Ethos erreicht Einführung der Salärabstimmung bei Zurich Financial Services und Swiss Re

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Gemeinsam mit acht Schweizer Pensionskassen* hatte Ethos im September 2009 bei Zurich Financial Services, Swiss Re, Holcim und zum zweiten Mal bei Novartis einen sogenannten Say-on-Pay-Aktionärsantrag eingereicht. Dieser verlangt eine Konsultativabstimmung der Generalversammlung über den Bericht der Management-Vergütungen. Nach Gesprächen mit Ethos lassen nun Zurich Financial Services und Swiss Re ihre nächsten ordentlichen Generalversammlungen über das Vergütungssystem oder einen Vergütungsbericht abstimmen. Ethos und die acht Pensionskassen werden bei diesen zwei Unternehmen deshalb die Aktionärsanträge zurückziehen. Bis zum Vorliegen einer gleichlautenden Regelung bei Novartis (GV am 26. Februar 2010) und Holcim (GV am 6. Mai 2010) werden die bei diesen Gesellschaften gestellten Anträge aufrechterhalten.

“Wir begrüssen den Entscheid der ZFS und der Swiss Re, den Aktionärinnen und Aktionären das Recht einzuräumen, sich zu den Vergütungen der Führungsinstanzen zu äussern“, sagt Ethos-Direktor Dominique Biedermann. „Dieser Schritt stärkt die Selbstregulierung im Bereich der Management-Vergütungen und die Aktionärsdemokratie in der Schweiz.“ Bis jetzt haben 8 von den 20 Unternehmen des SMI akzeptiert, über den Vergütungsbericht oder das Vergütungssystem abzustimmen (siehe untenstehende Tabelle).

Zurich Financial Services wird über das Vergütungssystem für das Jahr 2010 abstimmen lassen, während Swiss Re eine Abstimmung zum Vergütungsbericht 2009 vorschlagen wird. In allen Fällen wird die Generalversammlung konsultativ abstimmen, da das Schweizer Recht gegenwärtig keine bindende Abstimmung zulässt. Ethos ist dennoch überzeugt, dass die Konsultativabstimmung dem Management ein aussagekräftiges Signal zu den Vergütungen geben wird.

In jedem Fall werden die zwei Unternehmen im Vorfeld zu den Generalversammlungen genügend Informationen offenlegen müssen, damit sich die Aktionärinnen und Aktionäre zum Vergütungssystem oder –bericht äussern können. Ethos wird seinerseits die vorgeschlagenen Vergütungspolitiken analysieren und seinen Richtlinien (auf www.ethosfund.ch verfügbar) entsprechende Abstimmungsempfehlungen abgeben.

Unterstützungsgruppe verwaltet insgesamt über 600 Mrd. Franken

Um dem Anliegen nach einer verbesserten Aktionärsdemokratie im Vergütungsbereich mehr Nachachtung zu verschaffen, hat Ethos vor kurzem eine Unterstützungsgruppe für die „Say-on-Pay“-Aktionärsanträge gegründet. Dieser gehören bereits dreissig Schweizer und internationale Institutionen an, die zusammen ein Gesamtvermögen von 617Milliarden Franken verwalten (die Liste der Unterzeichner ist auf www.ethosfund.ch offengelegt). Unter den internationalen Institutionen der Unterstützungsgruppe findet man namentlich die öffentlich-rechtliche Pensionskasse der Niederlande (APG) und somit die grösste Pensionskasse der Welt, drei Institutionen die die erste Vorsorgesäule von Schweden repräsentieren (AP1, AP3 und AP4), sowie die Pensionskasse der britischen Eisenbahnen (Railpen).
Ethos und die acht Pensionskassen halten die Say-on-Pay-Anträge bei Novartis (26. Februar 2010) und Holcim (6. Mai 2010) aufrecht. Sie rufen alle Aktionärinnen und Aktionäre dieser Unternehmen dazu auf, für diese Anträge zu stimmen.

* Aargauische Pensionskasse, Aarau; Caisse d’assurance du personnel de la Ville de Genève et des Services industriels de Genève (CAP), Genève; Caisse de pensions de la République et Canton du Jura, Porrentruy; Caisse de prévoyance du personnel des établissements publics médicaux du canton de Genève (CEH), Genève; Caisse de prévoyance du personnel enseignant de l’instruction publique et des fonctionnaires de l’administration du canton de Genève (CIA), Genève; Luzerner Pensionskasse, Luzern; Pensionskasse Post, Bern; Pensionskasse Stadt Zürich, Zürich.

Unternehmen des SMI: Konsultativabstimmung über das Vergütungssystem oder den Vergütungsbericht an der Generalversammlung 2010 (wie per 8.1.2010 bekannt)

ABB ja   Richemont nein
Actelion nein Roche ja
Adecco nein Swatch nein
Bâloise nein Swiss Life ja
Credit Suisse ja Swiss Re ja
Holcim nein Swisscom nein
Julius Bär nein Syngenta nein
Nestlé ja Synthes nein
Nobel Biocare nein UBS ja
Novartis nein Zurich FS ja

Quelle: Ethos

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