Pro Helvetia 2008: Brückenschlag über die Sprachgrenzen

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Erstmals erfasste Pro Helvetia im Jahr 2008 ihre Kosten nach den Standards
der Stiftung ZEWO, Schweizerische Zertifizierungsstelle für gemeinnützige Organisationen. Der Anteil der administrativen Kosten konnte dank straffem Management auf 13.8% gesenkt werden. Dies ermöglicht es der Stiftung, mit einem Maximum an Mitteln das Schweizer Kulturschaffen zu fördern – 2008 mit 28.2 Mio. Franken. Die Zahl der Unterstützungsanfragen stieg auf 3’332 (+14%). Von den für Gesuche und Programme gesprochenen Geldern flossen 39% an Vorhaben in der Schweiz, 35% an Schweizer Kulturprojekte in Europa und 26% an solche in der übrigen Welt. Die lateinische Schweiz erhielt 43% der im Inland gesprochenen Gelder. Bei Werkbeiträgen und Kompositionsaufträgen sowie bei der Tanz- und Theaterförderung fällt der hohe Anteil der Westschweiz auf. Erfreulich ist die Präsenz der jungen visuellen Kunst im Tessin.

Promotion für Schweizer Kultur: Compass
Die internationale Kulturszene wird immer kompetitiver. Deshalb lanciert Pro Helvetia ab 2009 eine eigentliche Promotionsoffensive. Neu entwickelt hat sie die Internetplattform Compass. Auf www.prohelvetia.ch/compass finden sich gegen 100 aktuelle und tourneefähige Kulturproduktionen aus der Schweiz. Eine Reihe massgeschneiderter Instrumente weckt das Interesse ausländischer Veranstalter an Schweizer Künstlerinnen und Künstlern. Dazu gehören das mehrsprachige Lesebuch «New Swiss Writing 2009» in Zusammenarbeit mit den Solothurner Literaturtagen, die DVDs «Swiss Dance Selection» und «Swiss Theatre Selection», die neuste Serie der «Cahiers d’Artistes» zum Start der Art 40 Basel im Juni 2009 sowie der kürzlich produzierte Musik-Sampler «Swiss Vibes from Jazz to Pop». Ausschlaggebend für eine erfolgreiche Promotionstätigkeit sind das globale Netzwerk der Stiftung und die gut etablierte Zusammenarbeit mit der Schweizer Diplomatie.

Gesuchseingabe online: myprohelvetia
Möglich wird das stärkere Engagement von Pro Helvetia für die Promotion, weil die Stiftung mit einer modernisierten Gesuchsverwaltung Kapazitäten freisetzen kann. Ab 1. Mai ist das elektronische Gesuchsportal www.myprohelvetia.ch in Betrieb. Damit können Unterstützungsanträge für kulturelle Projekte erstmals vollständig am Computer abgewickelt werden. Gesuchsteller erledigen über ein eigenes Benutzerkonto bei Pro Helvetia ihren gesamten Gesuchsverkehr. Im Zuge der Überarbeitung der Gesuchseingabe wurde auch der Leitfaden für Gesuchsteller neu konzipiert. Kurz und knapp gibt die Wegleitung allen Interessenten Auskunft über die Förderinstrumente der Stiftung und was es zur Einreichung eines Gesuches braucht.

Ausblick: Kultur, Politik und Nachbarschaft
Die Debatte um das Kulturförderungsgesetz und die künftigen Aufgaben und Strukturen von Pro Helvetia nimmt die Stiftung zum Anlass, um sich Gedanken zu machen zum Verhältnis von Staat und Kultur. «Ménage – Kultur und Politik zu Tisch» lautet der Titel dieses neuen, kulturpolitisch ausgerichteten Programms, an dem Kantone und Gemeinden, kulturelle Institutionen und Künstler beteiligt sind. Es startet im September 2009 im Musée d’Ethnographie in Neuenburg mit der Wanderausstellung «Helvetia Park». Weitere Schwerpunkte für 2009 sind die Zusammenarbeit mit der Kulturhauptstadt Linz09 unter dem Titel «Extra Europa» sowie verstärkte Aktivitäten in den Bereichen Übersetzung und Vermittlung. Gefordert ist die Stiftung auch mit der Begleitung zahlreicher Austauschprojekte mit China und der Förderung der Volkskultur. Ab Herbst laufen auch die Vorbereitungen an für ein nächstes Nachbarschaftsprogramm Lombardei-Tessin-Schweiz, das für 2012 geplant ist.

Weitere Angaben zu den 2008 unterstützten Projekten finden sich auf
www.prohelvetia.ch/report

Quelle: Pro Helvetia

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