Bank Sarasin identifiziert einmalige Investitionsgelegenheiten für 2009

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Das Anlagejahr 2009 birgt neue Risiken, bietet gleichzeitig aber auch einmalige Chancen. Die seit dem Zweiten Weltkrieg tiefste, globale Rezession wird in den nächsten Monaten die Stimmung weiter dämpfen. Die Bank Sarasin & Cie AG prognostiziert in ihrer neuesten Publikation „Global View – Outlook 2009“, dass diese Rezession ihren Tiefststand im zweiten Quartal 2009 erreichen sollte, obwohl die US-Wirtschaft voraussichtlich in den nächsten vier Quartalen schrumpfen wird. Das Weltwirtschaftswachstum soll sich bis Ende 2009 erholen. Unternehmen werden in den nächsten Monaten massiv tiefere Gewinne ausweisen und die Ausfallraten werden ansteigen. Für die Anleger ergeben sich aus dieser Flut von negativen Nachrichten gleichwohl einmalige Investitionsgelegenheiten. Die Bank Sarasin erwartet zunächst eine Rallye bei den historisch günstig bewerteten Unternehmensanleihen. Anschliessend wir die Lockerung der Kreditklemme auch die Aktienmärkte beflügeln: Sie dürften im Jahresverlauf signifikant steigen. Für den SMI prognostiziert die Bank Sarasin per Ende 2009 einen Punktestand von 7 000. Bei den Aktien favorisiert die Bank Sarasin einen Mix von Unternehmen in defensiven Sektoren und zyklischen Gesellschaften mit solidem Geschäftsmodell. Die Top- Empfehlungen für 2009 sind Barry Callebaut, Roche, Schindler, SGS, Allianz, Hennes & Mauritz, IBM und Total.

Die gegenwärtige Rezession gründet in der Notwendigkeit zur Anpassung der globalen Handelsungleichgewichte und des übermässigen Verschuldungsgrades im Finanzsystem. Diese Anpassung wird mit einer expansiven Geld- und Fiskalpolitik abgefedert werden müssen. Trotzdem sind steigende Inflationsraten auf absehbare Zeit nicht zu befürchten. Auch die öffentliche Verschuldung der Industrienationen bleibt tragbar. Wenn das Rettungspaket für US Banken und die US-Staatsverschuldung – zusammen nach Schätzungen von Sarasin rund 5% des Bruttoinlandsprodukts (BIP) – verdoppelt werden sollten, würde beispielsweise die Staatsverschuldung der USA im Verhältnis zum BIP sich erst auf 80% belaufen. Damit wäre sie nur leicht über der Verschuldungsrate der Eurozone, die etwas höher als 70% ist. Im Gegensatz dazu liegt die Verschuldungsrate von Japan bei 160%. Die Verzinsung von 1% auf japanische Staatsanleihen deutet dennoch darauf hin, dass die Anleger zuversichtlich sind, dass Japan seine Verschuldung unter Kontrolle hat. Der starken Korrektur des weltweiten BIP-Wachstums im ersten Halbjahr 2009 wird in der zweiten Jahreshälfte ein kräftiger Aufschwung folgen. Mittelfristig bleibt das Potenzialwachstum jedoch gedämpft, weil der Abbau der weltweiten Ungleichgewichte weiter andauern wird. Gleichzeitig weist die Bank Sarasin darauf hin, dass historisch gesehen der Aufschwung nach einer Rezession umso stärker ausfiel, je tiefer der Einschnitt der Rezession war. Langfristig orientierten Anlegern die sich an langfristigen Themen ausrichten, eröffnet dies Chancen.

Unternehmensanleihen bieten einmalige Investitionsgelegenheiten
„Die Zentralbanken werden mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln die Zinsen tief halten, um die Deflationsgefahr abzuwenden“, so Jan Amrit Poser, Leiter Research und Chefökonom der Bank Sarasin. „Daraus ergeben sich einmalige Investitionschancen bei Unternehmensanleihen. Gemessen an den Kreditrisikoprämien war ihre Bewertung historisch noch nie günstiger.“

Aktienstrategie: Im Jahresverlauf die Risiken im Portfolio erhöhen
„Für die Aktienmärkte sind wir vorsichtig optimistisch“, erklärt Philipp E. Bärtschi, Aktienstratege der Bank Sarasin. „In den ersten Monaten im 2009 werden jedoch aufgrund der negativen Nachrichten aus den Unternehmen noch die Abwärtsrisiken bei Aktien überwiegen. Im Jahresverlauf dürfte sich der Konjunkturausblick aufhellen, so dass Anleger wieder bereit sein werden, höhere Risiken einzugehen. Was alternative Anlagen anbelangt, bleiben wir zurückhaltend, da sich die Nachfrage nach Rohstoffen und Immobilien nicht so schnell erholen wird.“

Aktien: Vorsichtig optimistisch für 2009
Nach dem schlechtesten Aktienjahr seit Jahrzehnten dürfte es 2009 an den Aktienmärkten wieder aufwärtsgehen. Zuerst dominieren zwar noch die Abwärtsrisiken, da der globale Konjunktureinbruch auf Seiten der Unternehmen zu massiv tieferen Gewinnen führen wird. Gemäss den Schätzungen der Bank Sarasin ist der Aktienmarkt zurzeit daher nicht günstig, sondern nur fair bewertet. Der Rückgang der Unternehmensgewinne wird zu einem weiteren Rückgang der fairen Bewertung an den Aktienmärkten führen. Erst die Wende im Konjunkturzyklus, zusammen mit einem Rückgang der Volatilität, wird die Anleger zu neuen Aktienkäufen ermutigen und eine nachhaltige Aktienmarktrallye bewirken. Die Bank Sarasin mahnt deshalb, nicht zu früh auf den Aufschwung zu setzen. Die Bank Sarasin legt in der Aktienauswahl 2009 sodann den Schwerpunkt auf grosskapitalisierte Unternehmen mit solider Bilanz und gesundem Wachstum. Unter den Unternehmensbranchen favorisiert die Bank Sarasin den Technologie- und den Telekom-Bereich. Technologieunternehmen werden von den staatlichen Infrastrukturprogrammen profitieren. Ausserdem müssen Unternehmen weiterhin wettbewerbsfähig bleiben und werden damit in neue Technologien investieren. Der Umsatz der Telekomunternehmen wird weiterhin hoch bleiben, wenn auch die Nachfrageintensität etwas nachlassen wird. Ausserdem zählt die Bank Sarasin die Energiebranche aufgrund der niedrigen Verschuldungsraten und der verfügbaren Mittel der Unternehmen zu den Gewinnern im Jahr 2009.

Obligationen: Unternehmensanleihen bevorzugen
Zwei Themen werden im 2009 den Markt für für Staatsanleihen dominieren: Die gegenwärtige Deflationsangst, die sich in der ersten Hälfte des Jahres noch verstärken dürfte, und die Intention vieler Zentralbanken, mit dem Aufkauf von Staatsanleihen das allgemeine Zinsniveau zu drücken. Diese Aspekte sprechen insbesondere in Europa kurzfristig für tiefere Zinsen. Aufgrund der bereits tiefen Realzinsen ist aber das weitere Potenzial für Staatsanleihen begrenzt. Die Bank Sarasin sieht deshalb vielmehr attraktive Möglichkeiten bei Neuemissionen von hochqualitativen Unternehmensanleihen, da die Ausfallraten auf Unternehmensanleihen trotz des düsteren Wirtschaftsausblicks vom Markt überschätzt werden.

Währungen: Fundamentale Faktoren zählen langfristig
Die vorherrschende erhöhte Risikoaversion stützt die Nachfrage nach Schweizer Franken und Yen. Dank dem Deleveraging entpuppt sich auch der US-Dollar als äusserst krisenresistent. Erst wenn die Risikoaversion auf ein normalisiertes Niveau sinkt, werden die Fundamentalfaktoren wieder an Bedeutung gewinnen. Beim Schweizer Franken und Yen gibt es im zweiten Halbjahr 2009 entsprechendes Rückschlagspotenzial, während die aggressive Geldpolitik der US-Notenbank mittelfristig gegen den USDollar spricht. Das britische Pfund bleibt weiterhin mit Risiken behaftet und wird seinen Abwärtstrend im 2009 beibehalten.

Quelle: Sarasin

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