Vontobel Fund – Global Value Equity

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Die Gegenbewegung Ende März begünstigte qualitativ schlechtere Unternehmen, darunter solche, deren Gewinne 2009 kräftig zurückgehen dürften. Zudem war die Rallye bei einigen qualitativ sehr hochwertigen Unternehmen von Kursrückgängen begleitet. (Unter hoher Qualität verstehen wir gut geführte Unternehmen, die über eine kontinuierliche operative Entwicklung, solide Finanzkennzahlen, nachhaltig günstige wirtschaftliche Perspektiven und zumeist über freien Cashflow verfügen.) Dies erscheint unlogisch. Viele Qualitätsnamen – Nestlé, British American Tobacco, Philip Morris, Fresenius Medical Care, Roche und Novartis – notieren bei historisch niedrigen Multiples und bieten Dividendenrenditen in der Nähe historischer Höchststände. Da jedoch die Qualitätstitel abgestraft wurden, schrumpfte die Outperformance des Fonds, nachdem sie zuvor im Quartal auf 700 bis 800 Basispunkte zur Benchmark gestiegen war.

Die während der Rallye im März zu beobachtende Bereitschaft der Anleger, an eine schnelle Trendwende zu glauben, deutet für uns darauf hin, dass für eine zügige und nachhaltige Konjunktur und Aktienmarkterholung noch zu viel Optimismus im Markt herrscht. Viele liessen sich von der Hoffnung leiten, dass eine positive Stimmung höhere Bewertungen von Unternehmen mit schwachen Fundamentaldaten stützen würde. Dieser Ansatz ist völlig konträr zu unserer Anlagephilosophie. Unser Fonds sucht und investiert nur in Unternehmen mit starken Bilanzen, deren Aktienkurse einen Abschlag zu ihrem inneren Wert aufweisen.

Die in unserem Fonds vertretenen Unternehmen sollten 2009 weiterhin ein bereinigtes Ergebniswachstum im mittleren bis hohen einstelligen Bereich verzeichnen, trotz weltweit extrem negativer wirtschaftlicher Rahmenbedingungen. Beim BenchmarkGewinn dürfte es dagegen zu einem Rückgang von 15% oder mehr kommen. Die Aktienbewertungen der Portfoliounternehmen könnten kurzfristig zwar durch externe Faktoren unter Druck geraten, wie es im März der Fall war. Längerfristig sollten aber Unternehmen, die wachsen und steigende Gewinne erzielen, durch höhere Bewertungen belohnt werden, möglicherweise sogar auch durch eine Ausweitung der Multiples. Daher sind wir von dem längerfristigen Aufwärtspotenzial des Fonds absolut überzeugt.

An den nachfolgenden Grafiken lässt sich erkennen, dass einige Aktien gesunken sind, weil ihre Gewinne gesunken sind; andere sind hingegen aufgrund von Ängsten gesunken. Letztere sind für uns attraktiv. Der Gewinn der Deutschen Bank ist eingebrochen, nicht aber der von Enagas oder der von Nestlé. Diese Titel notierten in der Vergangenheit bei deutlich höheren Multiples. Mit einer Erholung der Märkte und der Wirtschaft dürften diese Qualitätsunternehmen wieder mit einer Prämie zum Markt gehandelt werden, wie es vor 9 oder 12 Monaten der Fall war. Interessant ist auch, dass in früheren Zyklen die Gewinnerholung bei Finanzdienstleistern nicht durch die Aktienkurse vorweggenommen wurde. Nach anfänglichen Kursgewinnen von den Tiefständen legten Finanzwerte gewöhnlich eine Pause ein, bis die Märkte überzeugt waren, dass die Gewinne die höheren Kurse rechtfertigen. Eine solche Gewinnstabilisierung ist kaum als gegeben anzusehen. Ferner glauben wir, dass sich die Gewinne von Finanzdienstleistern aufgrund eines geringeren Fremdkapitaleinsatzes sowohl bei den eigenen Aktivitäten als auch im System insgesamt in einem langfristigen Abwärtstrend befinden. Im vergangenen Jahrzehnt war der Grund für einen steigenden ROE ein höherer Verschuldungsgrad und eine höhere Gesamtkapitalrendite (ROA). Sinkt der LeverageEffekt bei konstant bleibendem ROA, wird die Gewinnerholung deutlich verhaltener ausfallen, als es zwischen 2002 und 2005 der Fall war. Die nachfolgende Grafik zeigt, dass das Verhältnis von Eigen zu Gesamtkapital bei der Deutschen Bank einst rund 1.4 % betrug. In anderen Worten, der LeverageFaktor lag bei knapp 70. Ähnlich wie bei anderen Investmentbanken beruhte fast das gesamte Wachstum der Deutschen Bank auf einem steigenden Fremdkapitalhebel. Die ‘Normalisierung’ des ROE wird sich daher ganz anders vollziehen als in früheren Zyklen. Dies ist der Grund, warum wir uns weiterhin sehr stark zurückhalten, trotz des Interesses an diesen Titeln in den vergangenen vier bis fünf Monaten.

Marktentwicklung

Aus unserer Sicht kommt es derzeit vor allem auf Geduld an. Nach fast zwei Jahren Malaise in der Konjunktur und den Märkten bestehen weiterhin viele ungelöste Probleme.

  • Experten sind unterschiedlicher Meinung, welche Auswirkungen das US
  • Konjunkturpaket haben wird, das im ersten Quartal 2009 verabschiedet wurde.

  • Die G20 Länder haben sich bislang weder auf eine globale Regulierung noch auf den
    Umfang einigen können, mit denen die Binnennachfrage stimuliert werden soll.
  • Amerikanische Banken unterziehen sich Stresstests, um Fragen zur Solvenz des
    Systems zu begegnen.
  • Anlageskandale und vom Steuerzahler finanzierte Bonuszahlungen sorgten für eine
    insgesamt negative Einstellung gegenüber vielen Finanzinstituten und CEOs.
  • Das politische Lavieren wirft die Frage auf, ob bei der Wiederherstellung der
    Wirtschafts und Marktstabilität politische Aspekte weltweit Vorrang haben werden.

Bevor eine echte, nachhaltige Erholung einsetzen kann, brauchen wir mehr Vertrauen in Regierungen und Finanzinstitute  und dies erfordert Zeit. Die Erholung wird kommen: Ausschlaggebend für die zyklische Titel ist das Tempo der Erholung. Ist es geringer, wofür aus unserer Sicht die Wahrscheinlichkeit überwiegt, wird es für die zyklischeren Unternehmen sehr schwierig, überdurchschnittliche Gewinne zu erzielen, wie es über Jahre und noch bis zum dritten Quartal 2008 der Fall war. Für eine Margenerholung in dem Tempo, das der Markt mit derart schnellen Kurserholungen zu implizieren scheint, ist die Kapazitätsauslastung viel zu gering und der Kapazitätsüberhang mithin viel zu hoch.

Auch wenn unser Fonds ausschliesslich in Aktien investiert, haben wir vor anderen Märkten einen gesunden Respekt und glauben, dass diese uns einiges über den Zustand unserer eigenen Anlageklasse sagen können. Eine vieldiskutierte Frage ist, ob zum heutigen Zeitpunkt eine Renten oder eine Aktienanlage dem Anleger in Zukunft die bessere Rendite bringt. Kerngedanke der Überlegung ist, dass Anleihen in der Kapitalstruktur vorrangig sind, mehr Sicherheit bieten und einen höheren Ertrag versprechen. Aus unserer Sicht trifft jedoch diese höhere Attraktivität von Anleihen gegenüber Aktien derzeit nur auf Unternehmen geringerer Qualität zu. Qualitativ hochwertige Unternehmen sind dagegen sowohl in der historischen Betrachtung als auch auf absoluter Basis im Vergleich zu Bonds günstig.

Anleihen von qualitativ schlechteren Unternehmen bieten in vielen Fällen zweistellige Renditen, während die Aktien dieser Unternehmen deutlich niedrigere Dividenden und freie Cashflow Renditen aufweisen. Ein Anleger, der sein Kapital in qualitativ weniger gute Unternehmen investierten will, kann daher mit Schuldtiteln attraktivere Renditen erzielen, selbst wenn Versicherungskosten (in Form von Credit Default Swaps) mit einberechnet werden.

Nehmen wir als Beispiel Arcelor Mittal, ein Grundstoffunternehmen von Weltrang, das Stahl produziert, verarbeitet und vertreibt. Wir waren bereits früher in der Aktie investiert und würden zum gegebenen Zeitpunkt ein erneutes Engagement in Betracht ziehen. Arcelor ist ein kapitalintensiveres und folglich zyklischeres Unternehmen und aus diesem Grund Konzernen wie British American Tobacco oder Nestlé unterlegen. Die aktuelle Dividendenrendite von Arcelor beträgt 4.5 % (könnte aber bald gekürzt werden), während die Anleihen mit fast 12 % rentieren. Werden die Anleihen mit einem Credit Default Swap abgesichert, der rund 800 Basispunkte kostet, bliebe noch immer eine Rendite von rund 4 %, die sich durchaus mit der Dividendenrendite des Unternehmens messen kann, während der Investor letztendlich sämtliche Bilanz und Insolvenzrisiken vermeidet.

Unsere Analyse zeigt, dass Schuldtitel in diesem Fall und bei vielen anderen Unternehmen mit deutlich schlechterer Qualität als Arcelor relativ betrachtet eine überzeugendere Anlage sind als Aktien. Ist ein Anleger bereit, Kapital in ein qualitativ schlechteres Unternehmen zu investieren, und von der Überlebensfähigkeit des Unternehmens überzeugt, dann verspricht ein ungesichertes Anleiheengagement eine attraktive Rendite. Im Fall von Arcelor würde sie sich auf eindrucksvolle 12 % belaufen, wozu noch das Wertsteigerungspotenzial der Anleihe bei einer Konjunkturerholung käme. Ein Anleiheengagement bietet dem Investor eine höhere Rendite als eine Aktienanlage und positioniert ihn vorrangig in der Kapitalstruktur des Unternehmens. Der Investor geht für eine bessere Rendite ein geringeres Risiko ein.

Kapitalerhalt sollte in unseren Augen immer ein vorrangiges Anlageziel sein. Folglich ist es bei einer Anlage in qualitativ schlechtere Unternehmen sinnvoll, im oberen Rang der Kapitalstruktur zu bleiben, während man auf eine Verbesserung des wirtschaftlichen Umfelds und der Visibilität wartet.

Bei qualitativ höherwertigen Unternehmen ist die Renditedifferenz zwischen Anleihen und Aktien hingegen deutlich geringer. Nehmen wir alternativ Diageo, ein qualitativ hochwertiges Konsumgüterunternehmen mit einer Vielzahl weltbekannter alkoholischer Markengetränke wie Johnny Walker, Tanqueray und Guinness. Die Gewinnrendite des Titels beläuft sich derzeit auf rund 10 % und seine Dividendenrendite auf rund 4.5 %. Zum Vergleich, die Anleiherendite des Unternehmens liegt bei rund 4.4 %.

In diesem Fall und bei den meisten anderen qualitativ hochwertigen Unternehmen ist es wesentlich sinnvoller, in die Aktie statt in die Anleihen zu investieren. Dies gilt insbesondere dann, wenn aufgrund einer starken Bilanz und einer weniger zyklischen Natur des Cashflows das Überleben der Gesellschaft nicht gefährdet ist. Zusätzlich zu einer vergleichbaren Rendite bieten die Aktien erstklassiger Unternehmen dem Investor Aufwärtspotenzial durch Gewinnsteigerungen. Die Aktie von Diageo etwa notierte in der Vergangenheit im Schnitt beim 15fachen Gewinn. Ende März wurde sie bei einem KGV von 10 gehandelt. Zudem hat die Gesellschaft regelmässig mehr als 50 % des Gewinns als Dividende ausgeschüttet. Anleger profitieren von einem unmittelbaren Einnahmestrom (mit viertel statt halbjährlicher Zahlung), der genauso attraktiv wie bei den Anleihen des Unternehmens ist. Hinzu kommt eine Gewinngrösse, die das Potenzial hat, kontinuierlich zu wachsen und für höhere Dividenden in der Zukunft zu sorgen. Ein Beispiel für die Widerstandsfähigkeit des Wachstums von Diageo ist die Mengenentwicklung in den Vereinigten Staaten, die im Februar – einem Monat, in dem der Stromverbrauch kaum stieg – ein leichtes Plus aufwies. Man kann auch Nestlé als Beispiel nehmen. Vor dem Hintergrund der zweitschwersten Rezession aller Zeiten in den USA sind die Gewinnschätzungen für den Konzern in den vergangenen zwölf Monaten um weniger als 10 % gesenkt worden, während die Aktie ein Vielfaches davon nachgegeben hat. Trotz Wachstum, oder einer allenfalls minimalen Schrumpfung, sind die Multiples von qualitativ hochwertigen Unternehmen massiv zusammengefallen. Bei einer Konjunkturerholung sehen wir daher keinen Grund, warum die Nestlés oder Diageos dieser Welt auf Basis normalisierter Gewinne nicht wieder bei etwas höheren Multiples notieren sollten als Arcelor – wie es bis vor 8 oder 9 Monaten der Fall war.

Beim Vergleich der Alternative zwischen Aktie und Anleihe haben wir die Anleiherenditen einiger der grössten im Fonds vertretenen Titel (rund 42% des Fondsvermögens) untersucht. Die gewichtete Durchschnittsrendite (von Anleihen mit einer durchschnittlichen Laufzeit von 4 bis 6 Jahren) lag bei rund 5 %. Die gewichtete Gewinn und Dividendenrendite betrug 8.8 bzw. 4.6 %. Dies spricht dafür, dass der eigentliche Wert unserer Unternehmen vornehmlich in ihren Aktien und nicht in ihren Anleihen zu finden ist. Von den Namen unterdurchschnittlicher Qualität, die im bisherigen Jahresverlauf die Marktentwicklung bestimmten, lässt sich dies hingegen nicht behaupten. Die Anleihemärkte sind offensichtlich nicht beeindruckt. Auch wir bleiben skeptisch.

Regionale Entwicklungen

Niederlande
Core Labs, eine der grössten Fondspositionen, leistete einen positiven Beitrag zur relativen und absoluten Performance. Der Titel war unter enormen Druck geraten, erholte sich aber mit der Stabilisierung der Energiepreise. Core Labs legte im Berichtsquartal um mehr als 20 % zu.

Brasilien
Eine sehr gute Titelselektion sorgte in Brasilien im Berichtsquartal für einen positiven Beitrag zur absoluten und relativen Performance. Unternehmen wie Redecard, Ambev, Souza Cruz und Petrobras leisteten positive Beiträge sowohl zur absoluten als auch zur relativen Performance. Brasilien ist eine indexunabhängige Position des Fonds.

Spanien
Während Spanien im vierten Quartal 2008 noch ein zweifacher Gewinner für den Fonds war, beeinträchtigten unsere dortigen Bestände und die Übergewichtung des Landes im Berichtsquartal die absolute und die relative Performance. Es kamen zum wiederholten Mal Gerüchte auf, wonach die spanische Regierung den Regulierungsrahmen für die Versorger ändern könnte. Dies belastete unsere Positionen in Enagas, deren Aktivitäten den Bau und Betrieb von Spaniens Gasdistribution umfassen, und Red Electrica, Eigentümer und Betreiber weiter Teile des spanischen Stromverteilungsnetzes. Obwohl wir unsere Bestände in diesen Unternehmen aus Vorsichtsgründen reduzierten, sind wir zuversichtlich, dass eine Änderung in der Regulierung deren Entwicklung nicht massgeblich beeinflussen wird; dies sind starke Unternehmen, die weiterhin eine deutliche Unterbewertung aufweisen.

Australien
Die Fondsanteile im Bereich nichtzyklische Konsumgüter, darunter Coca4Cola Amatil und Woolworths, eine Lebensmittelkette, gehörten zu den Verlierern der späten Rallye im März. Ferner leistete QBE Insurance einen negativen Beitrag zur absoluten und relativen Performance.

Sektorentwicklungen
Wie zuvor dargestellt begünstigte die Erleichterungsrallye im März die besonders gedrückten Sektoren wie Finanzen, zyklische Konsumgüter, Grundstoffe und Industrie. Auch wenn der Fonds im Finanzsektor über die Gesamtperiode eine Outperformance erzielte, litt die Performance unter dem Umstand, dass er in den anderen Sektoren, die von der Rallye profitierten, kaum engagiert war. Grundstoffe waren im Berichtsquartal der Marktsektor mit der besten Performance. Wir haben bereits in der Vergangenheit darauf hingewiesen, dass es für uns nicht einfach ist, genügend zyklische Unternehmen zu finden, die unsere strikten Anlagekriterien erfüllen.

Energie
Unsere Positionen im Energiesektor, darunter Core Labs, British Gas und Petrobras, leisteten im Berichtsquartal positive Beiträge sowohl zur absoluten als auch zur relativen Performance.

Finanzdienstler
Der Finanzsektor trug im ersten Quartal deutlich positiv zur relativen Performance bei. Zum einen war der Fonds gegenüber seiner Benchmark deutlich untergewichtet, zum anderen wiesen seine nicht im Index vertretenen Finanztitel, darunter Housing Development Finance Corp. in Indien und Banco Itau in Brasilien, eine Outperformance auf.

Gesundheit
Eine starke Titelselektion verhalf dem Sektor im ersten Quartal zu einem positiven Beitrag zur relativen Performance, ungeachtet erheblicher kurzfristiger Störfaktoren. Der Sektor wird weiter von der Unsicherheit über die möglichen Veränderungen im amerikanischen Gesundheitssystem beeinflusst. Die Anleger Sorgen sich um die Folgen von (nach unserer Definition) radikalen Veränderungen, die massiven Druck auf die Erstattungssätze oder eine mögliche Verstaatlichung des Systems beinhalten könnten. Die in unserem Fonds vertretenen Titel sind sorgfältig ausgewählt und aus unserer Sicht von möglichen Veränderungen in Amerika vergleichsweise wenig betroffen. Während wir weiter glauben, dass die Reformen in den Vereinigten Staaten am Ende moderater ausfallen dürften, wird der Sektor vermutlich latent unter Druck bleiben, bis das Ausmass der künftigen Neuerungen bekannt ist. Wir gehen davon aus, dass die Fondspositionen aus dem Gesundheitssektor langfristig weiterhin hohe einstellige bis knapp zweistellige Gewinnzuwächse erzielen werden. Auf absoluter Basis bewegen sich ihre Bewertungsmultiples in vielen Fällen auf historischen Tiefständen, obwohl Marktposition und Markteintrittsbarrieren bei diesen Unternehmen intakt sind.

Währungen
Unser Währungsmodell drehte im Berichtsquartal in den negativen Bereich. Daraufhin reduzierten wir die Absicherung unserer Devisenpositionen. Am Quartalsende hatten wir weiterhin das britische Pfund gegen den USDollar abgesichert. Darüber hinaus hielten wir an kleineren Absicherungen unserer Engagements in der indischen Rupie und dem koreanischen Won fest.

Portfolioveränderungen

Neue/ Wert steigernde Positionen

Redecard (Informationstechnologie 4 Brasilien): Redecard ist das einzige börsennotierte Zahlungsnetzwerk Brasiliens, das Kredit und Debitkartenzahlungen abwickelt. Das Unternehmen profitiert vom Übergang Brasiliens von Barzahlungen auf den bargeldlosen Zahlungsverkehr. Seine Wachstumsperspektiven sind sehr attraktiv und erfordern einen geringen zusätzlichen Investitionsaufwand.

Fresenius Medical Care (Gesundheit 4 Deutschland): Fresenius ist sowohl gemessen am Umsatz als auch an der Anzahl der behandelten Patienten das weltweit grösste Dialyseunternehmen. Die Gesellschaft ist nahezu vollständig vertikal integriert und in den Bereichen Dialyseprodukte und Dialysedienstleistungen tätig. Rund 70 % des Geschäfts resultieren aus Nordamerika, wobei rund drei Viertel des Umsatzes auf Dialysedienstleistungen entfallen.

Die Gesellschaft profitiert von einem umfangreichen klinischen Knowhow und Datenbestand zur Behandlungshistorie sowie erheblichen operativen Skaleneffekten. Die alternde Weltbevölkerung in Verbindung mit einer längeren Lebenserwartung, eine ständige Knappheit an Nierenspendern sowie ein zunehmendes Auftreten von Diabetes sind entscheidende Treiber für das Wachstum des Dialysemarkts. Das Geschäft ist stabil und nicht zyklisch, was für eine enorme Verlässlichkeit in der Geschäftsentwicklung sorgt. Wir sind im European Equity Fund seit geraumer Zeit in Fresenius investiert und haben den Titel in das Portfolio aufgenommen, als der extreme Druck auf den Kurs die Bewertung zuletzt auf ein Niveau senkte, auf dem die Aktie gegenüber anderen Alternativen innerhalb des breiten geographischen Anlageuniversums des Fonds sehr attraktiv erschien.

Terna (Energie 4 Italien): Terna ist Monopolbetreiber des Hochspannungsnetzes in Italien. Das Unternehmen erzielt eine regulierte Rendite auf sein Kapital, sodass der Gewinn nicht von einem möglichen Rückgang im Stromverbrauch beeinträchtigt wird. Darüber hinaus verfügt der Konzern über attraktive Wachstumsperspektiven mit einem für die Jahre 2008 bis 2012 geplanten Investitionsbudget von 3.1 Mrd. EUR und einer garantierten Rendite von durchschnittlich 9 %. Wir gehen bei Terna von einem Gewinnwachstum in der Bandbreite von 6 8 % aus. Die Gesellschaft schüttet gewöhnlich 60 % ihres Gewinns aus, woraus sich derzeit eine Dividendenrendite von 6.8 % ableitet.

Verkaufte oder reduzierte Positionen
Angesichts der Sorgen des Marktes um mögliche Veränderungen in der Regulierung der Versorger in Spanien haben wir vorsichtshalber unsere Bestände in Enagas und Red Electrica reduziert.

Tokio Marine (Finanzdienstleister 4 Japan): Tokio Marine ist ein klassisches Versicherungsunternehmen, in das wir bereits seit geraumer Zeit investiert sind. In jüngerer Zeit haben uns Veränderungen in der Geschäftspolitik allerdings zu einer Überprüfung unserer Position veranlasst. Das Management hat mögliche Akquisitionen in Erwägung gezogen und zudem das Aktienrückkaufprogramm beendet. Die neue Richtung der Gesellschaft erhöht für uns die Unsicherheit, weshalb wir uns zum Verkauf unseres Bestands entschieden. Der Titel ist bewertungstechnisch weiterhin recht billig, aber das Wachstum des Buchwerts ist ohne Aktienrückkäufe nicht mehr so attraktiv. Ausserdem macht uns das mit einer potenziellen Grossakquisition einhergehende Risiko Sorgen.

Positive Performancebeiträge
Die Fondsbestände in Core Labs, British Gas und Ambev gehörten im Berichtsquartal zu den Titeln mit der besten relativen Performance.

Negative Performancebeiträge
Die Fondspositionen in Enagas, Secom und Red Electrica zählten im Berichtsquartal zu den Werten mit den höchsten negativen Beiträgen zur relativen Performance.

Ausblick
Wir glauben, dass sich Vermögenszuwächse und eine Outperformance des Marktes langfristig am besten durch Anlagen in erstklassige Unternehmen erzielen lassen, die attraktiv bewertet sind. In der Vergangenheit haben sich Kurse von Qualitätsunternehmen genauso gut, wenn nicht sogar besser als solche von qualitativ schlechteren Unternehmen entwickelt, den Anleger dabei aber einer geringeren Volatilität ausgesetzt.

Es ist unklar, ob die Rallye bei den qualitativ schlechteren Namen nachhaltig ist. Sollten wir den Boden erreicht haben, dürfte sich der Fonds auf absoluter Basis gut entwickeln, da die im Portfolio enthaltenen Titel derzeit auf historisch niedrigen Niveaus notieren. Sollte der Markt seinen Tiefpunkt dagegen noch nicht erreicht haben, dürften unsere Titel eine Outperformance verzeichnen  auf relativer und möglicherweise sogar auf absoluter Basis. Unsere Portfoliowerte werden 2009 Gewinnsteigerungen erzielen. Sie weisen insgesamt eine geringe Verschuldung und hohe Dividenden auf, bei denen Kürzungen unwahrscheinlich sind. Bei den Titeln des breiteren Markts dürfte es dagegen zu Gewinnrückgängen und Dividendensenkungen kommen; einige müssen möglicherweise Insolvenz anmelden.

Auf wahrscheinlichkeitsgewichteter Basis fühlen wir uns mit den Unternehmen in unserem Portfolio sehr wohl. Die Marktentwicklung der vergangenen zwei Jahre war zwar oftmals sehr schmerzvoll, hat aber Chancen eröffnet, um in qualitativ hochwertige Unternehmen auf Bewertungsniveaus zu investieren, die es lange Zeit nicht mehr gab. Wir haben die Chancen genutzt und glauben, dass unser Fonds ein enormes Aufwärtspotenzial in sich birgt. Der Schlüssel zur Realisierung dieses Potenzials in Form von Anlagerendite liegt, wie immer, in der Geduld.

Quelle: Vontobel Investment Fund News

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