An der 18. Schweizer Solarpreisverleihung vom 5. September 2008 im Messezentrum Zürich erhalten neun Preisträger den Schweizer Solarpreis 2008, darunter zwei Persönlichkeiten und eine Institution. In der Kategorie Neubauten wird weltweit erstmals ein Mehrfamilienhaus ausgezeichnet. Das Objekt aus Riehen (BS) verkauft zusätzlich zu seinem Jahresenergiebedarf noch 120 Prozent seines Solarstromertrages an das öffentliche Netz. Berücksichtigt man dazu noch die Solarwärme, weist dieser PlusEnergieBau eine Eigen-energieversorgung von 262 Prozent aus. Somit ist dieses Mehrfamilienhaus quasi ein Solarkraftwerk, das ein zweites Mehrfamilienhaus versorgen kann. Ähnlich sensationell sind die Energieeinsparungen in der Kategorie Bausanierungen: 87 Prozent weniger Energiezufuhr benötigt ein 1967 erstelltes 6-Familienhaus nach der Sanierung. In der Kategorie Energieanlagen gewinnt das wegweisende Photovoltaikdach der ersten Solarfabrik der Schweiz in Plan-les-Ouates (GE). Die Société d’Energie Solaire (SES) erzeugt damit auf ihrer Dachfläche von 3400 Quadratmetern mit einer Leistung von 571 kWp rund 550’000 kWh/a. Die gewonnene Energie wird direkt für die Produktion von Solarpanels verwendet. Innovativ und zukunfts-trächtig sind auch die Solarschindeln der Firma Solaire Suisse in Gasel (BE). Die ästhetisch optimal integ-rierbaren Solarschindeln bedeuten einen Meilenstein für die Solarstromerzeugung auf geschützten und historische Bauten.
Die Schweizer Solarpreisträger 2008 zeigen, dass sich heutig Gebäudetechnologie, gute Architektur und Ästhetik so kombinieren lassen, dass Gebäude in der Lage sind, vielfältigste Ansprüche zu erfüllen. Solche energiesanierten Gebäude und PlusEnergieBauten bieten Mietern und Vermietern eine Lösung für exorbi-tante Erdöl- und Stromrechnungen. Mit der neuen Gebäudetechnologie können bei einer jährlichen Bau-Erneuerungsrate von zwei Prozent der 1,5 Millionen Bauten können zwei Milliarden kWh pro Jahr einge-spart werden. Ohne weitere Forschungsmittel, allein mit dem heutigen Stand der Technik, lässt sich so alle vier Jahre ein fossiles oder nukleares Grosskraftwerk (GKW) substituieren: Bis 2020 sind das mehr als drei Grosskraftwerke und längerfristig bis 120 Mia. kWh/a oder 15 Grosskraftwerke. Das innovative Gebäu-detechnologie-Gewerbe ist in der Lage, die 70 bis 95 Prozent Energieverluste im Bausektor zu substituie-ren. Möglich ist dies vor allem dank guter Wärmedämmung in Kombination mit Solarenergie.
Die Erstellung solcher Bauten verdanken wir dem fortschrittlichen Gebäudegewerbe in Zusammenarbeit mit weitsichtigen Bankinstituten.
Quelle: Solar Agentur Schweiz