10 Jahre Kulturbotschafter in Afrika: Pro Helvetia Kapstadt

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Die Aussenstelle Kapstadt der Schweizer Kulturstiftung ist seit zehn Jahren die Schaltstelle für Kulturkontakte zwischen der Schweiz und Südafrika, Mosambik, Simbabwe, Botswana, Namibia, Angola, Sambia sowie Madagaskar und spielt eine wichtige Rolle im Kulturleben der Region. Für Jasper Walgrave, den Leiter des Verbindungsbüros in Kapstadt, ist die Schweiz ein idealer Partner: «Sie hat eine lange Tradition des Austauschs. Die Schweizer Identität beruht auf Innovation und stetem Wandel. Schweizer Künstler sind es deshalb gewohnt, Neues zu wagen.» Zur Bedeutung der Aussenstelle in Kapstadt für die Schweizer Kulturstiftung meint Thomas Laely, Leiter des Dienstes International: «Pro Helvetia will in den wichtigsten Kulturräumen der Welt präsent sein. Die Bedeutung der Region Südafrikas im internationalen Kunst- und Kulturleben hat in den letzten zwölf Jahren stetig zugenommen. Das Interesse auf schweizerischer Seite ist entsprechend gross.» Pro Helvetia Kapstadt entwickelt massgeschneiderte Projekte und sucht für die Umsetzung die richtigen Partner. Seit 1998 haben rund 450 Künstlerinnen und Künstler davon profitiert.

Fokus auf Kooperationsprojekte

Pro Helvetia Kapstadt unterstützt vorzugsweise grössere Kooperationsprojekte, die an bedeutenden Festivals gezeigt werden. Im Bereich der Visuellen Künste, der Musik, der Literatur und vor allem des Tanzes hat Pro Helvetia Kapstadt seit 1998 wegweisende Projekte zwischen südafrikanischen und Schweizer Künstlerinnen und Künstlern initiiert und gefördert. Eine Reihe wichtiger Schweizer Tänzerinnen und Tänzer (darunter Gilles Jobin, Anna Huber und Metzger/Zimmermann/De Perrot) sowie HipHop- und Jazz-Musiker (u.a. Greis und Lucas Niggli ) haben mit Künstlerkollegen in Südafrika Projekte realisiert. Mit dem Dokumentarfilm-Festival «Encounters» und der Buchmesse Kapstadt hat Pro Helvetia wichtige Veranstaltungspartner gewonnen. In der Schweiz bildete das 2004 gemeinsam mit dem Schlachthaus Theater Bern organisierte Festival «Sharp! Sharp!» den bisherigen Höhepunkt. Grosse Wirkung entfaltet auch das Artist-in-Residence-Programm: Mehr als 80 Kunstschaffende aus der Schweiz und dem südlichen Afrika erhielten bisher die Gelegenheit, mehrere Monate im Süden bzw. im Norden zu arbeiten. Gleichzeitig trägt Pro Helvetia Kapstadt zum Aufbau professioneller Strukturen im Kulturbereich bei und fördert, im Auftrag der DEZA, den regionalen Kulturaustausch. Ausserdem will sie in Zukunft mehr Projekte in anderen Ländern der Region realisieren, zum Beispiel mit der Triennale Luanda in Angola.

Jubiläumsprogramm in der Schweiz

Die offizielle Jubiläumsfeier geht am 27. August im Rahmen des Zürcher Theater Spektakels über die Bühne mit «Há Mais» des Schweizer Choreografen Thomas Hauert. Er hat «Há Mais» 2002 mit Unterstützung von Pro Helvetia Kapstadt in Maputo erarbeitet. Heute geht er mit fünf Tänzerinnen und Tänzern der Company CulturArte aus Mosambik erneut auf Tournee damit. Komplettiert wird das Projekt durch «Mafalala 2» des jungen mosambikanischen Choreografen Panaïbra Gabriel. Eine zentrale Rolle im Kulturaustausch zwischen Südafrika und der Schweiz spielt die Musik: Im August und September sindgleich zwei schweizerisch- südafrikanische Formationen auf Tournee: HipHop mit «Rogue State Alliance» (feat. Greis, Black Tiger, Pan, Godessa, Sky189, Jitsvinger, Crosby and guests) und Jazz mit Beat Bag Bohemia (Lucas Niggli, Peter Conradin Zumthor, Kesivan Naidoo, Rolando Lamussene). Ein Symposium, gemeinsam organisiert mit dem Zentrum für Afrikastudien der Universität Basel, zieht vom 11. bis 13. September Bilanz über zehn Jahre Kulturaustausch am Beispiel Musik: «Ten Years of Hip Hop and Jazz: Cooperation and Exchange by Pro Helvetia Cape Town». Konzerte des Swiss- South African Jazz Quintet (Feya Faku, Domenic Landolf, Malcolm Braff, Stephan Kurmann, Makaya Ntshoko) setzen Kontrapunkte zu den Diskussionen. Eine Ausstellung der südafrikanischen Fotografin Lolo Veleko in der Zürcher Galerie b-146 (2.10.-13.11.) gibt Einblick in das Leben einer jungen Nation.

Quelle: Pro Helvetia

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