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Geringere Auslandakquisitionen der schweizerischen Unternehmen

Kategorie: Dienstleister, Finanzen | Eingetragen am 18. Dezember 2008 um 10:01 Uhr

Die Direktinvestitionen im Ausland (Kapitalexporte) betrugen im Jahr 2007 60 Mrd. Franken. Sie lagen damit rund ein Drittel unter dem rekordhohen Vorjahreswert von 95 Mrd. Franken. Ausschlaggebend für diesen Rückgang waren die deutlich geringeren Akquisitionen der schweizerischen Industrie im Ausland. Zudem halbierten sich die Auslandinvestitionen der Banken. Die schweizerischen Unternehmen investierten schwergewichtig in der EU (EU27) sowie in Mittel- und Südamerika, aus den Vereinigten Staaten zogen sie dagegen Mittel ab.

Der Bestand an Direktinvestitionen im Ausland stieg um 57 Mrd. auf 740 Mrd. Franken, wobei hauptsächlich Kapitalexporte zum Anstieg beitrugen. Die Erträge auf Direktinvestitionen gingen von 69 Mrd. auf 60 Mrd. Franken zurück, was auf Verluste der Banken zurückzuführen war. In den übrigen Branchen dagegen lagen die Erträge über dem Vorjahreswert. Die schweizerischen Unternehmen erhöhten – hauptsächlich durch Akquisitionen – den Personalbestand in Tochterunternehmen im Ausland um 6% auf 2,35 Mio. Personen. Im Inland steigerten diejenigen schweizerischen Unternehmen, die über Direktinvestitionen im Ausland verfügen, ihren Personalbestand um 2% auf 810 000.

Die schweizerischen Unternehmen sind im Vergleich mit Unternehmen aus anderen Ländern überdurchschnittlich stark im Ausland vertreten. Dies zeigt das Verhältnis zwischen dem Bestand der schweizerischen Direktinvestitionen im Ausland und dem nominellen Bruttoinlandprodukt (BIP), welches Ende 2007 bei 145% lag. In Belgien betrug dieses Verhältnis 135%, in den Niederlanden 111%; deutlich tiefer war es in Schweden mit 68% und in Irland mit 57% (Quelle: Unctad, World Investment Report 2008).

Ausländische Direktinvestitionen in der Schweiz auf Höchststand
Die ausländischen Direktinvestitionen in der Schweiz (Kapitalimporte) stiegen von 39 Mrd. auf 59 Mrd. Franken an. Sie übertrafen damit deutlich den bisherigen Höchstwert, der im Vorjahr erreicht worden war. Zwei Faktoren trugen wesentlich zum Anstieg bei: Zum einen nahmen die ausländischen Akquisitionen um 3 Mrd. auf 24 Mrd. Franken zu, zum anderen stiegen die Investitionen aus zurückbehaltenen Gewinnen (reinvestierten Erträgen) um 21 Mrd. auf 35 Mrd. Franken.

Der Bestand der ausländischen Direktinvestitionen in der Schweiz erhöhte sich um 57 Mrd. auf 380 Mrd. Franken. Ausschlaggebend dafür waren in erster Linie die hohen Kapitalzuflüsse. Gegliedert nach dem Herkunftsland des unmittelbaren Investors nahm vor allem der Kapitalbestand der EU (EU27) zu: dieser stieg um 52 Mrd. auf 272 Mrd. Franken. Der Kapitalbestand in unmittelbar von US-Investoren gehaltenen Unternehmen stieg um 4 Mrd. auf 70 Mrd. Franken. Die Gliederung nach dem Herkunftsland des letztlich berechtigten Investors zeigt ein anderes Bild: Demnach stieg der Kapitalbestand der Investoren aus der EU nur um 29 Mrd. auf 167 Mrd. Franken, der Kapitalbestand der Investoren aus den USA hingegen um 16 Mrd. auf 116 Mrd. Franken.

Die Erträge auf den Direktinvestitionen in der Schweiz nahmen um 25 Mrd. auf 53 Mrd. Franken zu. Der starke Anstieg war hauptsächlich auf höhere Erträge der Finanz- und Holdinggesellschaften zurückzuführen. Der Personalbestand in ausländischen Unternehmen in der Schweiz stieg um 6% auf 375 000.

Quelle: Schweizerische Nationalbank



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