Der Vontobel Fund 4 US Value Equity verlor im vierten Quartal 17,7% während der S&P 500 sogar 21,9% einbüsste. Im Gesamtjahr gab der Fonds 31.6% nach, der S&P4500 ganze 37%. Der von Lipper ermittelte auf US4amerikanische Aktien ausgerichtete Durchschnittsfonds büsste im Gesamtjahr 39% an Wert ein. Wie allgemein bekannt, boten die weltweiten Märkte im vergangenen Jahr kaum attraktive Anlagemöglichkeiten. Die niedrig rentierenden US4 Staatsanleihen boten im Sturm weithin noch die attraktivsten positiven Erträge. Innerhalb des Fonds gehörten Alliance Bernstein, Halliburton, American Express, Tiffany, Omnicom, Microsoft und Google zu den Verlierern. Sogar Berkshire Hathaway gaben im Berichtsquartal um 26% nach. Ein Grund dafür waren wahrscheinlich die Befürchtungen bezüglich der langfristigen Verkaufsoptionen des Unternehmens auf verschiedene Aktienindizes. United Health und Exxon waren die beiden einzigen Titel mit einer positiver Rendite im Berichtsquartal. Exxon haben wir allerdings verkauft. Dieser Titel hat sich während der Ölpreiskorrektur seit dem Sommer 2008 so gut behauptet, dass er an relativer Attraktivität eingebüsst hat. Ebenfalls deutlich besser geschlagen als der Markt haben sich im Berichtsquartal Nestlé, Chubb, Philip Morris International und Lab Corp.
Sektorentwicklungen
Was das Gesamtjahr angeht, so hatte der Fonds in der ersten Jahreshälfte unter seiner Exposition gegenüber den in Not geratenen Finanztiteln wie Fannie Mae, AIG und Freddie Mac zu leiden. Diese Verluste wurden dadurch etwas ausgeglichen, dass der Fonds in der zweiten Jahreshälfte kaum gegenüber dem stark in Mitleidenschaft gezogene Rohstoffsektor exponiert war. Insgesamt schienen die Kursbewegungen der Aktien angesichts der vorherrschenden Unsicherheit oder sogar Panik jedoch geradezu zufällig zu sein. Mehrere Titel, die als defensiv gelten und sich in der Baissephase des Jahres 2000 gut behauptet hatten, wurden 2008 unterschiedslos von der Ausverkaufswelle erfasst. So verloren beispielsweise Coca4Cola 24%, Berkshire 31,78%, Pepsi 26%, und Walgreens 34,8% gegenüber dem Vorjahr. General Mills und Walmart behaupteten sich 2008 gut (die Positionen wurden im Laufe des Jahres veräussert). Gleiches gilt für US Bancorp, Wells Fargo und M&T Bank (die Engagements wurden ebenfalls Mitte Jahr bei festen Kursen aufgelöst). Als defensiv geltende Titel wie Procter & Gamble verloren 2008 «nur» 13,7%, Johnson & Johnson «nur» 7,7%. Auch eine defensive Positionierung zahlte sich 2008 nicht aus. So verloren die im S&P 500 vertretenen Basiskonsumwerte 15,49% und die Gesundheitstitel 22,8%.
Veränderungen im Portfolio
Neue Positionen haben wir im vierten Quartal in Abbott Labs und Stryker aufgebaut. Abbott Labs stellt Pharmazeutika, Diagnostik4 und Herz4Kreislaufprodukte her. Das Unternehmen sollte in den kommenden Jahren ein solides Wachstum erzielen können, zumal keine Patente geschäftswichtiger Medikamente auslaufen. Stryker ist ein Hersteller orthopädischer Implantate (Hüft4 und Kniegelenke) sowie Anbieter medizintechnischer Produkte und Dienstleistungen. Das Unternehmen weist eine gesunde Eigenkapitalrendite und eine stetige Gewinnentwicklung auf.
Gegen Quartalsende haben wir Carmax, Bed Bath und Beyond, NRG, Arch Coal und Diageo verkauft. Ziel war die Konsolidierung des Fonds in den attraktivsten verfügbaren Segmenten, nachdem im Quartal nahezu alle Werte erhebliche Kursverluste erlitten hatten. Wir schlossen das Jahr mit einer gewollt niedrigen Liquiditätsposition von gut 4% und lediglich 28 Titeln im Fondsbestand ab. Basiskonsumgüter bilden den grössten im Fonds vertretenen Sektor (26%). Zu nennen sind hier vor allem Procter & Gamble (5%), British American Tobacco (7%) und Philip Morris International (7%). An zweiter Stelle folgt das Gesundheitswesen, das im Fonds fast 22% ausmacht und in dem das Wachstum 2008 erheblich war. Wir sind uns durchaus bewusst, dass auch die Ausgaben im Gesundheitswesen von der schwachen Konjunktur nicht unberührt bleiben werden und dass die Obama4Regierung sicherlich einige Dinge ändern wird. Wir rechnen jedoch nicht damit, dass unsere grössten Positionen in diesem Sektor von den daraus resultierenden Risiken stark betroffen werden. Unsere wichtigsten Engagements hier sind Johnson & Johnson (5%), Abbott Labs (4%) und Lab Corp of America (4%). Den Anteil der Getränke4 und Nahrungsmittelunternehmen haben wir von zu Jahresbeginn über 20% auf 15% heruntergefahren (Coca4Cola 7%, Nestlé 3%, Pepsi 5%), indem wir die sich erfreulich entwickelnden Titel Kellogg’s und General Mills im Laufe des Jahres verkauft haben. Berkshire Hathaway bilden unsere grösste Einzelposition; die Titel machen im Fondsbestand 10% aus. Der Fonds ist klar konjunkturellen Risiken ausgesetzt, da er in Werten wie American Express, Disney, Omnicom, Tiffany, General Electric engagiert ist. Allerdings sind all diese Positionen zurückhaltend gewichtet, und ein Grossteil der negativen Wirtschaftsmeldungen dürfte bereits in den betreffenden Aktienkursen eskomptiert sein.
Ausblick
Mit Blick auf die weitere Entwicklung fürchtet so mancher Wirtschaftsgelehrte, dass die aktuelle Konjunkturschwäche das ganze Jahr 2009 anhalten werde. Andere betonen, dass die Aktienkurse niemals günstiger gewesen seien und sprechen von einer «nicht wiederkehrenden Kaufgelegenheit». Der für Empirical Research Partners arbeitende Stratege Michael Goldstein bemerkte neulich, dass «die Rendite des frei verfügbaren Cashflow hochkapitalisierter Aktienwerte inzwischen und zum ersten Mal seit 50 Jahren die Rendite von Investment4Grade4 Anleihen übertrifft». Der angesehene GMO4Chef in Boston, Jeremy Grantham, sagte jüngst in einem Interview, dass «die Kurserholung zwischen 2002 und 2007 mehr und mehr spekulativen Charakter angenommen hatte und die guten alten Bluechips angesichts ihres Gewinnwachstums vergessen worden sind». «Und so blieben die hochwertigen Standardwerte Jahr um Jahr hinter dem allgemeinen Trend zurück: 2003, 2004, 2005, 2006, 2007. Es ist schon erstaunlich, dass die Bluechips nicht mit fragwürdigeren Titeln gleichziehen konnten.» Und wo würde der geschätzte Herr Grantham angesichts dieser langen unterdurchschnittlichen Kursentwicklung wohl heute empfehlen, das Geld anzulegen? «In hochwertigen US4Standardwerten, die wahrscheinlich über Jahre hinweg eine reale Rendite von 10,5% erzielen werden. Schwellenmarktaktien dürften etwa dieselbe Rendite abwerfen. Und wenn Sie mit dem Risiko argumentieren und sich fragen, ob Sie US4amerikanische Bluechips stärker gewichten sollten, so würde ich antworten: Ja, und zwar im Verhältnis zwei zu eins.»
Quelle: Vontobel Asset Management