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Roche überführt Diabetes-Prüfpräparat Taspoglutid in klinische Studien der Phase III

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Das Diabetes-Prüfpräparat Taspoglutid von Roche und Ipsen hat sich als allgemein gut verträglich und wirksam für die Behandlung von Patienten mit Typ-2-Diabetes erwiesen: Eine nur achtwöchige Behandlung führte zu einer wesentlichen Verbesserung der Blutzuckereinstellung und Gewichtsabnahme. (1,2)

Taspoglutid, das erste Analogon des menschlichen glukagonartigen Peptid-1 (GLP-1) zur einmal wöchentlichen Einnahme aus der Forschung von Ipsen ähnelt dem natürlichen Hormon GLP-1, das eine Schlüsselrolle bei der Blutzuckerregulation spielt. Aufgrund dieser vielversprechenden Phase-II-Ergebnisse, die auf der Jahrestagung der American Diabetes Association (ADA) in San Francisco, USA, präsentiert wurden, hat Roche beschlossen, Taspoglutid nunmehr in klinischen Studien der Phase III zu prüfen. Das Studienprogramm wird voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2008 beginnen.

„Diese Daten untermauern die Funktion von GLP-1 beim Typ-2-Diabetes, und Roche und Ipsen sind davon überzeugt, dass Taspoglutid das Potenzial für ein führendes Medikament seiner Klasse hat,“ sagten William M. Burns, CEO der Division Pharma von Roche und Jean-Luc Bélingard, Chairman und CEO von Ipsen. „GLP-1-Analoga, welche die Insulinsekretion stimulieren und die Glukagonsekretion unterdrücken, sind echte Innovationen auf dem Gebiet der Diabetes-behandlung. Roche und Ipsen freuen sich, dass sie dieses potenzielle Spitzenmedikament in die Studienphase III überführen zu können. Die beiden Firmen werden weiter zusammenarbeiten, um das Medikament auf den Markt zu bringen.“

Die Phase-II-Studien zeigten, dass das Sicherheitsprofil von Taspoglutid, das aus der Forschung von Ipsen hervorgegangen ist, für die Überführung in die Phase III spricht(1,2). Als häufigste Nebenwirkung wurde eine leichte bis mittelschwere Übelkeit berichtet. Sie war dosisabhängig und klang in den meisten Fällen mit fortdauernder Behandlung spontan ab.

„Diese Daten zeigen, dass Taspoglutid eine vielversprechende und hochwirksame einmal wöchentliche Behandlung für übergewichtige Patienten mit Typ-2-Diabetes ist, die mit oralen Diabetesmedikamenten allein nicht mehr gut eingestellt werden können,“ sagte der Hauptautor der Studie, Professor Michael Nauck, Leiter des Diabeteszentrums Bad Lauterberg, Deutschland. „Neben der verbesserten Blutzuckereinstellung ist auch die durch das Medikament bewirkte Gewichtsabnahme besonders vorteilhaft für diese Gruppe von Patienten. Wir sind gespannt auf die Resultate der Phase-III-Studien.“

Roche übte ihre Option zur Einlizenzierung von Taspoglutid von Ipsen 2006 aus und erwarb damit die weltweiten exlusiven Rechte zur Entwicklung und Vermarktung von Taspoglutid, mit Ausnahme von Japan, wo Roche diese Rechte gemeinsam mit Teijin hält, und Frankreich, wo Ipsen die Option hat, die Co-Marketing-Rechte zu behalten.

Über die Studien
Achtwöchige Behandlung mit dem langwirkenden humanen GLP-1-Analogon Taspoglutid verbessert die Blutzuckereinstellung und senkt das Körpergewicht bei Patienten mit Typ-2-Diabetes mellitus (T2DM) unter Behandlung mit Metformin: Doppelblinde, placebokontrollierte Phase-2-Studie (1)

  • Die Studie beurteilte die Wirksamkeit, Sicherheit und Verträglichkeit von Taspoglutid bei Patienten mit Typ-2-Diabetes, die mit Metformin unzureichend eingestellt sind.
  • 366 Patienten wurden für eine 8-wöchige Behandlung mit Placebo (PLO) oder Taspoglutid in einer Dosierung von 5, 10 oder 20 mg wöchentlich oder 10 bzw. 20 mg alle zwei Wochen randomisiert und nach der letzten Dosis weitere 4 Wochen nachbeobachtet.
  • Nach achtwöchiger Behandlung wurde eine signifikante Reduktion der HbA1c-Werte im Vergleich zur Behandlung mit PLO beobachtet. Der Anteil der Patienten, die den HbA1c-Zielwert kleiner oder gleich 7% am Ende der Studie erreichten, betrug 59%, 79% und 81% in den Studienarmen mit 5 mg, 10 mg bzw. 20 mg wöchentlich und 44% sowie 63% in den Studienarmen mit 10 mg bzw. 20 mg alle zwei Wochen gegenüber 17% mit PLO.
  • Das Körpergewicht nahm fortschreitend und dosisabhängig ab, wobei eine signifikante Abnahme gegenüber dem Ausgangsgewicht in den Armen mit 10 und 20 mg wöchentlich sowie dem Studienarm mit 20 mg alle zwei Wochen zu beobachten war.
  • Taspoglutid war sicher und allgemein gut verträglich: die häufigste Nebenwirkung war eine vorübergehende dosisabhängige, leichte bis mittelschwere Übelkeit. Fälle von Pankreatitis wurden in dieser Studie nicht berichtet.

Sicherheit und Verträglichkeit hoher Dosen des langwirkenden humanen GLP-1-Analogons Taspoglutid bei Diabetikern unter Behandlung mit Metformin: Doppelblinde, placebokontrollierte Phase-2-Studie (2)

  • Die Studie beurteilte die Sicherheit und Verträglichkeit steigender Dosen von Taspoglutid bei Patienten mit Typ-2-Diabetes, die mit Metformin unzureichend eingestellt sind.
  • 133 Patienten erhielten entweder ein Placebo (PLO) oder 20 mg Taspoglutid wöchentlich für 4 Wochen und anschließend eine Erhaltungsdosis von 20 mg (20/20) oder eine Dosissteigerung auf 30 mg (20/30) oder 40 mg (20/40) wöchentlich bei entsprechendem PLO für weitere 4 Wochen. Die Patienten wurden nach der letzten Dosis über 4 Wochen nachbeobachtet.
  • In allen aktiven Studienarmen wurde eine spürbare Verbesserung der Blutzuckereinstellung beobachtet. Am Ende der Behandlung betrug der Anteil der Patienten, die HbA1c-Werte kleiner oder gleich 7% erreichten, 72%, 53% und 70% unter 20/20, 20/30 bzw. 20/40 verglichen mit 19% unter PLO.
  • Erwartungsgemäß war Übelkeit die häufigste Nebenwirkung: sie war vorübergehend, leicht bis mittelschwer, trat zu Beginn der Behandlung auf und klang in den meisten Fällen bei fortdauernder Therapie spontan wieder ab. Fälle von Pankreatitis wurden in dieser Studie nicht berichtet.

Quelle: Roche

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