ZKB Geschäftsabschluss 2009: Ertragsstarke Zürcher Kantonalbank

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Als Konzerngewinn resultierten 751 Mio. Franken (+49,4%). Mit einer Eigenkapitalratio (Tier 1) von 14,1% steht die ZKB zudem auf einer sehr soliden Basis und ist für die Zukunft bestens gerüstet. Dank dieser komfortablen Ausgangslage kann die Gewinnausschüttung erneut erhöht werden. Dem Kanton und den politischen Gemeinden des Kantons Zürich werden 330 Mio. Franken vom Gewinn ausgeschüttet.

In einem herausfordernden Geschäftsjahr 2009 ist es der Zürcher Kantonalbank (ZKB) gelungen, ein ausgezeichnetes Ergebnis zu erzielen. Die strategische Positionierung auf drei Ertragspfeilern hat sich bewährt. 23% des Betriebsertrags entfallen auf den Bereich Handel. Der Anteil des Kommissions- und Dienstleistungsgeschäfts am Betriebsertrag beträgt gleichfalls 23%. Der Anteil des traditionellen Zinsengeschäfts am Betriebsertrag verringerte sich von 70% auf 50%.

Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft legt zu

Im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft konnte angesichts des schwierigen Marktumfeldes und im Vergleich zum allgemeinen Branchentrend ein sehr gutes Resultat erzielt werden. Mit einem Ertrag von 508 Mio. Franken erwirtschaftete die ZKB gegenüber dem Vorjahr einen 8% höheren Kommissions- und Dienstleistungsertrag (Vorjahr: 471 Mio. Franken). Die im Rahmen ihrer Wachstumsstrategie eingeleiteten Massnahmen – insbesondere der Ausbau des Private Banking als eigenständige Geschäftseinheit der ZKB sowie die Forcierung des Anlagegeschäfts ganz generell – zeigten Wirkung und führten zur Erhöhung des Ertrages.

Der übrige ordentliche Erfolg nahm um 46 Mio. Franken auf 90 Mio. Franken zu. Die Erhöhung ist auf die Veräusserung von Finanzanlagen zurückzuführen.

Breit abgestützter Handelserfolg

Mit ihrem breit abgestützten Handelsgeschäft und in ihrer Rolle als verlässliche Partnerin konnte sich die ZKB bereits unter den schwierigen Marktbedingungen des Jahres 2008 bestens positionieren. Davon hat sie nun auch im vergangenen Jahr profitiert. Die Kundenbasis wurde in allen Bereichen stark ausgebaut. So kehrte der Handel in Aktien und Aktienderivaten nach einem negativen Vorjahresergebnis von -211 Mio. Franken mit 56 Mio. Franken wieder in die Gewinnzone zurück. Im Handel mit Obligationen-, Zins- und Kreditderivaten wurde das Vorjahresresultat nochmals um 10 Mio. Franken auf 191 Mio. Franken verbessert. Der Bereich Devisen-, Noten- und Edelmetallhandel erzielte mit 148 Mio. Franken gleichfalls ein sehr gutes Ergebnis (Vorjahr: 109 Mio. Franken). Insgesamt stieg der Handelserlös gegenüber dem Vorjahr um 455 Mio. Franken auf 508 Mio. Franken. Die Handelsaktivitäten der ZKB basieren auf einem klaren Kundenfokus und einem ausgewogenen Risiko-/Ertragsverhältnis. Diese Ausrichtung sowie der Rückgang der Volatilität an den Finanzmärkten führten denn auch zu einer Reduktion der Marktrisiken im Handelsbuch (Value-at-Risk mit Haltedauer 10 Tage). Mit 16 Mio. Franken per Ende 2009 lagen diese deutlich tiefer als im Vorjahr (Ende 2008: 46 Mio. Franken).

Historisch tiefes Zinsniveau belastet Zinsengeschäft

Im traditionellen Zinsengeschäft wurde ein Ertrag von 1’128 Mio. Franken erwirtschaftet (-15%). Das historisch tiefe Zinsniveau belastete das Zinsergebnis stark. Neben der mit hohen Kosten verbundenen Absicherung der Bilanzstruktur gegen steigende Zinsen sowie den tieferen Margen im Passivgeschäft fehlten gewinnbringende Anlagemöglichkeiten für die hohe überschüssige Liquidität.

Neue Stellen geschaffen – Kosten in der Informatik gesenkt

Der Geschäftsaufwand nahm unterproportional um 3% auf 1’234 Mio. Franken zu. Der Personalaufwand erhöhte sich vor allem wegen des gezielten Ausbaus in der Kundenberatung, allgemeinen Gehaltsanpassungen und höheren erfolgsabhängigen Salärkomponenten um 16% auf 850 Mio. Franken. Die ZKB beschäftigte per Ende Jahr 4’825 Mitarbeitende (teilzeitbereinigt) – das sind 140 bzw. 3% mehr als Ende 2008. Der Sachaufwand konnte um 80 Mio. Franken respektive 17% auf 384 Mio. Franken gesenkt werden. Die Mitte 2008 eingeleiteten Massnahmen zur Optimierung der Informatikkosten zeigten die gewünschte Wirkung.

Eine Milliarde Franken Bruttogewinn

Dank dem Wiedererstarken des Handels, deutlichen Fortschritten im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft sowie substanziellen Reduktionen beim Sachaufwand konnte der Bruttogewinn um 44,6% auf 1’001 Mio. Franken gesteigert werden (Vorjahr: 692 Mio. Franken).

Nachdem im ersten Semester 2009 im Sinne einer vorausschauenden Risikopolitik für Wertberichtigungen, Rückstellungen und Verluste ein hoher Betrag von 133 Mio. Franken bereitgestellt worden war, verblieb im zweiten Semester noch ein Anpassungsbedarf in Höhe von 48 Mio. Franken, womit sich die Position per Ende Jahr auf 181 Mio. Franken belief.

Der ausserordentliche Erfolg bezifferte sich auf 12 Mio. Franken (2008: 60 Mio. Franken). Im Vorjahr fiel die Veräusserung der Mehrheitsbeteiligung an der homegate AG ins Gewicht.

Mit einem Konzerngewinn von 751 Mio. Franken hat die ZKB das Vorjahresresultat um 49,4% übertroffen (Vorjahr: 503 Mio. Franken).

Unveränderte Risikopolitik

Die Bilanzsumme der ZKB belief sich per Ende 2009 auf 117,2 Mrd. Franken (+3,5%). Deutlich mehr als die Hälfte der Aktiven entfiel auf Kundenausleihungen, welche um 5,2% auf 67,8 Mrd. Franken zunahmen. Der Anteil der Hypothekarforderungen an den Kundenausleihungen betrug per Ende Jahr 58,0 Mrd. Franken. Damit erhöhte sich der Hypothekarbestand der ZKB um 7,6% respektive 4,1 Mrd. Franken. Dieses erfreuliche, überdurchschnittliche Wachstum gelang mit einer unverändert hohen Qualität des Hypothekarportfolios. Aufgrund des bestehenden Zinsumfeldes und attraktiver Konditionen wurden im vergangenen Jahr Hypotheken mit fester Laufzeit bevorzugt, so dass sich der Anteil der variablen Hypotheken deutlich reduzierte.

Im Weiteren zeigte die Initiative der ZKB zur Förderung umweltfreundlicher Bauvorhaben Erfolg: Die Ausleihungen für ZKB Umweltdarlehen stiegen 2009 im Vergleich zum Vorjahr von 255 auf 441 Mio. Franken (+73%).

Die ZKB hält an ihrer auf Kontinuität ausgerichteten Kreditpolitik fest. Im Geschäftsjahr 2009 ging die Nachfrage nach Bankkrediten aufgrund rückläufiger Ausrüstungsinvestitionen und wieder günstigerer Refinanzierungsmöglichkeiten am Kapitalmarkt leicht zurück. Die Forderungen gegenüber Kunden betragen 9,7 Mrd. Franken. Die Kreditlimiten für Unternehmen im Inland haben sich um 1,5 Mrd. Franken auf 28,7 Mrd. Franken erhöht, was einer Zunahme von 5,5% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Darunter fallen 134 traditionelle Start-up-Finanzierungen mit einem Kreditvolumen von 29 Mio. Franken, 21 innovative Start-ups mit Kreditlimiten von über 10 Mio. Franken sowie insgesamt 58 Risikofinanzierungen in der Höhe von 43 Mio. Franken. Die hohe Qualität des ZKB Kreditportfolios widerspiegelt sich in den unverändert tiefen Beträgen der überfälligen Ausleihungen (Nonperforming Loans) im Umfang von 0,2 Mrd. Franken.

Vertrauen in das Anlagegeschäft

Der ZKB wurden per Ende 2009 Kundenvermögen (Assets under Management) im Umfang von 134,3 Mrd. Franken (Vorjahr: 121,5 Mrd. Franken) anvertraut, was einem Plus von 10,5% entspricht. Die ZKB ist damit der siebtgrösste Vermögensverwalter der Schweiz. Die Zunahme resultiert aus einem Zufluss an Netto-Neugeld in Höhe von 3,5 Mrd. Franken und einer Höherbewertung an den Börsen von 9,3 Mrd. Franken. 4,6 Mrd. Franken an Netto-Neugeld führten Privatpersonen der Bank zu. Abflüsse erfolgten im gleichen Zeitraum von institutionellen Anlegern und Firmen (-1,1 Mrd. Franken). Hierbei wurden einerseits Geldmarktanlagen (Call- und Festgelder) reduziert, andererseits verblieb ein namhafter Anteil innerhalb der ZKB und wurde auf Firmenkonti umgeschichtet.

Die ZKB baut ihre Stärken im Anlage- und Vermögensverwaltungsgeschäft laufend aus. Per Anfang Februar dieses Jahres wurde die Position eines Chief Investment Officer (Anlagechef) geschaffen. Dieser legt die Anlagepolitik auf strategischer Ebene fest und verantwortet unter anderem die Anlageempfehlungen für die Kundenbetreuer.

Das Vertrauen der Kundinnen und Kunden in die ZKB widerspiegelt sich auch im Bereich Asset Management. Die Assets, die sich aus dem Fondsgeschäft sowie der privaten und institutionellen Vermögensverwaltung zusammensetzen, haben die 30-Milliarden-Grenze überschritten (31,8 Mrd. Franken). Über die letzten drei Jahre verzeichnete die ZKB den drittgrössten Mittelzufluss aller Fondsanbieter und belegt damit im Schweizer Fondsmarkt Platz sechs.

Interbankenmarkt hat sich entspannt

Die Situation am Interbankenmarkt hat sich im vergangenen Jahr entspannt, so dass wieder grössere Volumina zwischen Banken direkt und weniger über Zentralbanken gehandelt wurden. Entsprechend stark erhöhten sich im Berichtsjahr sowohl die Forderungen als auch die Verpflichtungen gegenüber Banken. Die Verpflichtungen stiegen um 4,6 Mrd. Franken (+24,9%). Die Forderungen gegenüber Banken, welche grösstenteils besichert sind, erhöhten sich um 6 Mrd. Franken (+37,1%).

Eigenkapitalbasis weiter gestärkt

Die Eigenkapitalbasis der ZKB wurde weiter gestärkt. Per Ende 2009 betrug die Eigenkapitalratio (Tier 1) 14,1% (Vorjahr: 12,9%). Insbesondere im internationalen Vergleich steht die Bank damit auf einer sehr soliden Eigenkapitalbasis. Die ZKB verwendet keine hybriden oder nachrangigen Instrumente, so dass die eigenen Mittel ausschliesslich Kernkapital (Tier 1) darstellen. Als eine der wenigen Banken weltweit wird die ZKB von den drei grossen Rating-Agenturen unverändert erstklassig mit AAA bzw. Aaa eingestuft.


Höhere Gewinnausschüttung

Die ZKB ist die Bank der Zürcherinnen und Zürcher. Über die Gewinnausschüttung partizipieren diese direkt am Erfolg der Bank. Das ausgezeichnete Geschäftsergebnis und die solide Eigenmittelausstattung erlauben eine um 10% höhere Gewinnausschüttung von 330 Mio. Franken. Dem Kanton fliessen 220 Mio. Franken zu (Vorjahr: 200 Mio. Franken). Die 171 Zürcher Gemeinden erhalten direkt 110 Mio. Franken (Vorjahr: 100 Mio. Franken). Somit erhält jede Gemeinde pro Einwohnerin und Einwohner rund 82 Franken (Vorjahr: 75 Franken). Zusätzlich wird dem Kanton das Grundkapital zu Selbstkosten im Umfang von 51 Mio. Franken abgegolten.

Für die Zukunft gut positioniert

Die breit abgestützte Universalbankstrategie hat sich bewährt und wird fortgeführt. Die ZKB ist für die kommenden Herausforderungen bestens positioniert und erwartet im 2010 eine – wenn auch nur zögerliche – Konjunkturerholung. Trotz anhaltender Unsicherheiten an den Finanzmärkten ist die Bank für das Geschäftsjahr 2010 zuversichtlich. Sie erwartet ein anspruchsvolles Jahr mit einem guten Geschäftsergebnis.

Quelle: Zürcher Kantonalbank

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