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Schlusscommuniqué der „Schweizerischen Geschichtstage“

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Vom Donnerstag 4. bis Samstag 6. Februar nahmen weit über 700 Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus dem In- und Ausland an den „Zweiten Schweizerischen Geschichtstagen“ in Basel zum Thema „Grenzen“ teil. Veranstaltet wurde der Kongress von der Schweizerischen Gesellschaft für Geschichte und dem Historischen Seminar der Universität Basel.

In den anregenden Hauptvorträgen wurde das Thema in seiner unterschiedlichen Bedeutung ausgelotet: Jürgen Osterhammel (Konstanz) richtete in „Grenzen und Brücken“ sein Augenmerk auf die wichtige kulturgeschichtliche Bedeutung dieser „Bauwerke“, Merry Wiesner (Wisconsin, USA) sprach die Anfänge und die methodischen Entwicklungen von Grenzziehungen in der Geschlechtergeschichte an und Gérard Noiriel (Paris) kam zum Schluss, dass mit der „Erfindung des Immigranten“ in Frankreich am Ende des 19. Jahrhunderts eine protektionistische Bedeutung der Grenzziehungen begann, die bis heute fortgesetzt wird.

In den 66 Sektionen mit ihren über 300 Vorträgen wurde die ganze Spannbreite des Themas von der Antike bis zur Zeitgeschichte angesprochen und diskutiert. Sie gaben Einblick in verschiedene Bereiche der Geschichtswissenschaft: von der politischen Geschichte über die Sozial- zur Kulturgeschichte, von der Geschlechtergeschichte über die Technikgeschichte zu einer neuen Geschichte der Ökonomie. Rund ein Drittel der Referierenden stammte aus dem Ausland, zahlreiche Panels wurden mehrsprachig durchgeführt. Damit wurde der Anlass seinen eigenen Zielsetzungen gerecht: die Kommunikation innerhalb der Schweizerischen Geschichtswissenschaften zu intensivieren, sie international zu vernetzen und gegenüber der Öffentlichkeit zu zeigen, was Geschichte in der heutigen Gesellschaft zu leisten vermag und leisten muss.

Zum grossen Erfolg beigetragen hat die Vielfalt der Vorträge und Debatten innerhalb des sehr offenen Gesamtthemas, das jeweils spezifische Fragestellungen erlaubte. Weiterhin hat die Möglichkeit, politisch brisante Fragen von Exklusion und Inklusion, von sozialen, kulturellen und politischen Grenzziehungen in ihrer historischen Dimension zu erörtern sowie die Feststellung der Aktualität von weit zurückliegenden Entwicklungen das Tagungsklima geprägt. Nicht zuletzt hat auch die so imponierend und ungewöhnlich grosse Zahl von Fachhistorikern und -historikerinnen und an Geschichte Interessierten zum inspirierenden Diskussionsklima beigetragen.

Die nächsten Geschichtstage finden 2013 an der Universität Fribourg statt.

Quelle: Universität Basel, Schweizerische Geschichtstage

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