Archiv für 22. Juni 2009

Informationsreise der APK-N nach Haiti und Kuba

Montag, 22. Juni 2009

In Haiti traf sich die Delegation der APK-N mit dem Präsidenten der Abgeordnetenkammer, mit dem Präsidenten des Senats sowie mit dem Präsidenten und weiteren Mitgliedern des Ausschusses für auswärtige Angelegenheiten der Abgeordnetenkammer. Des Weiteren fanden Gespräche statt mit der Premierministerin sowie mit dem Chef der Mission der Vereinten Nationen für die Stabilisierung Haitis (MINUSTAH), begleitet von Vertreterinnen und Vertretern von internationalen Organisationen. Zudem besuchte die Delegation das Spital der Staatsuniversität von Haiti, ein Logistikhub des Welternährungsprogramms, das von der schweizerischen Humanitären Hilfe unterstützt wird, sowie ein Privatunternehmen, welches Trinkwasser produziert. Schliesslich traf die Delegation mit Vertreterinnen und Vertretern der haitianischen Zivilgesellschaft sowie der schweizerischen Gemeinschaft in Haiti.

In Kuba führte die Delegation Gespräche mit den Vizepräsidenten der nationalen Versammlung, mit dem Präsidenten der Kommission für internationale Beziehungen sowie mit dem Präsidenten der parlamentarischen Freundschaftsgruppe Cuba – Schweiz. Ferner traf sie mit dem stellvertretenden Chef der Abteilung Internationale Beziehungen im Zentralkomitee der KPK, mit dem Vizeminister für auswärtige Angelegenheiten, mit dem Direktor für alternative Energien im Ministerium für Basisindustrie sowie mit der Direktorin für Entwicklungszusammenarbeit im Ministerium für ausländische Investitionen und wirtschaftliche Kooperation. Anlässlich eines Zwischenhaltes in Miami traf sich die Delegation mit dem Präsidenten der Cuban American National Foundation, einer Organisation der Exilkubaner. Schliesslich fand ein Treffen mit dem Präsidenten der Schweizerisch-Kubanischen Handelskammer sowie mit Vertreterinnen und Vertretern von Schweizer Firmen in Kuba statt. Im Mittelpunkt der Gespräche standen die politischen, sozialen, wirtschaftlichen und energiepolitischen Herausforderungen Kubas, die Beziehungen zu den USA, die Frage der Menschenrechte sowie die bilateralen Beziehungen zwischen der Schweiz und Kuba.

Neben den Gesprächen auf politischer Ebene stellten Aktivitäten und Projekte, die von der schweizerischen Entwicklungszusammenarbeit unterstützt werden, einen weiteren Schwerpunkt der Reise dar. In Havanna wurden der Delegation ein Institut für Krebsforschung sowie das Renovationsprojekt der Altstadt präsentiert. In der Provinz Villa Clara besichtigte sie Forschungs- und Entwicklungsprojekte im Bereich der Herstellung von ökologischen Baumaterialien und der Wiederaufforstung durch Bambus-Pflanzungen. Zudem unterhielt sie sich mit Verantwortlichen der Universität der Provinz und eines regionalen Spitals sowie mit Vertretern der Gemeinde von Manicaragua.

Das intensive und vielfältige Besuchsprogramm hat es der Delegation der APK-N ermöglicht, einen Eindruck der stark ungleichen Entwicklungsstadien der beiden Länder, ihrer gegenwärtigen Herausforderungen und deren geschichtlichen Wurzeln zu erhalten. In Haiti konnte die Delegation aus erster Hand feststellen, dass eine äusserst schwierige Situation herrscht, die sich durch extreme Armut der Grossmehrheit der Bevölkerung, riesige wirtschaftliche, soziale und ökologische Probleme und schwache staatliche Institutionen kennzeichnet. Die politischen Behörden sind sich dessen bewusst, aber das Fehlen eines Grundkonsens über eine Zukunftsvision für das Land sowie knappe Mittel und ineffiziente Strukturen legen ihre Aktion lahm. Vor diesem Hintergrund spielt die MINUSTAH aus Sicht der Delegation eine wesentliche und zurzeit unverzichtbare stabilisierende Rolle. Die Verbesserung der Sicherheitslage, die aktive und lernfähige Bevölkerung sowie die grosse Bedeutung, welche die Eltern der Ausbildung ihrer Kinder beimessen, lassen in den Augen der Delegation auf eine bessere Zukunft für Haiti hoffen.

In Kuba stehen bemerkenswerten Errungenschaften etwa in den Bereichen Gesundheit, Erziehung, Grundversorgung der Bevölkerung, Zivilschutz und Forschung grosse Probleme in der Landwirtschaft, bei der Zahlungsbilanz oder bei der Energieversorgung gegenüber. Die Delegation hat festgestellt, dass Anstrengungen unternommen werden, etwa im Bereich der erneubaren Energien oder der Direktinvestitionen, um eine Lösung für diese Probleme zu finden. Eine gewisse Öffnung lässt sich im Bereich der Menschenrechte erkennen. Diesbezüglich haben die kubanischen Gesprächspartner ihre Wertschätzung für den Menschenrechtsdialog mit der Schweiz zum Ausdruck gebracht. Gleichzeitig haben sie aber unterstrichen, dass für sie die Institutionen, die den Konsensus und die Einheit des Landes gewährleisten, unverzichtbar sind. Was die vom amerikanischen Präsidenten Obama angekündigte Bereitschaft, die Beziehungen zu normalisieren und das Embargo zu lockern, anbelangt, betonten die kubanischen Gesprächspartner, dass sie für ein Dialog offen stehen, aber auf konkrete Schritte seitens der Vereinigten Staaten warten.

Was die Schweizer Präsenz in den besuchten Ländern anbelangt, war die Delegation von der Kompetenz der Mitarbeitenden der DEZA sowie deren lokalen Partner sehr beeindruckt. Diese setzen qualitativ hoch stehende Projekte um, die einen bedeutenden und geschätzten Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Bevölkerung leisten. Die Delegation spricht diesen Personen, die sich motiviert und professionell für die humanitäre Hilfe und für die Entwicklungszusammenarbeit einsetzen, ihre Anerkennung aus.

Die Delegation der APK-N stand unter der Leitung von Kommissionspräsident Geri Müller (G/AG) und setzte sich zusammen aus den Nationalrätinnen Francine John-Calame (G/NE) und Kathy Riklin (CEg/ZH) sowie aus den Nationalräten Hans-Jürg Fehr (S/SH), Walter Müller (RL/SG), Rudolf Rechsteiner (S/BS) und André Reymond (V/GE).

Bern, 22. Juni 2009 Parlamentsdienste

Quelle: News Service des Schweizer Parlaments

Beste Köpfe sollen in der Schweiz bleiben können: Vorschlag zur Revision des Ausländergesetzes in der Vernehmlassung

Montag, 22. Juni 2009

In Umsetzung einer parlamentarischen Initiative von Nationalrat Jacques Neirynck (CVP/VD) stimmte die SPK mit 23 zu 1 Stimmen bei einer Enthaltung dem Vorentwurf für eine entsprechende Änderung des Bundesgesetzes über die Ausländerinnen und Ausländer (AuG) zu (08.407 Pa.Iv. Erleichterte Zulassung und Integration von Ausländerinnen und Ausländern mit Schweizer Hochschulabschluss). Mit ihrer Vorlage will die SPK eine Reihe von Missständen im Bereich der Zulassungsvoraussetzungen, beim Aufenthalt zu einer Aus- oder Weiterbildung sowie bei der Erteilung von Niederlassungsbewilligungen für Studierende und für Studienabgängerinnen und -abgänger aus Nicht-EU/-EFTA-Staaten beseitigen, die von Universitäts- und Wirtschaftskreisen seit Jahren kritisiert werden.

In ihrer Gesetzesvorlage präsentiert die Kommission drei konkrete Vorschläge zur Änderung des AuG: Die geltende Vorrangregelung soll so geändert werden, dass neu auch Personen aus Drittstaaten mit einem Schweizer Hochschulabschluss auf dem Arbeitmarkt zugelassen werden, wenn deren Erwerbstätigkeit von hohem wissenschaftlichen oder wirtschaftlichen Interesse ist. Weiter soll eine „gesicherte Wiederausreise“ nicht mehr als generelle Bedingung für die Erteilung einer Aufenthaltsbewilligung zu Aus- oder Weiterbildungszwecken vorausgesetzt werden. Schliesslich sollen bei der Erteilung einer Niederlassungsbewilligung unter bestimmten Voraussetzungen frühere Aufenthalte zur Aus- und Weiterbildung nachträglich angerechnet werden.

Durch ihre Vorlage will die SPK den Bedürfnissen der betroffenen ausländischen Hochschulabsolventinnen und -absolventen, der Hochschulen, des schweizerischen Arbeitsmarktes und der Wirtschaft gleichermassen gerecht werden. Dabei soll die Kohärenz des Ausländergesetzes und die Praktikabilität des Gesetzesvollzugs gewahrt werden.
Mit der vorgeschlagenen Gesetzesänderung will die SPK dazu beitragen, dass die Schweiz auch langfristig ihren Spitzenplatz unter den führenden Bildungs- und Wirtschaftsnationen behaupten kann. Ein Kommissionsmitglied lehnt den Gesetzesentwurf ab, weil die geltenden Regelungen im Ausländerrecht ausreichten, um die Bedürfnisse der Schweizer Wirtschaft nach hoch qualifiziertem Personal zu befriedigen.

Die Vernehmlassung dauert bis am 15. Oktober 2009. Die Vorlage der SPK ist im Internet greifbar unter folgender Adresse:
http://www.parlament.ch/d/dokumentation/berichte/vernehmlassungen/08-407/Seiten/default.aspx

Bern, 22. Juni 2009 Parlamentsdienste

Quelle: News Service des Schweizer Parlaments

PharmaCenter: Kompetenzzentrum für Pharmawissenschaften wird eröffnet

Montag, 22. Juni 2009

Die Wissenschaften des Lebendigen – die Life Sciences – bilden einen der beiden Profilierungsbereiche in der strategischen Ausrichtung der Universität Basel. Das bessere Verständnis für biomedizinische Grundlagen trägt wesentlich zur Entwicklung neuer, wirksamerer und sicherer Medikamente bei. Eine grosse Anzahl Forschender beschäftigt sich direkt oder indirekt mit Problemen der Arzneimittelentwicklung und -anwendung; sie erhalten mit der Schaffung des Kompetenzzentrums ein neues Forum für Gedankenaustausch und Zusammenarbeit. Mit dem neuen PharmaCenter wird an der Universität Basel nun offiziell ein Schwerpunkt in der Wissenschaft der Medikamentenentwicklung und -anwendung gesetzt.

In einjähriger Vorarbeit wurden die Strukturen geschaffen, die es den Forschenden ermöglichen, ihre Kompetenz in Forschung und Lehre zu bündeln und ihre Aktivitäten insbesondere in der Ausbildung aufeinander abzustimmen. Die pharmazeutische Industrie in Basel hat sich dem Vorhaben gegenüber sehr offen und unterstützend gezeigt, und erste Kooperationen werden in die Wege geleitet. Das Zentrum ist offen für Forschende, die sich mit Fragestellungen der pharmakologischen Beeinflussung biologischer Systeme beschäftigen oder die sich die Entwicklung und Anwendung von Pharmaka vorgenommen haben.

Die Einweihung und Gründungsversammlung finden am kommenden Donnerstag, 25. Juni 2009, um 18.30 Uhr im Hörsaal 1 des Pharmazentrums statt. Am Einführungsseminar werden der Vizerektor Forschung und Nachwuchsförderung, Prof. Peter Meier-Abt, das Konzept «Industry on Campus» vorstellen und Dr. Andreas Wallnöfer von der Firma Hoffmann-La Roche die «Personalized healtcare as a drug development strategy» erläutern.

Quelle: Universität Basel

Pro Helvetia vergibt 17 Kompositionsaufträge

Montag, 22. Juni 2009

Mit ihren jährlich vergebenen Kompositionsaufträgen ermöglicht Pro Helvetia etablierten wie aufstrebenden Tonkünstlern das Schaffen neuer Werke und Tonträger. Die Stiftung legt dabei einen Fokus auf die enge Zusammenarbeit zwischen Komponisten, Veranstaltern und Ensembles und schafft damit ideale Voraussetzungen für die Verbreitung der neuen Werke, auch über die Landesgrenzen hinaus. Auch 2009 profitieren 17 Musikschaffende aus Klassik, Pop und Volksmusik von dieser Form der Musikförderung. Die Kompositionsaufträge ermöglichen es ihnen, sich auf die Kreation zu konzentrieren und sich auf nationalen und internationalen Bühnen zu profilieren.

Einen Teil der Beiträge hat Pro Helvetia in diesem Jahr erstmals für Neukompositionen anlässlich des Schweizer Tonkünstlerfestes berücksichtigt, das 2010 im Rahmen des Lucerne Festivals stattfindet. Pro Helvetia setzt ein Zeichen und vergibt hierzu gleich sechs Aufträge, um der Neuen Schweizer Musik eine internationale Plattform zu bieten.

Im Jahr 2009 erhalten folgende Musikerinnen, Musiker und Formationen einen Kompositionsauftrag von Pro Helvetia:

Klassik
Für das Schweizer Tonkünstlerfest im Rahmen des Lucerne Festival 2010 vergibt die Stiftung fünf Aufträge im Bereich Klassik:
– Cécile Marti, Kriens, Werk für Bettina Boller und Collegium Novum Zürich
– Xavier Dayer, Genf, Werk für Collegium Novum Zürich
– Stefan Wirth, Zürich, Werk für Collegium Novum Zürich
– Nadir Vassena, Castel San Pietro, Werk für basel sinfonietta
– Dieter Ammann, Zofingen, Werk für das Lucerne Festival Academy Orchestra

Weitere Aufträge im Bereich Klassik gehen an:
– Daniel Weissberg, Nunningen, und
– Jakob Ullmann, Basel/Berlin
Musik zum visuellen Oratorium «Dreizehn13» zur Geschichte des Badischen Bahnhofs, Regie Desirée Meiser, Video Nives Widauer, Gare du Nord, Basel, Oktober 2009

– Martin Jaggi, Zürich
Trio für Klarinette, Klavier und Violoncello (Eduard Brunner, Massimiliano Damerini und Walter Grimmer), Beijing Contemporary Music Festival Mai 2010 und weitere Festivals

Popmusik
Aufträge für jeweils neues Repertoire und Tonträger erhalten:
– Dog Almond, Nyon/Genf
– Bonaparte, Bern/Berlin
– Heidi Happy, Luzern
– Evelinn Trouble, Zürich
– Mental Groove Records, Genf, Produktionen mit: Kadebostan, Water Lilly, Shaka

Volksmusik und andere Musikgenres
– Hans Hassler, Hagendorn
Musik zur «Luzärner Puure Operette» für Ländlerkapelle, Text Heinz Stalder, Regie Louis Näf

– Michael Wertmüller, Thun, Berlin
Werk für Klavier/Hammond-Orgel und Orchester (Dominik Blum, basel sinfonietta) Schweizer Tonkünstlerfest im Rahmen des Lucerne Festivals 2010

– Antoine Chessex, Berlin
Komposition für Instrumentalensemble und Tonband

– Ralph Steinbrüchel, Zürich
Komposition zwischen digitaler Synthetik und organischen Strukturen mit CD-
Veröffentlichung

Quelle: Pro Helvetia

Nachhaltigkeitsresearch der Bank Sarasin: Allen Turbulenzen zum Trotz – Erneuerbare Energien bleiben im Trend und dies zu Recht

Montag, 22. Juni 2009

Kreditkrise und Rezession gehen auch an Zukunftsbranchen wie den «Erneuerbaren Energien» nicht spurlos vorbei. Gerade die jungen Unternehmen in diesem Bereich wurden von den wirtschaftlichen Turbulenzen richtiggehend durchgeschüttelt. Unvermittelt findet sich die Branche in einer eigentlichen strukturellen Marktbereinigung. Über die aktuellen Turbulenzen und die damit verbundenen verhagelten Geschäftsergebnisse, darf aber nicht vergessen werden, dass der langfristige Ausblick für erneuerbare Energien ausgesprochen positiv ist. Sie sind ein entscheidender Pfeiler auf dem Weg zu Klimaschutz und Reduktion von Energieimporten. Aktuell kommen die wesentlichen Nachfrageimpulse von den staatlichen Konjunkturpaketen und vom wachsenden Engagement der Stromversorger. Damit können die erneuerbaren Energien sogar kurzfristig zum Profiteur der aktuellen Krise werden.

Das Jahr 2008 wird als Jahr der Widersprüche in die Geschichte der «Erneuerbaren» eingehen. Auf der einen Seite gilt es mit der Installation von zusätzlich 40 Gigawatt einen enormen Wachstumsschub zu konstatieren. Erstmals wurde in Europa und den USA mehr Kapazität zur Gewinnung von Energie aus erneuerbaren als aus konventionellen Quellen installiert. Weltweit legte die Photovoltaik um 125% Leistung zu, die Windenergiekapazität um 42%. Trotz dieses Rekordwachstums sind die Börsenkurse der «Erneuerbaren» in derselben Periode massiv eingebrochen. Dies aufgrund einer dramatischen Mischung von Finanzkrise, Rezession, sinkendem Ölpreis und wachsenden Überkapazitäten. Diese Tendenz hat sich im ersten Quartal 2009 noch einmal verschärft: Nebst dem anhaltenden Kurszerfall ist nun auch die Nachfrage nach Sonnen- und Windenergie stark zurückgegangen. In der Folge stehen wir weltweit mitten in einer Phase der Marktkonsolidierung. In der neuen Nachhaltigkeitsstudie der Bank Sarasin & Cie AG mit dem Titel “Erneuerbare Energien: Reinigendes Gewitter vor dem nächsten Sonnenschein“ werden das aktuelle Marktumfeld wie auch die Zukunftsaussichten der verschiedenen Technologien, Märkte und Unternehmen im Bereich der «Erneuerbaren Energien» (d.h. Windenergie, Geothermie und Photovoltaik) ausführlich beleuchtet.

Licht am Ende des Tunnels in Sicht
Neben den langfristig intakten Perspektiven sind inzwischen auch einige kurzfristig positive Signale auszumachen. An erster Stelle stehen dabei die global geschnürten Konjunkturpakete mit Investitionsprogrammen für die «Erneuerbaren» im Umfang von USD 180 Mia. Die Frage ist zurzeit noch, wann diese Programme effektiv wirksam werden. Im Moment ist davon auszugehen, dass im laufenden Jahr erst rund USD 40 Mia. tatsächlich ausgegeben werden. Rund USD 75 Mia. dürften 2010 folgen.

Weiter wird sich die Rolle der Stromversorger als stabilisierendes Element bei der Nachfrage erweisen. Sie verfügen über die entsprechende Liquidität und können die Finanzierung von erneuerbaren Energieprojekten sichern. Allerdings gilt es zu berücksichtigen, dass gerade das Engagement grosser Energieproduzenten wie EDF oder E.ON gewissen Zyklen ebenso unterworfen ist, wie dasjenige der Ölgiganten Shell oder BP und nicht zuletzt von der politischen Diskussion in den einzelnen Ländern geprägt wird.

Nachhaltiges Schweizer Private Banking seit 1841.
Aus dem Verkäufermarkt ist in den letzten Monaten ein Käufermarkt geworden. Dies führt zu überdurchschnittlichen Preissenkungen bei erneuerbaren Energiesystemen. Technologien wie Kleinwasserkraftwerke, Windenergie und Geothermie können dadurch schon bald Netzparität erreichen. Aber auch die bisher sehr teure Photovoltaik hat ihre Gestehungskosten im genannten Zeitraum um 20-30% senken können.

Der Fluch der guten Tat
So positiv die kurzfristigen Auswirkungen der staatlichen Konjunkturpakte im Bereich der erneuerbaren Energien zu bewerten sind, so ist damit doch die Gefahr verbunden, dass notwendige strukturelle Anpassungsprozesse verzögert werden. Auch gilt es Fragezeichen zu setzen, was die Relation von Kosten und Nutzen angeht, insbesondere auch hinsichtlich der Erhaltung und Schaffung von heimischen Arbeitsplätzen. Hier wird es definitiv regionale Verschiebungen geben, indem eine Verlagerung der Produktion von Komponenten für erneuerbare Energien nach China und in die USA erfolgt. Eine derartige Verschiebung mag aus nationaler Sicht Fragen aufwerfen und möglicherweise zu einer politisch motivierten Reduktion der entsprechenden Förderprogramme in Europa führen. Diese Entwicklung wird aber das globale Wachstum der «Erneuerbaren» nicht aufhalten können.

Für die langfristige Perspektive der «Erneuerbaren» ist jedoch entscheidend, dass die mit einem konsequenten Vorantreiben von erneuerbaren Energieprojekten verbundenen technischen Fragen im Zusammenhang mit Verfügbarkeit und Integration in das bestehende Stromnetz lösbar sind. Dies zeigen nicht nur verschiedene Studien eindeutig auf, sondern der heute schon hohe Anteil an Sonnen- und Windenergie in Ländern wie Dänemark, Deutschland oder Spanien liefert auch den effektiven Tatbeweis.

Unberechtigte Kritik
In der Diskussion um die Zukunftsperspektiven der erneuerbaren Energien erfreuen sich einige kritische Argumente, obwohl falsch, einer erstaunlichen Langlebigkeit. So heisst es immer wieder, dass die für Herstellung von Photovoltaikanlagen notwenige Energie grösser sei als die von einer derartigen Anlage je erzeugte Energie. Tatsächlich konnte aber die sogenannte Energierückzahldauer aufgrund der markanten technischen Fortschritte deutlich gesenkt werden und liegt heute bei noch knapp zwei Jahren. Danach produziert eine Photovoltaikanlage noch während 20 bis 25 Jahren Strom. Bei den Windturbinen ist die Energierückzahldauer sogar auf 7 Monate verkürzt worden. In den weiteren rund 20 Jahren Betriebszeit liefert eine Windturbine also noch 35 Mal mehr Energie als zur Herstellung der Anlage notwendig war.

Ein weiteres Argument der Kritiker betrifft die Verfügbarkeit erneuerbarer Energie; etwa die Abhängigkeit von meteorologischen Einflüssen. Aber allein die Tatsache, dass heute in der EU schon gegen 100 Gigawatt Leistung in Speicherseen zur Überbrückung von windschwachen oder bewölkten Stunden zur Verfügung stehen, relativiert den Einwand. Und gerade die Schweiz besitzt einen vergleichsweise hohen Anteil an Pumpspeicherseen. Dies eröffnet auch den Stromerzeugern interessante Geschäftsopportunitäten. Auf absehbare Zeit ergeben sich zudem aus einer immer besseren Vernetzung verschiedener Energieerzeuger – Stichwort „Smart Grids“ – überzeugende Perspektiven, wie das deutsche Projekt mit dem Titel „Regeneratives Kombikraftwerk“, bei dem 36 Wind- Solar-, Biogas- und Wasserkraftwerke zu einem computergesteuerten Netzwerk zusammengefasst worden sind, nachweisen konnte.

Langfristige Perspektiven sind intakt

Unbesehen der gegenwärtigen Turbulenzen, welche sich in den Unternehmensergebnissen 2009 niederschlagen werden, bleiben die langfristigen Perspektiven für die einzelnen erneuerbaren Technologien intakt. Schon die Prognosen für das kommende Jahr sind angesichts eines anhaltenden Marktwachstums positiv zu beurteilen. Diese positive Beurteilung gilt auch im Vergleich zu den konventionellen Energieträgern. Dazu tragen nicht zuletzt die starken Preissenkungen der letzten Monate bei, welche die Wettbewerbsfähigkeit der erneuerbaren Energien deutlich erhöht

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haben. Damit verbunden ist eine weitere Reduktion der CO2-Emissionen und der Abhängigkeit von Öl und Gas. Der Megatrend hin zu erneuerbaren Energien bleibt also allen aktuellen Turbulenzen zum Trotz ungebrochen.

Dieser Megatrend dürfte auch von der internationalen Politik getragen werden. Ein erster wesentlicher Punkt ist dabei die im Januar 2009 beschlossene Internationale Agentur für Erneuerbare Energien (IRENA), welche gegenüber Industrie- und Entwicklungsländern als Berater auftritt und zugleich als eigentliches Kompetenzzentrum für erneuerbare Energien und deren Finanzierung wirken wird.

2012 endet die erste Verpflichtungsperiode des Kyoto-Protokolls. An der kommenden Klimakonferenz im Dezember 2009 in Kopenhagen soll ein verbindlicher Fahrplan zur Reduktion von CO2-Emissionen verabschiedet werden. Erstmals besteht dabei die berechtigte Aussicht, dass es gelingen wird, auch die USA in einen derartigen Prozess einzubinden, was wiederum nicht ohne Wirkung auf Länder wie China oder Indien bleiben wird. Damit wird auch politisch die Voraussetzung für eine nachhaltig positive Entwicklung geschaffen.

Quelle: Bank Sarasin & Co. Ltd

Umtauschangebot für Jelmoli-Aktionäre

Montag, 22. Juni 2009

Publikation des Prospektes für 14. Juli 2009 vorgesehen

Am 11. Juni 2009 haben die Swiss Prime Site AG und die Jelmoli Holding AG eine Transaktionsvereinbarung betreffend des am 2. Juni 2009 vorangemeldeten Umtauschangebotes der Swiss Prime Site AG für sämtliche sich im Publikum befindenden Namenaktien der Jelmoli Holding AG mit einem Nennwert von je CHF 10 abgeschlossen und die Öffentlichkeit mit Medienmitteilungen über diesen Abschluss informiert.

Der Umtausch wird nun gemäss der Transaktionsvereinbarung in einem mit der Jelmoli Holding AG abgestimmten Verfahren durchgeführt. Aus diesem Grund verschiebt sich die Veröffentlichung des Angebotsprospektes.

Swiss Prime Site AG plant, den Angebotsprospekt nach Vorliegen einer das Angebot gutheissenden Verfügung der Übernahmekommission am 14. Juli 2009 zu veröffentlichen. Das Angebot wird folglich voraussichtlich vom 29. Juli 2009 bis zum 14. September 2009, 16.00 Uhr (MEZ) offen zur Annahme sein („Angebotsfrist“). Die Swiss Prime Site AG behält sich das Recht vor, die Angebotsfrist zu verlängern. Die ausserordentliche Generalversammlung der Swiss Prime Site AG, welche über die Schaffung der für den Vollzug des Umtauschangebots erforderlichen Namenaktien der Swiss Prime Site AG befinden soll, findet voraussichtlich während der Nachfrist statt.

Der vorläufige Zeitplan der Transaktion sieht wie folgt aus:

14. Juli 2009 Publikation des Angebotsprospektes
15. Juli 2009 Beginn der Karenzfrist
28. Juli 2009 Ende der Karenzfrist
29. Juli 2009 Beginn der Angebotsfrist
14. September 2009 Ende der Angebotsfrist, 16.00 Uhr MEZ
15. September 2009 Publikation provisorisches Zwischenergebnis
18. September 2009 Publikation definitives Zwischenergebnis
21. September 2009 Beginn der Nachfrist
2. Oktober 2009 Ende der Nachfrist, 16.00 Uhr MEZ
5. Oktober 2009 Publikation provisorisches Endergebnis
8. Oktober 2009 Publikation definitives Endergebnis
16. Oktober 2009 Abwicklung (Umtausch der während der Angebotsfrist und der Nachfrist angedienten Titel)

Quelle: Swiss Prime Site AG