Vontobel-Gruppe steigert Konzerngewinn um 22% auf CHF 138.3 Millionen

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Die Vontobel-Gruppe konnte in diesem schwierigen Umfeld die betreuten Kundenvermögen um 21% auf CHF 75.2 Milliarden erhöhen. Zum Anstieg von CHF 12.8 Milliarden trugen die Marktentwicklung und die Anlageperformance (CHF 6.6 Milliarden), die Akquisition der Commerzbank (Schweiz) AG (CHF 4.1 Milliarden) sowie ein Netto-Neugeldzufluss in Höhe von CHF 2.1 Milliarden bei.
Die Vontobel-Gruppe erhöhte ihre Eigenkapitalausstattung um 8% auf CHF 1.5 Milliarden. Die BIZ-Tier-1-Kapitalquote von 20.9% übersteigt die regulatorischen Anforderungen um ein Mehrfaches. Dieses ausserordentlich solide finanzielle Fundament schafft Vontobel viel Handlungsspielraum in der anhaltenden Bankenkonsolidierung. Die Eigenkapitalrendite lag bei 9.7%.
Der Verwaltungsrat wird der Generalversammlung der Vontobel Holding AG eine um 17% höhere Dividende von CHF 1.40 beantragen.
„Das zweistellige Gewinnwachstum der Vontobel-Gruppe unterstreicht die Vorteile des integrierten Geschäftsmodells und die positive Wechselwirkung von Vermögensverwaltung und Investment Banking. Mit der Akquisition der Commerzbank (Schweiz) AG und geplanten Niederlassungen in Bern und Basel setzen wir unsere Wachstumsstrategie im Vermögensverwaltungsgeschäft sukzessive um und verbreitern die Basis für eine weiterhin gute Ertragsentwicklung. 2010 gilt es, die getätigten Investitionen zu rentabilisieren und gleichzeitig Kostendisziplin zu wahren“, kommentiert Herbert J. Scheidt, CEO der Vontobel-Gruppe, das Ergebnis.

Zweistelliges Gewinnwachstum nach sehr verhaltenem Jahresauftakt 2009
Der Auftakt des Geschäftsjahres 2009 gestaltete sich mit Tiefstständen an den Finanzmärkten und entsprechend verunsicherten Anlegern sehr schwierig. Ab dem 2. Quartal setzte eine dynamische Belebung ein. Vontobel konnte den Betriebsertrag gegenüber dem Vorjahr um 4% auf CHF 785.0 Mio. steigern. Das Wachstum basiert primär auf der Verdoppelung des Erfolgs aus dem Handelsgeschäft, in dem das für Vontobel wichtige Derivatgeschäft enthalten ist. Der Vontobel- Gruppe gelang es, mit ihrer Produktpalette auch während der Finanzkrise die Kundenbedürfnisse sehr gut abzudecken und beachtliche Platzierungserfolge zu erzielen. Daneben profitierte das Handelsergebnis auch von der Beruhigung der Obligationenmärkte. Der damit verbundene Rückgang der Kreditspannen wirkt sich per Saldo positiv auf den Handelserfolg aus. Demgegenüber reduzierte sich der Ertrag aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft. Dies lag einerseits daran, dass Kunden nach wie vor konservative Anlagen bevorzugten und andererseits an der um durchschnittlich 6% geringeren Vermögensbasis. Der Zinsertrag ging um 40% zurück – eine Folge des niedrigen Zinsniveaus und der engen Zinsmarge.

Massnahmen zur Kostensenkung greifen
Auf der Aufwandseite brachte das frühzeitig lancierte Kostensparprogramm „Shape“ die erwartete Wirkung. So konnte der Geschäftsaufwand trotz weiterer Wachstumsschritte und trotz der Dynamisierung der Geschäftsaktivitäten mit einem Anstieg von 2% auf CHF 633.1 Mio. in engen Grenzen gehalten werden. Der Sachaufwand wurde deutlich reduziert und liegt mit CHF 171.9 Mio. um 13% unter Vorjahresniveau. Der Personalaufwand stieg im Vorjahresvergleich um 8% auf CHF 386.8 Mio. an, u.a. wegen des um 3% höheren Personalbestandes von 1361 Mitarbeitenden. In den Personalkosten sind Aufwendungen für Kapazitätsanpassungen sowie für die Integration der Commerzbank (Schweiz) AG von rund CHF 14 Mio. enthalten. Der Cost/Income-Ratio verbesserte sich dank erhöhter Kostendisziplin auf 79.1% (Vorjahr 80.6%). „Die gestiegene betriebliche Effizienz stimmt uns für die weitere Entwicklung der Vontobel-Gruppe positiv. Unsere Massnahmen greifen und werden ihre volle Wirkung 2010 entfalten. Durch Kostendisziplin werden wir mittelfristig eine Cost/Income-Ratio im Zielbereich von 65 bis 75% erreichen“, zeigt sich CFO Dr. Martin Sieg Castagnola überzeugt.

Anstieg der betreuten Kundenvermögen um 21%
Der weltweite Wirtschaftsabschwung beeinträchtigte die Vermögensbildung stark. Zusätzlich verunsicherte die international geführte Diskussion um das Bankkundengeheimnis die Kunden. Dennoch gelang es der Vontobel-Gruppe, die betreuten Vermögen um 21% oder CHF 12.8 Mrd. zu steigern. Zu diesem markanten Anstieg trugen in erster Linie die Anlageperformance und die Marktentwicklung mit CHF 6.6 Mrd. bei. Dazu kommen die Commerzbank-Akquisition mit CHF 4.1 Mrd. und der Netto-Neugeldzufluss in Höhe von CHF 2.1 Mrd. Von Privatkunden insbesondere in der Schweiz und Deutschland sowie aus Zentral- und Osteuropa konnten CHF 0.6 Mrd. akquiriert werden. Wie erwartet kam es bei der Commerzbank (Schweiz) AG, die per Oktober 2009 in die Vontobel-Gruppe integriert wurde, zu Nettoabflüssen, und zwar im Umfang von CHF 0.2 Mrd. Von institutionellen Anlegern flossen netto CHF 1.7 Mrd. an Neugeldern zu. Erfolgreich waren dabei das Mandatsgeschäft mit CHF 2.2 Mrd. und das Investment Banking mit CHF 0.5 Mrd. Das Fondsgeschäft musste hingegen Abflüsse von CHF 1.0 Mrd. hinnehmen. „Die Neugeld-Entwicklung blieb hinter unseren Zielsetzungen zurück. Wir haben im Vermögensverwaltungsgeschäft Massnahmen eingeleitet, um den Neugeldzufluss 2010 deutlich zu steigern“, so CEO Herbert J. Scheidt. Insgesamt sind der Vontobel-Gruppe Kundenvermögen von CHF 114.4 Mrd. anvertraut, inkl. Custody-Gelder in Höhe von CHF 39.2 Mrd.

Solides Fundament zum Ausbau des Private Banking gelegt
Unter der neuen Leitung von Peter Fanconi wurden mehrere Initiativen für die weitere Entwicklung des Private Banking lanciert. So wird neben der abgeschlossenen Akquisition der Commerzbank (Schweiz) AG die Onshore-Präsenz in der Schweiz mit neuen Standorten in Bern und Basel ausgebaut. 2009 führten vor allem die im Jahresdurchschnitt rund 6% geringere Vermögensbasis sowie zurückhaltende Kundenaktivitäten bei hoher Liquiditätshaltung zu einem Rückgang des Betriebsertrags um 10% auf CHF 212.6 Mio. Der Geschäftsaufwand erhöhte sich durch die Fortführung der langfristigen Wachstumsinitiativen und gestiegene Wertberichtigungen um 3% auf CHF 191.4 Mio. Daraus resultierte mit einem Ergebnis vor Steuern von CHF 21.2 Mio. ein deutlicher Gewinnrückgang.

Erholungstendenzen im Asset Management
Sehr anspruchsvoll blieb das Umfeld für institutionelle Asset Manager. Es war geprägt von Vermögensabflüssen, sinkenden Erträgen und geringeren Margen. Aufgrund einer durchschnittlich um 9% tieferen Vermögensbasis und dem Ausbleiben von Performance-Fees reduzierte sich der Betriebsertrag um 25% auf CHF 177.4 Mio. Dank eines strikten Kostenmanagements konnte der Geschäftsaufwand gleichzeitig um 9% auf CHF 145.9 Mio. reduziert werden. Der Gewinn vor Steuern beträgt CHF 31.5 Mio. und liegt damit unter dem Vorjahresergebnis. Durch die erfolgreiche Abrundung der Produktpalette und die internationale Verbreiterung der Vertriebsorganisation konnten im zweiten Halbjahr 2009 erste Erfolge verbucht werden. Die globalen Produktlinien werden jetzt auch in Asien und im Mittleren Osten vermarktet. Gleichzeitig wurde der Multi-Boutique-Ansatz weiterentwickelt und die dafür notwendige Investmentkompetenz ausgebaut. Im Berichtsjahr verlängerten die Vontobel- und Raiffeisen- Gruppe ausserdem ihre seit 2004 bestehende Kooperation bis ins Jahr 2017.+

Investment Banking mit höchstem Erfolgsbeitrag
Im Investment Banking zahlten sich im vergangenen Jahr die langfristige Ausrichtung und die Konzentration auf das Geschäft mit derivativen und strukturierten Produkten aus. Während sich andere Marktteilnehmer in der Krise zurückzogen, baute die Vontobel-Gruppe ihre führende Position aus. Das Geschäft mit strukturierten Produkten steuerte 73% zum Ertrag bei. Daneben entwickelten sich insbesondere die Corporate Finance-Aktivitäten weiterhin sehr erfreulich. Das Corporate Finance von Vontobel wickelte mehr als 20 Transaktionen ab, darunter die Umwandlung der Beteiligungsgesellschaft BB Medtech in einen Anlagefonds, und hat sich als einer der führenden Partner für Kapitalmarkttransaktionen etabliert. Der Betriebsertrag im Investment Banking stieg gegenüber dem Vorjahr um 24% auf CHF 373.2 Mio. Trotz höherer erfolgsabhängiger Personalausgaben blieb der Geschäftsaufwand mit CHF 226.1 Mio. nahezu auf Vorjahresniveau. Mit einem Gewinn vor Steuern von CHF 147.1 Mio. konnte das Investment Banking das Vorjahresergebnis beinahe verdoppeln.

Ausblick
Die teilweise dramatischen Verwerfungen an den internationalen Finanzmärkten und die schwere Rezession, in die weite Teile der Welt geraten sind, beeinträchtigten das Geschäft mit institutionellen und privaten Kunden gleichermassen. Der Finanzsektor stabilisiert sich allmählich, ist aber noch weit entfernt vom Normalzustand. Gleichzeitig stellt die zunehmende Regulierung die ganze Branche vor grosse Herausforderungen. Obwohl erste Lichtblicke zu erkennen sind, ist die Gesundung der Wirtschaft und des Finanzsektors nicht abgeschlossen. Das Kundenvertrauen kehrt erst langsam zurück. „Die Vontobel-Gruppe blickt angesichts ihrer soliden Positionierung und ihres gesunden finanziellen Fundaments zuversichtlich in die Zukunft und setzt wieder verstärkt auf Wachstum. Wir wollen unsere hohe Kostendisziplin beibehalten und gleichzeitig unsere internationalen Aktivitäten weiter ausbauen, den Neugeldzufluss intensivieren und die betriebliche Effizienz verbessern“, bekräftigt CEO Herbert J. Scheidt. Die Unterlagen zum Jahresabschluss 2009 (Präsentation, Medienmitteilung, Jahresbericht) sind ab 7.00 Uhr unter www.vontobel.com/ir verfügbar.

Vontobel-Gruppe
Die Vontobel-Gruppe ist eine international ausgerichtete Schweizer Privatbank, deren Grundstein bereits 1924 in Zürich gelegt wurde. Vontobel ist auf die Vermögensverwaltung für Privatkunden und institutionelle Anleger sowie das Investment Banking spezialisiert. Der Gruppe waren per Ende Dezember 2009 Vermögen in Höhe von rund CHF 115 Mrd. anvertraut. Weltweit erbringen über 1’400 Mitarbeitende erstklassige und massgeschneiderte Dienstleistungen für international ausgerichtete Kunden. Die Namenaktien der Vontobel Holding AG sind an der SIX Swiss Exchange kotiert. Die Familien Vontobel und die gemeinnützige Vontobel-Stiftung besitzen die Aktien- und Stimmenmehrheit. www.vontobel.com

Quelle: Vontobel-Gruppe

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