Finanzmärkte erneut im Banne der US-Hypothekenkrise

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Der weltgrösste Rückversicherer, die Swiss Re, gab sich zunächst zuversichtlich, musste jedoch kurz darauf einen Verlust von 1.2 Mrd. Franken aufgrund von Abschreibung im Zusammenhang mit der Hypothekarkrise vermelden. Das Beispiel der Swiss Re zeigt die hohe Unsicherheit, die nicht nur bei den Investoren, sondern auch bei den betroffenen Instituten selbst herrscht. Noch immer weiss niemand so recht, wie hoch der Abschreibungsbedarf bei Banken und Versicherungen am Schluss sein wird. Tatsache ist jedoch, dass die Gewinne für das laufende Jahr 2007 nun deutlich nach unten revidiert werden. 2007 dürften in den USA die Gewinne lediglich um 4% wachsen nach 15% im Jahr 2006. Hierfür sind jedoch vor allem zwei Branchen verantwortlich: die Finanz- und die zyklischen Konsumwerte. Alle anderen Branchen weisen stabile bis sogar höhere Gewinne auf.

Dies heisst, dass bis jetzt die Krise auf die Banken, Versicherungen und auf konsumnahe Aktien wie Autos beschränkt ist. Zwar werden zurzeit auch die erwarteten Gewinne für das Jahr 2008 – diese sind die entscheidenden Zahlen für die Aktienbewertung – leicht nach unten revidiert. Das Gros der Verluste dürfte aller Voraussicht nach aber ins dritte und vierte Quartal dieses Jahres hineingepackt worden sein. Mit Sicherheit kann dies allerdings nicht vorausgesagt werden.

In jüngster Zeit haben sogenannte Staatsfonds von sich Reden gemacht. Dabei handelt es sich um staatliche Fonds, typischerweise aus Ländern mit riesigen Einnahmen aus dem Ölhandel, wie Norwegen und die arabischen Staaten oder China, welches aufgrund seiner billigen Währung grosse Devisenüberschüsse erwirtschaftet hat. Der Einstieg des Staatsfonds von Abu Dhabi bei der Citigroup im Umfang von 7.5 Mrd. USD oder 4.5% des Aktienkapitals erfolgte aus der Überzeugung, dass ein Kauf bei einem sehr billigen US-Dollarkurs und einem beinahe halbierten Aktienpreis ein mittelfristig lohnender Einstiegszeitpunkt sei, auch wenn weiterhin die Nervosität an den Märkten hoch bleiben wird. Diese Staatsfonds, die mittlerweile so gross sind wie die gesamte Hedge Fund Industrie, haben noch immer eine enorme Liquidität und werden in Zukunft zunehmend in günstig bewertete Firmen investieren.

In unsere Anlagestrategie bleiben wir insgesamt vorsichtig optimistisch mit einem leichten Übergewicht an Aktien und defensiven Sektoren, einem Untergewicht im US-Dollar und im Obligationenbereich, insbesondere bei Unternehmensanleihen.

Quelle: Vontobel Group

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