ICMEC: Einzigartige Kooperation namhafter Gesundheitsinstitutionen und Unternehmen will die sexuelle Ausbeutung von Kindern als wachsendes Problem der öffentlichen Gesundheit angehen

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Zürich, Schweiz – 11. Oktober 2012 – Das International Centre for Missing & Exploited Children (ICMEC) gab heute die Gründung einer einzigartigen Zusammenarbeit bekannt, die weltweit führende Unternehmen und Institutionen aus dem Gesundheitswesen vereint. Eine neue Global Health Coalition aus 25 Mitgliedern, die unterschiedliche Rollen im Gesundheitswesen abdecken, wird sich mit dem sexuellen Missbrauch und der Ausbeutung von Kindern als weltweites Problem der öffentlichen Gesundheit befassen.

„Zum ersten Mal kommen verschiedene Akteure des Gesundheitswesens zusammen, um den sexuellen Missbrauch und die Ausbeutung von Kindern als Herausforderung für die öffentliche Gesundheit anzugehen,“ sagte Dr. Franz Humer, Verwaltungsratspräsident von Roche, der zugleich Vorsitzender des International Centre for Missing & Exploited Children ist. „Diese Koalition wird die Praxis verändern, nach der die Welt bislang sexuellen Missbrauch und Ausbeutung von Kindern begegnet. Dies ist nur der Anfang. Wir werden daran arbeiten, noch mehr Unternehmen und führende Institutionen aus dem Gesundheitswesen für die Initiative zu gewinnen. Dieses Problem fordert die gleichen Massnahmen wie andere Herausforderungen in der öffentlichen Gesundheit: eine koordinierte globale Strategie.“

Nach Schätzungen von Wissenschaftlern werden mindestens eines von fünf Mädchen und einer von zehn Jungen sexuell missbraucht bevor sie das 18. Lebensjahr erreicht haben. Doch nur einer von drei Fällen wird angezeigt. Mindestens 1,8 Millionen Kinder werden zur Arbeit in der Sexindustrie gezwungen.

Studien der Mayo Clinic (USA), der US-amerikanischen Centers for Disease Control (CDC) und anderer stellen übereinstimmend fest, dass sexueller Missbrauch gesundheitliche Auswirkungen im Erwachsenenalter besitzt. Dies stellt sowohl eine lebenslange Belastung für die Opfer, als auch eine grosse gesundheitspolitische Herausforderung dar.

Ernie Allen, Präsident und CEO von ICMEC, sagte: „Trotz einer Vielzahl wichtiger internationaler Verträge und Konventionen und einer nie zuvor dagewesenen Öffentlichkeit verschlimmert sich das Problem. Bislang hat sich die weltweite Reaktion auf sexuellen Missbrauch an Kindern vor allem auf gesetzgebende und polizeiliche Massnahmen konzentriert. So wichtig diese auch sind, fehlt es nach wie vor an einer koordinierten internationalen Strategie, um diesem schleichenden Problem für das öffentliche Gesundheitswesen zu begegnen. Eine Zusammenarbeit aller Akteure des Gesundheitswesens ist notwendig, um das Problem weltweit wirkungsvoll zu bekämpfen.“

Die Kooperation wird sich unter anderem dafür einsetzen, sexuellen Missbrauch und Ausbeutung von Kindern präventiv durch die Verbesserung medizinischer Ausbildung zu verhindern, Opfer frühzeitiger zu identifizieren, epidemiologische Forschung durchzuführen, Lücken in der Behandlung der Opfer zu identifizieren und die psychiatrische Betreuung zu verbessern.

Der Global Health Coalition gehören einerseits pharmazeutischen Unternehmen aus sechs verschiedenen Ländern an, zum anderen führende Institutionen des Gesundheitswesens, darunter weltweit führende Einrichtungen wie die Mayo Clinic, Centers for Disease Control and Prevention (CDC), Bambino Gesù Pediatric Hospital, American Academy of Pediatrics, Harvard Medical School, führende Experten im Bereich des Kindsmissbrauches und weitere.

Dr. Daniel Broughton von der Mayo Clinic erklärte: „Ein sexueller Missbrauch in der Vergangenheit ist mit Selbstmordversuchen, post-traumatischen Belastungsstörungen, Angststörungen, Depressionen und Ess-und Schlafstörungen verbunden. Dies hat eine Studie der Mayo Clinic im Jahr 2010 gezeigt. Sexueller Missbrauch verändert die Hirnstruktur eines Kindes und hat ernsthafte lebenslange Auswirkungen auf die Gesundheit. Missbrauch schafft psychische und physische Gesundheitsrisiken, darunter erhöhtes Todesrisiko durch Diabetes, Krebs und Herzerkrankungen.“

Zu den Gründungsmitgliedern der Koalition gehören Roche (Schweiz); Almirall (Spanien); GlaxoSmithKline (UK); Merck (USA); Menarini (Italien); UCB (Belgien); Forest Laboratories (USA); Mayo Clinic (USA); CDC (USA); Bambino Gesù (Vatikan); American Academy of Pediatrics (USA; Interpharma (Schweiz) und viele andere.

ICMEC hat in der Vergangenheit bereits erfolgreich andere freiwillige Koalitionen von Industrie und Institutionen zusammengebracht und geführt. ICMEC führt auch die Financial Coalition Against Child Pornography, in der 34 Finanz-und Internet-Unternehmen an der Beseitigung kommerzieller Kinderpornografie arbeiten. In der Technology Coalition, die ICMEC ebenfalls führt, entwickeln neun grosse Internet-Unternehmen Technologien, um Tätern die Nutzung des Internets für die Ausbeutung und den Missbrauch von Kindern zu erschweren. So stellt ICMEC zum Beispiel Unternehmen und Strafverfolgungsbehörden Technologie wie Microsoft PhotoDNA und CETS (Child Exploitation Trafficking System) weltweit kostenlos zur Verfügung.

 

Information über das International Centre for Missing & Exploited Children
Das International Centre for Missing & Exploited Children ist eine private, gemeinnützige Organisation nach (c)(3) und eine Nicht-Regierungs-Organisation mit Sitz in den USA. Es ist der führende Träger für die internationale Bekämpfung von Kindesentführung und sexueller Ausbeutung von Kindern. Die Organisation hat ein weltweites Netzwerk mit 22 Nationen aufgebaut, Strafverfolgungsbehörden in 121 Ländern ausgebildet und mit Parlamenten in 74 Ländern zusammengearbeitet, um neue Gesetze zur Bekämpfung der Kinderpornografie einzuführen. Neue Zentren für vermisste und ausgebeutete Kinder wurden in Belgien, Südafrika, Rumänien und Russland, sowie ein regionales Zentrum in Südosteuropa geschaffen. Die Organisation hat auch ein Partnerschaftsabkommen mit Interpol, der Organisation Amerikanischer Staaten und der Haager Konferenz für internationales Privatrecht entwickelt. Für weitere Informationen besuchen Sie www.icmec.org.

Quelle: Roche

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