Dynamisches Wachstum der Panalpina Gruppe im 1. Semester

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CEO Monika Ribar zeigte sich mit den Ergebnissen des 1. Semesters 2008 verhalten zufrieden, dies insbesondere vor dem Hintergrund einer sich im 2. Quartal abschwächenden weltweiten Konjunktur. „Faktoren wie die weltweite Finanzkrise und die steigenden Rohstoffpreise haben das Investitions- und Konsumverhalten in vielen Ländern und damit das Wachstum in der Luft- und in der Seefracht verlangsamt. Trotzdem konnten wir die Transportvolumen und den Nettoumsatz gegenüber dem ausserordentlich starken ersten Semester 2007 steigern. Dies zeigt, dass wir mit unserem Unternehmen nahe am Markt operieren“, führte Monika Ribar aus.

„Mit der vor drei Monaten eingeführten neuen Führungsstruktur, der klaren strategischen Fokussierung auf die Kerngeschäfte und dem gruppenweit umgesetzten Compliance- und Kostensenkungsprogramm sind wir gut auf die vor uns liegenden Herausforderungen vorbereitet.“

Organisches Wachstum in allen Regionen

Die Gruppe verzeichnete in den ersten sechs Monaten des Berichtzeitraums gegenüber 2007 einen Anstieg des Nettoumsatzes um 7,8%, währungsbereinigt gar um 17,5 %. Zu diesem rein organischen Wachstum haben alle Regionen beigetragen, allen voran Asien/Pazifik mit einer Steigerung von 14,7% und Lateinamerika mit einem Anstieg von 19,3%. In Nordamerika betrug die Verbesserung 4,1% und in Europa/Afrika/Mittlerer Osten/GUS 5,7%. Mit einem Anstieg von 10% konnte Lateinamerika auch beim Bruttogewinn (Deckungsbeitrag) signifikant zulegen, wozu wichtige Neugeschäfte im Supply Chain Management wesentlich beigetragen haben. Asien/Pazifik erzielte einen um 2,3% höheren Bruttogewinn, während Europa/Afrika/Mittlerer Osten/GUS sowie Nordamerika gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres Einbussen von -5,6% bzw. -9,1% hinnehmen mussten. Bei den letzteren schlugen die Nigeria-bezogenen Auswirkungen sowie negative Währungseinflüsse überdurchschnittlich stark zu Buche. Nordamerika war zusätzlich von der sich abschwächenden Konjunktur betroffen.

Über dem Markt liegendes Wachstum in der See- und Luftfracht

Panalpinas Transportvolumina wuchsen sowohl in der See- als auch in der Luftfracht stärker als der Markt. Die Tonnagen in der Luftfracht stiegen um 6,1% (Markt: 2 bis 3%), während der Zuwachs bei der Seefracht in TEU gerechnet 9,4% betrug (Markt: 5 bis 6%). In beiden Kernaktivitäten machte sich im Juni erstmals eine konjunkturelle Abschwächung bemerkbar. Auf Stufe Nettoumsatz wuchs die Luftfracht um 13,1%, die Seefracht um 6,7%. Beim Bruttogewinn erzielte die Seefracht ein Wachstum von 6,3 %, während insbesondere bei der Luftfracht aufgrund der stark gestiegenen Treibstoffpreise und einer abgeschwächten Nachfrage ein Rückgang von 8,8% gegenüber dem Vorjahr hingenommen werden musste. Zudem war die Luftfracht von den eingestellten Diensten in Nigeria stärker betroffen als die Seefracht. Treibstoffzuschläge in der Luftfracht wurden zwar weiter verrechnet, doch schlugen sich die zeitlichen Verschiebungen in den Zahlen nieder. Dasselbe gilt auch für die Margen, die vor allem seitens der Grosskunden unter starkem Druck standen. Auch die Seefracht war volumenmässig von der sich abschwächenden Konjunktur betroffen, während die Margen auf gewissen Handelsrouten verbessert werden konnten.

Operatives Ergebnis und Konzerngewinn von Nigeria-Effekt und Untersuchungskosten belastet

Das operative Ergebnis wurde durch Aufwendungen im Zusammenhang mit Nigeria sowie durch Verfahrenskosten im Zusammenhang mit behaupteten Wettbewerbsabsprachen in der Speditionsbranche mit insgesamt CHF 39,5 Mio. belastet. Darin sind Rechts- und Beratungskosten in Höhe von insgesamt CHF 16,3 Mio. enthalten. Entsprechend fiel der EBITDA gegenüber dem Vorjahr um 24,6% zurück.

Rückzug aus Nigeria und Einstellung aller Inlanddienste

Verwaltungsrat und Konzernleitung haben entschieden, dass sich Panalpina bis Jahresende 2008 aus dem lokalen Geschäft in Nigeria zurückziehen wird. Panalpina wird weiterhin Transporte bis Ankunft Hafen/Flughafen Nigeria, inklusive der Luftfracht- und Küstenschifffahrtsdienste, anbieten, jedoch keine Inlanddienste in Nigeria. Nigerianische Investoren haben inzwischen ihr Interesse an der Übernahme von Panalpinas lokalem Service-Portfolio signalisiert. Sie beabsichtigen, einzelne Anlagen und Transportmittel der lokalen Gesellschaft in ein eigenes Unternehmen zu überführen und für dieses Unternehmen Personal von Panalpina Nigeria einzustellen. Das Unternehmen wird jedoch völlig unabhängig von Panalpina operieren und die Panalpina-Gruppe wird auch keinerlei Anteile an dieser Gesellschaft halten.

„Für die zukünftige Entwicklung der Gruppe ist der Rückzug aus Nigeria im besten Interesse des Unternehmens“, stellt CEO Monika Ribar dazu fest. Den Entscheid habe man sich nicht leicht gemacht, betonte sie. „Ausländische Unternehmen operieren aber in Nigeria in einem schwer einzuschätzenden und unsicheren rechtlichen Umfeld. Dieses macht es schwierig, ein umfassendes Dienstleistungsangebot zu offerieren und gleichzeitig die hohen ethischen Standards zu erfüllen, die in unserem Verhaltenskodex festgehalten sind“, führte Monika Ribar weiter aus. Mit der sich abzeichnenden Lösung können die entsprechenden Kundenbedürfnisse auch nach Panalpinas Rückzug aus dem nigerianischen Inlandgeschäft abgedeckt werden.

Verhaltener Ausblick

Panalpina geht auch in einem anspruchsvoller werdenden wirtschaftlichen Umfeld davon aus, in den beiden Kernaktivitäten Luft- und Seefracht nachhaltig schneller als der Markt zu wachsen. Zudem werden sich das vor einigen Monaten lancierte Kostensenkungsprogramm sowie die weitere Standardisierung und Optimierung aller Abläufe bremsend auf die Kostenentwicklung auswirken. Basierend auf der Entwicklung der Nachfrage gegen Ende des zweiten Quartals und unter Berücksichtigung von Industrieprognosen geht Panalpina allerdings für das zweite Halbjahr 2008 von einer sich abschwächenden Wachstumsdynamik in den Schlüsselmärkten aus. Dies wird sich entsprechend auf die Transportvolumina auswirken. Panalpina definiert das Margenziel angesichts dieser Entwicklung sowie aufgrund der Tatsache, dass die Situation in Nigeria die Ergebnisse drei Monate länger als ursprünglich geplant belasten wird, neu. Während für das Jahr 2008 am Bruttogewinnwachstum von ca. 4% festgehalten wird, nimmt Panalpina ihre Prognose für die Ebitda/Bruttogewinn-Marge auf 16% zurück. Bereinigt um die ausserordentlichen Kosten liegt diese Marge aber weiterhin auf dem Niveau des Vorjahres.

Quelle: Panalpina Gruppe

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