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Swisscom senkt die Grosshandelspreise für DSL-Breitbandangebote

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Der Festnetz-Breitbandmarkt verzeichnete in den letzten Jahren einen wahren Boom: In nur fünf Jahren stieg die meistgenutzte DSL-Bandbreite von 300 kBit/s auf mehr als das Zehnfache, die Zahl der Endkunden auf das Dreifache und die Abdeckung mit DSL-Diensten auf über 98% der Anschlüsse in der Schweiz. Mit dem vollständig entbündelten Teilnehmeranschluss können die alternativen Telekommunikationsanbieter seit April 2007 ihren Kunden auf dem Kupferkabel von Swisscom eigenständige Dienste wie z.B. Breitbandprodukte oder Mietleitungen anbieten.

Massiv gesteigerte Leistung dank Milliarden-Investition
Swisscom investierte in den letzten fünf Jahren über eine Milliarde Franken in den Aufbau von DSL-Diensten. Die Kundinnen und Kunden profitieren damit von einer stark gesteigerten Leistung. Massiv ausgebaut wird derzeit die Abdeckung mit DSL-Diensten, die eine Bandbreite von rund 20’000 kBit/s ermöglichen: Bis Ende 2008 werden über 80% aller Schweizer Haushalte von dieser Leistung profitieren können.

Um die Position der Internet Service Provider zu stärken, hat Swisscom beschlossen, die Grosshandelspreise um 10% (Anschlüsse) resp. 40% (Datenvolumen) zu senken. Der meistgenutzte Anschluss mit einer Datenrate von 3’500/300 kBit/s (herunterladen/heraufladen) kostet damit neu rückwirkend ab 1. Januar 2008 noch monatlich CHF 28. Mit dem stark reduzierten Preis für die Datenvolumen trägt Swisscom unter anderem der in den vergangenen Jahren gestiegenen Nutzung des Internets und den neuen Anwendungen Rechnung.

Bitstream-Angebot: Von Festnetztelefonie entkoppelter DSL-Anschluss
Swisscom bietet seit Anfang Dezember ihren Mitbewerbern neu ein Bitstream-Angebot (nackte DSL-Leitungen, Naked DSL) für den Wiederverkauf an. Die alternativen Anbieter können auf dieser Basis in der ganzen Schweiz integrierte Bündel eines Breitbandanschlusses inkl. Telefonie über das Internetprotokoll (Voice over IP; VoIP) anbieten. Das Angebot wurde als Pilot lanciert; das kommerzielle Angebot dazu wird am 1. April 2008 gestartet. Bereits haben elf Internet Service Provider einen Vertrag unterzeichnet. Das bestehende Angebot für Datenraten von 20’000/1’000 kBit/s und 5’000/1’000 KBit/s kostet die Internet Service Provider monatlich CHF 49 und wird mit einem zusätzlichen Angebot mit Datenraten von 3’500/300 kBit/s zu einem monatlichen Preis von CHF 46 ergänzt. Damit kommt Swisscom den Bedürfnissen der alternativen Anbieter entgegen.

Das Bitstream-Angebot bezeichnet einen DSL-Breitbandzugang ohne daran gekoppelten herkömmlichen Festnetzanschluss und ist auch deshalb für alternative Anbieter interessant, weil immer mehr Kunden auf die herkömmliche Festnetztelefonie verzichten und stattdessen Mobilfunk oder IP-Telefonie einsetzen.

Wettbewerb spielt: Hohe Breitbandnutzung zu günstigen Preisen
Der Schweizer Breitbandmarkt liegt im internationalen Vergleich gemäss OECD auf einem Spitzenplatz: Die Preise bezogen auf die Bandbreite liegen weltweit im günstigsten Viertel der Länder. Bezüglich der Nutzung von Breitbandangeboten liegt die Schweiz gar auf dem 3. Platz (DSL und Kabelnetze).

Diese Spitzenwerte sind auch auf den intensiven Wettbewerb in unserem Land zurückzuführen: Die Schweiz verfügt über eine sehr gute Abdeckung mit konkurrierenden Infrastrukturen von Swisscom und den verschiedenen Kabelnetzbetreibern. Swisscom bietet seit Jahren im ganzen Land kommerzielle DSL-Angebote für Wiederverkäufer (Wholesale) an. Über 20 Internet Service Provider nutzen diese Angebote und stehen untereinander und mit Swisscom in einem Dienstewettbewerb. Das Breitbandgeschäft auf den Festnetzen von Swisscom und den Kabelnetzbetreibern steht auch zunehmend in Konkurrenz zu den bestehenden Mobilfunknetzen. Dank der HSPA-Technologie nimmt der Datenverkehr auf diesen Netzen sprunghaft zu.

Regulierter Entbündelungspreis: Swisscom fordert Runden Tisch mit Marktteilnehmern
Swisscom und die übrigen Marktteilnehmer sind bei der Preisfestsetzung auf eine hohe Planungs- und Rechtssicherheit angewiesen. Swisscom hat deshalb das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) ersucht, zu einem Runden Tisch der Teilnehmer im Entbündelungsgeschäft unter der Leitung der Regulierungsbehörde einzuladen. Thema dieser Verhandlungen sollen die wichtigsten Kostenelemente (Parameter) des entbündelten Teilnehmeranschlusses sein. Mit diesem Schritt will Swisscom die Umsetzung der Entbündelung unterstützen und erreichen, dass über die umstrittenen Parameter ein gemeinsames Verständnis aller Beteiligten entsteht. Die Planungssicherheit soll erhöht und langwierige Rechtsstreitigkeiten vermieden werden. Damit würden auch die Kunden unmittelbar von Preissenkungen profitieren. Bis anhin haben die alternativen Anbieter die im Nachhinein verfügten Preissenkungen nicht an ihre Kunden zurückerstattet.

Der Preis des entbündelten Anschlusses wird gemäss der gesetzlich vorgegebenen LRIC-Methode (long run incremental costs) berechnet. Dieser Preis wird stark von Parametern wie etwa der Abschreibungsdauer beeinflusst. Während die Eidgenössische Kommunikationskommission (ComCom) dem Verfahren 2000 bis 2003 eine Abschreibungsdauer von 20 Jahren zu Grunde legte, geht die ComCom im Interkonnektionsverfahren 2004 bis 2006 nun von einer Abschreibungsdauer von 40 Jahren aus. Durch diese Verdoppelung der Abschreibungsdauer verändern sich die für die Berechnung der regulierten Preise massgebenden Parameter und damit auch die Preise erheblich.

Quelle: Swisscom AG

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