Neue Aussenstelle in Shanghai

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Pro Helvetia bleibt in China. Der Stiftungsrat hat beschlossen, neben Warschau, Kapstadt, Kairo und New Delhi in Shanghai ein weiteres Verbindungsbüro zu eröffnen. Das neue Büro mit drei lokalen Mitarbeitenden verschafft Schweizer Künstlerinnen und Künstlern einen direkten Zugang zur dynamischen Kulturszene Chinas und ermöglicht Koproduktionen mit und Präsentationen von Kunst und Kultur aus der Schweiz. Um Synergien zu nutzen, hat sich die Kulturstiftung bei swissnex eingemietet, der Niederlassung des Staatssekretariats für Bildung und Forschung. Auf der Schweizer Botschaft in Peking ist ein zusätzlicher Arbeitsplatz bereit. Zur Verfügung steht ein Jahresbudget von gut 500’000 Franken, wovon 70 Prozent in künstlerische Aktivitäten fliessen. Im Vergleich zu klassischen Kulturzentren ist das eine überaus kostengünstige Lösung.

Der Entscheid für eine feste Niederlassung in China fiel nach den positiven Erfahrungen mit dem Programm «Swiss Chinese Cultural Explorations», welches am 30. April zu Ende geht. Gestartet war es im Sommer 2008 mit einem viel beachteten Beitrag zu «Synthetic Times», der ersten internationalen Ausstellung über digitale Kunst im National Art Museum of China (NAMOC) in Peking. Das Zürcher Ballett, ergänzt um chinesische Schauspieler, setzte im Herbst 2008 ein weiteres Glanzlicht. Seither wurden über 60 schweizerisch-chinesische Projekte realisiert: von experimenteller Musik über Literatur bis hin zur Esskultur. Wie schwungvoll sich dieser Kulturaustausch entwickelt hat, davon kann man sich bis Ende Mai in der Ausstellung «Timelapse» im CentrePasquArt in Biel überzeugen. Oder am Festival «CultureScapes» China, das diesen Herbst in Basel startet.

Computerspiele als Kunst der Zukunft
Neuland betritt Pro Helvetia mit dem Programm «GameCulture». Mit einem zweijährigen Schwerpunkt widmet sie sich ab Herbst 2010 der populärsten Unterhaltungsform des 21. Jahrhunderts. Das kreative Potential von Computerspielen ist in der Schweiz noch weithin unbekannt. Die öffentliche Diskussion dreht sich einzig um Suchtgefahr und «Killerspiele». Doch die Spiele entwickeln neue, intelligente Formen. Und sie wandeln sich zu einem Arbeitsfeld für Künstler unterschiedlichster Sparten – von Drehbuchautoren über Designer bis hin zu Komponisten. Eine Ausschreibung, die Pro Helvetia zusammen mit dem Bundesamt für Kultur lanciert, will die hiesigen Game-Designer ins Rampenlicht rücken und zu neuen Konzepten für anspruchsvolle Computerspiele ermutigen. Ausserdem lanciert Pro Helvetia verschiedene Ausstellungen und Diskussionsforen, welche die gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und ästhetischen Aspekte des Spiels beleuchten. Mit an Bord sind gewichtige Partner wie die Hochschule der Künste Zürich (ZHdK), die ETH Zürich, das Animationsfestival Fantoche in Baden, das Maison d’Ailleurs in Yverdon oder das Neuchâtel International Fantastic Film Festival. Das Programm «GameCulture» ist bis 2012 befristet. Es startet mit einem Budget von 1,5 Millionen Franken.

Kosten erneut gesenkt
Dank straffem Management ist es der Kulturstiftung im letzten Jahr erneut gelungen, die administrativen Kosten zu senken und zwar auf 13,1 Prozent gegenüber 13,8 Prozent im Vorjahr (gemäss den Normen der Zertifizierungsstelle für gemeinnützige Organisationen). Dies ermöglicht es der Stiftung, mit einem Maximum an Mitteln das Schweizer Kulturschaffen zu fördern. Die Zahl der Unterstützungsanfragen ist 2009 leicht auf 3’409 gestiegen (+77). Der Rahmenkredit des Bundes blieb mit 34 Millionen Franken gleich wie im Vorjahr.

Quelle: Pro Helvetia

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