Geldpolitische Lagebeurteilung vom 18. Juni 2009 – Die Schweizerische Nationalbank hält an der Lockerung dermonetären Bedingungen fest

1 min read

Die Nationalbank belässt daher das Zielband für den Dreimonats-Libor unverändert bei 0%–0,75%. Sie verfolgt weiterhin das Ziel, den Libor allmählich in den unteren Bereich des Zielbandes auf ein Niveau von rund 0,25% zu führen. Sie setzt die grosszügige Versorgung der Wirtschaft mit Liquidität fort, ebenso wie den Erwerb von Schweizerfranken-Obligationen, mit dem die Risikoprämien auf langfristigen Anleihen von privaten Schuldnern reduziert werden sollen. Sie wird einem Anstieg des Frankens gegenüber dem Euro entschieden entgegenwirken.

In den USA und in Europa hat sich die Konjunktur im ersten Quartal stark abgeschwächt. Wie erwartet hat der globale Konjunkturabschwung die Schweizer Wirtschaft hart getroffen. Die Nationalbank hält an ihrer BIP-Wachstumsprognose für das laufende Jahr fest. Sie geht davon aus, dass das reale BIP einen Rückgang von 2,5%–3% verzeichnen wird. Diese rückläufige Entwicklung wird das ganze Jahr über andauern, das Tempo der Abschwächung wird aber nachlassen. Im Laufe des nächsten Jahres wird das reale BIP allmählich wieder zu wachsen anfangen.

Die Inflationsprognose ist verglichen mit der Vorhersage vom März praktisch unverändert. Die durchschnittliche Jahresteuerung wird 2009 mit einem Wert von rund -0,5% negativ bleiben, dies vor allem wegen des Rückgangs der Rohstoffpreise, der 2008 eingesetzt hat. Die Nationalbank erwartet jedoch, dass als Folge der seit mehreren Monaten verfolgten expansiven Geldpolitik ab dem kommenden Jahr eine Trendwende einkehren wird: Die Inflation dürfte wieder leicht positiv werden und 2010 bei 0,4% und 2011 bei 0,3% liegen.

Angesichts der Aussichten für die Preisentwicklung ist eine klar expansive Geldpolitik weiterhin vonnöten. Zudem besteht ein anhaltendes, nicht unbedeutendes Deflationsrisiko. Aus diesem Grund hat die Nationalbank beschlossen, den im März eingeschlagenen geldpolitischen Kurs beizubehalten. Sie will damit nicht nur dem Deflationsrisiko entgegenwirken, sondern auch die Gefahr einer zusätzlichen Verschlechterung der konjunkturellen Lage eindämmen. Indem sie weiterhin die Inflationsprognose als Richtschnur verwendet, stellt die Nationalbank sicher, dass die zurzeit angewandten ausserordentlichen Massnahmen die mittel- und langfristige Preisstabilität nicht gefährden.

Quelle: Schweizerische Nationalbank

Write your comment

Previous Story

Klärung des Sachverhalts

Next Story

Besuch des Präsidenten der Französischen Nationalversammlung

Latest News

Tarak Mehta verlässt ABB

ABB gab heute bekannt, dass Tarak Mehta, Leiter des Geschäftsbereichs Antriebstechnik und Mitglied der Konzernleitung, beschlossen…