Ermutigende erste Ergebnisse zu einer neuen gezielt wirkenden Therapie für Patienten mit malignem Melanom, der tödlichsten Form von Hautkrebs

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Resultate einer Phase-I-Studie mit PLX4032 (R7204) geben Anlass zur Hoffung auf das erste beim schwarzen Hautkrebs hochwirksame Medikament und die Entwicklung eines Begleitdiagnostikums

Roche gab heute Ergebnisse aus einer Phase-I-Studie mit PLX4032 (R7204), einer neuen, hochselektiven und vielversprechenden Behandlungsmöglichkeit für Patienten mit fortgeschrittenem malignem Melanom bekannt. Es handelt sich dabei um Patienten, deren Krebszellen die sogenannte BRAF-Mutation aufweisen. Die mit PLX4032 behandelten Patienten überlebten durchschnittlich mindestens sechs Monate ohne Fortschreiten der Krebserkrankung (progressionsfreie Überlebenszeit). Ausserdem kam es zur Tumorverkleinerung, und zwar auch bei Patienten mit Leber-, Lungen- und Knochenmetastasen[i]. Bislang betrug die progressionsfreie Überlebenszeit bei Patienten mit metastasiertem Melanom weniger als zwei Monate.

PLX4032 wirkt über einen hochinnovativen Mechanismus, indem es die krebsverursachende BRAF-Mutation selektiv hemmt. Zur Identifizierung mutationspositiver Patienten wird parallel dazu ein Begleitdiagnostikum entwickelt. Diese Daten stellen eine bedeutsame Entwicklung in der Behandlung des malignen Melanoms dar, für das bisher nur wenige Therapiemöglichkeiten zur Verfügung stehen.

Nach diesen ersten positiven Ergebnissen untersuchen Roche und deren Partner Plexxikon die Aktivität von PLX4032 in grösseren klinischen Studien im Rahmen eines möglichen Zulassungsprogramms, mit dem in der zweiten Hälfte dieses Jahres begonnen werden soll. Bei einer erfolgreichen Durchführung geht man davon aus, dass zusammen mit dem Medikament PLX4032 ein gewebebasierter diagnostischer Begleittest eingeführt wird. Dies würde einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Personalisierung der Krebstherapie darstellen.

Im Rahmen ihrer Partnerschaft entwickeln Roche und Plexxikon zusammen PLX4032 zur möglichen Anwendung bei verschiedenen Krebsarten mit der BRAF-Mutation. Ebenfalls von den beiden Unternehmen gemeinsam entwickelt wird ein diagnostischer Test, mit Hilfe dessen zunächst mutationspositive Patienten für klinische Studien und später dann die Patienten für die Behandlung mit PLX4032 ausgewählt werden.

„Die Behandlung mit PLX4032 konnte bei Patienten, deren Krebszellen eine BRAF-Mutation aufweisen, neben einer Tumorverkleinerung und Verzögerung des Fortschreitens der Tumorerkrankung auch eine Verbesserung der Lebensqualität verzeichnet werden,“ so Keith T. Flaherty, M.D., Assistant Professor am Abramson Cancer Center der University of Pennsylvania und Studienleiter der Phase-I-Studie mit PLX4032. „Sieben Jahre, nachdem BRAF-Mutationen erstmals identifiziert wurden, liegt nun die Bestätigung vor, dass diese Mutationen krebsverursachend wirken und daher ein therapeutisches Angriffsziel darstellen. Dieser Wirkstoff bedeutet nicht nur ein wichtiger Schritt in der Entwicklung zielgerichteter Substanzen in der Krebstherapie, sondern für die Patienten mit bislang wenigen Behandlungsmöglichkeiten eröffnen sich ganz neue Chancen.“

Die Wirkung von PLX4032 beruht auf der gezielten Zerstörung von Tumorzellen, welche die BRAF-Mutation tragen. BRAF spielt beim Zellwachstum und der Zellteilung eine wichtige Rolle. BRAF-Mutationen werden für 60 % aller Fälle des malignen Melanoms, der tödlichsten Form des Hautkrebses, sowie für rund 8 % aller soliden Tumoren verantwortlich gemacht. Von der hohen Wirksamkeit und Selektivität von PLX4032 verspricht man sich eine Therapie, die sowohl effektiv als auch gut verträglich ist.

Das maligne Melanom ist die gravierendste Form des Hautkrebses. Jedes Jahr wird die Diagnose bei ca. 160’000 Menschen weltweit neu gestellt. Früh erkannt ist das Melanom heilbar. Wenn sich aber erst einmal Metastasen in anderen Organen gebildet haben, lässt sich mit den zurzeit verfügbaren Behandlungsmöglichkeiten selten eine Heilung erzielen. Nachdem systemische Metastasen in Erscheinung getreten sind, ist die 2-Jahresüberlebensrate mit weniger als zwei Prozent sehr niedrigig.

Quelle: Roche AG

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