Roche (SIX: RO, ROG; OTCQX: RHHBY) gab heute die neuesten Resultate der Phase-III-Studie EMILIA bekannt. Demnach verlängerte Trastuzumab-Emtansin (T-DM1) signifikant das Leben (verbessertes Gesamtüberleben) von Patientinnen mit HER-2-positivem metastasierendem Brustkrebs (mBC) verglichen mit der Kombination von Lapatinib und Xeloda (Capecitabin). Die EMILIA-Studie an Patientinnen mit HER2-positivem metastasierendem Brustkrebs, die zuvor mit Herceptin (Trastuzumab) und Taxan- Chemotherapie behandelt wurden, hat jetzt die Kriterien beider primärer Wirksamkeitsendpunkte – eine signifikante Verbesserung des Gesamtüberlebens und des progressionsfreien Überlebens (PFS) – erfüllt. Diese Studiendaten werden demnächst auf einer medizinischen Fachtagung vorgestellt.
Genentech hat bei der amerikanischen Lebens- und Arzneimittelbehörde FDA (Food and Drug Administration) ein Zulassungsgesuch (Biologics License Application, BLA) für Trastuzumab-Emtansin eingereicht, und Roche wird in Kürze ein Zulassungsgesuch bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) einreichen.
„Wir freuen uns sehr, dass Patientinnen, die mit Trastuzumab-Emtansin behandelt wurden, signifikant länger lebten als diejenigen, die eine Standardtherapie gegen diesen aggressiven fortgeschrittenen Brustkrebs erhielten“, so Hal Barron, Chief Medical Officer und Leiter der globalen Produktentwicklung von Roche. „Wir sind überzeugt, dass Antikörper-Wirkstoff-Konjugate das Potenzial haben, die Krebstherapie in Zukunft zu verändern, und wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit den Zulassungsbehörden, in der Hoffnung, den Patientinnen mit HER2-positivem metastasierendem Brustkrebs eine weitere Behandlungsmöglichkeit anbieten zu können.“
Aufgrund dieser neuesten Resultate in Bezug auf das Gesamtüberleben werden die Patientinnen im Behandlungsarm mit Lapatinib plus Xeloda der EMILIA-Studie die Möglichkeit erhalten, zur Behandlung mit Trastuzumab-Emtansin überzuwechseln.
Trastuzumab-Emtansin (T-DM1) ist ein Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (ADC), das bei HER2-positiven Krebserkrankungen erforscht wird. Es besteht aus dem Antikörper Trastuzumab und dem Chemotherapeutikum DM1. Beide sind durch eine stabile Verbindungssubstanz (Linker) miteinander verbunden. Trastuzumab-Emtansin wurde entwickelt, um die HER2-Signalgebung gezielt zu unterdrücken und das Chemotherapeutikum DM1 direkt in HER2-positive Krebszellen einzubringen. Roche erforscht den HER2-Signalweg seit dreissig Jahren. Die Entwicklung zielgerichteter Therapeutika gegen HER2-positive Erkrankungen stellt eines der ersten erfolgreichen Beispiele für das Konzept der personalisierten Medizin dar.
Über die EMILIA-Studie
EMILIA (TDM4370g/BO21977) ist eine internationale randomisierte, offene Phase-III-Studie zum Vergleich von Trastuzumab-Emtansin allein mit Lapatinib in Kombination mit Xeloda bei 991 Patientinnen mit HER2-positivem lokal fortgeschrittenem oder metastasierendem Brustkrebs, die zuvor mit Herceptin und einer taxanbasierten Chemotherapie behandelt wurden.
Die beiden primären Wirksamkeitsendpunkte der Studie sind das von einem unabhängigen Überprüfungsgremium beurteilte progressionsfreie Überleben (PFS) und das Gesamtüberleben (OS). Als weitere Studienendpunkte wurden Ein- und Zweijahres-Überlebensraten, Sicherheitsprofil, vom Prüfarzt beurteiltes progressionsfreies Überleben, objektive Ansprechrate, Ansprechdauer und Lebensqualität untersucht.
Aktualisierte Resultate der EMILIA-Studie in Bezug auf das Gesamtüberleben
Diese bestätigende Analyse des Gesamtüberlebens in der Phase-III-Studie EMILIA übertraf die vorgegebene Grenze, die zeigt, dass Trastuzumab-Emtansin das Leben von Patientinnen mit HER2-positivem metastasierendem Brustkrebs signifikant verlängerte, verglichen mit der Kombination von Lapatinib und Xeloda.
Frühere EMILIA-Resultate
Die Resultate der EMILIA-Studie wurden im Juni 2012 auf der 48. Jahrestagung der American Society of Clinical Oncology (ASCO) vorgestellt1:
- Bei den mit Trastuzumab-Emtansin behandelten Patientinnen (n = 495) zeigte sich eine signifikante Verlängerung der von einem unabhängigen Prüfungsgremium beurteilten Überlebenszeit ohne Fortschreiten der Erkrankung, verglichen mit den Patientinnen, die Lapatinib plus Xeloda erhielten (n = 496).
- Das Risiko des Fortschreitens der Erkrankung wurde für Patientinnen, die Trastuzumab-Emtansin erhielten, um 35 Prozent verringert, verglichen mit den Patientinnen unter Lapatinib plus Xeloda (HR = 0,65, p < 0,0001). Das mediane progressionsfreie Überleben (PFS) betrug 9,6 Monate bzw. 6,4 Monate.
- Unter der Behandlung mit Trastuzumab-Emtansin traten bei weniger Patientinnen Nebenwirkungen des Schweregrades 3 oder höher auf als unter Lapatinib plus Xeloda – die Raten betrugen 40,8 Prozent gegenüber 57,0 Prozent. Bei den mit Trastuzumab-Emtansin behandelten Patientinnen waren die häufigsten Nebenwirkungen des Schweregrades 3 oder höher (die bei mehr als 2 Prozent der Studienteilnehmerinnen auftraten) eine erniedrigte Zahl der Blutplättchen (12,9 Prozent gegenüber 0,2 Prozent bei den Patientinnen unter Lapatinib plus Xeloda), erhöhte Konzentrationen von Enzymen, die in der Leber und anderen Organen gebildet werden (Aspartataminotransferase 4,3 Prozent gegenüber 0,8 Prozent, Alaninaminotransferase 2,9 Prozent gegenüber 1,4 Prozent) und Anämie (2,7 Prozent gegenüber 1,6 Prozent).
- Eine frühere Zwischenanalyse des Gesamtüberlebens hatte eine Tendenz zu einem verbesserten Gesamtüberleben bei den Patientinnen unter Trastuzumab-Emtansin, verglichen mit denjenigen unter Lapatinib plus Xeloda gezeigt. Die Daten waren jedoch zu der Zeit statistisch nicht signifikant.
Über Trastuzumab-Emtansin
Trastuzumab-Emtansin (T-DM1) ist ein Antikörper-Wirkstoff-Konjugat (ADC), das für die Behandlung von HER2-positiven Krebserkrankungen erforscht wird. Es besteht aus dem Antikörper Trastuzumab und dem Chemotherapeutikum DM1. Beide sind durch eine stabile Verbindungssubstanz (Linker) miteinander verbunden. Trastuzumab-Emtansin verbindet die Wirkungsmechanismen von Trastuzumab und DM1. Trastuzumab-Emtansin wurde entwickelt, um die HER2-Signalgebung gezielt zu unterdrücken und das Chemotherapeutikum DM1 direkt in HER2-positive Krebszellen einzubringen. Trastuzumab-Emtansin bindet an HER2-positive Krebszellen und blockiert vermutlich die ausser Kontrolle geratenen Signale, die beim Krebswachstum eine wichtige Rolle spielen. Ausserdem nimmt man an, dass der Antikörper das Immunsystem des Körpers dazu anregt, die Krebszellen zu bekämpfen. Wenn Trastuzumab-Emtansin in die Krebszellen aufgenommen wird, soll es diese durch Freisetzung der zelltötenden Substanz DM1 zerstören. Genentech, ein Mitglied der Roche-Gruppe, hält im Rahmen einer Vereinbarung mit ImmunoGen, Inc. eine Lizenz zur Verwendung der Technologie für Trastuzumab-Emtansin.
Aufbauend auf den positiven Resultaten der bisherigen Studien mit Trastuzumab-Emtansin erforscht Roche rund 25 weitere ADCs in der Pipeline.
Über Brustkrebs
Brustkrebs ist weltweit die häufigste Krebsart bei Frauen.2 Jedes Jahr werden auf der ganzen Welt rund 1,4 Millionen neue Fälle von Brustkrebs diagnostiziert, und über 450 000 Frauen sterben jährlich an dieser Krankheit.2 Bei HER2-positivem Brustkrebs sind auf der Oberfläche der Tumorzellen erhöhte Mengen des humanen epidermalen Wachstumsfaktors 2 (HER2) vorhanden. Dieses Phänomen wird als „HER2- Positivität“ bezeichnet und betrifft rund 15–20 Prozent der an Brustkrebs erkrankten Frauen.3 HER2- positiver Brustkrebs ist eine besonders aggressive Form von Brustkrebs.4
Über Roche
Roche mit Hauptsitz in Basel, Schweiz, ein führendes, forschungsorientiertes Unternehmen, ist spezialisiert auf die beiden Geschäfte Pharma und Diagnostics. Als weltweit grösstes Biotech-Unternehmen entwickelt Roche klinisch differenzierte Medikamente für die Onkologie, Virologie, Entzündungs- und Stoffwechselkrankheiten und Erkrankungen des Zentralnervensystems. Roche, ein Pionier im Diabetesmanagement, ist auch der weltweit bedeutendste Anbieter von In-vitro-Diagnostik und gewebebasierten Krebstests. Medikamente und Diagnostika, welche die Gesundheit, die Lebensqualität und die Überlebenschancen von Patienten entscheidend verbessern, sind das strategische Ziel der personalisierten Medizin von Roche. 2011 beschäftigte Roche weltweit über 80 000 Mitarbeitende und investierte mehr als 8 Milliarden Franken in die Forschung und Entwicklung. Der Konzern erzielte einen Umsatz von 42,5 Milliarden Franken. Genentech, USA, gehört vollständig zur Roche-Gruppe. An Chugai Pharmaceutical, Japan, hält Roche die Mehrheitsbeteiligung. Für weitere Informationen: www.roche.com.
Quelle: Roche