Schweizer Uhrenexporte nach China boomen

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Shanghai, 31. Mai 2010 – China wird zum Schlüsselmarkt für Schweizer Exporteure, vor allem für die eidgenössische Uhren- und Präzisionsindustrie: “Im April exportierten Schweizer Unternehmen dieser Branche Waren im Wert von 380,8 Millionen Schweizer Franken nach China und Hongkong – das entspricht einem Anstieg von unglaublichen 86 Prozent in China und 15,6 Prozent in Hongkong im Vergleich zum Vorjahr“, berichtet Nicolas Musy, Managing Director der Nonprofit-Organisation Swiss Center Shanghai (SCS), bei weitem der grösste Cluster von Schweizer Unternehmen in China.

Laut aktuellen Zahlen der Eidgenössischen Zollverwaltung (EZV) wuchsen die Exporte der Branche für Uhren und Präzisionsinstrumente nach China und Hongkong im Zeitraum von Januar bis April im Jahresvergleich um 40,6 Prozent. Das Exportvolumen betrug 1,6 Milliarden Schweizer Franken. Die zweitgrösste Exportsparte war die Maschinenindustrie, die im selben Zeitraum Waren im Wert von 848,8 Millionen Schweizer Franken nach China und Hongkong exportierte – ein Zuwachs von 1,9 Prozent.

Sehr positive Handelsbilanz

Die gesamten Schweizer Ausfuhren nach China und Hongkong stiegen in den ersten vier Monaten 2010 um 21,4 Prozent auf 3,39 Milliarden Schweizer Franken, womit die Region zum weltweit fünftgrössten Importeur von Schweizer Waren aufstieg. Schweizer Exporte nach China wuchsen in dieser Zeitspanne viermal schneller als die weltweiten Exporte (+5,3%) und fast doppelt so schnell wie die Asien-Exporte (+12,2%). Das bedeutet: Der Handel mit China und Hongkong wird durch die positive Handelsbilanz von 1,2 Milliarden Schweizer Franken zu einem Jobmotor für die Schweiz.

„Uhren, Präzisionsinstrumente und Maschinen machen 72 Prozent der Schweizer Exporte nach China aus. Für das starke Exportwachstum ist aber der Sektor für Uhren und Präzisionsinstrumente alleine verantwortlich“, erklärt Musy. Von Januar bis April wuchsen die Uhren-Exporte nach China und Hongkong um 43,9 Prozent auf 1,2 Milliarden Schweizer Franken. Die Exporte von Präzisionsinstrumenten, wie zum Beispiel Mikroskope, Linsen und medizinische Geräte, nahmen um 33 Prozent zu. „Am Ende dieses Jahrzehnts wird Chinas Wirtschaft beinahe so groß sein wie die amerikanische. Das bedeutet, dass China das Potenzial hat, zum grössten Exportmarkt für die Schweiz zu werden. Deswegen muss die Schweizer Wirtschaft sicherstellen, dass auch die Exporte im Maschinensektor weiterhin steigen“, analysiert Musy.

„Nur sehr wenige Länder – neben der Schweiz vor allem Japan und Deutschland – können auf Handelsbilanzüberschüsse mit China verweisen. Heute machen Schweizer Exporte nach China zwar nur 5,4 Prozent der Gesamtexporte aus – der Handelsbilanzüberschuss mit China ist aber für stolze 16 Prozent des gesamten Überschusses verantwortlich“, betont der Experte. Musy weiter: „Das heisst unter anderem, dass dieser Handel die wichtige Schaffung von Arbeitsplätzen mit hoher Wertschöpfung in der Schweiz ermöglicht. Deswegen müssen wir die richtigen Handlungen setzen, um auch in Zukunft von Chinas Aufstieg zu profitieren.“

Um die Schweizer Maschinenindustrie in China zu unterstützen, hat das Swiss Center das so genannte SCS Maschinencenter in Shanghai eröffnet. Dort stehen auf 2300 Quadratmeter nicht nur Geschäfts- und Produktionsflächen zur Verfügung. Das SCS Maschinencenter bietet auch Raum für den Kundenservice, Trainings und Ausstellungen und wird chinesischen Besuchern Schweizer Qualität besser zugänglich machen. Das Swiss Center Shanghai unterstützt Schweizer Unternehmen beim Markteintritt in Asien mit Büro- und Gewerbeflächen, Government Relations und einem breiten Netzwerk an Experten, um Risiken zu minimieren.

Quelle: HagenPR

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