Schweizer Firmen investieren stärker in China

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– Schweizer Exporte nach China und Hongkong wachsen noch immer, während die Ausfuhren in die EU zurück gehen.

– Aktuelle Umfragen zeigen, dass westliche Unternehmen in China sehr zuversichtlich sind: Firmen aus der EU erzielen in China höhere Profite als in anderen Märkten. Verstärkte Investitionen sind geplant.

– Schweizer Unternehmen sind auf Wachstumskurs. Die Swiss Center Shanghai (SCS) Mitgliedsfirmen expandieren: So übersiedelte im Sommer 2012 Leister China in ein neues Produktions- und Kompetenz-Center in Shanghai. Premec SA erweiterte den Produktionsstandort, WDT ToolTech AG eröffnete ein Verkaufsbüro in Shanghai.

Shanghai – 17. Oktober 2012. In den ersten acht Monaten 2012 wurden Waren im Wert von 9,4 Milliarden Schweizer Franken nach China und Hongkong exportiert, ein Plus von zwei Prozent. Im selben Zeitraum gingen die Ausfuhren in die EU um 1,2 Prozent zurück, wie aktuelle Zahlen der Eidgenössischen Zollverwaltung belegen. Während der chinesische Markt der Schweizer Exportwirtschaft in der Vergangenheit Jahr für Jahr Rekorde bescherte, hat die Krise in Europa nun auch zu einem Abkühlen in Fernost geführt. „Die Schweizer Maschinenexporte gingen beträchtlich zurück. Auf der anderen Seite konnten die Ausfuhren von Uhren und Präzisionsinstrumenten im Jahresvergleich um 19 Prozent zulegen“, erläutert Nicolas Musy, Managing Director der Nonprofit-Organisation Swiss Center Shanghai (SCS). Das SCS unterstützt Schweizer Unternehmen beim Markteintritt und der Expansion in Fernost, mit Büro- und Produktionsräumlichkeiten, Government Relations, Sekretariat und Marketing-Services und einem breiten Expertennetzwerk.

Umfragen: Westliche Firmen sehr zuversichtlich

Die Ergebnisse der “Business Confidence Survey”, herausgegeben von der EU-Handelskammer in China, belegen, dass europäische Firmen in China Jahr für Jahr höhere Gewinne erzielen. “Im Jahr 2012 erzielten die europäischen Unternehmen in China im Schnitt eindeutig grössere Gewinne als im Rest der Welt”, analysiert Musy.

“Deswegen ist es nicht verwunderlich, dass fast zwei Drittel aller EU-Firmen grosse neue Investitionen in China in Betracht ziehen, und dass eine wachsende Anzahl europäischer Unternehmen – bereits mehr als 75 Prozent – China unter die drei wichtigsten Destinationen für neue Investitionen in der Zukunft einstufen”, sagt Musy.

Nicolas Musy: “Auch hier ergibt sich Jahr für Jahr ein positiveres Bild: 74% der Befragten geben an, dass China in ihrer globalen Strategie an Bedeutung gewinnen wird. Nur drei Prozent glauben, dass China weniger wichtig werden wird.” 79 Prozent der Befragten zeigen sich zuversichtlich, wenn sie nach dem Wachstumspotential ihrer Firmen in China in den kommenden zwei Jahren befragt werden, bei nur drei Prozent, die sich pessimistisch äussern. Eine aktuelle Studie der US-amerikanischen Handelskammer kommt zu ähnlichen Ergebnissen: 76 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass die Einkünfte in China 2012 höher sein werden als im Jahr davor.

69% der Schweizer Firmen verstärken Investitionen

Viele Kennzahlen deuten auf künftiges Wachstum hin, weswegen auch die Schweizer Unternehmen sehr zuversichtlich sind, analysiert Musy: “China entwickelt in Rekordzeit einen starken Verbrauchermarkt und wird damit zu einem Ziel-Land für Schweizer Luxus- und Qualitätsprodukte. In der Maschinenindustrie und bei Präzisionsinstrumenten wird der chinesische Markt für Geräte, die qualitative hochwertige Produkte herstellen, weiter wachsen. Allerdings sind die Chinesen in der Lage, immer bessere Maschinen vor Ort herzustellen. Daher wird in den kommenden Jahren die Strategie von Schweizer Firmen der Maschinenbranche sehr entscheidend sein.“

Die Ergebnisse von Schweizer Unternehmen sind mindestens gleich gut wie die Resultate der EU-Firmen, wie eine aktuelle Umfrage der Handelskammer Schweiz-China ergibt: Der Zuversichtsindex für 2012 erreicht 75 Prozent. „69 Prozent der Befragten gibt an, dass die Gesamtinvestitionen ihres Unternehmens in China im Jahr 2012 höher sein werden als 2011. Nur 6,6 Prozent wollen weniger investieren“, erklärt Musy.

Swiss Center Shanghai (SCS) Mitgliedsfirmen expandieren

Leister: Produktions- und Kompetenz-Center eröffnet
Eine der Swiss Center Shanghai Mitgliedsfirmen, die in den chinesischen Markt investieren, ist Leister AG. Das Unternehmen mit Hauptsitz im Kanton Obwalden hat die China-Niederlassung verdoppelt. Im Juli wurde in Anwesenheit von Bundesrat Schneider-Ammann ein 3.860m² grosses Produktions- und Kompetenz-Center in Shanghai eröffnet. In der neuen Niederlassung sind 100 Mitarbeiter im Verkauf sowie in der Entwicklung und Produktion von Heissluft- und Kunststoff-Schweissgeräten für den chinesischen und die internationalen Märkte tätig. Leister startete bereits im Jahr 1993 den Export nach China. Seit 2004 produziert das Unternehmen in Shanghai.

Premec SA: Produktionsstandort vergrössert
Eine weiteres SCS-Mitgliedsunternehmen, Premec SA mit Sitz in Cadempino/Lugano, produziert und verkauft Schweizer Qualitäts-Schreibsysteme. Patrick Lin, General Manager von Premec Shanghai: “China ist der grösste Markt für Schreibgeräte, der weiterhin um 10 bis 20 Prozent im Jahr wächst. Als führendes Unternehmen in dieser Branche hat Premec SA sehr grosses Interesse an China und der Asien-Pazifik-Region.” Nach sieben erfolgreichen Jahren in China siedelte Premec Shanghai im Juli den Produktionsstandort in ein neues 2.000m² grosses Gebäude. “Wir werden die Produktion von Ersatzpatronen vorantreiben und dann ein Montagecenter für die kompletten Kugelschreiber etablieren”, sagt Lin. “Wir wollen unser Geschäft in verschiedenen Produktkategorien erweitern und unsere Marke stärken, um unsere Wettbewerbsfähigkeit in China und weltweit zu optimieren.”

WDT ToolTech: starke Wachstumschancen in China
WDT ToolTech AG, ein Unternehmen mit Hauptsitz in Pfäffikon, trat dem Swiss Center Shanghai im Jahr 2011 bei. WDT ToolTech verkauft Maschinen und Handwerkzeuge für das Verarbeiten, Schneiden, Abisolieren und Crimpen von Kabeln an produzierende Industriebetriebe, die hochqualitative Kabelverbindungen benötigen – wie zum Beispiel in der Fahrzeugindustrie, Umwelttechnik und Energieversorgung. “In vielen dieser Sektoren ist das Reich der Mitte bereits weltweit führend. Oder China investiert am meisten und entwickelt sich am schnellsten. Verglichen mit den europäischen und amerikanischen Märkten bietet China Chancen für enormes Wachstum“, erklärt Friedrich Phole, Leiter für Finanzen und Business Development bei WDT ToolTech AG. Kürzlich eröffnete das Unternehmen ein Verkaufsbüro in Shanghai. Pohle: „Wir erwarten, dass der chinesische Markt in Zukunft noch wichtiger wird.“

Über das Swiss Center Shanghai (SCS): Das SCS, eine Plattform zur Unterstützung Schweizer Unternehmen in China und Asien, wurde im Jahr 2000 gegründet. Es ist heute bei weitem der grösste Cluster von Schweizer Firmen in Asien mit einer einzigartigen Erfahrung im Markteintritt, in der Expansion und im operativen Controlling in China. Das SCS bietet seinen Mitgliedern nicht nur Geschäfts- und Büroflächen, sondern auch Government Relations, Sekretariat und Marketing-Unterstützung sowie ein breites Netzwerk an Experten. SCS hat mehr als 200 Betriebe in China unterstützt – sowohl KMU als auch Grossunternehmen. Dabei haben die Experten des SCS unter anderem 20 Produktionsunternehmen und mehr als 30 Büros und Vertriebsfirmen in China aufgebaut. Für weitere Informationen, besuchen Sie bitte: www.swisscenters.org.

Quelle: www.hagenpr.com

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