Zweite Ethos-Studie über Managerlöhne: Generalversammlung soll Lohnspirale bremsen

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Die Studie vergleicht die Vergütungen der Jahre 2006 und 2005 und ist in drei Kapitel gegliedert: Das erste Kapitel untersucht die Entwicklung der Transparenz der Vergütungen gemessen an der Richtlinie zur Corporate Governance (RLCG) der Schweizer Börse und der internationalen Best Practice. Im zweiten Kapitel wird die Struktur der Lohnpolitik untersucht. Das Kapitel analysiert die Komponenten der Vergütungen, der Höhe der Vergütungen 2006 im Vergleich zu 2005, der Beziehungen zwischen Leistung und Vergütung sowie der Problematik der Abgangsentschädigungen. Das dritte Kapitel schliesslich befasst sich mit den Kompetenzen bei der Festsetzung der Vergütungen, insbesondere dem Vorhandensein und der Zusammensetzung eines Vergütungsausschusses innerhalb des Verwaltungsrats und der Aktionärsrechte.

Die wichtigsten Erkenntnisse:

  1. Bezüglich Transparenz der Vergütungen wurden zwischen 2005 und 2006 nur wenige Verbesserungen festgestellt. Das allgemeine Niveau übersteigt das von der Corporate Governance-Richtlinie der SWX Swiss Exchange (RLCG) vorgeschriebene Minimum nicht nennenswert.
    Ethos fordert die Unternehmen auf, ihre Transparenz weiter zu verbessern und sie der internationalen Best Practice anzupassen. Ethos unterstützt die Unternehmen, indem sie in ihrer Studie Modelltabellen zur standardisierten Offenlegung vorschlägt.
  2. Die Struktur der Vergütungssysteme hat sich gegenüber dem Vorjahr praktisch nicht verändert. Die durchschnittliche Vergütung erhöhte sich für sämtliche Personenkategorien. Bei den exekutiv tätigen Führungskräften belief sie sich 2006 auf CHF 2,3 Millionen, was einer Zunahme von 15.8% gegenüber 2005 entspricht. Diese Erhöhung liegt weit über dem durchschnittlichen Bevölkerungswachstum, was den Schluss nahelegt, dass sich die Schere zwischen hohen und niedrigen Einkommen weiter geöffnet hat. Die Vergütung der nichtexekutiven Verwaltungsratsmitglieder stieg auf durchschnittlich CHF 223’000 (+5,6%). Zwischen der Leistung und der Veränderung der Vergütungen konnte keinerlei Zusammenhang festgestellt werden.
    Ethos fordert von den Unternehmen, die Leistungsabhängigkeit der Vergütung zu verstärken und somit die Interessen der Geschäftsleitung an jene der Aktionärinnen und Aktionäre anzugleichen.
  3. In der Schweiz hat der Verwaltungsrat die Kompetenzen die Vergütungen festzulegen. Die Mehrheit der Verwaltungsräte verfügt über einen für die Lohnpolitik zuständigen Vergütungsausschuss. Bei 60% der Unternehmen hat dieser Ausschuss einen ausreichenden Grad an Unabhängigkeit.

Ethos fordert, dass die Unternehmen wie im Anhang 1 des Code of Best Practice for Corporate Governance von Economiesuisse vorgesehen, ihren Vergütungsbericht der Generalversammlung zur Konsultativabstimmung vorlegen.

Die Studie kann bezogen werden unter www.ethosfund.ch.

Quelle: Ethos Stiftung

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