubranche für das Gesamtjahr das Vorjahresniveau. Insgesamt sank der Umsatz für die Region Amerika nur um weniger als 1 Prozent in lokalen Währungen.

Der Währungseinfluss war 2007 mit plus 1 Prozent positiv, wobei die Aufwertung von Euro und Britischem Pfund den schwächeren US-Dollar kompensierten.

Die Verkaufspreise, einschliesslich neu lancierter Produkte, stiegen gegenüber dem Vorjahr um 1 Prozent. Die Preise von Produkten, die länger als ein Jahr im Markt sind, gingen gegenüber der Vorjahresperiode um 1 Prozent zurück. Die Volumen stiegen insgesamt um 3 Prozent.

Bessere Betriebsgewinnmarge trotz sehr hoher Rohstoffkosten
Der Bruttogewinn stieg um 1 Prozent auf 1’874 Millionen CHF (2006: 1’849 Millionen CHF). Die Bruttogewinnmarge erreichte 28,7 Prozent (2006: 29,1 Prozent). Der Betriebsgewinn (EBIT) vor Restrukturierung verbesserte sich 2007 um 4 Prozent auf 552 Millionen CHF (2006: 531 Millionen CHF). Die Betriebsgewinnmarge vor Restrukturierung stieg für das Gesamtjahr auf 8,5 Prozent (2006: 8,4 Prozent).

Die Massnahmen der Operativen Agenda zur Verbesserung der Effizienz, Senkung der Kosten und Erhöhung der Margen konnten die um 3 Prozent gestiegenen Rohstoffkosten mehr als kompensieren. Die Profitabilität bei Plastic Additives war nach wie vor hoch, und die Massnahmen in Water & Paper Treatment führten zu kontinuierlichen Verbesserungen von Quartal zu Quartal. Coating Effects gelang es weitgehend, dem Einfluss der Abschwächung der Automobil- und der Baubranche in NAFTA standzuhalten. Die Margen im vierten Quartal wurden jedoch durch ausserordentlich hohe Rohstoffkosten und durch die gezielte, vorübergehende Schliessung verschiedener Produktionswerke belastet.

Der Gewinn aus fortgeführten Geschäften vor Sonderbelastungen lag bei 311 Millionen CHF, ein Anstieg von 1 Prozent (2006: 306 Millionen CHF).

2006 wurden die Geschäfte Textile Effects und Masterbatch verkauft; die relevanten Ergebnisse werden unter nichtfortgeführten Geschäften ausgewiesen. 2007 betrug der Konzerngewinn einschliesslich nichtfortgeführter Geschäfte 237 Millionen CHF (2006: 41 Millionen CHF Verlust).

Der Free Cash Flow stieg auf 300 Millionen CHF (2006: 195 Millionen CHF). Die Nettoverschuldung erhöhte sich leicht auf 1’913 Millionen CHF (2006: 1’854 Millionen CHF).

Verbesserte Margen im vierten Quartal
Der Umsatz für das vierte Quartal betrug 1’577 Millionen CHF (2006: 1’547 Millionen CHF), dies entspricht einem Anstieg von 2 Prozent sowohl in Schweizer Franken als auch in lokalen Währungen. Die stärkeren europäischen Währungen kompensierten den schwachen US-Dollar. Asien wuchs weiterhin stark, um 9 Prozent in lokalen Währungen, während der Umsatz in Europa und der Region Amerika im Vergleich zum vierten Quartal 2006 unverändert blieb. Die Verkaufspreise, einschliesslich neu lancierter Produkte, nahmen um 1 Prozent zu. Die Preise von Produkten, die länger als ein Jahr im Markt sind, gingen gegenüber der Vorjahresperiode um 2 Prozent zurück. Die Volumen stiegen insgesamt um 4 Prozent.

Der Bruttogewinn verbesserte sich gegenüber dem vierten Quartal 2006 um 3 Prozent auf 443 Millionen CHF (2006: 430 Millionen CHF). Die Bruttogewinnmarge erhöhte sich auf 28,0 Prozent (2006: 27,8 Prozent).

Der Betriebsgewinn (EBIT) vor Restrukturierung stieg um 10 Prozent auf 129 Millionen CHF (2006: 117 Millionen CHF), wodurch sich die Betriebsgewinnmarge auf 8,2 Prozent (2006: 7,6 Prozent) erhöhte. Dies widerspiegelt Verbesserungen der Kostenstruktur und die konsequente Ausrichtung auf das Margenmanagement mit gezielten Preiserhöhungen und dem bewussten Verzicht auf weniger profitable Verkäufe.

Der Gewinn aus fortgeführten Geschäften vor Sonderbelastungen lag bei 71 Millionen CHF (2006: 95 Millionen CHF, einschliesslich der Auflösung von Steuerrückstellungen nach der Einigung in einer Steuerangelegenheit).

Der Konzerngewinn für das vierte Quartal betrug 84 Millionen CHF (2006: 84 Millionen CHF).

Operative Agenda: signifikante Einsparungen in 2007
Das Programm Operative Agenda ist auf Kurs und lieferte 2007 Einsparungen von über 95 Millionen CHF, mehr als die anvisierten 60 bis 70 Millionen CHF. Das Programm wurde Mitte 2006 lanciert, um das Wachstum zu fördern und die Kostenstruktur des Konzerns bis 2009 um 400 bis 500 Millionen CHF zu verbessern, wobei 2006 bis 2009 mit Restrukturierungskosten von insgesamt 250 bis 300 Millionen CHF gerechnet wird.

2007 verursachte die Operative Agenda Restrukturierungskosten von 118 Millionen CHF. Insgesamt wurden seit Anfang 2006 rund 1’100 Stellen abgebaut; rund 750 davon 2007, mehrheitlich im zweiten Halbjahr. Ende 2007 beschäftigte der Konzern 13’319 Mitarbeitende (2006: 14’130).

Die Operative Agenda umfasst eine Reihe von Initiativen in Schlüsselbereichen wie Innovation, Marketing und Verkauf, schlanke Produktionsabläufe, ein neues, konzernweites SAP-System sowie die Straffung der weltweiten Geschäftsstruktur des Konzerns.

Mehrere juristische Einheiten und lokale Vertretungen wurden im Rahmen der Initiative Geografische Präsenz konsolidiert und drei Produktionswerke geschlossen. Im Rahmen der Initiative Schlanke Produktionsabläufe realisierten alle grösseren Standorte gezielte Massnahmen zur Effizienzverbesserung, die die Produktionskosten bereits wesentlich reduzierten. Das neue globale SAP-System wurde in den meisten Teilen Europas und Nord- und Südamerika erfolgreich in Betrieb genommen, und es werden mittlerweile rund 80 Prozent der Geschäftsabläufe des Unternehmens über das neue System abgewickelt. Als Teil der Initiative Marketing und Verkauf führte Ciba ein neues, konzernweites Preismanagementsystem ein, das eine konsequent auf Profitabilität ausgerichtete Preisgestaltung erlaubt und den Fokus auf das Margenmanagement 2008 unterstützt. 

Neuausrichtung der Innovation – mehr Fokus auf Wachstums- und Gewinnpotenzial
2007 wurde die Konzeptphase der Innovationsinitiative der Operativen Agenda abgeschlossen. In Zukunft wird gezielter in Technologiebereiche mit höchsten Wachstums- und Gewinnpotenzialen investiert. Um eine stärkere Fokussierung und eine verbesserte Effizienz sicherzustellen, werden die bestehenden Ressourcen in sechs konzernübergreifenden Forschungszentren gebündelt, die sich auf die Kerntechnologien von Ciba konzentrieren: Schutz und Stabilisierung, Farbe, Trennung von Feststoffen und Flüssigkeiten, Papierfestigkeit und -beschichtung, Grenzflächen und Fliesseigenschaften sowie Polymerisierung und Härtungsmittel. Diese Innovationszentren werden durch Zentren für Prozessentwicklung sowie für industriespezifische Anwendungsentwicklung ergänzt und von regionalen Technologiezentren unterstützt.

Zusätzlich wird eine „New Growth Platform“ etabliert, die das Wachstum über die heutigen Kerntechnologien von Ciba hinaus fördert und neuste Technologien mit hohem Potenzial, aber auch ganz neue Geschäftsbereiche erschliesst. Darüber hinaus wird die Zusammenarbeit mit externen Forschungspartnern ausgebaut. Ciba plant, auch in Zukunft 260 bis 270 Millionen CHF pro Jahr in Forschung und Entwicklung zu investieren. Die neue Innovationsorganisation wird 2008 eingeführt.

Überblick über die Segmente 2007
Plastic Additives
Der Umsatz von Plastic Additives stieg sowohl in Schweizer Franken als auch in lokalen Währungen um 3 Prozent auf 2’161 Millionen CHF. Die hohe Nachfrage nach Polymerstabilisatoren kompensierte den Umsatzausfall, der aufgrund des bewussten Verzichts auf die Produktreihe Atmer im zweiten Quartal entstanden war. Besonders gut haben sich die Bereiche Schmiermitteladditive sowie Haushalt- und Körperpflege entwickelt.

Dank der strikten Ausrichtung auf Margenmanagement konnte das Segment vor Restrukturierung die Betriebsgewinnmarge auf dem hohen Vorjahresniveau von 14,9 Prozent halten und den Betriebsgewinn um 3 Prozent gegenüber 2006 steigern. Die Umsetzung von differenzierten Geschäftsmodellen, eine gezielte Bereinigung des Produktportfolios sowie die strategische Verkaufspreisgestaltung sorgten dafür, dass insbesondere jüngere Produkte zur Gewinnsteigerung beitrugen. Der Bau der neuen Anlage für Antioxidantien in Singapur ist auf Kurs, um im März 2008 die Produktion aufzunehmen. Mit ihr stärkt das Unternehmen seine Kostenführerschaft im Bereich Kunststoffadditive und kann die Märkte in Asien und im Nahen Osten noch effizienter beliefern.

Coating Effects
Coating Effects steigerte den Umsatz in Schweizer Franken und in lokalen Währungen um 2 Prozent auf 1’837 Millionen CHF, mit gutem Wachstum in den Bereichen Kunststoffe und Digitaldruck. Die Verlangsamung der Automobil- und der Baubranche in NAFTA belastete den Umsatz von Lackadditiven und Pigmenten, während der Umsatz in Asien und zunahm und in Europa stabil blieb. 

Die Betriebsgewinnmarge vor Restrukturierung des Segments lag bei 11,9 Prozent (2006: 13,6 Prozent), beeinträchtigt von der Situation in NAFTA und einer Abschwächung in Deutschland, von zum Teil stark gestiegenen und ausserordentlich hohen Rohstoffkosten sowie tieferen Margen im Druckfarbengeschäft und im Bereich Elektromaterialien mit seinen kurzen Produktlebenszyklen. Im vierten Quartal führte die vorübergehende Stilllegung von Produktionseinheiten zu unabsorbierten Kosten. Andererseits trugen die sich gut entwickelnden Bereiche Digitaldruck und Effektpigmente wesentlich zum Ergebnis bei. Die neue Produktionsanlage für hochwertige Pigmente in Nanjing, China, die ihren Betrieb diesen Sommer aufnehmen soll, wird die solide Position des Unternehmens in Asien weiter stärken.

Water & Paper Treatment
Der Umsatz von Water & Paper Treatment stieg um 3 Prozent in Schweizer Franken und 1 Prozent in lokalen Währungen auf 2’525 Millionen CHF, mit Wachstum in Asien und Europa. Die Massnahmen zur Verbesserung der Profitabilität im Papierchemikaliengeschäft, insbesondere das neue Geschäftsmodell für Marketing & Verkauf, eine strikte Kostenkontrolle und die Schliessung einiger Produktionswerke, führten zu einem deutlichen Anstieg der Betriebsgewinnmarge vor Restrukturierung des Segments auf 4,6 Prozent (2006: 3,3 Prozent). Der positive Trend setzte sich 2007 von Quartal zu Quartal fort; im vierten Quartal erreichte die Marge vor Restrukturierung 6,0 Prozent (Q1: 2,4 Prozent; Q2: 4,7 Prozent; Q3: 5,4 Prozent). Diese Ergebnisse widerspiegeln den stärkeren strategischen Fokus auf Profitabilität statt auf Umsatz, wobei auch auf weniger profitable Geschäfte bewusst verzichtet wurde.

In Asien, wo Spezialpapierchemikalien des Segments eine beschleunigte Papierherstellung ermöglichen, setzte sich die wachsende Nachfrage fort. Die Kapazität für bestimmte Papierchemikalien wurde 2007 in Zhenjiang, China, ausgebaut. In Europa und NAFTA blieben die Märkte weitgehend stabil. Das Wasserbehandlungsgeschäft entwickelte sich gut, insbesondere im Sektor Bergbau.

Änderung im Verwaltungsrat
Uli Sigg hat sich entschieden, nach neun Jahren als Mitglied des Verwaltungsrates von Ciba von seinem Amt zurückzutreten, um sich zeitlich zu entlasten. Der Verwaltungsrat hat beschlossen, der Generalversammlung am 7. März 2008 keine Ersatzwahl vorzuschlagen.

Armin Meyer, Präsident des Verwaltungsrates: „Ich danke Uli Sigg für seine engagierte und kompetente Mitarbeit im Verwaltungsrat und wünsche ihm alles Gute.“

Dividende von 2.50 CHF pro Aktie beantragt
Der Verwaltungsrat hat entschieden, an der Generalversammlung am 7. März 2008 eine leicht reduzierte Dividende von 2.50 CHF pro Aktie zu beantragen.

Ausblick
Ciba geht davon aus, dass 2008 für die Spezialitätenchemiebranche ein weiteres anspruchsvolles Jahr wird, da die allgemeinen wirtschaftlichen Prognosen unsicher sind und die Rohstoffkosten voraussichtlich hoch bleiben werden. Trotzdem erwartet das Unternehmen – vorausgesetzt, dass sich die globalen Geschäftsbedingungen nicht signifikant verschlechtern – ein nachhaltiges Umsatzwachstum in lokalen Währungen in Höhe der GDP-Entwicklung (Gross Domestic Product) sowie eine Steigerung des Betriebsgewinns um rund 10 Prozent und des Free Cash Flow um rund 20 Prozent.

CEO Brendan Cummins: „Wir wollen für unsere Aktionärinnen und Aktionäre Mehrwert schaffen und sicherstellen, dass jedes einzelne Geschäft unseres Portfolios eine Rendite erwirtschaftet, die über den jeweiligen Kapitalkosten liegt. Wir fokussieren unsere Investitionen in Sachanlagen und im Bereich Innovation gezielt auf Industrien, Technologien und Regionen mit hohem Renditepotenzial und auf Bereiche, die unsere Kerngeschäfte und -kompetenzen signifikant stärken. Für die Zukunft streben wir ein Umsatzwachstum in Höhe der GDP-Entwicklung an sowie eine Steigerung des Betriebsgewinns um rund 10 Prozent pro Jahr. Ausserdem erwarten wir weitere signifikante Verbesserungen des Free Cash Flow auch nach 2008. Um dies zu erreichen, werden wir die Operative Agenda zielgerichtet umsetzen, Margen konsequent managen, unsere Innovationskraft voll ausschöpfen, die operative Effizienz steigern und das Umlaufvermögen kontinuierlich optimieren.“

Quelle: Ciba 

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