Edipresse und Tamedia schliessen sich in der Schweiz zusammen

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Die Medienunternehmen Edipresse und Tamedia haben sich entschieden, ihr Geschäft in der Schweiz zusammenzuführen. In einem ersten Schritt beteiligt sich das Zürcher Medienhaus mit 49.9 Prozent am Aktienkapital von Edipresse Schweiz. Auf Anfang 2013 werden die Aktivitäten von Edipresse Schweiz vollständig mit Tamedia fusioniert. Die Groupe Edipresse beteiligt sich zu diesem Zeitpunkt an Tamedia und wird damit ein bedeutender Aktionär des Medienhauses. Das internationale Geschäft von Edipresse ist von der Transaktion nicht betroffen. Durch die Fusion der beiden Unternehmen entsteht ein Medienhaus, dass über die notwendige Grösse für eine eigenständige Weiterentwicklung seiner Schweizer Medien verfügt und im zunehmend internationalen Wettbewerb bestehen kann. Die Transaktion steht unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die eidgenössischen Wettbewerbskommission.

Lausanne und Zürich, 3. März 2009 – Edipresse und Tamedia, zwei bedeutende Medienhäuser der Schweiz, planen die Zusammenführung ihres Schweizer Geschäfts. Mit der Fusion der beiden Unternehmen soll ab 2013 ein gemeinsames Schweizer Medienhaus entstehen, dass den Herausforderungen des sich verändernden Marktes gewachsen ist. In einem ersten Schritt übernimmt Tamedia 49.9 Prozent des Aktienkapitals der Presse Publications SR S.A. (PPSR), die die wesentlichen Schweizer Medienaktivitäten von Edipresse umfasst. In einem zweiten Schritt wird Tamedia ihre Beteiligung auf Anfang 2011 um weitere 0.2 Prozent des Aktienkapitals erhöhen und schliesslich Anfang 2013 die verbleibenden 49.9 Prozent übernehmen. Der Kaufpreis für die ersten beiden Beteiligungsschritte liegt bei 226 Millionen Franken. Der Preis des dritten Beteiligungsschrittes ist abhängig vom Geschäftsgang von Edipresse Schweiz. Im Rahmen des dritten Schrittes wird sich die Groupe Edipresse mit einem Aktienpaket an Tamedia beteiligen und damit ein bedeutender Aktionär des Medienhauses werden.

Die strukturelle Veränderung der Mediennutzung sowie die Verlagerung der Werbeinvestitionen stellen die Medienhäuser weltweit vor grosse Herausforderungen. Mehr noch als die konjunkturelle Krise führt das Entstehen neuer Informationsplattformen und der Eintritt neuer internationaler Wettbewerber in den Schweizer Medienmarkt zu tiefgreifenden Umwälzungen. Edipresse und Tamedia wollen diesen Veränderungen ambitioniert und auf nachhaltige Art und Weise begegnen. Die beiden Unternehmen, die seit langem gemeinsame Werte teilen, sind sich dabei ihrer Verantwortung bewusst und wollen ein Schweizer Medienhaus aufbauen, in dem sich die kulturelle Vielfalt und damit die Identität der Schweiz widerspiegelt.

Der Zusammenschluss der beiden Unternehmen ermöglicht die Realisierung bedeutender Synergien. Die Medien von Edipresse als Westschweizer Medienhaus und die Medien von Tamedia mit Schwerpunkt in der Deutschschweiz ergänzen sich sehr gut. Beide Unternehmen sind Herausgeber mehrerer regionaler Tageszeitungen und verlegen Sonntagszeitungen, Zeitschriften, Pendlerzeitungen sowie Online-Plattformen. Gemeinsam werden die beiden Partner neue Angebote für ihre Werbekunden entwickeln und dabei insbesondere auch nationale Lösungen anbieten können. Die Fusion erlaubt zudem substanzielle Kostenverbesserungen in den zentralen Servicebereichen wie Druck, Vertrieb und technische Infrastruktur sowie die gemeinsame Lancierung neuer Medienangebote.

Mit Blick auf das Potential des Werbemarktes Romandie planen die Partner eine rasche Zusammenlegung der beiden Pendlerzeitungen 20 minutes und Le Matin bleu. Auf nationaler Ebene wollen Edipresse und Tamedia ihre Zusammenarbeit im Bereich der Online-Rubrikenplattformen insbesondere im Stellenmarkt ausbauen. Basis für diesen Schritt bildet die erfolgreiche Zusammenarbeit bei der führenden Schweizer Immobilenplattform Homegate, an der beide Partner bereits seit 2004 beteiligt sind.

Nach Vollzug des ersten Beteiligungsschrittes werden dem Verwaltungsrat der Presse Publications SR S.A. die folgenden fünf Personen angehören, von denen drei von Edipresse und zwei von Tamedia ernannt werden: Pierre Lamunière, Präsident des Verwaltungsrates, Pietro Supino, Vizepräsident des Verwaltungsrates, Tibère Adler, Delegierter des Verwaltungsrates, sowie Martin Kall und Michel Preiswerk.

Gleichzeitig wird Edipresse-Verleger Pierre Lamunière in den Verwaltungsrat von Tamedia eingeladen. Darüber hinaus bleiben die Verwaltungsräte sowie die Unternehmensleitungen der beiden Partner Edipresse und Tamedia unverändert.

Von der Vereinbarung nicht betroffen sind die Medien und Beteiligungen der derzeitigen Groupe Edipresse auf internationaler Ebene. Ebenfalls nicht Teil des Zusammenschlusses der beiden Unternehmen sind die Zeitschrift Bilan sowie die der Uhrenindustrie und der Luxusbranche gewidmeten Medien von Edipresse in der Schweiz.

Die Verwaltungsräte beider Medienhäuser haben der Fusion bereits zugestimmt. Die Transaktion unterliegt den geltenden Vorschriften des Wettbewerbsrechts und tritt erst nach erfolgter Zustimmung durch die eidgenössische Wettbewerbskommission in Kraft.

Quelle: Tamedia

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