Erstes Halbjahr im Überblick – Halbjahresergebnisse bis zum 30. Juni 2008

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“Die wirtschaftlichen Bedingungen werden auch im zweiten Halbjahr sehr anspruchsvoll. In einigen Märkten – vor allem in Europa – spüren wir einen Konjunkturrückgang, während wir in anderen Regionen – allen voran in Asien, wo wir gut positioniert sind – weiterhin solides Wachstum sehen. Basierend auf unseren gegenwärtigen Markteinschätzungen, der Entwicklung der Rohstoffkosten und Wechselkurse, gehen wir davon aus, dass der im 1. Quartal kommunizierte Ausblick erreichbar ist; diese Einschätzung stützt sich auf die Verbesserung der Margen aufgrund von Verkaufspreiserhöhungen, die sich im zweiten Halbjahr auswirken werden. Für den Fall, dass sich das wirtschaftliche Umfeld weiter jedoch verschlechtert, könnten die Ergebnisse schwächer ausfallen, als wir zum jetzigen Zeitpunkt erwarten.“

Umsatz in lokalen Währungen steigt in den Regionen Asien und Amerika – Abschwächung in Europa

Der Umsatz von 3’088 Millionen CHF (2007: 3’308 Millionen CHF) war in lokalen Währungen stabil und sank in Schweizer Franken um 7 Prozent. In Asien war das Wachstum stark, mit gutem Umsatz in allen Geschäften; die Bereiche Schmierstoffadditive und Elektronikmaterialien lieferten zweistelliges Wachstum. Allein in China stieg der Umsatz in lokalen Währungen um 10 Prozent.

Der Umsatz in der Region Amerika wuchs im Vergleich zur Vorjahresperiode um 1 Prozent in lokalen Währungen und sank aufgrund des stark geschwächten US-Dollars um 10 Prozent in Schweizer Franken. Das Wachstum in der Region Amerika fiel besonders stark im Wasserbehandlungsgeschäft aus – sowohl in NAFTA als auch in Südamerika.

Der Umsatz in Europa lag unter dem Vorjahr, um 5 Prozent in lokalen Währungen und um 7 Prozent in Schweizer Franken. Während die Geschäftsbereiche Kunststoffe, Schmierstoffadditive und Wasserbehandlung wuchsen, sank der Umsatz bei Papierchemikalien aufgrund einer schwächeren Nachfrage in dieser Industrie.

Die Bruttogewinnmarge von 26,8 Prozent (2007: 29,0 Prozent) wurde von den hohen Rohstoffkosten belastet. Trotz einem Anstieg der Energiekosten von 10 Prozent war der Produktionsaufwand im Vergleich zum ersten Halbjahr 2007 stabil, was den Erfolg der Initiative “Schlanke Produktionsabläufe“ reflektiert, die im Produktionsnetzwerk für beträchtliche Einsparungen sorgt.

Die Rohstoffpreise stiegen im ersten Halbjahr um 8 Prozent (119 Millionen CHF). Am stärksten wirkte sich der Anstieg im April und Mai aus, als die Rohstoffkosten in einigen Bereichen zweistellig stiegen. Verträge mit einigen der grössten Kunden waren abgeschlossen, bevor die drastische Kostensteigerung deutlich wurde; dadurch wurde die ohnehin übliche Zeitverzögerung, bis Verkaufspreiserhöhungen gestiegene Kosten kompensieren können, zusätzlich beeinträchtigt. Ab Mitte Juni begannen die erhöhten Verkaufspreise die gestiegenen Rohstoffkosten zu kompensieren und die Margenerosion konnte teilweise gestoppt werden. Weitere signifikante Steigerungen der Verkaufspreise setzen sich auch zu Beginn des dritten Quartals durch, mit einem substanziellen Anstieg von Juni bis Juli.

Profitabilität stark von Rohstoffkosten und dem starken Schweizer Franken gegenüber dem US-Dollar belastet

Der Betriebsgewinn (EBIT) vor Restrukturierung betrug 161 Millionen CHF (2007: 273 Millionen CHF), dies ergab eine Marge von 5,2 Prozent (2007: 8,2 Prozent). Dieses Ergebnis wurde ausserordentlich belastet durch die stark gestiegenen Rohstoffkosten sowie die relative Stärke des Schweizer Frankens gegenüber dem US-Dollar. Die Margenerosion aufgrund der höheren Kosten konnte durch die signifikanten Verkaufspreiserhöhungen teilweise gestoppt werden. Diese Preiserhöhungen setzen sich seit Mitte Juni durch und wirken sich auch im dritten Quartal aus.

Die Restrukturierungskosten im Zusammenhang mit dem 2006 lancierten Programm Operative Agenda zur Verbesserung der Kostenstruktur und zur Steigerung des Wachstums belaufen sich auf 44 Millionen CHF. Im ersten Halbjahr konnten rund 60 Millionen CHF eingespart werden; diese Einsparungen wurden aber überkompensiert, da die Kostenstruktur wesentlich von hohen Rohstoff- und Energiekosten belastet wurde. Bis Ende nächsten Jahres erwartet der Konzern, 2’500 Stellen abgebaut zu haben und über ein schlankeres Produktionsnetzwerk, eine konsolidierte Unternehmensstruktur und eine neue globale IT-Plattform zu verfügen. Das Programm ist auf Kurs, um die Kostenstruktur im Jahr 2008 um rund 100 Millionen CHF zu reduzieren.

Wertminderung des Goodwills

Der Konzern führte im ersten Halbjahr einen strategischen Review des Papiergeschäftes durch. Dabei stellte sich heraus, dass weitere strategische Optionen geprüft werden müssen, da sich die Marktdynamik in den letzten Jahren geändert hat und früher prognostizierte Profitabilitätslevels nicht erreicht werden können. Zusätzlich wurde der Konzern mit höheren Zinsen und Eigenkapitalsrisikoprämien konfrontiert, was zu einem Anstieg des Diskontsatzes führte. Diese Faktoren lösten einen Wertminderungstest des Goodwills aus, welcher eine nicht-cash wirksame Wertminderung des Goodwills in Höhe von 595 Millionen CHF für das Segment zur Folge hat. Rund zwei Drittel davon sind auf die Akquisition von Allied Colloids im Jahre 1998 zurückzuführen.

Entsprechend weist der Konzern im ersten Halbjahr 2008 einen Konzernverlust von 569 Millionen CHF (2007 Konzerngewinn: 103 Millionen CHF) aus.

Bilanz und Cash Flow

Das Nettoumlaufvermögen von 1’657 Millionen CHF lag zwar unter dem Vorjahr (2007: 1’788 Millionen CHF), entspricht aber noch nicht den Erwartungen des Konzerns. Da SAP inzwischen konzernweit eingeführt ist und Verkaufs- und Geschäftsabläufe weltweit harmonisiert sind, rechnet der Konzern mit zusätzlichen strukturellen Verbesserungen für die Zukunft.

Der Free Cash Flow vor Restrukturierung lag bei minus 126 Millionen CHF und damit unter dem Vorjahr (2007: 39 Millionen CHF); 2007 beinhaltete der Free Cash Flow allerdings 101 Millionen CHF aus dem Verkauf von Immobilien in der Schweiz. Die meisten Mittelabflüsse, wie zum Beispiel Zinszahlungen, erfolgen im ersten Halbjahr; der Free Cash Flow ist deshalb traditionell niedriger als in der zweiten Jahreshälfte. Der Konzern erwartet für das Gesamtjahr nach wie vor einen Free Cash Flow auf Vorjahresniveau.

Fälligkeitsstruktur für Anleihen. Der Konzern hat eine Reihe von Möglichkeiten zur Neufinanzierung demnächst fälliger Anleihen geprüft. Dies ermöglicht eine weitere Optimierung der Rückzahlungstermine und es wird erwartet, dass die Kreditbeschaffungskosten trotz schwierigem Marktumfeld auf ähnlichem Niveau wie bisher bleiben.

Überblick über das zweite Quartal

Der Umsatz im zweiten Quartal stieg in lokalen Währungen um 1 Prozent und sank – hauptsächlich aufgrund des schwächeren US-Dollars – um 7 Prozent in Schweizer Franken auf 1’531 Millionen CHF. In Europa litt der Umsatz unter der schwächeren Nachfrage in den Papier-, Druckfarben- und verarbeitenden Industrien und sank in lokalen Währungen um 7 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal 2007. Die Region Amerika hingegen wuchs in lokalen Währungen um 3 Prozent, mit einem starken Wachstum in den Bereichen Schmierstoffadditive und Wasser. Der Umsatz in Asien stieg im Vergleich zur Vorjahresperiode in lokalen Währungen um 13 Prozent. Die Bereiche Beschichtungen, Kunststoffe, Papier und Schmierstoffadditive wuchsen zweistellig. Sowohl Japan als auch China wuchsen ebenfalls zweistellig.

Die Bruttogewinnmarge betrug 25,5 Prozent (2007: 29,3 Prozent), eine Konsequenz der dramatischen Rohstoff- und Energiekostensteigerung im zweiten Quartal.

Der Betriebsgewinn (EBIT) vor Restrukturierung lag bei 54 Millionen CHF mit einer Marge von 3,5 Prozent (2007: 139 Millionen CHF, Marge von 8,4 Prozent). Der Betriebsgewinn litt stark unter dem Anstieg der Rohstoffkosten und dem relativ starken Schweizer Franken. Bis Mitte Juni konnten die Verkaufspreiserhöhungen die angestiegenen Kosten nicht kompensieren; die Erhöhungen setzen sich inzwischen aber durch und wir erwarten, dass sie im dritten und vierten Quartal noch deutlicher zum Tragen kommen.

Die Restrukturierungskosten für das Programm Operative Agenda lagen mit 26 Millionen CHF im Rahmen der Erwartungen.

Die Anpassung des Goodwills im Segment Water & Paper Treatment hat zu einer nicht-cash-wirksamen Wertminderung in Höhe von 595 Millionen CHF geführt, wobei rund zwei Drittel auf die Akquisition von Allied Colloids im Jahr 1998 zurückzuführen sind. Entsprechend hat der Konzern im zweiten Quartal 2008 einen Konzernverlust von 606 Millionen CHF (2007 Konzerngewinn: 27 Millionen CHF) ausgewiesen.

Anpassung des Portfolios für eine höhere Wertschöpfung

Der Konzern plant, sein Portfolio in den nächsten Monaten anzupassen.
Hier ein Überblick:

  • Für das Papiergeschäft werden strategische Optionen geprüft – Die Marktdynamik in der Papierindustrie hat sich in den letzten drei Jahren stark verändert. Die strukturelle Verlagerung des Wachstums nach Asien sowie massiv gestiegene Rohstoffkosten haben das ohnehin bereits schwierige Geschäftsumfeld zusätzlich belastet. Trotz der erfolgreichen Umsetzung eines neuen Geschäftsmodells im Jahr 2007 ist es nicht gelungen, den schwierigen Marktbedingungen hinreichend entgegenzuwirken und ein zufriedenstellendes Margenniveau zu erreichen. Der Verwaltungsrat von Ciba hat nun entschieden, strategische Optionen zu prüfen, um eine Stärkung und nachhaltige Zukunft des Geschäfts sicherzustellen.
  • Für das Druckfarbengeschäft werden strategische Optionen evaluiert – Trotz Turnaround-Massnahmen im Druckfarbengeschäft in den letzten Jahren konnte die Performance nicht entsprechend den Erwartungen des Konzerns gesteigert werden. Der Konzern prüft nun strategische Optionen für die Zukunft des Geschäfts. Ciba setzt alles daran, in den kommenden Monaten eine optimale Lösung zu finden.
  • Akquisitionen und Joint-Venture zur Stärkung von Plastic Additives und Coating Effects – Konkret plant der Konzern ein Joint-Venture in Plastic Additives sowie Akquisitionen in Coating Effects, um die Marktpositionen seiner Kerngeschäfte zu stärken und neue Geschäftsfelder mit Potenzial für technische Applikationen zu erschliessen. Im Bereich Kunststoffe soll ein Joint-Venture die operative Kapazität im Nahen Osten ausbauen und dank des raschen Wachstums in der Region die weltweit führende Position des Unternehmens im Bereich Plastic Additives stärken. Details dazu werden in den kommenden Wochen bekanntgegeben.
  • Neues, industriefokussiertes Geschäftsmodell – Nachdem SAP nun weltweit im gesamten Unternehmen umgesetzt ist, kann Ciba ein neues Geschäftsmodell einführen. Ab dem 1. Januar 2009 sollen industriefokussierte Geschäftseinheiten die sechs Kernkompetenzen des Konzerns noch effektiver ausschöpfen und neues Marktpotenzial mit höheren Margen entwickeln. Das neue Modell soll dem Konzern zahlreiche Vorteile bringen, wie mehr Transparenz und klarere Verantwortlichkeiten. Im Wesentlichen wird künftig jedes Geschäft mit eigener Ergebnisverantwortung und schlanken Supportfunktionen geführt.

In Zukunft werden beispielsweise alle Aktivitäten im Bereich Kunststoffe in einer Geschäftseinheit zusammengelegt – heute sind die Bereiche Basisadditive für Kunststoffe und Effekt-Additive im Segment Plastic Additives und Pigmente für Kunststoffe im Segment Coating Effects.

Darüber hinaus wird eine „New Growth Platform“ etabliert, in der kleinere Geschäftsfelder mit hohem Potenzial sowie Start-Up-Projekte und neueste Technologien gefördert werden. Spezifische F&E- sowie Marketing-Kompetenz werden gebündelt, um Märkte für diese innovativen Produkte zu erschliessen. Ausserdem sollen Technologie-Partnerschaften mit Forschungsinstituten, Unternehmen und Universitäten ausgebaut werden.

Die Finanzergebnisse werden ab dem 1. Januar 2009 im neuen Geschäftsmodell ausgewiesen.

Brendan Cummins, Chief Executive Officer:

“Diese strategischen Massnahmen sind entscheidende Weichenstellungen für die zukünftige Ausrichtung von Ciba und sollen mehr Wertschöpfung unseres Geschäfts ermöglichen. Ich bin überzeugt, dass wir mit der konsequenten Optimierung unseres Portfolios Ciba’s führende Marktpositionen besser nutzen und unsere einzigartige Innovationskraft langfristig ausbauen können.”

“Ich gehe davon aus, dass nach turbulenten Zeiten nun das Ende der Transformationsphase absehbar ist. Die Operative Agenda ist zur Hälfte umgesetzt und wir sind auf Kurs, um das Programm 2009 abzuschliessen. Kostensparmassnahmen liefern die erwarteten Ergebnisse, und unsere Organisation gestaltet sich inzwischen wesentlich schlanker, und die Geschäftsabläufe sind effizienter.“

Ausblick

Davon ausgehend, dass die gegenwärtigen Marktbedingungen bis Ende Jahr anhalten, erwartet der Konzern für 2008 eine Verbesserung des Umsatzes in lokaler Währung gegenüber dem Jahr 2007. Der Konzern geht davon aus, dass der im ersten Quartal kommunizierte Ausblick auf Profitabilitätslevel erreicht werden kann. Diese Einschätzung stützt sich auf die Verbesserung der Margen aufgrund von erwarteten Verkaufspreiserhöhungen, die sich im zweiten Halbjahr auswirken werden. Daraus ergibt sich ein um rund 15 Prozent niedrigerer Betriebsgewinn vor Restrukturierung gegenüber 2007 und ein Free Cash Flow auf Vorjahresniveau. Dies berücksichtigt die geänderten Annahmen für die Rohstoffkosten und die Wechselkurse. Für den Fall, dass sich das wirtschaftliche Umfeld jedoch weiter verschlechtert, könnten die Ergebnisse schwächer ausfallen, als zum jetzigen Zeitpunkt erwartet.

Die Segmente im Überblick

Der Umsatz von Plastic Additives wuchs in lokalen Währungen sowohl im ersten Halbjahr als auch im zweiten Quartal um 2 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode. Der Umsatz in Asien stieg sehr stark – in den ersten sechs Monaten um 6 Prozent in lokalen Währungen und im zweiten Quartal sogar um 11 Prozent. In Europa blieb der Umsatz für das erste Halbjahr gegenüber dem Vorjahr stabil; im zweiten Quartal sank er um 3 Prozent, als sich die Nachfrage im Bausektor und in den verarbeitenden Industrien abschwächte. Der Umsatz der Region Amerika blieb im ersten Halbjahr stabil; das zweite Quartal lag 1 Prozent über dem Vorjahresniveau, trotz einer Abschwächung im Bausektors und in den verarbeitenden Industrien.

Höhere Kosten für ölbasierte Rohstoffe beeinträchtigten die Profitabilität im zweiten Quartal deutlich, insbesondere im Geschäftsbereich Basisadditive für Kunststoffe, in welchem Kosten für einige Substanzen zweistellig stiegen. Verträge mit einigen der grössten Kunden waren abgeschlossen, bevor die drastisch gestiegenen Rohstoffkosten deutlich wurden; dadurch wurde die ohnehin übliche Zeitverzögerung, bis Verkaufspreiserhöhungen gestiegene Kosten kompensieren können, zusätzlich beeinträchtigt. Die Situation ist nun korrigiert, und die Verkaufspreiserhöhungen beginnen sich im dritten Quartal durchzusetzen.

Neben der Inflation der Rohstoffkosten wirkte sich die relative Stärke des Schweizer Frankens mit 11 Prozent auf den Betriebsgewinn (EBIT) vor Restrukturierung aus. Zusätzliche Kosten entstanden durch die Inbetriebnahme des neuen Produktionswerks für Antioxidantien in Singapur. Die EBIT-Marge für das erste Halbjahr wurde ausserdem durch Produktionsunterbrüche im ersten Quartal belastet und lag bei 8,1 Prozent (2007: 14,8 Prozent). Im zweiten Quartal betrug sie 6,3 Prozent (2007: 13,9 Prozent).

Coating Effects erzielte im ersten Halbjahr einen unveränderten Umsatz in lokalen Währungen, mit einem leichten Nachfragerückgang in Europa und NAFTA, der hauptsächlich auf den Automobil- und Bausektor sowie auf die anhaltende Abschwächung der Druckfarbenindustrie zurückzuführen ist. In Europa sank der Umsatz des Segments in lokalen Währungen um 5 Prozent und in der Region Amerika um 4 Prozent, trotz einem starken Wachstum in Südamerika. Das Wachstum in Asien lag bei 10 Prozent, mit einem anhaltenden zweistelligen Wachstum in China und einem sehr positiven zweiten Quartal in Japan. Ein starkes erstes Halbjahr in der Lack- und Beschichtungsindustrie in Asien half, den abgeschwächten Automobilmarkt in NAFTA abzufedern.

Die Profitabilität des Segments konnte sich auf hohem Niveau halten, da die sehr hohen Rohstoff- (vor allem bei metallbasierenden Substanzen) und Energiekosten durch Effizienzsteigerungen und Verkaufspreiserhöhungen absorbiert werden konnten. Daraus ergab sich eine EBIT-Marge vor Restrukturierung von 12 Prozent (2007: 13,3 Prozent). Sie liegt leicht unter Vorjahr, da die Lagerbestände im zweiten Quartal aktiv reduziert wurden, als sich eine Abschwächung in Europa und NAFTA abzeichnete. Für das zweite Quartal verzeichnete Coating Effects eine EBIT-Marge vor Restrukturierung von 10,9 Prozent (2007: 13,6 Prozent).

Das neue Managementteam von Coating Effects optimiert weiterhin das Portfolio, sucht nach einer strategischen Lösung für das Druckfarbengeschäft und zieht sich aus einigen kleineren Geschäftsbereichen zurück, wie aus Color Services. Weitere Verkaufspreiserhöhungen werden im dritten Quartal konsequent umgesetzt, und es wird erwartet, dass die Rohstoffkosteninflation für das Gesamtjahr vollständig kompensiert werden kann.

Der Umsatz von Water & Paper Treatment lag sowohl im ersten Halbjahr als auch im zweiten Quartal leicht unter der jeweiligen Vorjahresperiode 2007, wobei sich insbesondere die wesentlich tiefere Nachfrage der europäischen Papierindustrie auswirkte. Entsprechend sank der Umsatz des Segments in Europa in lokalen Währungen um 8 Prozent; das Wasserbehandlungsgeschäft verzeichnete ein gutes Wachstum in dieser Region. Der Umsatz in der Region Amerika stieg im Vergleich zum Vorjahr um 6 Prozent: der Geschäftsbereich Wasserbehandlung wuchs zweistellig, auch Papier nahm zu, wobei ein Rückgang auf dem kanadischen Markt durch Steigerungen in den USA und Mexiko mehr als kompensiert werden konnten. Auch Asien verzeichnete sowohl im Bereich Wasserbehandlung als auch in Papier gutes Wachstum und konnte den Umsatz um 5 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode steigern. Das Wasserbehandlungsgeschäft verzeichnete ein starkes Wachstum global, insbesondere im Bereich Bergbau und bei der städtischen Wasseraufbereitung.

Das Segment wurde von den stark steigenden Rohstoff- und Energiekosten hart getroffen. Obwohl operativ höhere Einsparungen als erwartet erzielt und Verkaufspreise erhöht wurden, konnten die höheren Kosten zum Ende des zweiten Quartals nicht vollständig kompensiert werden. Die Verkaufspreiserhöhungen wirken sich nun im dritten Quartal deutlich aus. Diese Verzögerung belastete die Profitabilität wesentlich und führte zu einer EBIT-Marge vor Restrukturierung von 0,6 Prozent im zweiten Quartal (2007: 4,7 Prozent) und 2 Prozent für das erste Halbjahr (2007: 3,6 Prozent).

Die Margenentwicklung im Papiergeschäft genügt den Anforderungen des Konzerns nicht. Die Marktdynamik der Papierindustrie hat sich in den letzten drei Jahren grundlegend verändert. Die strukturelle Verschiebung des Wachstums nach Asien sowie die dramatisch gestiegenen Rohstoffkosten belasten das bereits schwierige Geschäftsumfeld zusätzlich. Trotz der erfolgreichen Umsetzung eines neuen Geschäftsmodells in 2007 ist es nicht gelungen, den schwierigen Marktbedingungen hinreichend entgegenzuwirken und ein zufriedenstellendes Margenniveau zu erreichen. Entsprechend sind weitere dezidierte Schritte notwendig. Es wurde nun entschieden, verschiedene strategische Optionen zu prüfen, die eine Stärkung und nachhaltige Zukunft des Geschäfts sicherstellen. Eine Entscheidung wird in den nächsten Monaten erwartet.

Gemäss den geltenden Rechnungslegungsvorschriften wurde der Goodwill im Segment Water & Paper Treatment angepasst, was zu einer nicht-cash-wirksamen Wertminderung in Höhe von 595 Millionen CHF geführt hat.

Quelle: Ciba

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