Am 29. November 2024 haben der Bund, der Kanton Wallis, die Grande Dixence SA sowie Vertreter der Konzessionsgemeinden in Anwesenheit von Bundesrat Albert Rösti die «Begleitgruppe Gornerli» gegründet. Sie soll die rasche Realisierung des Mehrzweckspeichers Gornerli, dem grössten Projekt des «Runden Tisches Wasserkraft», sicherstellen. An der ersten Begleitgruppensitzung haben alle Teilnehmenden ihre Bereitschaft bekräftigt, die weiteren Verfahrensschritte und Meilensteine zu koordinieren und eng zusammenzuarbeiten. So soll die Realisierung dieses in vielerlei Hinsicht wertvolle Mehrzweckspeicher-Projekt gezielt vorangetrieben werden.
Auf Einladung der Grande Dixence SA haben sich heute in Visp Vertreterinnen und Vertreter des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK), des Kantons Wallis, der Grande Dixence SA sowie deren Konzessionsgemeinden getroffen, um die Begleitgruppe Gornerli ins Leben zu rufen. Die Begleitgruppe hat zum Ziel, eine zügige Realisierung des Mehrzweckspeichers Gornerli zu ermöglichen. Dies soll mit einer guten Koordination und einem gemeinsam abgestimmten Vorgehen zwischen den Behörden, den Konzessionsgebern, dem Konzessionsinhaber und den verschiedenen Interessensgruppen sichergestellt werden. Um die diversen Interessensgruppen bestmöglich zu berücksichtigen, wird im Rahmen einer separaten Begleitgruppe ein aktiver, partizipativer Einbezug der diversen Umwelt- und Landschaftsschutzorganisationen, dem Schweizerischen Fischereiverband sowie verschiedenen Tourismusorganisationen sichergestellt.
Konsens für eine rasche Realisierung des Gornerli
Der Mehrzweckspeicher Gornerli ist das grösste der 16 Projekte des «Runden Tisches Wasserkraft». Mit dem Potenzial, durch die Nutzung der bereits bestehenden Kraftwerksanlagen der Grande Dixence zusätzlich 650 GWh Stromproduktion vom Sommer in den Winter zu verlagern, leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der nationalen Stromversorgung. In diesem hohen nationalen Interesse gründet denn auch der Einsitz des UVEK in der Begleitgruppe, wie der an der ersten Sitzung anwesende Bundesrat Albert Rösti betont:
«Das Gornerli ist ein zentrales Puzzlestück der Schweizer Energiezukunft. Es freut mich deshalb sehr, dass alle Teilnehmenden der heutigen Sitzung ihren Willen bekräftigt haben, am gleichen Strick ziehen und dafür zu sorgen, dass das Gornerli so rasch wie möglich in Betrieb geht.»
Kanton Wallis spielt zentrale Rolle beim Ausbau der Wasserkraft
Für den Kanton Wallis steht die Realisierung der 8 Walliser Projekte des «Runden Tisches Wasserkraft» im Vordergrund. «Die Hälfte der Projekte des «Runden Tisches Wasserkraft» sind im Kanton Wallis geplant. Wir sind stolz, beim Ausbau der Wasserkraft und bei der sicheren Stromversorgung der Schweiz eine zentrale Rolle zu spielen», so Roberto Schmidt, Walliser Staatsrat und Vorsteher des Departements für Finanzen und Energie. «Das Gornerli ist dabei ein beispielhaftes und zukunftsweisendes Projekt. Der Kanton Wallis wird sich dafür einsetzen, dass das Gornerli und die anderen Projekte des «Runden Tisches Wasserkraft» rasch vorangetrieben werden, denn diese Projekte stärken die Winterversorgung langfristig und sind ein Eckpfeiler der Walliser Wasserkraftstrategie.»
Gemeinden profitieren von Hochwasserschutz und Wasserversorgung
Neben der Erhöhung der Energieproduktion und der Stärkung der Stromversorgungssicherheit leistet das Gornerli einen bedeutenden Beitrag für die Wasserversorgung der gesamten Region und für den Hochwasserschutz in Zermatt, aber auch im ganzen Mattertal, dem Val d’Hérens und der Rhone. Dies seien für die Gemeinden überzeugende Argumente, betont Romy Biner-Hauser, Gemeindepräsidentin von Zermatt und Vertreterin der Konzessionsgemeinden. «Der Gornerli-Stausee hätte die beiden Hochwasser diesen Juni in Zermatt entscheidend entschärfen können. Eine grosse Menge Wasser hätte zurückgehalten und kontrolliert abgeleitet werden können. Gleichzeitig gewinnt mit den abschmelzenden Gletschern die Sicherung der regionalen Trink- und Brauchwasserversorgung an Bedeutung. Dank der zusätzlichen Speicherkapazitäten wird das Projekt Gornerli den Kraftwerkkomplex Grande Dixence langfristig stärken, was auch im Sinne aller Konzessionsgemeinden ist. Für die Zukunft brauchen wir nebst der Stromproduktion, die Schutzmassnahmen und den Wasserspeicher. Das Gornerli bietet diese Möglichkeiten.»
Projektentwicklung ist auf Kurs
Um das Projekt zu realisieren, ist aufgrund der bereits bestehenden, umfangreichen Infrastruktur der Grande Dixence einzig der Bau einer Staumauer und ein unterirdisches Pumpwerk notwendig. Die Projektierung ist auf Kurs.
Amédée Murisier, Verwaltungsratspräsident der Grande Dixence SA:
«Das Gornerli ist das grösste und wichtigste Projekt des Runden Tisches Wasserkraft und damit ein Generationenprojekt. Die sichere Stromversorgung der Schweiz hängt wesentlich vom Gornerli ab. Das technische Vorprojekt ist abgeschlossen, die Planung für das Bauprojekt ist im Gang und es ist im Richtplan des Kantons aufgenommen. Nun sind wir alle gefordert, das Projekt zügig voranzutreiben. Mit einem straffen Verfahren – und wenn alle am gleichen Strang ziehen – ist eine Realisierung 2031 noch möglich. Dafür darf jetzt aber keine Zeit verloren gehen.»
>> Weitere Informationen: Projektwebseite Mehrzweckspeicher Gornerli
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Quelle:
Alpiq Holding Ltd.
alpiq.com