Straumann beschleunigt Wachstum, Umsatzplus im ersten Halbjahr von 22% (LW)

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Basel, 7. August 2008: Dank einer Umsatzbeschleunigung im zweiten Quartal 2008 ist der Nettoumsatz von Straumann im ersten Halbjahr 2008 auf CHF 413 Mio. markant gestiegen. Dies entspricht einem Anstieg von 22% in Lokalwährungen (LW). Aufgrund der anhaltenden Stärke des Schweizer Franken gegenüber den wichtigsten Handelswährungen betrug der Nettoumsatz währungsbereinigt 17%. Siebzehn Prozentpunkte des Halbjahresumsatzes wurden organisch generiert[1]. Das höhere Wachstumstempo im zweiten Quartal (29% in LW bzw. 23% in CHF) war teilweise darauf zurückzuführen, dass in den meisten europäischen Märkten wegen des bereits ins erste Quartal fallenden frühen Ostertermins in dieser Periode zusätzliche Verkaufstage zur Verfügung standen.

Darüber hinaus konnte die Gruppe auch ihre operative Effizienz weiter verbessern und ihre Bruttomarge steigern. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisation stieg mit 19% überproportional zum Nettoumsatz: Die entsprechende EBITDA-Marge verbesserte sich entsprechend um 40 Basispunkte auf 36,4%. Amortisationsaufwand auf immaterielle Vermögenswerte in Zusammenhang mit den jüngsten Akquisitionen[2], das überproportionale Wachstum des margenschwächeren Kronen- und Brückengeschäfts sowie die anhaltende Schwäche des US-Dollars beschränkten die EBIT-Marge auf 29,0%. Der Reingewinn in der Vorjahresperiode profitierte von einem unterdurchschnittlich tiefen Steuersatz. Doch trotz des Anstiegs des Steuersatzes in der Berichtsperiode (15,5%), erreichte der Reingewinn eine neue Rekordmarke von CHF 101 Mio., was einer Nettomarge von 24,3% entspricht.

Bone Level Implantat, SLActive und etkon als Umsatztreiber

Straumann hat mit neuen Produkten, Lösungen und Dienstleistungen seinen Kundenkreis weiterhin erfolgreich vergrössert. Getragen wurde das Wachstum vom Geschäft mit ‚Tissue Level’ Implantaten und vom neuartigen ‚Bone Level’ Produktsortiment (Implantate auf Knochenniveau). Dieses Implantatsystem der neuen Generation wurde seit seiner Lancierung im Herbst 2007 vom Markt erfreulich aufgenommen. Eine grossangelegte, nicht-interventionelle klinische Bone Level Studie, bei der die Ärzte ihre Behandlungsmethoden je nach Indikation frei wählen können, liefert weiterhin beeindruckend gute Resultate mit herausragenden Überlebens- und Erfolgsquoten (99,3% Überlebens- und 98,7% Erfolgsquote)[3]. Ende des ersten Quartals weitete die Gruppe das Bone Level Prothetiksortiment weiter aus. Damit verfügt das Straumann Bone Level Implantat über das anwenderfreundlichste, umfassendste und flexibelste am Markt verfügbare Portfolio für Implantate auf Knochenniveau.

Zusätzliches Umsatzwachstum wurde durch SLActive generiert. Die Implantat-Oberfläche der dritten Generation verkürzt die Einheilzeit und erhöht die Sicherheit[4] nachweislich. In der ersten Jahreshälfte wurden beeindruckende klinische Ergebnisse vorgelegt und in Fachpublikationen veröffentlicht. Darunter auch die 1-Jahres-Ergebnisse einer Multicenterstudie, in der, obwohl bei über 40% der Patienten Implantate in Knochen mit nicht ausreichender Qualität gesetzt wurden, exzellente Ergebnisse erzielt wurden. So betrugen die Implantat-Überlebensraten bei sofortiger Belastung 98% und bei früher Belastung 97%[5]. Das Ziel, mit SLActive eine Durchdringungsrate von rund 30% zu erreichen, scheint in Reichweite, obwohl die Technologie im dynamischen asiatischen Markt noch nicht verfügbar ist.

Auch das im März 2007 übernommene etkon-Geschäft mit CAD/CAM-gestützten Kronen und Brücken setzte seine dynamische Wachstumsentwicklung fort, primär angetrieben von der Expansion in Nordamerika und neuen europäischen Märkten. Obwohl etkon international ein Marktneuling ist, konnte bereits über den Heimatmarkt Deutschland hinaus eine viel versprechende ‚Scanner’-Basis etabliert werden. Ein Höhepunkt zum Ende der ersten Jahreshälfte war die Markteinführung eines neuen Softwarepakets, dessen Flexibilität und verbesserte Designfunktionen die etkon-Lösung um einen weiteren Wettbewerbsvorteil bereichern.

Direktzugang zum hochattraktiven iberischen Markt für Kronen und Brücken

Zum Ende des zweiten Quartals schloss Straumann die Übernahme des etkon-Franchise-Partners in Spanien ab, der über das exklusive Vertriebsrecht für etkon CAD/CAM-Produkte in Spanien und Portugal verfügte. Durch die Akquisition erhält Straumann direkten Zugang zu einem der dynamischsten Dentalmärkte Europas. Straumann besitzt nun alle weltweiten Vertriebsrechte für etkon.

Fortschritte im Regenerationsgeschäft

Nach einer erneuten Prüfung des schwedischen Biora-Werks durch die US-Gesundheitsbehörde FDA, wurde der US-Importstopp für Biora-Produkte aufgehoben. Somit kann Straumann jetzt US-amerikanische Zahnärzte und deren Patienten wieder mit Produkten zur oralen Geweberegeneration versorgen. Straumann USA nimmt bereits Bestellungen an, und die betroffenen Produkte – Straumann® Emdogain, PrefGel® und BoneCeramic – werden in Kürze wieder verfügbar sein.

Nach dem Ausgang der FDA-Inspektion kann Straumann auch die resorbierbare Membran weiter forcieren, die nun in der EU und den USA zur Freigabe durch die Behörden eingereicht wurde.

Weiterer Vormarsch in aufstrebenden Märkten

Nachdem das Unternehmen zum Ende des ersten Halbjahres die Kontrolle über seine Geschäftsaktivitäten in Tschechien und der Slowakei durch die vollständige Übernahme der dortigen Vertriebspartner an sich genommen hat, baut Straumann jetzt durch neue Vertriebspartner in Bulgarien und Mazedonien die Präsenz in Osteuropa weiter aus.

Neue Lösungen zur Sicherung des künftigen Wachstums

Die Markteinführung der in jüngster Zeit lancierten Produkte und Technologien – insbesondere etkon und das Bone Level Portfolio – geniesst strategische Priorität und wird die Umsatzentwicklung in den nächsten Jahren stützen. Darüber hinaus verfügt die Gruppe über eine viel versprechende Produktpipeline, die sowohl das künftige Unternehmens-wachstum forcieren als auch den Standard der Patientenversorgung anheben soll. Dazu zählen neue Materialien für Implantate und Prothetikteile sowie Softwarepakete für CAD/CAM-Anwendungen und Behandlungsplanung.

Eines der interessantesten Produkte im fortgeschrittenen Entwicklungsstadium ist ein besonders widerstandsfähiges neues Implantatmaterial. Die überlegenen physischen Eigenschaften des neuen Materials gegenüber konventionellem Titan wurden bereits in mechanischen Tests bestätigt. Vor allem jedoch zeigen die jüngsten präklinischen Studien, dass das neue Material eine sogar noch höhere biochemische Stabilität aufweist als das als Benchmark herangezogene SLActive-Titanimplantat[6].

Überdurchschnittliche Performance in Europa

Geographisch betrachtet verbuchte Straumann in Europa, wo nach wie vor knapp zwei Drittel des Konzernumsatzes erwirtschaftet werden, nach Marktanteilszugewinnen einen Umsatzanstieg von 18% (CHF 16%) auf CHF 270 Mio. Alle wichtigen Märkte verzeichneten zweistellige Zuwachsraten. Frankreich und Italien konnten von der Einführung des Bone Level Implantats profitierten, das damit nun in allen relevanten europäischen Märkten verfügbar ist.

Deutschland war vor kurzem Gastgeberland einer sehr erfolgreichen ITI-Konferenz, die von 1650 Teilnehmern besucht wurde. Da CAD/CAM-gestützte Lösungen zu den wichtigsten Themen der Tagung zählten, war mehr als ein Viertel der Teilnehmer Zahntechniker.

Nordamerikageschäft nimmt weiter Fahrt auf

In Nordamerika, wo 19% des Konzernumsatzes generiert werden, lag der Umsatz bei CHF 79 Mio. Trotz der ungünstigen Bedingungen durch den mittlerweile aufgehobenen FDA Importstopp für Biora-Produkte, wurden in Nordamerika im ersten Halbjahr Umsatzzuwächse von 18% und unterliegend[7] 20% verbucht. Währungsbereinigt betrug das Wachstum in dieser Region durch die anhaltende Schwäche des US-Dollars jedoch nur 3%.

Asien/Pazifik mit neuen Tochtergesellschaften im Vormarsch

In der Region Asien/Pazifik stieg der Nettoumsatz mit 61% stark an. Der Verkaufserlös betrug CHF 51 Mio. bzw. 12% vom Konzernumsatz. Dies war unter anderem auf die in Japan und Korea in der zweiten Jahreshälfte 2007 abgeschlossenen Akquisitionen zurückzuführen. In beiden Ländern wurden die Managementteams weiter verstärkt. Zudem werden die Prozesse überarbeitet, um sie in Einklang mit den Unternehmensstandards zu bringen. Stützpfeiler der regionalen Performance war erneut Straumann Australien, wo durch Einführung des Bone Level Implantats und CAD/CAM-gestützter Prothetik zusätzliches Wachstum generiert wurde. Die volle Inbetriebnahme des neuen Straumann-Sitzes in Singapur hat die regionale Organisation und Präsenz der Gruppe in der Region Asien/Pazifik gestärkt.

In der übrigen Welt stieg der Konzernumsatz im ersten Halbjahr um 23% auf CHF 13 Mio.

Attraktives Wachstumsumfeld für hochqualifizierte neue Mitarbeiter

Straumann ist es erneut gelungen, hochqualifizierte neue Mitarbeitende und Spezialisten aus globalen Life-Science- und Konsumgüterkonzernen für das Unternehmen zu gewinnen. Die weltweite Belegschaft von Straumann ist in den letzten 12 Monaten um mehr als 470 Mitarbeitende gewachsen; 201 dieser neuen Beschäftigten besetzten im ersten Halbjahr 2008 neu geschaffene Stellen.

Ausgleich negativer Währungseffekte und des margenschwächeren Geschäftsmixes durch Profitabilitätssteigerungen

Starkes Umsatzwachstum, Skaleneffekte und Effizienzsteigerungen – insbesondere bei der Implantatfertigung – haben zusammen einen Anstieg des Bruttogewinns um 17% auf CHF 339 Mio. bewirkt. Die Bruttomarge stieg auf 82,2% trotz des ungünstigen Währungsumfeldes und des zusätzlichen Beitrags margenschwächerer, kürzlich eingeführter Produkte und Technologien.

Die zur Sicherung des nachhaltigen Wachstums erfolgte Verstärkung der weltweiten Marketing- und Vertriebsorganisation sowie anderer globaler Funktionen wie z.B. Qualitätsmanagement bewirkte einen Anstieg der Vertriebs- und Verwaltungskosten auf CHF 200 Mio. bzw. 48,4% des Nettoumsatzes. Zudem führte das Bone Level Projekt sowie sonstige viel versprechende Entwicklungsprojekte zu einem Anstieg der Forschungs- und Entwicklungskosten, die sich auf CHF 21 Mio. bzw. 5,1% des Nettoumsatzes beliefen.

Trotz eines Anstieg des Betriebsgewinns (EBIT) um 11% auf CHF 120 Mio., lag die EBIT-Marge nur bei 29,0%, was auf die Amortisation von immateriellen Vermögenswerten aus den jüngsten Akquisitionen (d.h. etkon und die asiatischen Vertriebspartner), die Auswirkungen des schwachen US-Dollars sowie das überproportionale Wachstum des im Vergleich zum Implantatgeschäft margenschwächeren etkon-Geschäfts zurückzuführen ist. Berichtigt man das Ergebnis um diese Faktoren, stieg die EBIT-Marge leicht, während der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisation (EBITDA) überproportional stark auf 19% und infolgedessen auch die EBITDA-Marge um 40 Basispunkte auf 36,4% anstiegen.

Reingewinn erreicht neue Rekordmarke von CHF 101 Mio.

Straumann hat seit Anfang 2007 eine Reihe strategischer Akquisitionen abgeschlossen, die bar abgewickelt bzw. über kurzfristige Darlehen finanziert wurden. Dies bewirkte einen Anstieg der Finanzierungskosten sowie aufgrund der Reduktion der liquiden Mittel zum Abbau der Bruttoschulden einen Rückgang der Zinseinkünfte. In der Folge betrug das Netto-Finanzergebnis CHF -0,8 Mio.

Im Vergleichszeitraum des Vorjahres profitierte die Konzernrechnung von einem Einmaleffekt aus latenten Steuern, die den Steuersatz des Vorjahres auf 12% drückte. Trotz des Wiederanstiegs des Steuersatzes (15,5%) in der Berichtsperiode auf ein durchschnittliches Niveau, erreichte der Reingewinn eine neue Rekordmarke von CHF 101 Mio. bei einer gleichzeitigen Nettomarge von 24,3%. Der Gewinn pro Aktie stieg um 6% auf CHF 6.45.

Investitionen in künftiges Wachstum

Der Netto-Geldfluss aus operativer Tätigkeit sank im ersten Halbjahr von CHF 93 Mio. auf CHF 63 Mio., was in erster Linie auf die Zahlung ausstehender Steuerverbindlichkeiten aus den Jahren 2006 und 2007 sowie eine Erhöhung des Nettoumlaufvermögens zurückzuführen war. Die Markteinführung von innovativen Produkten und Produktsortimentserweiterungen (wie Bone Level) in mehreren Märkten verursachten einen Anstieg der Lagerbestände. Die Investitionen (Capex) vor allem für Produktionserweiterungen an mehreren Standorten beliefen sich auf CHF 33 Mio. All die oben genannten Faktoren addierten sich zu einem Free Cashflow von CHF 30 Mio. In der Berichtsperiode wurden Darlehensrückzahlungen in Höhe von CHF 81 Mio. geleistet. Zusammen mit der Dividendenausschüttung an die Aktionäre in Höhe von CHF 58 Mio. summierten sich damit die liquiden Mittel per 30. Juni 2008 auf CHF 38 Mio.

Ausblick (vorbehaltlich unvorhersehbarer Ereignisse)

Dank des erfreulichen Wachstums des laufenden Geschäfts im ersten Halbjahr und des erwarteten Umsatzbeitrags neuer Produkte, Technologien und Akquisitionen, rechnet das Unternehmen mit einem Umsatzwachstum im Gesamtjahr 2008 im unteren bis mittleren Zwanzigprozentbereich in Lokalwährungen.

Da davon auszugehen ist, dass die internen Effizienzsteigerungen die höheren Amortisationen im Zusammenhang mit den Akquisitionen übersteigen werden, rechnet Straumann für das Gesamtjahr mit einer Verbesserung der Betriebsgewinnmarge um rund 50 Basispunkte bei konstanten Wechselkursen (2008). Ferner wird aufgrund einer normalisierten Steuerrate und der aktuellen Stärke des Schweizer Frankens eine Reingewinnmarge von rund 22% erwartet.

[1] ‚Organisches Wachstum’ versteht sich exklusive Wechselkurseffekte sowie inklusive des inkrementellen Nettoumsatzwachstums nach Konsolidierung eines akquirierten Geschäftsbereichs
[2] Insbesondere die asiatischen Vertriebspartner und etkon
[3] Straumann® Bone Level Implant NIS. Zwischenbericht. STARGET 02/2008, S. 18-19
[4] Oates TW u.a.: Int J Oral Maxillofac Implants 22/2007, S. 755-760
[5] Ganeles J et al. Clin Oral Implants Res 2008; (in press)
[6] J. Gottlow (Daten präsentiert an der AO Boston, 2008)
[7] Ohne die Auswirkungen des US-Importstopps für Biora-Produkte

Quelle: Straumann

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