Restzahlung Heimfallverzichtsentschädigung Prättigau: Vereinbarungen offiziell unterzeichnet

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Heute unterzeichneten der Kanton Graubünden, die Gemeinden Klosters- Serneus, Saas i.P., Conters i.P., Küblis, Luzein, St.Antönien und Landschaft Davos Gemeinde sowie Rätia Energie die Vereinbarungen betreffend der Restzahlungen der Heimfallverzichtsentschädigung im Prättigau. Damit werden weitere 37 Millionen Franken an die Heimfallberechtigten fliessen.

Bereits im November 2008 haben sich die Parteien über diese Zahlungen geeinigt (vgl. damalige Medienmitteilung). Inzwischen wurden die Vereinbarungen durch den Kanton Graubünden und alle involvierten Gemeinden genehmigt. Deshalb konnten sie heute in Klosters offiziell unterzeichnet werden.

Hintergrund der Zahlungen ist die 2005 erfolgte Inkraftsetzung der erneuerten Konzessionen für die Prättigauer Kraftwerke der Rätia Energie. Damals wurden bereits 65 Millionen Franken an die Heimfallberechtigten ausbezahlt (plus Zinsen und Gebühren). Darüber hinaus war vorgesehen, dass ab 2011 am Erfolg der Rätia Energie Klosters AG bemessene Energielieferungen in jährlichen Tranchen fällig werden. Für diesen zweiten Teil der Entschädigungen haben Rätia Energie und die Heimfallberechtigten vereinbart, statt über gut 70 Jahre verteilt Energie zu liefern, Einmalzahlungen zu leisten. Diese Lösung erwies sich für alle Beteiligten als vorteilhafter, planbarer und praktikabler.

Aufgrund der Vereinbarung zahlt Rätia Energie den Heimfallberechtigten insgesamt 37 Millionen Franken: 12,89 Millionen Franken gehen an den Kanton Graubünden, der Rest an die Gemeinden. Die Beträge werden um den Jahreswechsel 2011/2012 zur Zahlung fällig.

Zusätzlich zu den Zahlungen vereinbarten Rätia Energie und die Gemeinden die Gratislieferung von insgesamt rund 470 000 Kilowattstunden Strom pro Jahr.

Die Zahlungen von Rätia Energie für Wasserzinsen, Wasserwerksteuern, Kapitalund Gewinnsteuern sind von den nun unterzeichneten Vereinbarungen nicht betroffen.

Zur Geschichte der Wasserkraftnutzung im Prättigau
Die Prättigauer Wasserkraft wird seit den Zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts genutzt. Die damalige AG Bündner Kraftwerke erstellte damals verschiedene Anlagen zur Nutzung der Stufe zwischen dem Davosersee und Küblis. Dazu gehören insbesondere die Kraftwerke Klosters, Küblis und Schlappin sowie die erforderlichen Wasserwege, elektrotechnischen Anlagen und Stromleitungen. Alle diese Anlagen wurden stets sorgfältig unterhalten bzw. erneuert und sind noch heute in Betrieb. Zuletzt erneuerte Rätia Energie als Nachfolgerin der früheren AG Bündner Kraftwerke das Kraftwerk Küblis, das mit neuen Maschinengruppen ausgerüstet wurde und 2006 nach einer gut einjährigen Bauphase wieder ans Netz ging. Ebenfalls ersetzt wurde die Druckleitung Schlappin; Wasserfassungen und Druckstollen wurden einer Sanierung unterzogen. Ebenso erneuert und baulich ergänzt wurde das Kraftwerksgebäude in Küblis.

In den Kraftwerken im Prättigau produziert Rätia Energie pro Jahr rund 230 GWh Strom. Die installierte Leistung der Kraftwerke beträgt knapp 70 MW. Die Prättigauer Anlagen haben damit für Rätia Energie eine grosse Bedeutung.

Rätia Energie setzt auch in Zukunft auf die Wasserkraft im Prättigau. Derzeit ist das Kraftwerk Taschinas (Zentrale in Grüsch) im Bau: Diese 10-MW-Anlage wird 2011 ans Netz gehen. Darüber hinaus arbeitet Rätia Energie am Konzessionsprojekt für ein 44-MW-Kraftwerk Chlus, das die unterste Stufe der Landquart zwischen Küblis und der Chlus bei Landquart nutzen soll.

Quelle: Rätia Energie

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