Überzeugendes Semesterergebnis der Zürcher Kantonalbank

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Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) hat das erste Semester 2009 gut gemeistert. Dank einem in allen Geschäftsbereichen spürbaren Vertrauensbonus der Kun-dinnen und Kunden sowie einem guten Ertragsmix legt die ZKB in einem sehr anspruchsvollen Marktumfeld ein ausgezeichnetes Halbjahresergebnis vor. Der Bruttogewinn stieg gegenüber dem Vorjahr um 63,4% auf 581 Mio. Franken, der Konzerngewinn um 37,0% auf 414 Mio. Franken. Freuen kann sich die ZKB ausserdem über einen nach wie vor beachtlichen Nettoneugeldzufluss von 3,7 Mrd. Franken sowie über eine grundsolide Kapitalausstattung mit anrechen-baren Eigenmitteln von 7,0 Mrd. Franken.

Trotz dunkler Wolken am Schweizer Konjunkturhimmel hat die Zürcher Kantonalbank (ZKB) ihre Ertragskraft im ersten Semester 2009 gegenüber der Vorjahresperiode deutlich gesteigert. Der Betriebsertrag erhöhte sich gegenüber dem ersten Halbjahr 2008 um 302 Mio. auf 1,2 Mrd. Franken (+ 33%) – eine Rekordmarke. Während sich der Anteil des Zinsengeschäfts am Betriebs-ertrag von 69% auf 47% verringerte, nahm das indifferente Geschäft dank eines herausragenden Handelsgeschäfts anteilsmässig von 28% auf 48% kräftig zu.

Marktchancen im Handel genutzt
Eine überaus erfreuliche Gewinnentwicklung zeigte das Handelsgeschäft, dessen Ergebnis ge-genüber der Vorjahresperiode um 331 Mio. auf 349 Mio. Franken anstieg. Hohe Gewinn-beiträge bei tiefen Risiken lieferte dank grösseren Risikozuschlägen (Credit-Spreads) und erweiter-ten Margen vor allem der Zinsenhandel (Obligationen, Zins- und Kreditderivate). Wegen der Zu-rückhaltung gewichtiger Mitbewerber im Investment Banking war die ZKB als zuverlässige Preis-stellerin in der Berichtsperiode sehr gefragt. Der Geld- und Devisenhandel profitierte im ersten Halbjahr ebenfalls von einer günstigen Marktkonstellation, in welcher hohe Volumina generiert werden konnten. Schliesslich kehrte die ZKB auch mit ihren Handelspositionen in Aktien- und Ak-tienderivaten in die Gewinnzone zurück.

Ertragsrückgang im Zinsengeschäft
Im Zinsengeschäft resultierte ein Ertragsrückgang um 10,5% auf 575 Mio. Franken. Die tieferen Margen aus dem Kundengeschäft, die fehlenden Anlagemöglichkeiten für die überschüssige Li-quidität sowie hohe Kosten für die Absicherung der Bilanzstruktur gegen steigende Zinsen haben das Zinsergebnis im ersten Semester stark belastet.

Erfreuliches Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft
Eine sehr ansprechende Gewinnentwicklung weist das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft auf, dessen Erfolg gegenüber dem Vorjahr um 2,2% auf 246 Mio. Franken gesteigert werden konnte. Die Anstrengungen, welche die Bank im Rahmen ihrer im vergangenen Jahr lancierten Wachstumsinitiative unternommen hat, beginnen sich auszuzahlen. Trotz des schwierigen Markt-umfelds bewegte sich der Ertrag aus dem Wertschriften- und Anlagegeschäft praktisch auf Vorjah-resniveau. Mehrerträge wurden zudem mit Kommissionen aus dem Kreditgeschäft erwirtschaftet.

Der übrige ordentliche Erfolg bezifferte sich auf 58 Mio. Franken (1. Halbjahr 2008: 24 Mio. Franken). Der Mehrertrag ist auf die Veräusserung von Finanzanlagen zurückzuführen.

Verstärkung der Kundenberatung
Der Geschäftsaufwand nahm im ersten Semester um 13,5% auf 648 Mio. Franken zu. Weil der Personalbestand im Vergleich zum Vorjahr um 183 Mitarbeitende bzw. 4% höher lag (Mitte 2009 waren für die ZKB konzernweit und teilzeitbereinigt 4’725 Mitarbeitende tätig), Gehalts-anpassungen vorgenommen werden konnten und per Ende Jahr auch höhere ergebnisabhängige Lohnzahlungen zu erwarten sind, verzeichnete der Personalaufwand einen kräftigen Sprung von 21,7% auf 446 Mio. Franken. Der Sachaufwand belief sich auf 202 Mio. Franken und lag damit 1,3% tiefer als vor Jahresfrist. Kostenoptimierungen in der Informatik und Logistik der ZKB trugen hier erste Früchte.

Stolze Bruttogewinnsteigerung
Da der Betriebsertrag mit einem Plus von rund 33% wesentlich stärker anwuchs als der Ge-schäftsaufwand (+ 13,5%), weist die ZKB per Mitte 2009 eine eindrückliche Bruttogewinnstei-gerung von 225 Mio. Franken auf 581 Mio. Franken aus (+ 63%). Dies ist das zweitbeste Halb-jahresresultat, das die ZKB in ihrer bald 140-jährigen Geschichte je erzielt hat.

Höhere Wertberichtigungen
Als international stark vernetzte Bank vermochte sich die ZKB der Finanzmarktkrise nicht ganz zu entziehen. Dies sowie eine der Konjunktur angepasste, vorsichtige Rückstellungspolitik führten dazu, dass sich der Aufwand für Wertberichtigungen, Rückstellungen und Verluste auf 133 Mio. Franken erhöhte (1. Halbjahr 2008: 62 Mio. Franken). Die ZKB beurteilt ihre Risikosituation je-doch als unverändert solide. Die getätigten Rückstellungen bewegen sich im Verhältnis zu den Kundenausleihungen von über 66 Mrd. Franken mit einem Wert von 0,2% auch in einem Lang-zeitvergleich auf bescheidenem Niveau. Im europäischen Durchschnitt der letzten 15 Jahre er-reichte die Kreditrisikovorsorge der Banken gemessen am Kreditvolumen jeweils Werte zwischen 0,3 und 0,7%.

Per Mitte 2009 fiel ein ausserordentlicher Erfolg im Umfang von 6 Mio. Franken an (Vorjahr 51 Mio. Franken).

Stattlicher Halbjahresgewinn
Mit einem Konzerngewinn von 414 Mio. Franken hat die ZKB das Resultat des ersten Semesters 2008 um mehr als einen Drittel übertroffen (+ 112 Mio. Franken bzw. + 37,0%). Das gute Halb-jahresresultat zeigt, dass die Bank mit ihrer Diversifikationsstrategie mit den drei Standbeinen Zinsengeschäft, Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft sowie Handel gerade auch in einer Konjunkturbaisse richtig liegt.

Kräftige Bilanzausdehnung
Die Bilanzsumme der ZKB hat sich in der Berichtsperiode vor allem aufgrund verstärkter Aktivi-täten am Interbankenmarkt sowie erfreulicher Zuflüsse an Kundengeldern gegenüber Ende 2008 um 9,5 Mrd. auf 122,7 Mrd. Franken stark ausgeweitet (+ 8,4%). Die Kundenausleihungen nah-men um 2,0 Mrd. auf 66,4 Mrd. Franken zu (+ 3,1%). Der Anteil Hypothekarforderungen an den Kundenausleihungen betrug per Mitte Jahr 56,0 Mrd. Franken (84,3%). Der Bestand an Hypothe-ken vergrösserte sich im ersten Halbjahr bei unverändert hoher Qualität des Hypothekarportefeuil-les um erfreuliche 2,1 Mrd. Franken (+ 3,9%). Zu diesem Erfolg beigetragen hat eine Umweltini-tiative der ZKB. Energetische Modernisierungen von Liegenschaften unterstützt die Bank mit einer Zinsvergünstigung. Da das Zinsniveau tief und die Konditionen attraktiv sind, wechselten viele Kunden von einer variablen Hypothek in Fest- oder Liborhypotheken.

Klares Bekenntnis zum Kreditgeschäft
Der Bestand an Forderungen gegenüber Kunden blieb gegenüber Ende 2008 mit 10,4 Mrd. Franken praktisch stabil (- 0,9%). Obwohl die Kreditlimiten an Unternehmen von 27,2 Mrd. auf 28,5 Mrd. Franken ausgeweitet wurden (+ 4,8%), investieren viele Unternehmen als Folge der unsicheren Konjunkturaussichten nurmehr sehr zurückhaltend. Zudem haben verschiedene öffent-lich-rechtliche Körperschaften in grösserem Umfang Kredite zurückbezahlt.

Der Handelsbestand in Wertschriften und Edelmetallen erhöhte sich im ersten Semester um 912 Mio. Franken auf 7,9 Mrd. Franken (+ 13,0%), wobei der Anteil Edelmetalle bei 1,1 Mrd. Franken lag.

Zinstragende Anlage von Überliquidität
Mit dem Ziel, ihre Überliquidität sukzessive abzubauen, hat die ZKB in grösserem Umfang liquide Mittel in Finanzanlagen angelegt. Dabei handelt es sich einerseits um Pfandbriefe, die von der Pfandbriefbank der schweizerischen Hypothekarinstitute übernommen wurden, sowie um erst-klassige Obligationen mit einer kurzen Laufzeit und festem Coupon. Ende Juni beliefen sich die Finanzanlagen auf 9,4 Mrd. Franken (+ 5,7 Mrd. Franken bzw. + 154,5%).

Entspannung am Interbankenmarkt
Am Interbankenmarkt hat sich die Situation nach einer langen Durststrecke weitgehend norma-lisiert. Die Forderungen gegenüber Banken, welche grösstenteils besichert sind, stiegen im ersten Halbjahr 2009 entsprechend stark um 6,0 Mrd. Franken auf 22,3 Mrd. Franken an (+ 37%). Das gilt auf der Passivseite der Bilanz auch für die Verpflichtungen gegenüber Banken, die um 7,3 Mrd. auf 25,9 Mrd. Franken zunahmen (+ 39,0%). Parallel dazu wurden die Forderungen aus Geldmarktpapieren – in erster Linie kurzfristige Schuldverschreibungen der Schweizerischen Nationalbank (SNB-Bills) – um 8,5 Mrd. auf 2,1 Mrd. Franken abgebaut (- 80,4%).

ZKB als Magnet für Anlagekunden
Dank ihrer Solidität, Kompetenz und Kundennähe übt die ZKB auf Anlagekunden eine ungebro-chen starke Anziehungskraft aus. Die Kundenvermögen (Assets under Management) wuchsen im ersten Semester um 7,3 Mrd. auf 128,8 Mrd. Franken an (+ 6,0%). Die ZKB ist damit in der Schweiz zum achtgrössten Vermögensverwalter avanciert. 3,7 Mrd. Franken flossen der Bank als Nettoneugeld zu. 3,6 Mrd. Franken resultierten aus Höherbewertungen an den Börsen. 4,9 Mrd. Franken des Neugeldes stammen von Privatpersonen. Firmen und institutionelle Anleger haben ihre Geldmarktanlagen (Call- und Festgelder) hingegen um 1,2 Mrd. Franken reduziert.

Von der aktuell guten Positionierung der ZKB im Anlagegeschäft profitiert nicht zuletzt auch das Asset Management. Erstmals haben die in diesem Bereich verwalteten Vermögen die Schwelle von 30 Mrd. Franken überschritten. Die Assets, die sich aus der institutionellen Vermögensverwal-tung (15,8 Mrd. Franken), dem Fondsgeschäft (ZKB Fonds und ETF’s von 12,8 Mrd. Franken) sowie aus der privaten Vermögensverwaltung zusammensetzen (2,5 Mrd. Franken), verzeichnen ein jährliches Volumenwachstum von durchschnittlich 23%. Über die letzten drei Jahre registrierte die ZKB den zweithöchsten Mittelzufluss aller Fondsanbieter. Im Schweizer Fondsmarkt belegt die Bank inzwischen Platz sechs.

Gestärkte Vertrauensbasis
Das Vertrauen, das die ZKB auf dem Bankenplatz Schweiz gegenwärtig geniesst, spiegelt sich auch auf der Passivseite der Bilanz wider. Die bilanzierten Kundengelder bezifferten sich per Mit-te Jahr auf 73,3 Mrd. Franken – 1,3 Mrd. Franken mehr als Ende 2008 (+ 1,7%). Dabei kam es zu teilweise markanten Bestandesverschiebungen. Wegen der tiefen Zinsen verlagerten viele Kundinnen und Kunden ihre auslaufenden Festgelder auf Sparkonten. So nahmen die Verpflich-tungen gegenüber Kunden in Spar- und Anlageform um 4,7 Mrd. auf 35,4 Mrd. Franken zu (+ 15,4%), während sich die übrigen Verpflichtungen gegenüber Kunden, zu denen auch die Festgelder gehören, um 2,8 Mrd. auf 26,8 Mrd. Franken zurückbildeten (- 9,4%). Der Bestand an langfristigen Kundengeldern wie Kassenobligationen, Obligationenanleihen und Pfand-briefdarlehen ging gegenüber Ende 2008 um insgesamt 0,7 Mrd. Franken zurück.

Solides Eigenmittelpolster
Per Mitte Juni beliefen sich die anrechenbaren Eigenmittel der ZKB auf 7,0 Mrd. Franken. Gesetz-lich erforderlich wären 3,9 Mrd. Franken. Die äusserst komfortable Eigenkapitalbasis ergab einen ebenso ansehnlichen Eigenmitteldeckungsgrad von 177,9%, während die Eigenmittel-Ratio (BIZ-Ratio) bei 12,5% lag. Die Eigenkapitalrendite für die ersten sechs Monate des Jahres betrug 11,5% (1. Semester 2008: 8,6%).

Für die Zukunft gerüstet
Als grösste Kantonalbank der Schweiz und führende Finanzdienstleisterin im Wirtschaftsraum Zürich mit über einer Million Kundinnen und Kunden ist die ZKB für die Zukunft in jeder Hinsicht gut gerüstet. Obwohl das wirtschaftliche Umfeld in den kommenden Monaten zweifelsohne an-spruchsvoll bleiben wird, erwartet die ZKB ein besseres Jahresergebnis als im Vorjahr.

Quelle: Zürcher Kantonalbank

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