Thematic Focus der Bank Sarasin: Dividendenrendite als Investitionsargument?

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Bei einem Anlageentscheid im Aktienmarkt sind verschiedene Komponenten zu berücksichtigen, etwa die Wachstumsaussichten oder der Investitionsbedarf. Über Erfolg und Misserfolg entscheidet aber letztlich der Gesamtertrag des Titels. Im normalen Marktumfeld stellt die Kurswertveränderung den wichtigeren Bestandteil dieser Grösse dar, während die Dividende eine untergeordnete Rolle spielt. Für das Jahr 2010 prognostiziert die Bank Sarasin jedoch eine verhaltene Entwicklung der Aktienmärkte. So erwartet sie einen Schlussstand 2010 des Swiss Market Index von 6600 Punkten, was lediglich einer Zunahme von einem Prozent gegenüber dem Stand Ende 2009 entspricht. Damit nimmt die Bedeutung der Dividendenausschüttung automatisch zu, weil ihr relativer Betrag zur gesamten Aktienrendite steigt. In Bezug auf die Gewinnausschüttung für das Jahr 2009 geht die Bank davon aus, dass die Dividendenerwartungen des Marktkonsensus – anders als im Vorjahr – mehrheitlich erfüllt werden.

Alle Investitionskriterien berücksichtigen
«Eine alleinige Fokussierung auf die Dividendenrendite lohnt sich nicht. Dies wird beispielsweise mit dem Ergebnis der «Dogs of the Dow»-Anlagestrategie untermauert, welche auf dividendenstarke Aktien setzt, über die letzten 15 Jahre aber eine im Vergleich zum Dow Jones Index unterdurchschnittliche Rendite erzielte. Wir empfehlen deshalb jenen, die in Titel mit hoher Dividendenrendite investieren wollen, unbedingt auch die übrigen Anlagekriterien zu berücksichtigen. Unsere «Dividendenempfehlungen» sind jene Aktien, die eine hohe Dividendenrendite aufweisen und gleichzeitig von uns mit «Buy» eingestuft sind.» – Patrick Hasenböhler, Sarasin Research

Form der Kapitalrückzahlung ist steuerrelevant
Einem Unternehmen bieten sich mehrere Möglichkeiten, den Gewinn an die Aktionäre weiterzugeben. Die Dividendenausschüttung ist eine davon. Sie ist jedoch – obwohl von Privatanlegern oft begehrt – aus steuerlicher Sicht oft nicht attraktiv. Denn aufgrund des Nennwertprinzips des Schweizer Steuerrechts gilt eine Dividendenausschüttung als Einkommen und muss versteuert werden. Eine alternative Form von Kapitalrückzahlung mit steigender Bedeutung sind Aktienrückkäufe. Diese sind für institutionelle Anleger geeignet; für den Privaten hingegen sind sie – wiederum aus fiskalischen Gründen – zur Direktpartizipation uninteressant.

COTO als attraktives Ausschüttungsinstrument
Die dritte und für den Einzelnen interessanteste Variante ist die Nennwertrückzahlung, die dem Wesen nach einer Dividendenausschüttung gleichzusetzen ist. Da es sich dabei formal um die Rückzahlung früher einbezahlten Kapitals handelt, bleibt sie für natürliche Personen in der Schweiz grundsätzlich steuerfrei. Bei den meisten Unternehmen ist jedoch eine normale Dividendenzahlung grösser als der bestehende Nennwert und kann daher nicht eingesetzt werden. Ab 2011 – mit dem Inkrafttreten der Steuerreform II in der Schweiz und dem Wechsel vom Nennwert- zum Kapitalwertprinzip – werden wieder mehr Unternehmen die Möglichkeit von steuerprivilegierten Rückzahlungen an die Aktionäre erhalten. Dann können zusätzlich zum Nennwert geleistete Einlagen, zum Beispiel aus Kapitalerhöhungen, steuerfrei ausgeschüttet werden.

In Verbindung mit Nennwertreduktionen sind Cash-oder-Titel-Optionen (COTO) ein attraktives
Instrument. Damit erhält der Aktionär die Wahlmöglichkeit zwischen dem Bezug neuer Aktien, dem
Verkauf der COTO über die Börse oder dem Bezug der festgelegten Barabgeltung. Die Ausgabe von
COTO wird steuerlich nicht belastet und mit der Reform ab 2011 zusätzlich begünstigt. Die Bank
Sarasin selbst hat 2009 COTO anstelle einer Dividende eingesetzt, wobei mehr als 99,9 Prozent
der ausgegebenen COTO zum Bezug neuer Aktien verwendet wurden.

Dividendenrendite als Investitionsargument: Kaufempfehlungen der Bank Sarasin
Am vielversprechendsten sind Gesellschaften mit hoher Dividendenausschüttung und gleichzeitigem ‚Buy’-Rating. In der Schweiz dominieren dabei Finanz- und Immobiliengesellschaften. Die Bank Sarasin empfiehlt die folgenden Titel zum Kauf:

  • Zurich Financial Services
  • Swisscom
  • Credit Suisse
  • Valora
  • Nestlé

Für den Privatanleger besonders geeignet sind diejenigen Unternehmen, welche die Ausschüttung in Form der steuerlich attraktiven Nennwertreduktion vornehmen. Dazu gehören:

  • Mobimo
  • Swiss Prime Site
  • PSP Swiss Property

Vom internationalen Aktienuniversum der Bank Sarasin weist die Deutsche Telekom unter den Kaufempfehlungen die höchste erwartete Dividendenrendite auf. Weitere empfohlene Titel sind:

  • E.On
  • Munic Re
  • GDF Suez
  • Total
  • Allianz

Der Thematic Focus «Die Krux mit der Dividendenrendite» gibt detaillierte Informationen zum
Thema Dividendenrendite sowie zu den empfohlenen Titeln. Er kann bei der Bank Sarasin von
Kunden und Medien unter der E-Mail-Adresse research@sarasin.ch bezogen werden.

Quelle: Bank Sarasin

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