Nationalbankpräsident Jean-Pierre Roth tritt auf Ende 2009 zurück

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Der Präsident des Direktoriums der Schweizerischen Nationalbank, Dr. Jean-Pierre Roth, tritt auf Ende 2009 in den Ruhestand. Jean-Pierre Roth hat den Bankrat der Nationalbank am Freitag von diesem Wunsch in Kenntnis gesetzt. Jean-Pierre Roth hat Jahrgang 1946 und wirkt seit dem 1. Januar 2001 als Präsident des Direktoriums. Er ist vor rund 30 Jahren in die Schweizerische Nationalbank eingetreten, dem Direktorium gehört er seit 1. Mai 1996 an.

Während seiner Zeit als Präsident der Nationalbank war Jean-Pierre Roth mit vielfältigen geld- und währungspolitischen Herausforderungen konfrontiert. Die Rahmenbedingungen hatten sich mit der Einführung des Euro grundlegend verändert, und das im Jahr 2000 eingeführte geldpolitische Konzept der Nationalbank musste sich im neuen Umfeld bewähren. Nach den Terroranschlägen des 11. September 2001 folgte angesichts der starken Aufwertung des Schweizer Frankens eine Phase der raschen geldpolitischen Lockerung, in den Jahren unmittelbar danach eine Geldpolitik mit Zinssätzen nahe bei Null in einem von Deflationsgefahren geprägten Umfeld und anschliessend die schrittweise Rückführung der Geldpolitik auf einen Kurs, der mit Preisstabilität in Einklang stand. Seit August 2007 schliesslich stand die Geldpolitik stark unter dem Einfluss der internationalen Finanzkrise, die rasches und flexibles Handeln sowie eine Vielzahl geldpolitischer Innovationen und Massnahmen zur Stabilisierung des schweizerischen Finanzsystems erforderte.

Im Rahmen der Nationalbankgesetz-Revision von 2003 war Jean-Pierre Roth die Präzisierung des geldpolitischen Auftrags der Notenbank und die Wahrung der Unabhängigkeit ein besonderes Anliegen. Die Nationalbank erhielt neu auch den Auftrag, zur Stabilität des Finanzsystems beizutragen. Jean-Pierre Roth setzte sich für die Erneuerung der Unternehmens-Strukturen der Notenbank ein und für eine Corporate Governance, die allen zeitgemässen Anforderungen zu genügen vermag. Die Verbesserung ökonomischer Grundkenntnisse bei jüngeren Generationen gehörte stets zu seinen besonderen Anliegen, was sich 2007, anlässlich des 100-Jahre-Jubiläums der Nationalbank, in der Bereitstellung des Bildungsangebots www.iconomix.ch der Nationalbank niedergeschlagen hat.

Jean-Pierre Roth hat sich während seiner Zeit im Nationalbank-Direktorium und insbesondere als Präsident sehr für den Ausbau und die Pflege der internationalen Beziehungen der Nationalbank eingesetzt. Seit März 2006 und noch bis März 2009 wirkt er als Präsident des Verwaltungsrats der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel.

Bankrat und Direktorium danken Jean-Pierre Roth herzlich für seinen langjährigen Einsatz im Interesse der stabilitätsorientierten Geld- und Währungspolitik der Schweiz und für seine hervorragenden Leistungen im Dienste der Nationalbank. Sie wünschen ihm für den bevorstehenden neuen Lebensabschnitt alles Gute.

Quelle: Schweizerische Nationalbank

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