Schulthess Group mit Umsatzrückgang trotz Wachstum in der Wärmetechnik

2 mins read

Die Finanz- und Wirtschaftskrise hat auch in der Schulthess Group Spuren hinterlassen, wobei die Auswirkungen in den einzelnen Geschäftssparten Wärmetechnik, Kältetechnik und Waschtechnik unterschiedlich sind.

Der Konzernumsatz beläuft sich im ersten Halbjahr 2009 auf CHF 162,0 Mio., was im Vergleich zum Vorjahr einem Umsatzrückgang von 13.6% entspricht. Die Hauptsparte Wärmetechnik hat deutlich zulegen und den Umsatz um 10.1% auf CHF 81,8 Mio. steigern können. Die Kältetechnik, welche schwergewichtig im Anlagebau tätig ist, verzeichnet einen Umsatzeinbruch von 48.5% auf CHF 26,6 Mio. im laufenden Jahr. Auch die Sparte Waschtechnik hat mit einem Halbjahres-Umsatz von CHF 53,6 Mio. einen Umsatzrückgang von rund 5% zu verzeichnen, der vor allem auf den rückläufigen Export des gewerblichen Sortiments zurückzuführen ist.

Das operative Konzernergebnis EBIT liegt bei CHF 15,7 Mio. (gegenüber CHF 20,8 Mio. im Vorjahr), wobei die Wärmetechnik den EBIT von CHF 8,4 Mio. im Vorjahr auf CHF 10,1 Mio. im laufenden Jahr oder um 19.3% gesteigert hat. Die Kältetechnik schliesst mit einem Verlust von rund CHF 0,5 Mio. oder einem EBIT-Rückgang von über CHF 4 Mio. gegenüber dem Vorjahr ab. Auch die Waschtechnik verzeichnet einen EBIT- Rückgang von CHF 9,3 Mio. im Vorjahr auf CHF 7,3 Mio. im laufenden Jahr.

Der Konzerngewinn liegt mit CHF 11,4 Mio. um 24,4% tiefer als im Vorjahr.

Die Wärmetechnik trotzt der Krise
Die Wärmetechnik hat sich dank eines starken Wärmepumpengeschäfts auch im ersten Halbjahr behaupten können. Speziell in den Märkten Deutschland, Schweiz und Frankreich ist die Geschäftssparte im Vergleich zum Vorjahr zweistellig gewachsen und hat die eigene Marktposition ausbauen können.

In allen westlichen Exportmärkten wurden die Umsätze erhöht, in den östlichen Märkten jedoch ist die Nachfrage unterdurchschnittlich geblieben. Gefördert wurde die Umsatzsteigerung durch einen Überhang des Auftragsbestandes aus dem Jahr 2008, während sich der Auftragseingang im ersten Halbjahr 2009 auf Vorjahresniveau hielt.

Die kontrollierte Wohnungslüftung, ein Bereich der Geschäftssparte Wärmetechnik, hat im laufenden Jahr einen kleinen Umsatzrückgang zu verzeichnen, da insbesondere die Neubauaktivitäten in Dänemark deutlich unter Vorjahr liegen. Eine Kompensation ist durch ein bedeutendes OEM-Geschäft erreicht worden, das für die Zukunft weiteres Wachstum verspricht.

Kältetechnik mit starkem Umsatzverlust durch das Ausbleiben geplanter Grossanlagen
Die Geschäftssparte Kältetechnik musste sowohl im Anlagenbau als auch im Gerätebau teils markante Umsatzrückgänge in Kauf nehmen, weil die Kältetechnik stark von der Entwicklung der deutschen Maschinenbauindustrie abhängt und deshalb ebenfalls in den Exportstrudel geriet und weil der Rückgang des Anlagenbaugeschäfts wesentlich stärker als erwartet ausfiel. Das OEM-Geschäft jedoch, z.B. mit der Medizintechnik, und der ServiceBereich, der bereits über 14% zu den Erträgen beisteuert, entwickelten sich im Rahmen der Erwartungen.

Die in Aussicht gestellten Aufträge für den Bau von weiteren Hightech-Medizinzentren für die russische Föderation wurden bis auf Weiteres verschoben, während im vergleichbaren Vorjahreszeitraum bereits drei Medizinzentren abgerechnet werden konnten. Andere Anlagenbauprojekte konnten diesen Ausfall nicht annähernd kompensieren.

Für die Geschäftssparte Kältetechnik wurden bereits Anfang des Jahres markante Kosteneinsparungsmassnahmen eingeleitet, die mit einer tief greifenden Restrukturierung einhergehen. Die Sparte erwartet daher im zweiten Halbjahr 2009 eine Verbesserung des Ergebnisses.

Waschtechnik: Stabiler Umsatz in der Schweiz und Exportrückgang
Die Geschäftssparte Waschtechnik verzeichnete im ersten Halbjahr bei den Haushaltgeräten im Markt Schweiz leichte Marktanteilgewinne, musste aber im Export deutliche Umsatzeinbussen hinnehmen. Bei den internationalen Umsätzen dürfte zwar die Talsohle erreicht sein, jedoch werden die Umsätze des Vorjahres im laufenden Jahr nicht erreicht.

Auch der Absatz von Gewerbe-Waschautomaten und -Trocknern in der Schweiz war deutlich rückläufig, da 2008 bereits ein erheblicher Nachholbedarf aus den Vorjahren gedeckt wurde und die Investitionstätigkeit im laufenden Jahr zurückhaltend ist.

In der Waschtechnik geht das Unternehmen davon aus, dass durch die Lancierung neuer Produkte im zweiten Halbjahr die Inlandnachfrage stimuliert wird. Mittels eines Kostensenkungsprogramms erwartet die Sparte im zweiten Halbjahr eine Verbesserung der EBITMarge bei tieferem Umsatz und Ertrag als im Vorjahr.

Ausblick 2009
Das Geschäftsergebnis der Schulthess Group ist im ersten Halbjahr 2009 vor allem durch den starken Umsatz- und Ertragsrückgangrückgang in der Kältetechnik belastet.

Trotz Wirtschaftskrise ist die Schulthess Group optimistisch, mittelfristig ihre Wachstumsziele zu erreichen. Im Jahr 2009 ist mit einer eher rückläufigen Entwicklung zu rechnen. Die Gruppe wird aber danach mit ihrer Unternehmensstrategie, die auf der Nutzung erneuerbarer Energien basiert, weiterhin Wachstum erzielen und erwartet im kommenden Jahr eine Belebung ihres Geschäftes.

Quelle: Schulthess Group

Write your comment

Previous Story

Partizipation an steigenden Zinsen mit attraktiver Mindestverzinsung

Next Story

Forbo schlägt sich in anhaltend schwierigem Wirtschaftsumfeld gut

Latest News

Tarak Mehta verlässt ABB

ABB gab heute bekannt, dass Tarak Mehta, Leiter des Geschäftsbereichs Antriebstechnik und Mitglied der Konzernleitung, beschlossen…