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Stromautos lösen das Mobilitätsproblem nicht

Kategorie: Energie/Versorger | Eingetragen am 10. November 2009 um 17:48 Uhr

Veranstaltung «E-MOBIL?» vom 10. November in Zürich – Die Elektromobilitäts-Euphorie greift um sich. Doch die Realität sieht anders aus: 2008 wurden lediglich vier Elektrofahrzeuge zugelassen. Deshalb stellt die Schweizerische Energie-Stiftung SES die Frage, ob diese Euphorie gerechtfertigt ist und kommt dabei zum Schluss: Auch das Elektroauto wird unser Mobilitätsproblem nicht lösen.

Der moderne Verkehr ist fast vollständig von Erdöl abhängig. Peak Oil – der Höhepunkt der weltweiten Ölförderung – ist erreicht. Den heutigen Verbrennungsmotoren geht also irgendwann der Treibstoff aus.

Den Elektroauto-Boom gibt es nicht
Ein Ersatz für das konventionelle Automobil wird mehr denn je gesucht. Doch dem Elektroauto heute einen Boom nachzusagen, wäre falsch: Nur vier Elektroautos sind 2008 neu zugelassen worden (2007: 11, 2006: 10). «Elektroautos sind die Zukunft», sagt zwar auch Peter de Haan von Ernst Basler und Partner. Er betont aber auch: «Die Entwicklung wird noch Jahre dauern». Almut Kirchner von der Prognos AG zeigt für das Beispiel Deutschland, dass Elektroautos bis 2050 einen Beitrag zum Klimaschutz leisten können.

Auch die Mobilität kann nicht ewig wachsen
Das Mobilitätsbedürfnis in der Gesellschaft wächst stetig. Eine wirksame Therapie muss dort ansetzen, wo die Ursachen liegen – in den Strukturen. Das heisst, dass die Transportwege reduziert werden müssen. Es braucht eine Raumplanung der kurzen Wege. Das Gebot der Stunde heisst deshalb nicht Elektromobilität, sondern: 1. Leichtere Fahrzeuge und Kleinere Verbrennungs-Motoren. 2. Mehr öffentlicher Verkehr. 3. Raumplanung der kurzen Wege. 4. Teures Benzin mittels Lenkungsabgabe. Der Bund tut das Gegenteil: Gut 64 Milliarden Franken sollen bis 2030 in den Ausbau und Unterhalt der Strasseninfrastruktur investiert werden.

Dass die Mobilität stetig zunehmen kann, ist ein fundamentaler Irrtum. Er hat dazu geführt, dass Energie sparende zugunsten von Energie vergeudenden Mobilitätsformen aufgegeben wurden.

Quelle: Schweizerische Energie-Stiftung



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