Neuer Leiter für Biozentrum der Universität Basel

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Neuer Leiter des Departements Biozentrum und als Ordinarius für Zellbiologie Nachfolger von Prof. Walter Gehring wird Prof. Erich A. Nigg, derzeit Direktor am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried bei München. In der Leitung des Biozentrums wird er auf 1. Februar 2009 den zurücktretenden Prof. Joachim Seelig ablösen. Geboren 1952 in Uster ZH, studierte Nigg an der ETH Zürich Biochemie und Mikrobiologie und schloss dieses Studium 1980 mit der Dissertation ab. Nach einem zweijährigen Postdoktorat an der University of California in San Diego wurde er 1982 Oberassistent und später Privatdozent am Institut für Zellbiologie an der ETH Zürich. Von 1987 bis 1995 forschte er am Schweizerischen Institut für experimentelle Krebsforschung in Epalinges VD, bevor er 1995 zum Professor ans Departement für Molekularbiologie der Universität Genf berufen wurde. 1997 wurde er zum wissenschaftlichen Mitglied der Max-Planck- Gesellschaft gewählt, und seit 1999 arbeitet er als Direktor am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried. Nigg ist verheiratet und Vater von zwei erwachsenen Kindern.

In der Forschung befasst sich Nigg mit Mechanismen der Zellzyklus-Regulation mit Schwerpunkten auf Zellteilung (Mitose) und Zentrosomenfunktion sowie der Rolle von deregulierten Zellzyklus-Vorgängen (Genom-Instabilität) bei der Krebsentstehung. Er ist Träger mehrerer Forschungspreise und Mitglied verschiedener wissenschaftlicher Gesellschaften.

Nigg freut sich auf die Aufgabe, die zukünftige Entwicklung des angesehenen Biozentrums mit zu gestalten. Innerhalb des Biozentrums will er sowohl die Arbeit der einzelnen Forschungsgruppen in Lehre und Forschung unterstützen als auch Synergien zwischen den Gruppen fördern und übergreifende Technologie-Plattformen etablieren. Zudem will er über die in den nächsten Jahren anstehenden Berufungen neue Akzente setzen. Über das Biozentrum hinaus möchte Nigg die gegenwärtige Aufbruchstimmung nutzen, vermehrt mit anderen Forschungsinstituten am Standort Basel (und darüber hinaus) zusammenzuarbeiten, vor allem in Hinblick auf die Bereitstellung modernster Spitzentechnologien.

Nigg ist der Überzeugung, dass bahnbrechende Entdeckungen auch zukünftig in erster Linie von kreativen Forschern und nicht von Konsortien gemacht werden, dass aber erfolgreiche Forschung in einem kompetitiven Umfeld zunehmend vom Einsatz hoch spezialisierter Technologien (wie zum Beispiel der Massenspektrometrie oder neuartiger Verfahren in der Licht- und Elektronen-Mikroskopie) abhängig ist – deshalb sein generelles Bestreben nach einer verstärkten Zusammenarbeit der «Life-Science»-Forschung in Basel.

Neue Professoren in Pharmakologie und Germanistische Mediävistik
Ebenfalls am Biozentrum wurde Prof. Christoph Handschin zum neuen Extraordinarius für Pharmakologie an der Medizinischen Fakultät gewählt. Zurzeit ist er SNF-Förderungsprofessor am Physiologischen Institut und Assistenzprofessor am Zentrum für Integrative Humanphysiologie (ZIHP) der Universität Zürich. Handschin, Bürger von Gelterkinden BL, wurde 1973 in Basel geboren, studierte Molekularbiologie am Biozentrum der Universität, wo er 2001 in der Abteilung Pharmakologie/Neurobiologie seine Dissertation abschloss. Von 2002 bis 2004 arbeitete er als Postdoktorand am Dana-Farber Cancer Institute und an der Harvard Medical School in Boston (USA); dort war er darauf bis 2006 Lehrbeauftragter für Zellbiologie, bevor er an die Universität Zürich wechselte. Derzeit forscht Handschin über molekulare Mechanismen zur Regelung der Plastizität der Skelettmuskulatur; so ist es ihm und seinem Team kürzlich gelungen, den Muskelschwund bei Mäusen mit Duchenne-Muskeldystrophie zu vermindern, was neue Behandlungsansätze dieser Krankheit bei Menschen ermöglichen könnte. In Basel möchte er die Erforschung der gesunden und kranken Skelettmuskulatur fortsetzen mit dem Ziel, die daraus gewonnenen Erkenntnisse über die grundlegenden Vorgänge im Muskel in Zusammenarbeit mit Klinikern schliesslich Patienten zugänglich zu machen. Handschin ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Mit Prof. Gert Hübner, dem neuen Extraordinarius für Germanistische Mediävistik im europäischen Kontext, ist nun die zweite Professur in den Neueren Philologien an der Philosophisch-Historischen Fakultät besetzt. Hübner ist derzeit ausserplanmässiger Professor für Ältere deutsche Literatur an der Universität Leipzig. Geboren 1962 in Bayreuth, studierte er Germanistik, Geschichte, Philosophie und Allgemeine Rhetorik an den Universitäten Bamberg und Tübingen. Dort promovierte er 1995 über rhetorische Verfahrensweisen im mittelhochdeutschen Minnesang, nachdem er das Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien abgelegt hatte. 2002 habilitierte er sich an der Universität Bamberg mit einer Arbeit zur Erzählform im höfischen Roman und erhielt die Lehrbefugnis für Deutsche Philologie des Mittelalters und der frühen Neuzeit. Nach einer Lehrstuhlvertretung in Jena wurde er 2004 auf eine Hochschuldozentenstelle an die Universität Leipzig berufen. Hübners komparatistisch orientierte Forschungsarbeiten konzentrieren sich auf die Lyrik und Epik des 12. bis 16. Jahrhunderts und haben ihre methodischen Schwerpunkte in den Gebieten der Erzähltheorie, der Rhetorik, der historischen Poetologie und der Stilgeschichte. In Basel möchte er vor allem seine Interessen für die kulturgeschichtliche Bedeutung von Erzählverfahren, das Verhältnis zwischen älteren und modernen Metaphoriktheorien und die Geschichte der spätmittelalterlich-frühneuzeitlichen europäischen Liebeslyrik in Profilbildungen integrieren, die an der Universität bereits etabliert oder im Entstehen begriffen sind.

Quelle: Universität Basel

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