Gestärkte Forschung und Nachwuchsförderung
Die Universität Basel hat sich im zweiten Jahr der gemeinsamen Trägerschaft darauf konzentriert, die «„Strategie 2007» weiter umzusetzen. Dabei gilt die Qualität von Forschung und Nachwuchsförderung als eines der wesentlichen Entwicklungsfaktoren der Universität. 2008 konnten erstmals Beiträge aus dem neu eingerichteten Forschungsfonds in der Höhe von rund einer Million Franken ausgeschüttet werden. Neben vierzehn Nachwuchswissenschaftlern kamen auch elf exzellente Projekte in den Genuss der Unterstützung.
Zu den strategischen Zielen gehört auch die Schaffung von «Kompetenzzentren» zur Förderung der Zusammenarbeit über die Fachgrenzen hinweg. In Kompetenzzentren schliessen sich Personen oder Institutionen mit gemeinsamen Forschungsinteressen zusammen, um ihre Kompetenzen zu bündeln und den interdisziplinären Austausch von Wissen und Lehre sicherzustellen. Im 2008 sind drei Kompetenzzentren bewilligt und mit einer Anschubfinanzierung aus dem Forschungsfonds versehen worden.
Drei neue Kompetenzzentren
Das Kompetenzzentrum «Afrika» hat sich in den vergangenen Jahren zu einem Schweizer Zentrum der Afrikaforschung entwickelt und bietet ein englischsprachiges, interfakultäres Masterstudium in «African Studies» an. Mit der Schaffung zweier Professuren – in Afrikanischer Geschichte und in African Studies – erfährt der Bereich eine Verstärkung, die seine internationale Sichtbarkeit erhöht. Auch das Kompetenzzentrum «Neuroscience Network Basel» entspricht in idealer Weise der Vernetzung vorhandener Kompetenzen. In dem Netzwerk arbeiten rund 400 Wissenschaftler und über 40 Forschungsgruppen aus mehreren Fakultäten der Universität und ausseruniversitären Einrichtungen zusammen. Das «Basel Stem Cell Network» hat als drittes Kompetenzzentrum zum Ziel, die Stammzellforschung sowohl im Bereich der Grundlagenforschung, der klinischen Anwendungen und der Lehre in Basel zu verankern. Auch an diesem Zentrum arbeiten universitäre Institute mit Einrichtungen ausserhalb der Universität Basel zusammen. Weitere Kompetenzzentren sind bereits aufgegleist und werden noch in diesem Jahr ihren Betrieb aufnehmen.
Attraktive Universität
Die Universität Basel ist 2008 weiter gewachsen und zählt nun 11’360 Studierende und Doktorierende. Dies entspricht einer Zunahme von 5,5% gegenüber dem Vorjahr. Für das Wachstum sind auch im Jahre 2008 Studierende verantwortlich, die ihre Matura ausserhalb der engeren Region abgelegt haben. Zugenommen hat auch der Anteil ausländischer Studierender, die vor allem bei den Doktoranden einen grossen Anteil stellen. Dies ist nach wie vor ein Hinweis auf die Attraktivität der Universität Basel als Forschungsplatz. Die Zunahme der Studierenden konzentriert sich auf die Geistes- und Sozialwissenschaften. Doch ist erfreulicherweise auch in den Naturwissenschaften eine positive Tendenz zu verzeichnen. Die Universität Basel hat in den letzten Jahren ihre Öffentlichkeitsarbeit vermehrt auch auf Veranstaltungen ausgedehnt, die bei einem jugendlichen Publikum Interesse für die Wissenschaft wecken sollen.
Längerfristige Konzentration auf drei Zentren
In den letzten zehn Jahren haben sowohl die Studierendenzahlen als auch die über Drittmittel finanzierten Projekte beträchtlich zugenommen, was die Universität vor erhebliche Raumprobleme stellt. Nach der Juristischen Fakultät wurde nun Anfang 2009 auch die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät in Neubauten an den Bahnhof SBB verlegt, um die Situation zu entschärfen. Mit der Freigabe eines Projektierungskredits durch die Parlamente der beiden Basel für die Überbauung des Schällemätteli-Areals ist jedoch ein entscheidender Schritt hin zur längerfristigen Lösung der Raumprobleme gemacht. Die Planung sieht vor, die Universität auf die drei Zentren Petersplatz, St. Johann und Volta zu konzentrieren und ihr so den Raum für ihre Entwicklung zu garantieren.
Positiver Jahresabschluss
Bei einem Gesamtaufwand von 530,9 Mio. Franken und einem Ertrag von 538.9 kann die Universität Basel für das Berichtsjahr ein positives Jahresergebnis in der Höhe von 8 Mio. Franken vorweisen. Gestiegen sind die Beiträge der beiden Trägerkantone sowie aufgrund des Wachstums der Universität Basel die Bundesbeiträge und die Beiträge aus der interkantonalen Vereinbarung. Letztere verpflichtet die Kantone, die Studierende an die Universität Basel schicken, zur Zahlung von je nach Fachbereich unterschiedlichen Beiträgen. Mit der Fortführung der Umsetzung der «Strategie 2007» werden die Ausgaben ab 2009 weiter steigen. Die 2007 und 2008 gebildeten Reserven werden dazu benötigt, die Leistungsperiode 2007–2009 insgesamt ausgeglichen zu gestalten. Für die Leistungsperiode 2010–13 hat die Universität im Hinblick auf die Umsetzung der Strategie eine sukzessive Erhöhung der Globalbeiträge der beiden Trägerkantone um rund 50 Millionen Franken bis 2013 beantragt.
Quelle: Universität Basel