Archiv für die Kategorie ‘Bildung und Forschung’

KTI Medtech Award 2007: Neues Ohrimplantat für Schwerhörige

Freitag, 21. September 2007

Der KTI Medtech Event wurde auch in diesem Jahr sehr gut besucht: Rund 300 Fachleute informierten sich über die Projekte und wählten den Sieger.

Den Gewinn in Höhe von 10’000 Franken übergab die Direktorin des Bundesamtes für Berufsbildung und Technologie BBT, Ursula Renold, Professor Rudolf Häusler, Direktor des Inselspitals Bern, und Christof Stieger, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Inselspital Bern.

„DACS“ wurde im Rahmen eines KTI Projekts entwickelt und verspricht eine neuartige Behandlung bei Schwerhörigkeit. Diese ist eine Folge mangelnder Schallleitung und/oder Schallempfindung. Bislang konnten diese Gebrechen nur einzeln behandelt werden. Dank der Innovation von Professor Häusler und den Medizinalfirmen Cochlear AG in Basel und Phonak in Stäfa können nun beide zugleich auftretenden Leiden behoben werden. DACS besteht aus einem Implantat, das operativ ins Ohr eingesetzt wird, und einem extern angebrachten Audioprozessor mit Mikrofon und Batterie.

Die KTI initiierte vor rund zehn Jahren KTI Medtech. Seither hat sich KTI Medtech zur Informationsplattform und Drehscheibe der Schweizerischen Medizinaltechnik etabliert, die interessierte Partner aus Wirtschaft und Forschung vereint und innovative Projekte finanziell unterstützt. Im Zeitraum 1997-2006 prüfte KTI Medtech 251 von Wirtschafts- und Wissenschaftspartnern eingereichte Projekte, von denen sie 131 mitfinanzierte. Die Innovationen liefern einen wichtigen Beitrag an den Wirtschaftsstandort Schweiz.

Lehrstellensituation im August 2007: Mehr Lehrverträge

Freitag, 21. September 2007

Nach Angaben der Mehrheit der Kantone präsentiert sich die Situation auf dem Lehrstellenmarkt jedoch ähnlich angespannt wie letztes Jahr. Dies wirkt sich nicht überall gleich aus. Einerseits haben Jugendliche mit sozialen und schulischen Bildungsdefiziten nach wie vor Mühe, einen Ausbildungsplatz zu finden. Andererseits ist für Anbieter von Ausbildungsplätzen mit hohen Anforderungen die Rekrutierung von geeigneten Bewerberinnen und Bewerbern zusehends schwierig.

Angesichts der gestiegenen Anzahl Schulabgängerinnen und Schulabgänger wurden erneut Anstrengungen unternommen, neue Lehrstellen zu schaffen. Die Summe der abgeschlossenen Lehrverträge zeigt, dass dies gelungen ist. Die Zahlen präsentieren sich von Kanton zu Kanton unterschiedlich; generelle Unterschiede zwischen städtisch und ländlich geprägten Kantonen lassen sich nicht feststellen. Ab 2008 rechnen einige Kantone mit einem Rückgang der Anzahl Schulabgängerinnen und Schulabgänger. Dank der günstigen Konjunkturlage ist zusätzlich damit zu rechnen, dass sich die Situation auf dem Lehrstellenmarkt etwas entspannen wird.

Neue Lehrberufe seit Sommer 2007
Auf Lehrbeginn 2007 sind 24 berufliche Grundbildungen aktualisiert und neu erlassen worden. Grund dafür sind einerseits veränderte Anforderungen der Wirtschaft, andererseits neue Bestimmungen im Berufsbildungsgesetz. Neun bestehende Berufe wurden in drei Berufsfeldern zusammengefasst: Automobil-Mechatroniker/in mit eidg. Fähigkeitszeugnis (EFZ), Metallbauer/in EFZ, Textiltechnologe/-technologin EFZ. Im niederschwelligen Bereich wurden mit den Berufen Automobil-Assistent/in mit eidg. Berufsattest (EBA), Logistiker/in EBA, Metallbaupraktiker/in EBA und Seilbahner/in EBA vier weitere beruflichen Grundbildungen mit Attest geschaffen. Auf 2008 sind die Aktualisierung und Inkraftsetzung von 26 beruflichen Grundbildungen geplant, darunter acht zweijährige Grundbildungen mit Attest.

Bund, Kantone und Wirtschaft engagieren sich für eine erfolgreiche Integration von Informations- und Kommunikationstechnologien in die Bildung

Freitag, 21. September 2007

Ziel des von 2002 bis 2007 von Bund, Kantonen und grossen Wirtschaftsunternehmen (Swisscom, Apple, Cisco, Dell, IBM, Microsoft, Sun) gemeinsam getragenen Programms PPP-SiN war es, einen Beitrag zu leisten

  • zur Infrastruktur-Ausrüstung an den Schweizer Schulen (ohne Berufsbildung) durch Sonderkonditionen im Bereich Hard- und Software sowie Internet-Zugang
  • zur Weiterbildung von Lehrpersonen in diesem Bereich.

Damit hat das Programm PPP-SiN die Integration von ICT in Schule und Unterricht in den Kantonen wirkungsvoll unterstützt. Dort ist die Integration von ICT seit den 1990-er Jahren ein permanenter Prozess, der mit Beginn des neuen Jahrtausends eine Intensivierung erfuhr. Gemäss neuen Erhebungen haben die Kantone und Gemeinden beispielsweise während der Laufzeit von PPP-SiN eine Milliarde Franken in ICT und Bildung (Infrastruktur, Ausbildung, Support) investiert. Im März 2007 haben die kantonalen Erziehungsdirektorinnen und -direktoren ihre nationale ICT-Strategie von 2000 bestätigt und aktualisiert.

Die wichtigsten Leistungen von PPP-SiN

  • Die Wirtschaft hat zur substantiellen Verbesserung der Ausstattung der Schulen mit Hard- und Software und dem Anschluss der Schulen ans Internet beigetragen: Dies erfolgte in Form von unentgeltlichen oder im Vergleich zu den Marktpreisen deutlich verbilligten Angeboten. Zusammen mit den Anstrengungen der Kantone konnte damit die Ausrüstung in den Schulen deutlich verbessert werden. So konnte die durchschnittliche Anzahl Lernende pro Computer von 12.8 (2001) auf 8.4 (2007) reduziert werden. Bezogen auf die rund 5300 Schulen (Schulgebäude) in der Schweiz konnte der Anteil der ans Internet angeschlossenen Gebäude von 65.8% (2001) auf 95.4% (2007) gesteigert werden. Der Marktwert dieser Leistungen der Privatwirtschaft wird auf insgesamt rund 200 Mio. Franken geschätzt, wovon drei Viertel alleine Swisscom mit ihrem Programm ‚Schulen ans Internet‘ beigetragen hat.
  • Der Bund hat sich auf Basis des befristeten Bundesgesetzes über die Förderung von Informations- und Kommunikationstechnologien in den Schulen vom 14.12.2001 an kantonalen ICT-Projekten in den Bereichen Weiterbildung sowie Beratung und Unterstützung der Lehrpersonen finanziell beteiligt. Dafür hat er rund 35 Mio. Franken eingesetzt. Ein Schwerpunkt war die Mitfinanzierung von interkantonalen Ausbildungsgängen, in denen 1730 ICT-Kaderlehrpersonen ausgebildet wurden.

Wie geht es weiter?
Die wichtigste Errungenschaft von PPP-SiN, die erfolgreiche Zusammenarbeit von öffentlicher Hand und Privatwirtschaft, wird auch nach Abschluss des Programms weitergeführt. Die Schulen werden weiterhin über Sonderkonditionen bei der Hard- und Software sowie beim Internet-Zugang verfügen.

KV verlangt substanzieller Lohnanstieg und Ausbau der Weiterbildung

Freitag, 21. September 2007

Der Schweizer Wirtschaft geht es auch in diesem Jahr glänzend, Umsätze und Gewinne werden laufend gesteigert. Weil die Arbeitnehmenden massgeblich zu diesem Erfolg beitragen – ohne deren Einsatz und Engagement wären diese Resultate erst gar nicht möglich – müssen sie nun unbedingt massgeblich am Erfolg beteiligt werden; umso mehr, als in den letzten Jahren die Löhne im Vergleich zum wirtschaftlichen Aufschwung vielerorts praktisch stagniert sind.

Kaufleute arbeiten in allen Branchen. Aus diesem Grund stellt der KV Schweiz je nach Branche modulierte Lohnforderungen. Dabei werden Faktoren wie wirtschaftliche Gesundheit und Gewinnsteigerung, aber auch die Lohnentwicklung der letzten Jahre berücksichtigt. Bei den diesjährigen Lohnrunden müssen insbesondere die mittleren Einkommenskategorien verstärkt berücksichtigt werden, da diese in den letzten Jahren zu Gunsten von Erhöhungen im Bereich der tiefen und hohen Löhne übergangen wurden.

Boni und andere Einmalzahlungen mögen im Moment der Ausschüttung attraktiv sein; eine nachhaltige, existenz- und einkommenssichernde Wirkung haben letztlich aber nur Reallohnerhöhungen, weshalb sich der KV Schweiz primär dafür einsetzt. Diese sollten in diesem Jahr mindestens dem Wirtschaftswachstum von schätzungsweise 2.5 % entsprechen, wobei sie in einigen Branchen – beispielsweise in Banken und Versicherungen – aufgrund des erzielten ausserordentlichen Wachstums massgeblich darüber liegen müssen.

Die Erhaltung der Arbeitsmarktfähigkeit ist eines der wichtigsten Anliegen des KV Schweiz. Gerade in der jetzigen Zeit, in der ein Fachkräftemangel droht, ist deshalb die Investition in die Weiterbildung von grösster Wichtigkeit. Die Weiterbildung muss dabei flächendeckend sowie für jede einzelne und jeden einzelnen Arbeitnehmende/n systematisch und vom Einstieg ins Erwerbsleben an erfolgen.

Fünf Tage bezahlte Weiterbildung pro Jahr muss für alle Arbeitnehmenden minimaler Standard sein, wobei dies bei verschiedensten Weiterbildungen nicht ausreichend ist. Die Investition eines Teils des Gewinns in die Weiterbildung der Arbeitnehmenden ist dabei nicht nur in deren Sinn, sondern auch die Wirtschaft und die gesamte Gesellschaft profitieren davon.

Berufsbildung zu Recht gestärkt

Freitag, 21. September 2007

Der Kaufmännische Verband Schweiz begrüsst die nunmehr auch vom Nationalrat bewilligte leicht überdurchschnittliche Zuwachsrate der Ausgaben von 8,7 % für die Berufsbildung. Es ist zentral, dass die Wirtschaft weiterhin nebst Spitzenkräften in Forschung und international wettbewerbsfähigen Hochschulabsolventen auch über eine breite Basis hoch qualifizierter Fachkräfte verfügt. Diese sind insbesondere für die KMU der tragende Pfeiler.

Bereits heute zeichnet sich – wie in den umliegenden Ländern – ein für die Wirtschaft fataler Fachkräftemangel ab. Obwohl das Gesetz dem Bund schon heute vorschreibt, dass er 25 % der Ausgaben im Berufsbildungsbereich übernehmen müsste, liegt dieser Anteil heute erst bei rund 17 %. Dass der Bund diese Vorgabe nun wenigstens am Ende der kommenden Legislatur erreichen will, weckt zwar keine Euphorie, ist aber gleichwohl positiv zu werten.

Zu diskutieren gab im Rat der Finanzrahmen für die Fachhochschulen. Es wäre wünschenswert, wenn bei künftigen Debatten auch auf kantonaler Ebene vermehrt die ungenügende Finanzierung der höheren Berufsbildung thematisiert würde.