Marktentwicklungen
Das Schlussquartal 2008 wurde von der Finanzkrise und ihren Folgen für die Kapitalmärkte dominiert. Insgesamt gaben die Aktienmärkte nach, während die Kurse von Staatsanleihen stiegen. Gleichzeitig sind die Spreads von Emittenten explodiert, die aufgrund ihres Ratings und der hohen Wahrscheinlichkeit staatlicher Unterstützung zuvor als noch recht sicher galten. Als Folge davon sind die Kurse von Unternehmensanleihen dramatisch gesunken. Mit Ausnahme von Staatsanleihen stürzten die Preise sämtlicher Assets ab. Eine Diversifikation in ein breites Spektrum von Anlageklassen und -instrumenten hatte daher nicht den erhofften Erfolg. Dessen ungeachtet war der Absolute Return Bond Fund vornehmlich in Staatstiteln investiert. Folglich stiegen die Preise, und die Investoren profitierten von der hohen Kreditqualität des Fonds. Im Rückblick war der Fonds allerdings hinsichtlich des Zinsrisikos zu vorsichtig positioniert.
Portfolioveränderungen
Wir haben die Position in Anleihen von Banken, die als systemrelevant (‚too big to fail’) gelten (+3.5%), leicht erhöht, nachdem die Regierungen für diese Art von Banken eine nahezu unbegrenzte Unterstützung erklärt hatten. Im Quartalsverlauf haben wir von Staatsanleihen in neu emittierte Bank- und Unternehmensanleihen mit expliziter Staatsgarantie umgeschichtet (+4%). Die Zusatzrendite betrug im Schnitt mehr als 1%. Da die Emissionen vorwiegend in Euro erfolgten, sind die neuen Anleihen allesamt auf Euro lautend.
Die Duration wurde bei rund 4 Jahren belassen. Dies erwies sich angesichts des dramatischen und beispiellosen Rückgangs der Zinsen und der Renditen von Staatsanleihen im vierten Quartal als zu vorsichtig.
Credit- und Sektorstruktur
Trotz der Zunahme der Bankanleihen zeichnet sich das Portfolio weiterhin durch eine ungewöhnlich hohe Kreditqualität aus – 61% der Papiere weisen ein Aaa- und 27% ein Aa- Rating auf. Die kürzlich erworbenen Bankanleihen verfügen über hohe Kredit-Ratings und die Titel mit expliziter Staatsgarantie sind allesamt mit Aaa benotet. Dies reflektiert unsere Strategie, systematisch an einer hohen Kreditqualität des Fonds festzuhalten. Die Sektorverteilung wird weiterhin von staatlichen und halbstaatlichen Papieren dominiert, die über einen Anteil von 71% verfügen. Die Gewichtung von Banken/Finanzdienstleistern beträgt rund 16%.
Performanceanalyse
Fondsperformance versus Benchmark-Performance
Im vierten Quartal 2008 erzielte der Fonds in einem Umfeld, was von negativen Renditen geprägt war, eine positive Performance von 3.89%. Somit wurde das Hauptziel einer Absolute Return Strategie erreicht. Allerdings zeigt die im Berichtsquartal positive Marktentwicklung um 6.03%, dass einige Chancen verpasst wurden, da wir mit einer leichten Absenkung des Zinsrisikos zu früh in Sicherheit umgeschichtet haben.
Positive Performancebeiträge
Die Diversifikation in ausländische Anleihen leistete einen positiven Beitrag zur Performance, da sich GBP-Anleihen besser als EUR-Anleihen in lokalen Währungen entwickelten. Positiv war zudem, dass unser ausländisches Währungsengagement auf EUR-Basis zu fast 100% abgesichert war.
Negative Performancebeiträge
Hinsichtlich der (relativen) Marktperformance blieb die Fondsentwicklung hinter der Benchmark- Performance der Märkte zurück, in die der Fonds investiert war. Dies lag an einer geringeren Duration und einigen Anleihepositionen des Fonds ausserhalb des Staatssektors. Trotz der Absicherung leistete auch die Fremdwährungskomponente einen negativen Performancebeitrag. Dies lag vor allem an der Renditedifferenz zwischen dem EUR und den höher rentierlichen Anlagewährungen.
Ausblick
Ausblick
Der Renditeeinbruch bei Staatsanleihen hat die Frage aufgeworfen, ob an den Märkten eine weitere Blase entsteht, die am Ende zu einer verheerenden Performance von Staatsanleihen im Jahr 2009 führen und zumindest einen Teil der erfreulichen Performance des Jahres 2008 negieren könnte.
Eine Blase zeichnet sich nicht nur durch niedrige nominale Renditen aus, sondern auch durch Investoren, die in Staatsanleihen in einem Ausmass investiert sind, das nicht nachhaltig ist. Schaut man sich Indikatoren wie die Positionierung von spekulativen Investoren an, wie sie von der CTFC wöchentlich zur Verfügung gestellt werden, ist dies sicherlich nicht der Fall. Ferner bewegen sich die offenen Positionen bei Terminkontrakten auf Staatsanleihen auf einem normalen Niveau. Sucht man nach empirischen Belegen bei unseren Kunden, lässt sich auch bei ihnen kein Ansturm auf Staatsanleihen feststellen. Sie optieren eher für eine Portfolioumschichtung, um ihre Aktienposition wieder auf ein mit ihren strategischen Zielen vereinbartes Niveau zu erhöhen. Insgesamt gibt es keine Belege dafür, dass Anleger in Staatsanleihen überinvestiert sind.
Nominalrenditen sind zweifelsohne ein wichtiger Parameter zur Bewertung von Anleihemärkten. Wichtiger für die Anleger ist aber die reale Verzinsung einer Anleiheposition, also die inflationsbereinigte Rendite. Betrachtet man inflationsindexierte Anleihen, um einen Eindruck über die Inflationserwartung zu erhalten, zeigt sich, dass die Märkte auf Sicht eines Jahres eine schwere und auf Sicht von fünf Jahren eine milde Deflation in den USA eskomptieren. Sollten sich diese Erwartungen bewahrheiten, sind die Realrenditen attraktiv und die Märkte nicht teuer. Am Ende hängt alles vom Erfolg der verschiedenen Stimulierungspakete und Notenbankenmassnahmen ab. Ihre Aggressivität beim Senken der Zinsen ist beispiellos. Sollten die Massnahmen Erfolg haben, werden sich Konjunkturindikatoren wie der PMI, der CPI, die Eigenheimmärkte, das Verbrauchervertrauen und Frühindikatoren erst stabilisieren und dann auch wieder steigen. Dies wird zu einem hohen Mass an Volatilität und einem häufigen Richtungswechsel an den Märkten führen, wie im Jahr 2008.
Wir gehen davon aus, dass sich die Volkswirtschaften aufgrund dieser Programme in der zweiten Jahreshälfte zu erholen beginnen. Daher sollten die Renditen von Staatsanleihen Ende 2009 höher sein als zu Jahresbeginn. Darüber hinaus wird die Refinanzierung der dramatisch steigenden Haushaltsdefizite zu einer Belastung werden und das Potenzial von Staatsanleihen ohnehin begrenzen.
Trends der künftigen Portfoliostruktur
Wir werden weiterhin tendenziell vorsichtiger an den Märkten agieren und uns eher für Sicherheit als für eine direkte, aggressive Duration-Positionierung entscheiden.
Quelle: Vontobel