Professuren in Systembiologie verdoppeln

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Das in Basel ansässige D-BSSE als jüngstes der insgesamt 16 Departemente der ETH Zürich tritt erst seit Anfang 2007 als eigenständiges Departement auf. Unter der Leitung von Professor Renato Paro wurde das Departement seither als neue Forschungsplattform für Systembiologie konzipiert. Diese im Aufbau begriffene Plattform soll nun mit drei neuen Professuren einen entscheidenden Schritt nach vorne machen können. „Damit wird das Departement die kritische Masse erreichen, die es braucht, um qualitativ und nachhaltig wachsen zu können“, erklärte ETH-Präsident Ralph Eichler an einer gemeinsamen Medienkonferenz mit der Universität Basel.

Zur Verstärkung der Forschungsaktivitäten am D-BSSE beitragen werden der Chemiker Andreas Hierlemann (neu: Professor für Biosystems Engineering), der Bioingenieur Jörg Stelling (neu: Professor für Computational Systems Biology) sowie der Biologe Martin Fussenegger (Professor für Biotechnologie und Bioingenieurwissenschaften). Martin Fussenegger wird zudem ab Februar 2009 neuer Vorsteher des D-BSSE. Zusammen mit den Forschungsgruppen der Professoren Renato Paro, Niko Beerenwinkel und Dagmar Iber werden somit rund 80 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Basler ETH-Standort systembiologische Ansätze erforschen.

Zusammenarbeit mit Universität Basel
Die ETH Zürich und die Universität Basel wollen in der Systembiologie enger zusammenarbeiten. Wie Antonio Loprieno, Rektor der Universität Basel gegenüber den Medien erklärte, sollen mehrere ETH-Professuren zu Doppelprofessu-ren werden. Zudem sind gemeinsame Projekte in Forschung und Lehre geplant. Dazu führte Antonio Loprieno aus: „Als erster konkreter Beitrag der Universität Basel wird eine Professur für Bioethik eingerichtet, die als wichtige Impulsgeberin den wissenschaftlichen Dialog zwischen den einzelnen Disziplinen der Systembiologie befruchten und begleiten wird.“ Bis zum Herbstsemester 2008 soll auch der ETH-Studiengang Biotechnologie von Zürich nach Basel transferiert werden.

Neuer Schwerpunkt: Synthetische Biologie
Verbunden mit dem Ausbau des D-BSSE ist eine neue Schwerpunktsetzung in Forschung und Lehre. Neben den bereits vorhandenen Bereichen Bioinformatik und System Engineering wird neu der Bereich Synthetische Biologie in Basel etabliert. Die Synthetische Biologie ist eine der neuesten Fachrichtungen in der modernen Biologie in der Biologen, Chemiker, Physiker, Informatiker und Ingenieure in einem interdisziplinären Ansatz neuartige biologische Systeme systematisch konstruieren. «Ich freue mich auf die spannende Aufgabe am D-BSSE und die Möglichkeit, den Ausbau des Forschungsstandorts Basel mitzugestal-ten», so Professor Fussenegger.

Komplementär zur Systembiologie, welche bestehende biologische Systeme quantitativ beschreibt, nutzt die Synthetische Biologie dieses Wissen, um neuartige Moleküle und Proteine zu produzieren und um Zellsysteme zur Erfüllung von Organfunktionen zu programmieren. Ähnlich wie Ingenieure seit langem erfolgreich effizientere Fahrzeuge oder Computer aus einzelnen Komponenten entwerfen, versucht die Synthetische Biologie einzelne Teile eines komplexen biologischen Systems zu verbessern und für neue therapeutische Zwecke weiterzuentwickeln. Dadurch öffnet sich ein weites Feld von Anwendungsmöglichkeiten. Ein Fernziel ist zum Beispiel die Behandlung von genetischen Krankheiten.

Quelle: Universität Basel

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